DE2746920A1 - Kamera mit einer entfernungsmessvorrichtung - Google Patents

Description

AGFA-GEVAERT AG

LEVERKUSEN

- 3 - QAMERA-WERK MÜNCHEN

PATBNT tlT(H.UN9

17.1O.77 PF 942/MF 1460 10-hl-hh

Kamera mit einer Entfernungsmeßvorrichtung

Die Erfindung betrifft eine Kamera mit einer Entfernungsmeßvorrichtung und einer optischen Anzeige im Sucher für den Fokussicrungszustand des Aufnahmeobjektives bezüglich des aufzunehmenden Objektes und mit einem Aufnahmeobjektiv, das durch Betätigen einer in zwei Richtungen beweglichen Handhabe fokussierbar ist.

Solche Kameras sind sowohl für Laufbild- als auch für Stehbildaufnahmen verbreitet. Die Entfernungs- bzw. Fokussierungsanzeige im Sucher der Kamera besteht entweder aus einer Skala, aus dem Mischbild eines Entfernungsmessers oder - bei Spiegelreflexkameras - aus einer Mattscheibe mit einem Mikroprismenraster oder einem Schnittbildentfernungsmesser.

Diese Anzeigevorrichtungen sind im allgemeinen mit der Fokussiervorrichtung des Aufnahmeobjektives so gekuppelt oder von dessen Fokussierung so abhängig, daß durch Betätigen einer

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gemeinsamen Handhabe, vorzugsweise mit einem drehbaren Ring an der Objektivfassung, sowohl das Aufnahmeobjektiv fokussiert wird als auch eine entsprechende Anzeige im Sucher über den Fokussierungszustand erfolgt.

Bei diesen bekannten Vorrichtungen ist es im allgemeinen nicht möglich, zu erkennen, ob der Fokus vor oder hinter der Einstellebene liegt. Man ist also bei defokussiertem Objektiv gezwungen, zunächst aufs Geratewohl die Fokussierungshandhabe zu betätigen und zu sehen, ob die Scharfeinstellung sich in der willkürlich gewählten Betätigungsrichtung verbessert oder verschlechtert. Um die exakte Entfernung einzustellen, muß der ungeübte Kamerabenutzer mehrfach die Betätigungsrichtung der Fokussierungshandhabe wechseln. Falls er fehlsichtig ist, ist die genaue Scharfstellung kaum zu erreichen.

Bei Spiegelreflexkameras sind die bereits erwähnten Schnittbildentfernungsmesser bekannt. Diese bestehen aus zwei aneinanderliegenden, gegenläufigen Keilen mit einer gemeinsamen Ebene in der Mattscheibenebene. Deren Wirkung ist so, daß die Kanten eines defokussierten Objektes gegeneinander versetzt sind. Daran, ob in der oberen oder unteren Hälfte des bekannten sichtbaren zweigeteilten Kreises des Schnittbildentfernungsmessers der Kantenbruchteil nach links oder rechts versetzt ist, kann man die Lage des Fokus zwar grundsätzlich erkennen, aber selbst dem geübten Kamerabenutzer fällt es sehr schwer, sich die Kriterien zu merken und danach zu arbeiten.

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Es ist das Ziel der Erfindung, eine Kamera der eingangs genannten Gattung zu schaffen, die eine Anzeigevorrichtung für den Fokussierungszustand des Aufnahmeobjektives aufweist, die keinen Zweifel darüber läßt, in welcher Richtung die Betätigungshandhabe der Fokussierungsvorrichtung zu bewegen ist, um das Bild scharf zu stellen. Außerdem soll die Kamera auch dem stark Fehlsichtigen eine exakte Scharfstellung erlauben und überdies noch einfach und preiswert sein und deshalb auch der Masse der Kamerabenutzer zugänglich gemacht werden können.

Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Kamera eine an sich bekannte elektronische Fokussierungsdetektionseinrichtung aufweist, die unterschiedliche Signale für die Lage des Brennpunkts vor oder hinter der zur Filmebene korrespondierenden Meßebene liefert, und daß mittels der unterschiedlichen Signale zwei verschiedene, im Sucher der Kamera sichtbare Signaleinrichtungen ansteuerbar sind, deren Richtungsweisung der erforderlichen Betätigungsrichtung der Fokussierungshandhabe zur Fokussierung entspricht.

Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der Beschreibung, worin anhand der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel erörtert wird.

Die Figur zeigt schematisch den Aufbau einer erfindungsgemäßen Kamera. Die starke Schematisierung erfolgte deshalb, weil es sich sowohl um eine Laufbild- als auch um eine Stehbildkamera

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handeln kann und der Übersichtlichkeit halber von der eingehenden Darstellung von an sich bekannten Elementen abzusehen war.

Die Fokussiervorrichtung besteht aus einem Objektiv 1, das in einer drehbaren Fassung 2 in einem kameraseitig befestigten Schneckengang 3 senkrecht zur Meßebene 4 verschiebbar gelagert ist. Diese Meßebene 4 ist der Aufnahmeebene zugeordnet. Ebenso ist das Objektiv 1 dem Aufnahmeobjektiv in bekannter Weise zugeordnet. Dies kann dadurch geschehen, daß das Objektiv 1 nach dem Prinzip der zweiäugigen Spiegelreflexkamera ein Sucherobjektiv ist. Es kann aber auch nach dem Prinzip der einäugigen Spiegelreflexkamera bzw. der Laufbildkamera eine Abspaltung des Meßstrahlenganges vom Aufnahmestrahlengang erfolgen.

Hinter dem Objektiv 1 sind zwei Prismen 5 und 6 angeordnet, die im fokussierten Zustand in der Meßebene 4 zwei scharfe Teilbilder erzeugen. Mittels zweier getrennter Fotoempfänger 7 und 8, die vor bzw. hinter der Meßebene 4 angeordnet sind, wird das empfangene Licht in elektrische Signale umgewandelt, die vom Bildkontrast und damit vom Fokussierungszustand abhängig sind. Die Unterschiede zwischen den beiden Signalen werden in einer Vergleichs- und Verstärkerstufe 9 ausgewertet und alternativ ;:wei Lumineszenzdioden 10 und zugeleitet, deren lichtemittierende Flächen in der Form von gegensinnig gekrümmten Pfeilen ausgebildet sind. Einzelheiten von elektronischen Schaltungen, die zu dem Zweck dienen, die beiden unterschiedlichen Signale als Stellsignale zur automatischen motorischen Fokus-

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sierung zu verwenden, sind beispielsweise aus der DT-AS

1 447 469 oder aus der DT-AS 2 455 407 oder aus der DT-OS

2 410 681 bekannt.

Die Pfeile sind so an den Verstärker 9 angeschlossen, daß genau der Pfeil aufleuchtet, in dessen Hinweisrichtung die Betätigungshandhabe für das Objektiv bewegt, also im speziellen Fall die Fassung 2 gedreht werden muß, um das Bild in der Meßebene und damit auch in der Bildebene zu fokussieren. Im linken unteren Bildfeld der Figur ist der rechte Pfeil als leuchtend dargestellt; das Objektiv könnte also durch Drehen des Fokussierungsringes in diesem Sinne fokussiert werden. Bei Abgleich, also bei erfolgter Fokussierung, sind beide Pfeile dunkel und damit unsichtbar.

Die Pfeile können als entsprechend geformte lichtemittierende Flächen von Lumineszenzdioden ausgebildet werden. Es ist aber auch möglich, sie als Elektroden in einer Flüssigkristallplatte auszubilden, die ggf. noch Elektroden für weitere wichtige Parameter, wie Belichtungszeit und Blende aufweist.

Zweckmäßig werden die Anzeigemittel in einer Zwischenbildebene vorgesehen. Für Laufbildkameras mit komplexerem Sucher kommen meist zwei Zwischenbildebenen in Frage. Stehbild-Spiegelreflexkameras weisen nur eine geeignete Ebene, nämlich die Mattscheibenebene auf. Bei Sucherkameras ist beispielsweise bei Albada-Suchern die Fläche, die die Leuchtrahmen-Verspiegeluny trägt,

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geeignet. Bei gewöhnlichen Newton-Suchern ist eine seitliche Einspiegelung möglich; im einfachsten Fall kann die Nähe der Frontlinse geeignet sein, wenn auch hier kein scharfes Bild der Pfeile möglich ist.

Die Erfindung ist nicht auf die Verwendung in Kameras mit der beschriebenen Entfernungsmeßeinrichtung beschränkt. Es ist auch möglich, bei sogenannten aktiven Meßsystemen fokussierungsabhängige Signale zur Ansteuerung der Anzeigepfeile zu gewinnen. Es sind im allgemeinen die gleichen elektronischen und optischen Bausteine verwendbar wie bei den bekannten automatischen Fokussierungsvorrichtungen, da bei denselben ebenfalls die Fokussierungsrichtung für den Stellmotor von der elektronischen Einrichtung gewählt werden muß.

Gegenüber den motorischen Fokussierungsvorrichtungen weist der Gegenstand der Erfindung den Vorteil auf, daß er durch die Einsparung einer zur Ansteuerung des Motors geeigneten Endstufe im Verstärkersystem und durch die Einsparung des Motors selber erheblich preiswerter und kompakter ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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COPY

Claims (1)

1. AGFA-GEVAERT AG

   LEVERKUSEN

   «CAMERA-WERK MÜNCHEN

   17.10.77 PF 942/MF 1460 10-hl-hh

   Patentansprüche

   .) Kamera mit einer Entfernungsmeßvorrichtung und einer optischen Anzeige im Sucher für den Fokussierungszustand des Aufnahmeobjektives bezüglich des aufzunehmenden Objektes und mit einem Aufnahmeobjektiv, das durch Betätigen einer in zwei Richtungen beweglichen Handhabe fokussierbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Kamera eine an sich bekannte elektronische Fokussierungsdetektionseinrichtung (1 bis 9) aufweist, die unterschiedliche Signale für die Lage des Brennpunktes vor oder hinter der zur Filmebene korrespondierenden Meßebene (4) liefert, und daß mittels der unterschiedlichen Signale zwei verschiedene, im Sucher der Kamera sichtbare Signaleinrichtungen (10, 11) ansteuerbar sind, deren Richtungsweisung der erforderlichen Betätigungsrichtung der Fokussierungshandhabe (2) zur Fokussierung entspricht.

   2. Kamera nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an zwei gegenüberliegenden Rändern des Gesichtsfeldes des 909817/0201

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   Kamerasuchers in einer Zwischenbildebene desselben zwei gegensinnig gekrümmte Richtungspfeile (10, 11) angeordnet sind, die aus entsprechend geformten lichtemittierenden Flächen von Lumineszenzdioden bestehen, die entsprechend der erforderlichen Drehrichtung einer drehbaren Handhabe (2) zur Fokussierung des Aufnahmeobjektives bestrombar sind.

   3. Kamera nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in einer Zwischenbildebene des Kamerasuchers eine Flüssigkristallplatte angeordnet ist, die an zwei gegenüberliegenden Seiten des Gesichtsfeldes zwei Elektrodenpaare aufweist, deren Form die von zwei gegensinnig gekrümmten
   Pfeilen ist und daß die Elektroden entsprechend der erforderlichen Drehrichtung einer drehbaren Handhabe (2)
   zur Fokussierung des Aufnahmeobjektives bestrombar sind.

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