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Trennvorrichtung für Hausmüll
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Trennvorrichtung für Hausmüll
oder dergleichen mit einer drehbaren, im wesentlichen als Zylindermantel gestalteten
Trennfläche, deren die Öffnungen in der Trennfläche bildenden Elemente mit die Abmessungen
von Randflächen der Öffnungen vergrößernden Bauteilen versehen sind.
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Bei der Aufbereitung von Hausmüll ist grundsätzlich nach den verschiedenen
Aufgabenstellungen zu unterscheiden. Die zur Lösung dieser Aufgabenstellungen dienenden
Vorrichtungen sind dementsprechend unterschiedlich aufgebaut. Eine Gemeinsamkeit
besteht darin, daß unterschiedliches Material auch mit unterschiedlicher Größe einer
Trennung unterworfen werden muß. Hierdurch wird eine Vorauswahl getroffen, bei der
z.B. besonders sperrige und großflächige Bestandteile von festen oder kleineren
Bestandteilen getrennt werden. Wird bereits für die Vorauswahl z.B. ein rotierender
Trenner mit durchlöcherter Oberfläche oder durchbohrtem Mantel eingesetzt, tritt
aufgrund der Heterogenität der Bestandteile und deren besondere Beschaffenheit häufig
eine rasche Verstopfung des Trenners auf. Die Beseitigung dieser Verstopfungen erfordert
Zeitaufwand und setzt den Wirkungsgrad erheblich herab.
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Aus der DT-OS 26 16 158 ist für die Voraussiebung festen Stadtmülls
bekannt, bei einem rotierenden Trenn- und Verfeinerungssieb zum einen die Öffnungen
in der Mantelfläche in Umfangsrichtung wesentlich größer auszulegen als in Axialrichtung.
Zum anderen sollen die die Öffnungen in der Trennfläche bildenden Elemente mit Bauteilen
versehen werden, die die Abmessungen der Randflächen der Öffnungen wesentlich vergrößern.
Bei der entsprechenden dargestellten und beschriebenen Ausführungsform dieses bekannten
rotierenden Trenn- und Verfeinerungssiebes sind in Übereinstimmung mit den axial
verlaufenden Holmen Förderschaufeln vorgesehen, welche aie Holme überdecken und
das Material entfernen, wobei diese Förderschaufeln so bemessen sind, daß deren
Umfang plus Oberfläche des freiliegenden Holmes größer ist als die größte Abmessung
einer im Sieb vorhandenen Papier- oder Plastikfolie. Diese Förderschaufeln sollen
verhindern, daß sich z.B.
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folienförmige Materialien (Papier oder Plastik) um die Holme wickeln,
und zwar um jene Teile der Holme, welche die Schlitze bzw. Öffnungen begrenzen.
Auf diese Weise soll verhindert werden, daß sich solches Material um die Holme wickelt
und diese vollkommen umschlingt.
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Aus der DT-OS 25 17 487 ist zur Lösung derselben Aufgabenstellung
bei einer Anlage zur Rückgewinnung von Wertstoffen aus Industriemüll bekannt, in
einer waagerecht angeordneten, beidendig offenen, umlaufenden Trommel an ihrem Innenumfang
befestigte, elektrisch heizbare Trennglieder vorzusehen, denen Abstreifmittel zugeordnet
sind. Die heizbaren Trennglieder sollen aus mehreren, mit Abstand voneinander angeordneten,
längsaxial verlaufenden Leisten mit stromführenden Scheitelbereichen bestehen. Im
Betrieb wird in Zusammenwirkung mit den heizbaren Trenngliedern eine einfache Trennung
des folienartigen Kunststoffmüllanteils vom Papier- und Pappemüll erreicht. Der
Folienmüll gelangt in der Trommel an die geheizten Trennleisten und bleibt infolge
der Wärmewirkung an diesen Leisten haften und wird somit weiter mitgenommen.
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Die Haftung ist nur gering, so daß die Abstreifmittel die Folienteile
wieder von den Leisten entfernen und auf ein besonderes Förderband fallen lassen.
Von der Trommel selbst soll sodann nur der von Kunststoffmüllanteilen befreite Papier-
und Pappemüll abgegeben werden.
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Bei der Erfindung wird davon ausgegangen, daß bei Hausmüll eine Trennung
verwertbarer Bestandteile von wertlosen Bestandteilen erfolgen soll, bevor irgendeine
andere Behandlung stattfindet. Eine hierfür vorgesehene Trennvorrichtung wird also
z.B. mit Papier, Pappe, Kunststoff,
Textilien, Küchenabfällen, Asche,
Flaschen, Blechu nd Eisenteilen, Büchsen aus Aluminium, auch sperrigen Bestandteilen,
wie z.B. Kartons, mehr oder weniger großen Holzstücken, Stangen aus Holz oder Metall,
Teppichresten, Gardinen usw. beschickt. Eine hierfür vorgesehen Trennvorrichtung,
die ein Eingreifen von Hand überflüssig machen soll, muß also sehr robust aufgebaut
sein und ohne Beeinträchtigungen betrieben werden können, damit sich insbesondere
für die nachfolgenden BehandJungsstufen solche Beeinträchtigungen nicht fortsetzen
können.
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Von außerordentlicher Bedeutung ist dabei, daß Verstopfungen der Trennvorrichtung
vermieden werden.
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Die Trennvorrichtung mit die Abmessungen von Randflächen der Öffnungen
vergrößernden Bauteilen gemäß der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die
die Randflächen vergrößernden Bauteile an der Außenseite der Trennfläche angebracht,
dem Umriß der Öffnungen entsprechend ausgebildet und zumindest an den in Drehrichtung
gesehen hinteren Elementen vorgesehen sind. Die in den Innenraum der Trennvorrichtung
eingespeisten Bestandteile des Hausmülls werden in dieser Trennvorrichtung von keinerlei
Einbauten behindert. Außerdem istjsichergestellt, daB Bestandteile mit unterschiedlichen
Abmessungen unabhängig von ihrer jeweiligen Lage innerhalb der Trennvorrichtung
solange
im Innenraum verbleiben, bis sie in einen Bereich mit entsprechend großen Öffnungen,
insbesondere bis zum offenen Trommelende gelangen.
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Die Bauteile auf der Außenseite der Trennfläche wirken wie Schaufeln,
mit denen z.B. Textilien, Folien, Bänder usw., die sich über ein Element zwischen
zwei Öffnungen gelegt haben, bei der fortlaufenden Drehung emporgehoben werden,
und von denen sie spätestens im Zenit wieder in den Innenraum herabfallen. Es hat
sich gezeigt, daß es ausreicht, wenn diese Bauteile z.B. als Schalen ausgebildet
und an den in Drehrichtung gesehen hinteren Elementen bündig vorgesehen sind.
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Bei besonders bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung können die
Bauteile in radialer Richtung sich nach außen erweiternde Schächte bilden. Hierdurch
wird sowohl die Konstruktion versteift als auch sichergestellt, daß schachtförmige
Verlängerungen der Öffnungen in der Trennfläche nicht verstopfen.
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Die Abmessungen der Bauteile in radialer Richtung liegen bei Ausführungsformen
der Erfindung im Bereich des 0,5 bis 10-Fachen der Abmessungen der Öffnungen in
Umfangsrichtung.
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In der Zeichnung sind Ausführungsformen der Erfindung schematisch
dargestellt. Dabei zeigen: Fig. 1 einen Teil einer Siebtrommel mit nach außen schachtförmig
verlängerten Öffnungen, Fig. 2 einen Abschnitt einer Trennfläche mit außen aufgesetzten
Bauteilen und konstantem Schachtquerschnitt, Fig. 3 einen Ausschnitt der Trennfläche
mit aufgesetzten Bauteilen und sich nach außen hin erweiterndem Schachtquerschnitt,
und Fig. 4 einen Abschnitt der Trennfläche mit außen aufgesetzten schalenförmigen
Bauteilen.
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Die in Fig. 1 dargestellte Siebtrommel 1 ist grundsätzlich von herkömmlicher
Bauart. Sie ist zumindest an einem Ende mit einem geschlossenen Zylindermantelteil
2 versehen, der z.B. zur Lagerung und zum Antrieb der Trommel von der Außenseite
her dient.
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Die rechteckig dargestellten Öffnungen 3 der Siebtrommel können selbstverständlich
auch kreisförmig oder von jedem beliebigen anderen Umriß sein. Die jedoch Siebtrommel
1 ist/auf der Außenfläche mit Bauteilen versehen, durch die die Öffnungen 3 schachtförmig
in radialer Richtung verlängert sind.
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Bei ir in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform befinden sich auf der
Trennfläche 4 Bauteile 6, die außen an den die Öffnungen bildenden Elementen 5 befestigt
sind und eine schachtförmige Verlängerung der Öffnungen 3 bilden. Bei diesen Bauteilen
6 kann es sich sowohl um Rohrabschnitte mit Kreisquerschnitt als auch um Schächte
mit rechteckigem Querschnitt handeln.
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Die in Fig. 3 dargestellte Ausführungsform unterscheidet sich von
der gemäß Fig. 2 dadurch, daß die aufgesetzten Bauteile 6 die Öffnungen 3 mit sich
nach außen hin erweiternden Schächten verlängern. Auch diese Schächte können, je
nach Umrißform der Öffnung 3, aus gewölbten oder ebenen Flächen bestehen, also z.B.
Kegel- oder Pyramidenabschnitte sein.
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Die Fig. 4 läßt erkennen, wie bei der Drehung der Trommel fläche in
Pfeilrichtung 8 von den schalenförmig ausgebildeten Bauteilen 7 Bestandteile des
HausmUlls mitgenommen werden, die sich z.B. um ein Element 5 zwischen zwei Öffnungen
3 gelegt haben. Aufgrund der Abmessungen dieser Bauteile in radialer Richtung im
Verhältnis zu den Abmessungen der Öffnungen in Umfangsrichtung fallen diese Bestandteile
bei der dargestellten Position wieder in den Innenraum der Trennvorrichtung herab.