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Drehmaschine mit mehreren Spindelkästen
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Die Erfindung betrifft eine Drehmaschine mit einem Werkzeugträger
und mehreren Spindelkästen.
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Durch die DT-OS 21 66 150 ist eine Drehmaschine mit zwei nebeneinander
ortsfest angeordneten Spindelkästen bekannt, die jeweils eine Arbeitsspindel haben.
Ein einziger Werkzeugträger ist wechselweise in eine Arbeitsstellung zur einen oder
anderen Arbeitsspindel fahrbar.
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Durch diese Gestaltung wird die Aufgabe gelöst, während des Arbeitens
der Drehmaschine mit einer Arbeitsspindel an der anderen Arbeitsspindel das Werkstück
wechseln zu können. Dadurch verringert sich die Stillstandszeit der Drehmaschine.
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Der vorliegenden Erfindung liegt eine andere, neue Aurgabe zugrunde.
Es soll nämlich eine Drehmaschine entwickelt werden, die einen wesentlich größeren
Bearbeitungsbereich aufweist als die bisher bekannten Drehmaschinen und mit der
sowohl durohmesserkleine als auch durchmessergroße Drehteile mit wirtschaftlich
hohen Schnittgeschwindigkeiten bearbeitet werden können.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Spindelkästen
auf Einer Führungsbahn quer zur Drehachse verschiebbar und wechselweise in Arbeitsstellung
bringbar angeordnet sind und daß die Spindelkästen mit unterschiedlichen Drehzahlbereichen
und Leistungen ausgerüstet sind.
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An sich ist es durch die DT-OS 24 27 148 bereits bekannt, einen Spindelkasten
auf einer Führungsbahn quer zur Drehachse verschieblich anzuordnen. Bei der durch
diese Schrift bekannten Drehmaschine dient diese Verschiebbarkeit aber nur dazu,
den Spindelkasten in eine Lage zur verfahren, in der der Werkstückwechsel leicht
und
unbehindert möglich ist.
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Die Vorteile der vorliegenden Erfindung liegen in erster Linie darin,
daß bei Wechsel zwischen Drehteilen von erheblich unterschiedlichem Durchmesser
die Spindelkästen auf einfache Weise gewechselt werden können. Es kann dadurch ein
Spindelkasten optimal für hohe Drehzahlen der Arbeitsspindel und ein Spindelkasten
optimal für niedrige Drehzahlen, dafür aber einem höheren Drehmoment ausgelegt werden.
Die Führung für die Spindelkästen braucht nicht exakt zu sein, denn nur in der Arbeitsstellung
des Spindelkastens muß eine genaue Positionierung gewährleistet werden.
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Durch die Erfindung wird es möglich, den Arbeitsbereich einer normalen,
auch für Bearbeitung zwischen Spitzen geeigneter Drehmaschine ohne Anderung ihrer
Längsführung und ihres Längsschlittens zu erhöhen, indem die verschiebbaren Spindelkästen
vorgesehen werden.
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Diese Abänderung kann sogar nachträglich vorgenommen werden, um die
Anschaffung einer zweiten Drehmaschine zu ersparen. Eine vorteilhafte Ausgestaltung
der Erfindung besteht darin, daß jeder Spindelkasten in seiner Arbeitsstellung mit
dem Hauptgetriebe kuppelbar ist.
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Dadurch wird nur ein Antriebsmotor und ein Hauptgetriebe benötigt.
Außerdem brauchen in den einzelnen Spindelkästen nur verhältnismäßig einfache Getriebe
vorgesehen zu werden, um die gewünschten Drehzahlbereiche zu erreichen.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin,
daß die Spindelkästen auf einem gemeinsamen Schlitten angeordnet sind. Das ist eine
rertigungsgünstige Ausführung und es braucht nur ein Verstellanx trieb vorgesehen
zu werden.
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Die Positionierung der Spindelkästen ist besonders einfach möglich,
wenn der Schlitten zwischen zwei Festanschlägen an den Enden seiner Führungsbahn
verschiebbar ist.
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In der Zeichnung ist ein erfindungsgemäßes Beispiel schematisch dargestellt.
Es zeigen Fig. 1 eine Vorderansicht einer Drehmaschine Fig. 2 eine Ansicht der linken
Stirnseite der Drehmaschine Auf einem Bett 1 (hier als Beispiel einer Schrägbettausführung)
ist in herkömmlicher Weise ein Bettschlitten 2 und auf ihm ein Planschlitten 3 mit
einer bekannten Werkzeughalterung 4 angeordnet. Für Arbeiten an Werkstücken größerer
Länge und damit zwischen Spitzen kann auch ein Reitstock 5 vorgesehen werden.
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Ein Hauptgetriebe 6 mit einem Antriebsmotor ~( ist an der rechten
Stirnseite des Bettes 1 angebracht und kann mit einer, auf seinem Atriebszapfen
8 angeordneten verschiebbaren Kupplungsmuffe 9 den Antrieb eines in Arbeitsstellung
befindlichen Spindelkastens durohfllhren.
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Eine auf dem Bett 1 quer zur Drehachse lo verlaufende Ftihrungsbahn
11 trägt einen Schlitten 12, auf dem zwei Spindelkästen 13 und 14 fest angebracht
sind. Ein Hydraulikzylinder 15 verstellt den Schlitten 12 in seine beiden Endstellungen,
bei denen jeweils eine Arbeitsspindel 16 oder 17 in die Drehachse lo eingefahren
wird.
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Die Genauigkeit dieser Positionierung wird durch Jeweils einen Festanschlag
18 und 19 an den Enden der Führungsbahn 11 erreicht. Eine hier nicht näher beschriebene
Indexierung kann diese Stellungen fixieren.
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Die Arbeitsspindel 16 des Spindelkastens 13 ist mit einem Spannfutter
21 für Werkstücke mit größeren Durch-
messern ausgerüstet. Dadurch
muß diese Arbeitsspindel 16 und der Spindelkasten 13 für entsprechend große Drehmomente
ausgelegt sein. Die Drehzahlen können hier z.B. 18-3550 U/min betragen.
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Die Arbeitsspindel 17 des Spindelkastens 14 kann für Arbeiten an Werkstücken
größerer Länge ;Wellen) zwischen Spitzen (Reitstock) vorgesehen sein. Hierbei sind
höhere Drehzahlen z.B. 150-6000 U/min vorges#ehen und dadurch kann die Arbeitsspindel
17 dieses Spindelkastens 14, bedingt durch kleinere Drehmomente, leichter ausgelegt
sein als der Spindelkasten 13.
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In der dargestellten Stellung des Schlittens 12 mit den Spindelkästen
13 und 14 befindet sich die Arbeitsspindel 17 in Arbeitsstellung. Die Drehmaschine
ist mithin zum Drehen durchmesserkleiner Drehteile mit hohen Drehzahlen eingestellt.
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Sollen durchmessergroße Drehteile mit niedriger Drehzahl bearbeitet
werden, so wird der Schlitten 12 auf der Führungsbahn 11 vom Anschlag 18 weg bis
gegen den Anschlag 19 verschoben. Dadurch gelangt die Arbeitsspindel 16 in Arbeitsstellung.
Nach Betätigung der Kupplungsmuffe 9 ist die Drehmaschine betriebsbereit.