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Fahrbare Vorrichtung zum Aufwickeln von Schläuchen
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Die Erfindung betrifft eine fahrbare Vorrichtung zum Aufwickeln von
Schläuchen, insbesondere von Feuerwehrschläuchen, mit einer zwischen zwei Längsholmen
eines Rahmens angeordneten Mitnehmerkupplung, welche aus zwei einander gegenüberliegenden
Klauen zum Ergreifen eines Schlauches besteht, die an den Längsholmen drehbar gelagert
sind, wobei die Längsholme den Abstand der Klauen bestimmend relativ zueinander
verschwenkbar
sind und eine der beiden Klauen über ein Getriebe mit der Welle der auf dem Erdboden
abrollenden Laufräder verbunden ist.
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Eine solche Vorrichtung ist aus der deutschen Patentschrift 1 559
676 bekannt. Sie ermöglicht es, gerade ausgestreckt liegende Schläuche an einem
ihrer Enden am Schlauchkupplungselement zu erfassen und in Richtung des ausgebreiteten
Schlauches über den Erdboden zu fahren, wobei ein Drehmoment von der Welle der beiden
Laufräder auf eine der beiden Klauen über das Getriebe übertragen wird, so daß der
Schlauch beim Fahren der Vorrichtung in dieser aufgewickelt wird. Nach Beendigung
des Aufwickelvorganges läßt sich durch Auseinanderziehen der beiden Längsholme in
Richtung der Drehachse der Klauen die aufgewickelte Schlauchrolle aus der Vorrichtung
leicht entnehmen.
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Bei einer auf diese Weise aufgewickelten Schlauchrolle befindet sich
das eine Ende mit dem Schlauchkupplungselement am äußeren Umfang und das andere
Ende, ebenfalls mit einem Schlauchkupplungselement, ist inmitten der Rolle eingewickelt.
Diese Art der Aufwicklung ist für den schnellen Einsatz der Schläuche ungünstig.
Feuerwehrschläuche müssen im Brandfalle möglichst schnell von ihrer Rolle abgewickelt
werden können, wobei sofort beide Enden mit den Schlauchkupplungselementen greifbar
sein sollen. Daher ist es üblich, die wie oben beschrieben einfach aufgewickelten
Schläuche nach dem Einsatz an eine Schlauchpflegeanstalt oder Kaschiermeisterei
abzugeben, wo die Schläuche gereinigt, abgedrückt, geprüft und getrocknet werden
und anschließend doppelt aufgewickelt werden. Eine solche Aufwicklung bekommt man,
indem
man den am Boden längs einer geraden Linie ausgestreckt liegenden Schlauch einmal
zusammenlegt, so daß eine Schlauchhälfte auf die andere gelegt wird und die beiden
Enden mit den Schlauchkupplungselementen sich an einer Stelle befinden. Von der
Mitte des Schlauches aus, die nunmehr ein abgefaltetes Ende bildet, wird der Schlauch
dann aufgerollt, so daß sich bei der fertigen Rolle beide Schlauchkupplungselemente
am äußeren Umfang befinden. Sie können im Einsatzfall von zwei Feuerwehrmännern
ergriffen und auseinandergezogen werden, wodurch sich die Rolle sehr schnell abwickeln
läßt, indem sie am Erdboden abrollt. Ein solches Abrollen durch Ziehen an einem
Schlauchende ist bei einer einfach aufgewickelten Rolle nicht möglich. Die doppelt
aufgewickelte Rolle hat darüber hinaus den Vorteil, daß die Abwickelzeit nur halb
so groß ist, weil sie gegenüber der einfach aufgewickelten Rolle nur die halbe Windungszahl
hat.
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Von den Ruerwehren wird gewünscht, die Schläuche selbst auf einfache
Weise doppelt aufwickeln zu können, um sie, beispielsweise nach einer häufiger durchzuführenden
Übung nicht ausschließlich wegen des doppelten Aufwickelns an die Schlauchpflegeanstalt
abgeben zu müssen, sondern um die Schläuche sofort wieder im einsatzfertigen Zustand
zu haben. Daher soll mit der Erfindung die Vorrichtung zum Aufwickeln in ihren Möglichkeiten
erweitert werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu entwickeln,
mit der die Schläuche sowohl an einem ihrer Enden am Schlauchkupplungselement als
auch in ihrer Mitte unmittelbar am Schlauchmantel von den Klauen erfaßt und aufgewickelt
werden können.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Mitnehmerkupplung
einen zylindrischen Aufnahmekörper für den Schlauch enthält, der an seinen Stirnseiten
von den Klauen greifbar und an dem der Schlauchmantel befestigbar ist.
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Es ist bevorzugt, daß der Aufnahmekörper an seinen Stirnseiten nach
außen gewölbt und die Klauen an ihren am Aufnahmekörper anliegenden Oberflächen
nach innen gewölbt ausgeführt sind. Dadurch läßt sich der Aufnahmekörper besonders
gut von den Klauen festhalten.
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Zum bequemen Einführen der Schlaufe des Schlauches ist in den Aufnahmekörper
bevorzugt eine koaxiale Bohrung und ein achsparalleler Schlitz eingearbeitet, durch
den Schlitz ist die Bohrung nach außen geöffnet, wobei die Breite des Schlitzes
kleiner ist als der Durchmesser der Bohrung.
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Der Schlitz kann bevorzugt über die gesamte Länge des Aufnahmekörpers
verlaufen, er kann auch bevorzugt von einer Stirnseite ausgehend über den größeren
Teil der Länge des Aufnahmekörpers verlaufen und bevorzugt kann in den Aufnahmekörper
ein zweiter, gleichartig ausgeführter Schlitz eingearbeitet sein, wobei die beiden
Schlitze an der zentralen Bohrung gegenüberliegend in einer gemeinsamen Ebene angeordnet
sind und von unterschiedlichen Stirnflächen ausgehen.
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Bevorzugt ist an jeder Klaue an der gewölbten Oberfläche eine herausstehende,
in den Schlitz des Aufnahmekörpers hineinpassende Rippe ausgebildet. Diese sichert
eine eindeutige Übertragung des Drehmomentes von der angetriebenen Klaue auf den
Aufnahmekörper.
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Um auch das Drehmoment von der Klaue auf ein am Ende eines Schlauches
befestigtes Schlauchkupplungselement übertragen zu können, ist in die gewölbte Oberfläche
jeder Klaue bevorzugt eine Nut eingearbeitet, in welche das Schlauchkupplungselement
hineinpaßt.
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Bevorzugt ist die Oberfläche des Aufnahmekörpers längs seiner Mantellinien
geriffelt. Infolge dieser Ausführung läßt sich der Aufnahmekörper, nachdem der aufgewickelte
Schlauch aus der Vorrichtung entfernt worden ist, leicht aus der Schlauchrollenmitte
herausziehen, weil die aneinanderliegenden Oberflächen von Schlauch und Aufnahmekörper
sehr klein sind und infolgedessen nur eine gringe Reibtzgskraft wirkt.
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Es ist bevorzugt, daß an der mit dem Rahmen verbundenen Welle insgesamt
nur ein Laufrad angeordnet ist. Der Übergang von zwei Laufrädern auf ein Laufrad
bewirkt eine Verbilligung bei der HersteDungder Vorrichtung und gewährleistet eine
bessere Manövrierbarkeit. Mit nur einem Laufrad wird auch der Nachteil vermieden,
daß das mit dem Aufnahmekörper verbundene Antriebs- und Laufrad seine Bodenhaftung
in unebenem Gelände zeitweilig verliert und die Vorrichtung sich nur auf dem anderen
Laufrad weiterbewegt, so daß das Aufwickeln auf den Aufnahmekörper unterbrochen
wird.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt
und werden im folgenden näher beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 eine erfindungsgemäße
Vorrichtung in einer Seitenansicht; Fig. 2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung;
Fig. 3 den Aufnahmekörper in einer Ausführungsform;
Fig. 4 eine
stirnseitige Ansicht des Aufnahmekörpers mit eingesetztem Schlauch; Fig. 5 eine
Draufsicht auf den Aufnahmekörper mit eingesetztem Schlauch; Fig. 6 einen Schnitt
durch eine Klaue; Fig. 7 den Schnitt gemäß Linie VII-VII der Fig. 6; Fig. 8 die
Ansicht eines Aufnahmekörpers in einer anderen Ausführungsform; Fig. 9 den Schnitt
gemäß Linie IX-IX der Fig.
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8.
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Die Vorrichtung zum Aufwickeln von Schläuchen besteht aus einem Rahmen
lo, an welchem zwei Längsholme 11 und 12 mit Lagerstellen für eine Welle 13 eines
Laufrades 14 ausgebildet sind. Jeder Längsholm 11 hat eine weitere Lagerstelle für
Klauen, und zwar ist eine Klaue 15 an dem Längsholm 11 und eine Klaue 16 an dem
Längsholm 12 so gelagert, daß beide Klauen 15 und 16 in einer Stellung der Längsholme
11 und 12 zueinander eine gemeinsame Drehachse haben. Der Längsholm 11 läßt sich
mit Hilfe eines Gelenkes 17 an dem Rahmen lo auf den Längsholm 12 zu oder von ihm
fortbewegen.
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Zwischen den beiden radförmig ausgebildeten Klauen 15 und 16 ist ein
Aufnahmekörper 18 eingesetzt, der von den Klauen 15 und 16 gehalten wird und sich
mit diesen um deren Achse drehen kann. Ein am Rahmen lo angeordnetes Getriebe 19
überträgt eine Drehleistung von der Welle 13
des Laufrades 14,
während dieses über den Erdboden rollt, auf die Welle der Klaue 16, so daß das an
dieser Welle auftretende Drehmoment auf den Aufnahmekörper 18 übertragen wird. Die
Fahrbewegung der Vorrichtung wird dadurch erzeugt, daß die Bedienungsperson die
Längsholme 11 und 12 an ihren Handgriffen 20 und 21 faßt und die Fahrbewegung durch
Schieben auf die Vorrichtung überträgt.
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Der Aufnahmekörper 18 ist als zylindrisches Drehteil ausgebildet,
welches eine durchgehende zentrale Bohrung 22 enthält. Außerdem ist in den Aufnahmekörper
18 ein zu den Mantellinien paralleler Schlitz 23 eingearbeitet, der die Bohrung
22 nach außen öffnet. Gemäß Fig. 3 bis 5 der Zeichnung geht auch der Schlitz 23
auf der gesamten Länge des Aufnahmekörpers 18 durch diesen hindurch. Gemäß Fig.
8 und 9 der Zeichnung verläuft der Schlitz 23 nur auf dem größten Teil der Länge
des Aufnahmekörpers 18. Er geht von der einen Stirnseite 24 des Aufnahmekörpers
18 aus, während er die andere Stirnseite 25 nicht erreicht. Kurz vor dieser Stirnseite
bildet er eine Anschlagkante 26 für einen in die Bohrung 22 durch den Schlitz 23
hindurchzuführenden Schlauch 27. Bei dieser Ausführung befindet sich ein weiterer
Schlitz 28 in derselben Ebene des Schlitzes 23 in dem Aufnahmekörper 18, welcher
von der Bohrung 22 aus gesehen dem Schlitz 23 gegenüberliegt. Der Schlitz 28 geht
von der der Stirnseite 24 abgewandten anderen Stirnseite 25 des Aufnahmekörpers
18 aus und erreicht die Stirnseite 24 nicht, so daß auch an dieser Seite eine Anschlagkante
29 für den Schlauch 27 gebildet ist, falls der Schlauch durch den Schlitz 28 hindurchgesteckt
wird.
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Der Aufnahmekörper 18 wird an seinen Stirnseiten 24 und 25
jeweils
von Klauen 30 gehalten. Er ist zu diesem Zweck an den Stirnseiten 24 und 25 gewölbt
ausgeführt und die Klauen 30 haben entsprechend gewölbte Oberflächen 31, in welche
die Stirnseiten 24 und 25 hineinpassen. Bei längs ihrer Achse gegen den Aufnahmekörper
18 bewegten Klauen 3o wird der Aufnahmekörper 18 von den Klauen 3o daher festgehalten.
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Zur Übertragung des Drehmomentes von der angetriebenen Klaue 30 auf
den Aufnahmekörper 18 ist die Klaue 30 mit einer Rippe 32 versehen. Im zusammengebauten
Zustand greift die Rippe 32 in den Schlitz 23 des Aufnahmekörpers 18 ein, so daß
dieser sich gegenüber der Klaue 3o nicht verdrehen kann. In die beiden Klauen 3o
sind jeweils Nuten 33 eingearbeitet, in welche das kreisringförmige Teil des Kupplungselementes
eines Schlauchendes hineinpaßt. Es ist daher möglich, mit Hilfe der Klauen 3o eine
Drehbewegung nicht nur auf den Aufnahmekörper 18, sondern auch auf das Schlauchkupplungselement
zu übertragen.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung arbeitet wie folgt: Zum einfachen
Aufwickeln eines Schlauches wird dieser gestreckt auf dem Erdboden ausgebreitet,
die Vorrichtung wird an eines seiner Enden gefahren, die Längsholme 11 und 12 werden
auseinanderbewegt und das Schlauchkupplungselement wird zwischen die beiden Klauen
15 und 16 gesetzt.
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Wenn die Längsholme 11 und 12 wieder aufeinanderzubewegt worden sind
und das Schlauchkupplungselement von den Klauen 30 erfaßt worden ist, wird die Vorrichtung
am ausgebreiteten Schlauch entlanggeschoben, wobei dieser auf sein Schlauchkupplungselement
aufgewickelt wird. Am anderen Ende des Schlauches anelangt, wird die fertig aufgewickelte
Rolle
durch Auseinanderziehen der Holme und Weiterfahren von der Vorrichtung freigegeben.
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Um einen Schlauch doppelt aufzuwickeln, muß dieser zunächst einmal
zusammengelegt werden, wobei eine Schlauchhälfte auf die andere gelegt wird. Dabei
entsteht eine Schlaufe, die sich nach Aufschieben des Aufnahmekörpers 18 auf den
Schlauch 27 in der Bohrung 22 des Aufnahmekörpers 18 befindet. Nun wird die Vorrichtung
zu dem Aufnahmekörper 18 gefahren und nach dem Auseinanderziehen der Längsholme
11 und 12 wird der Aufnahmekörper 18 zwischen die Klauen 3o gesetzt und beim Aufeinanderzubewegen
der Längsholme 11 und 12 von den Klauen 3o fest ergriffen.
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Das Aufwickeln kann nun beginnen, indem die Vorrichtung mit ihrem
Laufrad 14 am doppelt gelegten Schlauch entlangfährt. Nachdem das Ende der Schlauchstrecke
mit den beiden Schlauchenden und den daran befestigten Schlauchkupplungselementen
erreicht ist, wird durch Auseinanderziehen der Längsholme 11 und 12 und Weiterfahren
die doppelt aufgewickelte Schlauchrolle mit dem Aufnahmekörper 18 aus der Vorrichtung
herausgelöst. Dann wird der Aufnahmekörper 18 in axialer Richtung aus der aufgewickelten
Rolle herausgezogen.
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Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung lassen sich Schläuche mühelos
und schonend aufwickeln und außerdem transportieren.
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Das beschwerliche und zeitraubende Aufwickeln der Schläuche von Hand
in unbequemer, gebückter Haltung läßt sich mit der Vorrichtung vermeiden. Der Zeitaufwand
wird bei Verwendung der Vorrichtung erheblich verkürzt, insbesondere beim doppelten
Aufwickeln von Schläuchen.
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