DE2743524C3 - Verfahren zur direkten Lipid-Bestimmung im Blutserum - Google Patents
Verfahren zur direkten Lipid-Bestimmung im BlutserumInfo
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Description
Die Bestimmung der Lipide im Blutserum, d. h. des Gehaltes an Cholesterin und/oder der Triglyceride in
der Fraktion der low density-Lipoproteine (LDL) wird beispielsweise in der Labordiagnostik zur Differentialdiagnose
von Fettstoffwechselfunktionen durchgeführt.
Eines der bisher angewandten Verfahren zur direkten Bestimmung des j3-Cholesteringehaltes ist die Ultrazentrifugation
in einem Dichtegradienten.
Dieses Verfahren bedient sich zur Auftrennung der drei Lipoproteinbestandtei'e im Serum, nämlich
1. a-Lipoprotein (high density-Lipoprotein-(HDL),
Moleküldurchmesser 75—100 Ä)
2. /?-Lipoprotein (low density-Lipoprotein-(LDL), Moleküldurchmesser 150—250 A) und
3. Prä-jS-Lipoprotein (very low density-Lipoprotein (VLDL), Moleküldurchmesser 300-700 A) + Chylomikronen
(Moleküldurchmesser 1000-10 000 Ä)
der unterschiedlichen spezifischen Massen der drei zu trennenden Bestandteile HDL, LDL und VLDL
Dieses Verfahren ist sehr kostspielig und aufwendig. Die Fraktionierung muß in zwei Arbeitsgängen mit
hohen Zentrifugalkräften (105 000 g) durchgeführt werden.
Diese Methode erfordert einen Zeitaufwand von 8—40 Stunden. Da zur vollständigen Trennung die
Ultrazentrifuge gegebenenfalls 2 χ 20 Stunden laufen muß, versteht es sich von selbst, daß bei derart extremen
Belastungen ein großer Materialverschleiß in Kauf zu nehmen und das Verfahren als Routineverfahren nicht
geeignet ist.
In der DE-OS 26 00 664 ist ein Verfahren beschrieben, bei dem man dem Serum ein schwaches Polykation
zusetzt und anschließend mit einem schwachen Kationenaustauscher prä-jS-(VLDL) und a-(hdl) Lipoprotein
extrahiert, wonach im Serum der Cholesteringehalt der ^-Lipoproteine (LDL) gemessen wird. Als
Polykation wird dabei in vorteilhafter Weise Polyäthylenimin, also ein schwaches Polykation verwendet, das
in Mengen von 1—2 Gew.-% Endkonzentration dem Serum zugesetzt wird.
Als Ionenaustauscher haben sich solche mit schwach sauren polaren funktioneilen Gruppen, z. B. Carooxylgruppen
als geeignet erwiesen. Die Verwendung von Kationenaustauschern auf Methacrylsäure-Divinylbenzolbasis
führten hierbei zu sehr gut reproduzierbaren Ergebnissen.
Weiterhin seien noch andere Trennungsverfahren erwähnt, die jedoch nur eine indirekte Bestimmung
erlauben. Dabei werden die Lipoproteine mit Polyanionen und zweiwertigen Metallsalzen (Heparin oder
Dextransulfat und Calcium- oder Magnesium- oder Manganchlorid) fraktioniert ausgefällt. Die Ermittlung
des /8-Cholesteringehaltes geschieht hier durch Differenzbildung
der Cholesterinanteile der isolienen Lipoproteinpräzipitate.
Die Kombination der Ultrazentrifugation mit der Polyanionenpräzipitation wird in der Routinediagnostik
angewandt. Die Arbeitszeit beträgt in diesem Fall immer noch 24 Stunden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, ein Verfahren zur direkten Bestimmung der Lipide in den
LDL zu entwickeln, das die gleiche Aussage wie die herkömmliche Methodik mit Hilfe der Ultrazentrifugation
gerantiert, die oben erwähnten Nachteile jedoch vermeidet.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit ein Verfahren zur direkten Bestimmung von Lipiden im
Blutserum, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Serum ein hydrophob derivatisiertes Polykation zusetzt
und anschließend mit einem schwachen Ionenaustauscher oder1 einem stark polaren Adsorber mit lipophilem
Charakter die prä-|3-(VLDL) und «-Lipoproteine (HDL)
extrahiert, wonach im Serum der Lipid-Gehalt der /!-Lipoproteine (LDL) gemessen wird.
Die hydrophob derivatisierten Polykationen oder Gemische derselben mit den unsubstituierten Polykationen
stellen bessere Adsorbentien für die Extraktion der HDL und VLDL-Fraktionen des Serums dar als das
unsubstituierte Polykation allein. Die Verwendung dieser Verbindungen hat sich als vorteilhaft erwiesen:
1. Man kommt mit wesentlich geringeren Mengen aus. Die erforderliche Menge beträgt bis zu etwa '/5
des unsubstituierten Polymers.
2. Die Reagenzlösung ist bedeutend weniger viskos als diejenige be; der Verwendung von unsubstituiertem
Polykation.
3. Es können enzymatische Bestimmungen der Lipide
gegebenenfalls sogar in Gegenwart des Polykations durchgeführt werden. Neben einer chemischen
wird dadurch auch eine enzymatische Bestimmungsweise ermöglicht
Hydrophobe Derivatisierung des Polykations bedeutet,
daß es durch übliche hydrophobe Reste substituiert ist
Als Polykation wird in vorteilhafter Weise Polyäthylenimin bzw. acyliertes oder alkyliertes Polyäthylenimin
verwendet, das in Mengen von insgesamt 0,1—2 Gew.-% Endkonzentration dem Serum zugesetzt wird.
Es kommen als Substituenten insbesondere langkettige Fettsäurereste bzw. die entsprechenden Alkylreste in
Frage, die gesättigt und/oder ungesättigt und/oder verzweigt sein können. Als vorteilhaft erwies sich dabei
eine Kettenlänge der Reste von etwa 6—26 C-Atomen. Als besonders gut geeignet erwies sich die Kettenlänge
im Bereich von etwa 10—20 C-Atomen. Als gesättigte Acylreste kommen, um einige beispielhaft zu nennen,
diejenigen in Frage, die sich von folgenden Säuren ableiten, wobei die Zahl der C-Atome jeweils in
Klammern angegeben ist:
Capron-(C6), Capryl-(C8), Pelargon-fG,),
Caprin (Cio), Undecyl-(d),
Laurin- oder Dodecyl-(Ci2),Tridecyl-(C|3),
Myristin-(Ci4),Pentadecyl-(C15),
PaImMn-(Ci6), Margarin-(Ci7), Stearin-(Cis),
Nonadecyl-(Ci9), Arachin-(C20), Behen-(C22),
Lignocerin-(C24),Cerotin-(C26)-Säure.
Von den ungesättigten Säuren sind beispielsweise die ein-, zwei- bzw. dreifach-ungesättigten Cis-Säuren, wie
ölsäure (cis-/49-Dehydro-Stearinsäure), Linolsäure (ciscis-4912-Dehydro-Stearinsäure
und Linolensäure (allcis-491215-Dehydro-Stearinsäure)
zu nennen. Als verzweigte Fettsäure soll beispielsweise die Isovaleriansäure genannt werden.
Der Substitutionsgrad der primären und sekundären Aminogruppen beträgt vorteilhaft von ca. 35—40% im
Fall der kürzeren Kettenlänge der Reste bis ca. 5 — 10% im Fall der höhergliedrigen Reste.
Als Ionenaustauscher haben sich auch hier Kationenaustauscher mit schwach sauren, polaren funktioneilen,
z. B. Carboxylgruppen als geeignet erwiesen, wie Amberlite IRC 50. Die Verwendung von Kationenaustauschern
auf Methacrylsäure-di-vinylbenzolbasis führte
zu sehr gut reproduzierbaren Ergebnissen. Als stark polare Adsorber mit lipophilem Charakter haben sich
nitrosierte Polymere auf Polystyrolbasis, die also Aminoxidgruppen enthalten, erwiesen, wie z. B. Amberlite
XAD-2, Partikelgröße 100-200 μ (ζ. B. von Serva, Heidelberg).
Es hat sich für den Fall, daß bei Seren, bei denen der Triglyceridgehalt 1000 mg/100 ml übersteigt (Typ IV
und Typ V — Hyperlipidämie) gezeigt daß nach Behandlung mit aeyliertem Polymer auf die Behandlung
mit dem Ionenaustauscher bzw. dem Adsorber mit lipophilem Charakter verzichtet werden kann. Die
obere, cremeartige Phase wird dabei entfernt und aus der klaren unterständigen Phase das Lipid bestimmt
Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend durch Beispiele näher erläutert
Gewinnung des Serums und Analysenmethoden
Es wurden Serumproben von gesunden Personen mit Normolipidämie und von nicht-behandelten Personen
mit Hyperlipidämie vom Typ Ha, lib, IV und V j» (Bezeichnung nach Fredrickson) nach Fasten für die
Dauer einer Nacht verwendet Es wurde innerhalb von 12 Stunden analysiert.
,.- Herstellung von aeyliertem Polyäthylenimin
Eine wäßrige Lösung von Polyäthylenimin (Polymin P, BASFAG, Ludwigshafen) wird 72 Stunden lang
lyophilisiert, um das Lösungsmittel zu entfernen. 1 g Rückstand wird in 50 ml Methanol (99,6%ig) gelöst und
es wird 1 g Dodecoylchlorid (Fluka, Ulm) unter Rühren bei 250C in diese Lösung eintropfen gelassen. Das
Gemisch wird 24 Stunden lang bei 50° C gerührt Danach werden 100 ml Benzol (p. a., Merck Darmstadt)
hinzugegeben und die Lösung wird im Vakuum so weit
J? eingedampft, daß das acylierte Polymer ausfällt Der
Niederschlag wird dreimal mit 100 ml Benzol gewaschen um die freie Dodecansäure und nichtumgesetztes
Dodecoylchlorid zu entfernen. Es wird zur Trockene eingedampft und das zurückbleibende Dodecoyl-polyäthylenimin
in destilliertem Wasser aufgelöst, so daß eine 5%ige Lösung entsteht.
In entsprechender Weise wird das Linolyl-polyäthylenimin hergestellt.
Herstellung von alkyliertem Polyäthylenimin
Sie erfolgt nach I. S. Scarpa, H. C. Kiefer und 1. M. Klotz, Intrascience, Chem. Rept 8, Nr. 1-3, 1974, S.
45 ff.
Bestimmung der LDL-Lipide
1. Es werden 40 μΐ einer 5%igen wäßrigen Lösung
von Dodecoylpolyäthylenimin mit 1,4 ml Humanserum gemischt. Das Gemisch wird 5 Minuten lang
mit der Hand geschüttelt oder zentrifugiert (60rpm). Danach wird 0,4 g Amberlite IRC
50-Granulat (Serva, Heidelberg) hinzugegeben, 10 Minuten bei niedriger Geschwindigkeit und dann 2
Minuten bei 2000—3000 rpm zentrifugiert, so daß ein klarer Überstand erhalten wird. Dieser wird zur
Cholesterin- und Triglycerid-Bestimmung verwendet. Das Cholesterin wird chemisch nach dem
Verfahren von Liebermann-Burchard oder enzymatisch bestimmt. Der gefundene Cholesterin-Gehalt
entspricht dem Gehalt an ^-Cholesterin im Serum. Die Triglycerid-Bestimmung erfolgt nach
Kessler und Lederer. Der Triglycerid-Gehalt ergibt
sich aus der Differenz des Leerwertes aus dem Gesamtserum (= Gehalt an freiem Glycerin im
Serum) und dem Meßwert aus dem genannten Überstand. Cholesterin und Triglyceride können in
an sich bekannter Weise auch vollautomatisch, z. B. am Technicon AA II-Gerät aus Isopropanol-Extrakten
nach Behandlung mit Zeolit bestimmt werden.
2. Zum Vergleich werden Cholesterin und Triglyceride nach Fraktionierung der Lipoproteine im Serum
in folgender Weise bestimmt:
3 ml Humanserum werden bei 105 000 g 20 Stunden lang mit einem 40,3 Rotor in einer Beckmann-Zentrifuge in einem diskontinuierlichen Dichtegradienten mit der Dichte 1,006 zentrifugiert. Die VLDL-Lipoproteine befinden sich in der Lösung mit der Dichte < 1,006, die LDL und H DL-Lipoproteine in der Lösung mit der Dichte > 1,006. Die LD-Lipoproteine werden durch Präzipitation mit Heparin und M inganchlorid von den HD-Lipoproteinen getrennt. Das Cholesterin wird aus der Fraktion, die die HDL und LDL enthält, sowie aus der Fraktion, die die HDL enthält, nach dem Verfahren von Zack oder von Liebermann-Burchard gemessen. Aus der Differenz des Cholesterin-Gehaltes der Fraktion von HDL und LDL der Fraktion von HDL wird das
3 ml Humanserum werden bei 105 000 g 20 Stunden lang mit einem 40,3 Rotor in einer Beckmann-Zentrifuge in einem diskontinuierlichen Dichtegradienten mit der Dichte 1,006 zentrifugiert. Die VLDL-Lipoproteine befinden sich in der Lösung mit der Dichte < 1,006, die LDL und H DL-Lipoproteine in der Lösung mit der Dichte > 1,006. Die LD-Lipoproteine werden durch Präzipitation mit Heparin und M inganchlorid von den HD-Lipoproteinen getrennt. Das Cholesterin wird aus der Fraktion, die die HDL und LDL enthält, sowie aus der Fraktion, die die HDL enthält, nach dem Verfahren von Zack oder von Liebermann-Burchard gemessen. Aus der Differenz des Cholesterin-Gehaltes der Fraktion von HDL und LDL der Fraktion von HDL wird das
^-Cholesterin berechnet Die Recovery-Berechnung
bei der Ultrazentrifugationsmethode erfolgt durch Summierung der VLDL- und LDL/HDL-Werte.
Es wird mit dem Cholesteringehalt im ι Ii Vollserum verglichen.
Ergebnisse
Tabelle la enthält eine Aufstellung über verschiedene
ι ■> Fraktionierungsansätze und die Reproduzierbarkeit der
Bestimmung des Gehalts an Triglycerid und Cholesterin.
In Klammern sind jeweils die Konzentrationsangaben des Polykations bzw. des Polykation-Gemischs und das
Gewichtsverhältnis von unsubstituiertem Polykation zu acyliertem Polykation aufgeführt Tabelle Ib enthält 18
Wiederholungsmessungen unter Verwendung eines 2:1-Addukts.
Verschiedene Fraktionicrungsnnsütze und der nach Fraktionierung bestimmte Gehall an Triglyceriden und
Cholesterin.
PEI = Polyiithylenimin, PEI-C12-O = Dodecoyl-PEl; PEI-C,8.2 = Linolyl-PEI
Gesamtmenge im Serum
TG (mg%) Chol (mg%)
1,5 ml + 0,05 ml (20%) PEI + Amberlile IRC 50
1,5 ml + 0.05 ml (20%) PEI-C,2-0U :2) + Amberlite IRC
1,5 ml + 0.05 ml (20%) PEI-C,2-o(l : D + Amberlite IRC
1,5 ml + 0.05 ml (40%) PEl-C,8.2(1:3,2) + Amberlite IRC
Wiederholungsmessungen aus einem Serum
1,4 ml Serum + 0,05 ml (10%) PEI-C,2-0(2:1 + IRC 50
TG (mg%) 35 37 41 35 35 37 38 36 35 35 36 40 37 41 37 36 42 37
Chol <mg%) 125 127 126 125 125 123 123 127 127 120 118 123 119 123 126 12b 119 121
Gesamtmenge im Serum
TG (mg%) 111 103
TG (mg%) 111 103
Chol (mg%) 178 175
121 | 176 |
120 | 177 |
50 | 157 |
43 | 157 |
40 | 128 |
50 | 132 |
41 | 130 |
27 | 102 |
32 | 103 |
28 | 99 |
76 | 114 |
75 | 112 |
81 | 116 |
Ein Vergleich der LDL-Cholesterinbestimmung durch Ultrazentrifugation mit der erfindungsgemäßen
Methode mit Serumproben bei Fällen von Normolipidämie und Hyperlipidämje zeigt sowohl im Fall niederer
Triglycerid-Konzentration (Normolipidämie und Typ Ha; Korrelationskoeffizient r=0,94) als auch Triglycerid-reicher
Proben (Typ IV und Typ Hb, /·=0,95) gute
Ergebnisse. Für Triglyceride ist die Korrelation (r— 0,80)
nicht ganz so gut wie für Cholesterin.
Die Präzision der LDL-Cholesterin- und LDL-Triglycerid-Bestimmung
wurde an Hand von Serumproben in Fällen der Normolipidämie und Typ Hb, Typ IV und Typ
V Hyperlipidämie untersucht (Tabelle 2). Es handelt sich hier um Bestimmungen nach der Fraktionierung mit
einer 5%igen Lösung von dodecoyliertem Polyäthylenimin
und Amberlite IRC 50 gemäß den Ausführungen im obigen Beispiel. Der Variationskoeffizient liegt zwi-
Die Mengenangaben bedeuten mg/100 ml
sehen 2,5 und 6,4 für Cholesterin und 5,1 bis 13,0 für
Triglyceride (Tabelle 2). Erklärend zu Tabelle 2 ist zu sagen, daß im Fall des Typs V sich bei der
erfindungsgemäßen Fraktionierung Werte ergeben, die um etwa das 2fache höher liegen als bei der
Ultrazentrifugation. Für diese Serumproben wird Cholesterin mit Hilfe der Dichtegradientenzentrifugation
nur zu 60%,Triglycerid zu 48% wiedergefunden.
Gesaml-Chol. | Gesaml-TG | LDL-Chol | VK | LDL-Chol | VK | LDL-TG | VK | LDL-TG | VK |
Voll- Recov. | Voll- Recov. | (UC) | (Ext.) | (UC) | (Ext.) | ||||
serum (UC) | serum (UC) | ||||||||
Normal
Typ Hb
Typ IV
Typ V
178 175
289 287
258 245
1130 689
Vollserum
Recov. (UC)
LDL-Chol. bzw. TG (UC)
LDL-Choi. bzw. TG (ExI.)
111 98 108±5 4,6 123±3 2,5 31 ±5 16,1 28±4 13
211 182 205 ±11 5,5 211 ±13,5 6,4 79±5 6,3 83±6 7,7
299 255 169±7 4,1 183±5 2,7 81 ±5 6,2 85±7 8,1
4100 1987 59±11 19 132±4 3,4 63±12 19 153±8 5,1
= Gesamt-Cholesterin bzw. Gesamt-TG im nichtfraktionierten Serum.
= Recovery-Werte nach Ultrazentrifugation (Dichtegradient).
= Nach Ultrazenlrifugation (Dichtegradient) und Polyanionen-Präzipitation bestimmt.
= Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren bestimmt.
= Anzahl der Messungen.
= Variationskoeffizient.
Die vorliegenden Ergebnisse zeigen, daß das erfindungsgemäße Verfahren gegenüber dem Ultrazentrifugationsverfahren
vor allem durch den erheblich geringeren Materia!-, Arbeits- und Zeitaufwand einen
hervorragenden technischen Fortschritt bietet, gegenüber dem Ultrazentrifugationsverfahren kombiniert mit
der Polyanionenpfäzipitation darüber hinaus eine erhöhte Präzision. Gegenüber dem Verfahren mit
unsubstituiertem Polykation hat es den Vorteil, daß mit erheblich geringeren Mengen und in Lösungen mit
wesentlich geringerer Viskosität gearbeitet werden kann. Letzteres hat den Vorteil, daß die enzymatischen
Reaktionen in Gegenwart des Polykations durchgeführt werden können.
«Β 215/395
Claims (12)
1. Verfahren zur direkten Bestimmung von Lipiden im Blutserum, dadurch gekennzeichnet,
daß man dem Serum ein hydrophob derivatisiertes Polykation zusetzt und anschließend
mit einem schwachen Ionenaustauscher oder einem stark polaren Adsorber mit lipophilem Charakter
die prä-ß-(VLDL) und a-Lipoproteine (HDL) extrahiert,
wonach im Serum der Lipid-Gehalt der /!-Lipoproteine (LDL) gemessen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das hydrophob derivatisierte
Polykation zusammen mit einem unsubstituierten Polykation zusetzt
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Polykation PoIyäthylenimin
eingesetzt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1—3, dadurch gekennzeichnet, daß das hydrophob derivatisierte
Polykation ein acyliertes Polykation ist.
5. Verfahren nach einem d;r Ansprüche 1—4, dadurch gekennzeichnet, daß das hydrophob derivatisierte
Polykation ein alkyliertes Polykation ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Acyl- bzw.
Alkyigruppen gesättigt und/oder ungesättigt und/ oder verzweigt sind und eine Kettenlänge von Ce, bis
C26 besitzen.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Acyl- bzw.
Alkyigruppen gesättigt und/oder ungesättigt und/oder verzweigt sind und eine Kettenlänge von
CiobisC2obesitzen.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1—7, dadurch gekennzeichnet, daß das Polykation in
Mengen von insgesamt 0,1 — 2 Gew.-% enthalten ist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1—8, dadurch gekennzeichnet, daß als Ionenaustauscher
ein Carboxylgruppenaufweisender Kationenaustauscher verwendet wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet, daß als Ionenaustauscher
ein Kationenaustauscher auf Methacrylsäure-Divinylbenzolbasis
eingesetzt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 — 10,
dadurch gekennzeichnet, daß der stark polare Adsorber mit lipophilem Charakter ein Aminoxidgruppen-haltiges
Polymeres auf Polystyrolbasis ist.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 — 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die zu bestimmenden Lipide Cholesterin und/oder Triglyceride sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19772743524 DE2743524C3 (de) | 1977-09-28 | 1977-09-28 | Verfahren zur direkten Lipid-Bestimmung im Blutserum |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19772743524 DE2743524C3 (de) | 1977-09-28 | 1977-09-28 | Verfahren zur direkten Lipid-Bestimmung im Blutserum |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2743524A1 DE2743524A1 (de) | 1979-04-05 |
DE2743524B2 DE2743524B2 (de) | 1981-06-11 |
DE2743524C3 true DE2743524C3 (de) | 1982-04-15 |
Family
ID=6020062
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19772743524 Expired DE2743524C3 (de) | 1977-09-28 | 1977-09-28 | Verfahren zur direkten Lipid-Bestimmung im Blutserum |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2743524C3 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4264471A (en) * | 1979-06-04 | 1981-04-28 | E. I. Du Pont De Nemours And Company | Serum and plasma clarification process |
DE3009037A1 (de) * | 1980-03-08 | 1981-09-24 | Boehringer Mannheim Gmbh | Verfahren zur direkten bestimmung des lipidgehaltes der (beta) -lipoproteine des blutes |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2600664C3 (de) * | 1976-01-09 | 1980-10-23 | Claus-Christian Dr.Rer.Nat. Dr.Med. 6901 Wilhelmsfeld Heuck | Verfahren zur direkten Bestimmung des ß -Cholesteringehaltes im Blutserum |
-
1977
- 1977-09-28 DE DE19772743524 patent/DE2743524C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2743524B2 (de) | 1981-06-11 |
DE2743524A1 (de) | 1979-04-05 |
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OI | Miscellaneous see part 1 | ||
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