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Meß- und Anreißgerät mit einer zur Längenmessung dienenden Zäh-
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leranordnung.
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Meß- und Anreißgerät mit einer
von einer Basisplatte vertikal aufragenden Säule, an welcher ein Schieber in Vertikalrichtung
verschiebbar geführt ist, der einen an seinem Ende ein Meß- oder Anreißwerkzeug
tragenden Querarm in dessen Längsrichtung verschieblich haltert und eine zur Längenmessung
dienende Zähleranordnung aufweist, die von einem sich an der vertikalen Säule abwälzenden
Rad angetrieben wird.
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Ein bekanntes GErät dieser Art ist in der deutschen Patentschrift
889 989 beschrieben und besitzt einen in den Schieber des betreffenden Gerätes eingebauten
Längenmeßzähler, der von einem das erwähnte Antriebsrad bildenden Ritzel angetrieben
wird, das mit einer an der vertikalen Säule angeordneten Zahnstange in Eingriff
steht.
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Bei dem bekannten Gerät kann es als Nachteil empfunden werden, daß
eine Null einstellung auf einem beliebigen Niveau der Vertikaleinstellung des Schiebers
Schwierigkeiten bereitet oder überhaupt nicht möglich ist und daß die Antriebsmittel
für den Zähler, welche eine Zahnstange und ein Ritzel umfassen, vergleichsweise
kompliziert und kostspielig sind und eine in bestimmten Fällen notwendige freie
Verstellbarkeit des Zählers ausschließen.
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Durch die Erfindung soll daher die Aufgabe gelöst werden, ein Meß-
und Anreißgerät der eingangs beschriebenen, gattungegemässen Art so auszugestalten,
daß mit einer in der Herstellung einfachen und billigen Zähleranordnung die jeweils
von dem Schieber relativ zu einer Gegenfläche verfahrene Strecke übersichtlich abgelesen
und jeweils ein neuer Basiswert mit wenigen Handgriffen eingestellt werden kann,
ohne daß ein komplizierter Aufbau des Schiebers erforderlich ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an dem Schieber
als gesonderte Baueinheit mindestens ein Zähler schwenkbar befestigt und federnd
in Richtung auf eine Säulenvertikalfläche hin vorgespannt ist und daß das Antriebsrad
des Zählers die Form eines gegen eine glatte Fläche des Säule angedrückten Reibrades
hat.
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Es hat sich gezeigt, daß die Kupplung des Zählers mit der Bezugsfläche
über ein Reibrad und eine glatte metallische Gegenfläche vollständig ausreichend
ist, um den Zähler, dessen Stand eine Orientierungsinzeige liefert, mit ausreichender
Präzision anzutreiben, wobei eine Kupplung und Entkupplung zwischen dem Zähler und
der sich relativ zu ihm bewegenden Gegenfläche feinststufig mit einer geringen Betätigungsbewegung
möglich ist, während demgegenüber bei einer bekannten Triebverbindung über Ritzel
und Zahnstange diese Möglichkeit nicht gegeben ist.
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Eine Ziffernvorgabe am Zähler zur Einstellung eines neuen Basiswertes
kann entweder durch Betätigen einer Nullrückstellungstaste oder durch Abklappen
des Zählers gegen die Vorspannkraft und Betätigung des Reibrades von Hand erfolgen.
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Merkmale von Weiterbildungen und Ausgestaltungen des angegebenen Meß-
und Anreißgerätes sind im übrigen Gegenstand der anliegenden Unteransprüche, auf
welche hier zur Vereinfachung und Verkürzung der Beschreibung ausdrücklich hingewiesen
wird.
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Nachfolgend soll eine praktische Ausführungsform unter Bezugnahme
auf die anliegende Zeichnung näher erläutert werden. Es stellen dar: Fig. 1 eine
schematische Seitenansicht eines Meß-und Anreißgerätes mit einer insgesamt vier
Zähler enthaltenden Zähleranordnung, Fig. 2 eine Seitenansicht des Schiebers des
Gerätes nach Figur 1 mit den daran befestigten Zählern der Zähleranordnung, Fig.
3 eine Seitenansicht eines Zählers des Gerätes nach den Figuren 1 und 2 und Fig.
4 eine Ansicht des Zählers nach Figur 3 in Richtung der Zählerwelle gesehen.
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Das in Figur 1 dargestellte Meß- und Anreißgerät besitzt eine Basisplatte
1, welche auf der Oberfläche eines Anreißtisches 2 in Horizontalrichtung verschiebbar
ist. Von der Basisplatte 1 ragt vertikal eine Säule 3 auf, an welcher ein Schieber
4 in Vertikalrichtung verschiebbar geführt ist. Der Schieber 4 dient zur Führung
eines Querarmes 5 in Horizontalrichtung bzw. in Richtung seiner Achse. Der Querarm
5 trägt an einem Ende ein Meß-oder Anreißwerkzeug, welches in Figur 1 schematisch
gezeigt und mit 6 bezeichnet ist.
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An dem Schieber 4 sind Durchbrüche 7 vorgesehen, durch welche hindurch
Maßstäbe des Querarmes 5 bzw. der vertikalen Säule 3 sichtbar und unter Verwendung
eines am Rande der Durchbrüche vorgesehenen Nonius ablesbar sind. Dies ist im einzelnen
jedoch nicht dargestellt, da diesbezüglich Einzelheiten nicht Bestandteil der Erfindung
sind.
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An der Säule 3 sind in Vertikalrichtung verlaufende, leistenartige
Flächen 8 vorgesehen, welche auch zur Führung des Schiebers 4 relativ zu der Säule
3 dienen können. Ebenso sind an dem Querarm 5 in Horizontalrichtung verlaufende,
leistenartige Flächen 9 vorgesehen, die auch zur Führung des Querarmes relativ zu
dem Schieber 4 dienen können.
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An den Flächen 8 und 9 liegen die Reibräder 10 von Zählern 11 und
12 bzw. 13 und 14 an, wobei die Zähler der Zählerpaare 11 und 12 sowie 13 und 14
derart symmetrisch zueinander an dem Schieber 4 befestigt sind, daß bei einer Bewegung
des Schiebers 4 in einer bestimmten Richtung der Zählerstand eines Zählers des betreffenden
Paares zunimmt, während der Zählerstand des jeweils anderen Zählers dieses Paares
abnimmt, daß also jeweils komplementäre Zählerstände zur Verfügung stehen.
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Aus Figur 2 ist die Anordnung der Zählerpaare 11 und 12 sowie 13 und
14 im einzelnen zu erkennen. Aus Figur 2 ist zu ersehen, daß beispielsweise handelsübliche
Längenmeßzähler über einen Lagerbock in einfacher Weise an dem Schieber 4 befestigt
werden können, ohne daß der Schieber in besonderer Weise ausgebildet zu sein braucht.
Die mit den Reibrädern der Zähler zusammenwirkenden Gegenflächen sind in keiner
Weise besonders für den Zweck des Antriebs der Zähler besonders ausgestaltet, weshalb
die gesamte Anordnung sich durch einen billigen Aufbau auszeichnet.
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Jeder der Zähler besitzt ein Gehäuse 15 mit einem Fenster 16, durch
welches hindurch der jeweilige Zählerstand sichtbar ist,
der einen
bestimmten Weg anzeigt, über welchen hinweg von einem Basiswert aus der Schieber
längs einer Gegenfläche, etwa längs der Flächen 8 oder 9, verfahren worden ist.
Aus dem Zählergehäuse 15 steht seitlich eine Zählerwelle 17 vor, auf der ein vorzugsweise
aus Polyvinylchlorid gefertigtes Reibrad 18 sitzt.
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Dieses Reibrad besitzt einen präzise eingehaltenen Umfang von beispielsweise
10 cm, so daß dann, wenn die Einheit des Zählerstandes einer Zehntelumdrehung der
Zählerwelle entspricht, an dem Zähler die verfahrene Strecke in Zentimetern abgelesen
werden kann.
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Das Zählergehäuse 15 besitzt zwei Gabelansätze 19, über welche das
Zählergehäuse schwenkbar an einem Lagerbock 20 befestigt ist, der an dem Gehäuse
des Schiebers 4 festgeschraubt ist.
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Zwischen dem Lagerbock 20 und dem Zältergehäuse 15 ist in als Federlager
ausgebildeten Ausnehmungen dieser Bauteile mindestens eine Schraubendruckfeder 21
eingespannt, welche das Zählergehäuse 15 gegenüber dem Lagerbock 20 mit Bezug auf
die Stellung gemäß Figur 4 im Uhrzeigersinn zu verschwenken sucht, so daß das Reibrad
18 gegen die leistenförmige Fläche 8 der vertikalen Säule 3 angedrückt wird.
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Mittels eines Hebels 22 können das Zählergehäuse 15 und das Reibrad
18 im Gegenuhrzeigersinn gegen die Kraft der Feder 21 von der Fläche 8 der Säule
3 weggeschwenkt werden, so daß das Reibrad unabhängig von einer Bewegung des Schiebers
4 gegenüber der Säule 3 von Hand verdreht werden kann, um einen bestimmten Zählerstand
vor einer neuerlichen Kupplung zwischen Zähler und Vertikalsäule 3 einzustellen.
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Unabhängig hiervon kann in jeder beliebigen Zwischenstellung der Zählerstand
auf Null rückgestellt werden, indem eine aus dem Zählergehäuse 15 hervorstehende
Taste 23 betätigt bzw. eingedrückt wird.
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Schließlich ist an dem Lagerbock 20 noch ein Feststellhebel 24 schwenkbar
gelagert, welcher an seinem Vorderende eine Rastklinke oder dergleichen trägt, die
mit einer Gegenrastung des Zählergehäuses 15 zusammenwirkt, was jedoch in den Figuren
3 und 4 nicht im einzelnen gezeigt ist. Der Feststellhebel 24 ermöglicht ein Festhalten
des Zählergehäuses 15 und des Reibrades 18 in der von der Gegenfläche 8 bzw. 9 weggeschwenkten
Stellung gegen die Vorspannkraft der Schraubendruckfeder 21. Der Feststellhebel
24 ermöglicht ein Aaßerbetriebsetzen des Zählers während Meß- und Anreißarbeiten,
bei denen die Ablesung des Zählerstände nicht erforderlich ist, wodurch der Antriebsmechanismus
für den Zähler geschont und die Abnutzung gering gehalten wird, um eine präzise
Anzeige aufrecht erhalten zu können.