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20. Sicherungsplatte aus vorgespanntem Silikatglas mit auf
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oder in der Sicherungsplatte angebrachten Codierungen oder Kennzeichen,
und ihre Verwendung bei einem Kennzeichenschild nach einem oder mehreren der vorangehenden
Ansprüche.
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Die Erfindung betrifft ein diebstahl- und fälschungssicheres Eraftwahrzeug-Eennzeichenschild.
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Zur Kennzeichnung von Kraftfahrzeugen werden mit dem amtlichen Kennzeichen
beschriftete Metallschilder verwandt, die üblicherweise mittels zweier Schraubverbindungen
an einer mit der Kraftfahrzeugkarosse fest verbundenen Trägerplatte bzw.
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unmittelbar an der Karosserie angebracht werden. Die behördliche Zulassungsstelle
versieht das Erattfahrzeugkennzeichen nach der vom Fahrzeughalter veranlassten Montage
mit einem Siegel aufdruck bzw. mit einer aufklebbaren Siegelplakette.
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Das in dieser Hinsicht praktizierte Verfahren der Zulassung, insbesondere
bezüglich der Anbringung der Kennzeichenschilder an Kraftfahrzeugen, bietet keinen
Schutz gegenüber einem mißbräuchlichen Auswechseln von Kennzeichenschildern, da
eine solche Manipulation selbst von ungeübten Tälern leicht zu bewerkstelligen,
und in der Regel danach nicht anhand gegebener Merkmalsveränderungen im Kennzeichenschild
nachzuweisen rist.
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Durch das Lösen der Schraubverbindung kann das Schild von der Karosserie
ohne Beschädigung entfernt und auf anderen Kraftfahrzeugen angebracht werden. Ebenso
können im freien Handel erhältliche Kennzeichenschilder mit einem gefälschten St
empel aufdruck jederzeit mißbräuchlich ohne nennenswerten
Zeitaufwand
an Kraftfahrzeugen montiert werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kraftfahrzeug-Kennzeichenschild
zu schaffen, das eine mißbrauchliche Verwendung ausschließt, Dabei soll das neue
Kennzeichenschild so beschaffen sein, daß die heutige Organisation des behördlichen
Zulassungsverfahrens nicht abgeändert zu werden braucht.
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Außerdem sollen sich dadurch die Kosten für den Zulassenden nicht
wesentlich erhöhen.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daR oberhalb
des versenkt angeordneten Kopfes wenigstens einer Befestigungsschraube des Kennzeichenschildes
eine Sicherungsplatte aus einem bei einer Verletzung in seiner Gesamtheit sichtbar
beschädigten und nicht restaurierbaren Material fest und dauerhaft mit dem Kennzeichenschild
verbunden ist, und daß diese Sicherungsplatt e Eigenschaften und/oder Kennzeichnungsmerkmale
aufweist, die ihre Identifizierung ermöglichen.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung soll bei der Montage
des Kennzeichenschildes einerseits das in einer Spezialwerkstatt angefertigte und
mit der Zulassungsnummer versehene Schild, und andererseits das amtliche Zulassungssiegel
in Form der Sicherungsplatte bzw. -plakette vorhanden sein, das die ihre Identifizierung
ermöglichenden Eigenschaften vorzugsweise in Form des ebenfalls von der Zulassungsstelle
aufgebrachten gleichen Codes trägt, den das Nummernschild aufweist.
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Eine Abänderung der Kennzeichnung des Schildes ohne Demontage, etwa
durch Uberkleben und Ubermalen von Kennzeichnungssymbolen, wird dadurch verhindert,
zumindest aber ist eine solche Fälschung für den kontrollierenden Polizeibeamten
leicht erkennbar.
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Vorzugsweise kommt als Sicherungsplatte bzw. -plakette eine Siegelplakette
zur Anwendung, die materiell und in der Gestaltung so beschaffen ist, daß sie a)
verletzbar und leicht zerstörbar ist, b) bei einer Beschädigung deutlich sichtbare
Abänderungen erfährt, c) nicht restaurierbar ist, dY technologisch komplizierte
Struktureigenschaften und differenzierte Merkmalsindividualität besitzt, e) in kostenaufwendigen
und mit hohem technischen Enow-how versehenen Produktionseinrichtungen gefertigt
werden kann, und f) eine leichte Kontrolle ihrer Echtheit und Individualität gewährleistet.
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Eine mit diesen Merkmalen ausgestattete Plakette gelangt als Rohling
zu der Zulassungsstelle und wird dort im Augenblick der Vergabe mit dem amtlichen
Stempelauflruck und der zu vergebenden Kennzeichen-Codierung fest und untrennbar
versehen.
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Dadurch, daß eine so gekennzeichnete Siegelplakette nach der Montage
des mit dem Kennzeichen bedruckten Metallschildes auf der Karosserie oder auf einer
fest mit der Karosserie mittels Schraubverbindungen fixierten Trägerplatte mindestens
eine dieser Schraubverbindungen abdeckt, so daß diese Verbindung nur durch Zerstörung
der Plakette und unter gleichzeitiger Beschädigung der bedruckten Oberfläche des
Eennzeichenschildes gelöst werden kann, ist gewährleistet, daß ein einmal montiertes
Kennzeichenschild nicht ohne Inkaufnahme von ins Auge fallenden Merkmalsveränderungen
wieder verwendet werden kann.
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Die Zulassung eines Kraftfahrzeuges setzt also die Verwendung des
heute üblichen Kennzeichenschildes und einer beispielsweise mit der gleichen Codierung
versehenen Siegelplakette voraus. Die Siegelplakette wird dabei von der Zulassungsstelle
zum Zeitpunkt der Vergabe mit der Signierung versehen, die vorzugsweise mit der
Kennzeichen-Codierung übereinstimmt.
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Codierung und Rohling bilden also eine nicht mehr voneinander trennbare
Einheit.
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Um Fälschungen der Kennzeichenaufschrift durch Abändersmg von Symbolen
zu vermeiden, oder aber solche Manipulationen auffällig sichtbar zu machen, kann
die Siegelplakette so großflächig ausgebildet werden, daß sie das gesamte Nummernschild
oder zumindest ein oder mehrere Symbole überdeckt, so etwa die Codierung für den
Zulassungsbereich. Vorzugsweise soll aber die Siegelplakette in runder Form mit
einem Druchmesser von 4 - 6 cm ausgeführt werden. Ein solches Maß reicht aus, um
eine Schraubverbindung in der beschriebenen Weise zu sichern und bei Trennung vom
Metall schild dessen Aufdruck in einem hinreichend großen Bereich auffällig sichtbar
zu beschädigen.
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Bei Verwendung einer Siegelplakette in der zuletzt genannten kleinen
Dimensionierung kann zweckmäßigerweise zusätzlich ein Kunststoffilm auf das mit
der Siegelplakette versehene Kennzeichenschild aufgebracht werden, beispielsweise
einKunatstoffilm mit reflektierenden Eigenschaften. Die Siegelplakette geht dann
mit diesem Kunststoffilm eine nicht ohne Zerstörung oder Beschädigung des Kunststoffilms
trennbare Verbindung sein.
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Die für die beschriebenen Funktionen der Siegelplakette notwendigenoder
wünschenswerten Eigenschaften können vorzugsweise durch eine differenziert vorgespannte
Glasscheibe erfüllt werden. Vorgespanntes Glas, das auf thermischem oder chemischem
Wege
vorgespannt sein kann,zerfällt bei geringer Oberflächen-oder Kantenbeschädigung
in eine Vielzahl von Fragmenten. Bei einer Ablösung einer solchenScheibe, die mittels
einer Klebefolie auf das Metallschild aufgebracht wird, muß notwendigerweise eine
solche Beschädigung erfolgen. Um die Ablösung von der Metallplatte ohne Beschädigung
noch in einem höheren Maße zu sichern, kann vorgesehen werden, die Glasplakette
in eine in die Metallplatte im gleichen Flächenumfang eingeprägte Vertiefung einzulassen,
und zwar in der Weise, daß die obere Glasfläche mit der Metallschildfläche in einer
Ebene abschließt.
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Auf diese Weise erreicht man zusätzlich einen Kantenschutz der vorgespannten
Glasscheibe gegenüber unbeab:ichtigten Kantenverletzungen.
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Durch einen differenzierten Vorspannprozess erhält vorgespanntes Glas
einen 'inneren Spannungsaufbauf, der sich im polarisierten Licht in charakteristischer
Weise darstellen läßt. Zur besseren Merkmalausbildung in dieser Weise kann durch
einen gezielten thermischen Prozess ein systematisches Spannungsmuster, etwa in
Form eines Rasterbildes, erzeugt werden.
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Zur Erkennung dieses allgemein oder systematisch aufgebrachten Spannungsaufbaus
im Glas können die kontrollierenden Polizeibeamten Polarisationsbrillengläser benutzen.
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Man kann auch einen Polarisationsfilter in Folienform auf die dem
Schild zugewandte Glasseite zusätzlich aufbringen. Bei einer Reflektionsschicht
auf der Unterseite des Glases wirkt bei zweimaligem Lichtdurchgang durch die vorgespannte
Scheibe die Scheibe selbst als Polarisationsfilter.
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Es können zusätzlich oder alternativ eine Reihe anderer im Zusammenhang
mit Glasscheiben unverfälschbare und individuelle Merkmalskonzeptionen angewandt
werden. So könnte man beispielsweise
auf die dem Kennzeichenschild
zugewandte Oberfläche eingeätzte oder beim Vorspannprozess einznbrennende Farbaufdrucke
in Raster- oder Symbolform aufbringen, die zeitbezogen variiert werden könnten.
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Eine weitere Kennzeichnung und Sicherung gegenüber Verfälschungen
könnte durch eine spezielle Farbgebung des Glases durch Einfärbung der Glasmasse
erfolgen. Des weiteren sind Kennzeichnungen zu nennen, die bereits aus einer größeren
Entfernung zu identifizieren sind, so eine in das Glas eingebrachte oder auf die
untere Glasfläche aufgetragene reflektierende Fluoreszenzschicht in definierter
Figuration.
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Die Glasrohlinge können zweckmäßigerweise bereits mit einer aufgebrachten
Klebefolie, die durch ein abziehbares Deckpapier geschützt wird, den Zulassungsstellen
zur Verfügung gestellt werden. Bei dieser Ausführungsform wird vorgeschlagen, ein
kreisflächiges Mittelfeld freizuhalten. In dieses, von der Klebefolie ausgesparte
Feld wird seitens der Zulassungsstelle eine auf eine dünne transparente Folie vorgedruckte
Signierung haftend eingebracht. Eine andere Möglichkeit der Einbringung des Siegels
und der auszugebenden Kennzeichensymbolik besteht in der direkten Stempelung der
Glasoberfläche. Vorzugsweise wird hierzu ein ätzendes Farbmaterial als Stempelfarbe
benutzt, um eine prägnante und allenfalls durch ein Abschleifen der Glasoberfläche
löschbare Signierung zu gewährleisten.
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In,Kombination des amtlichen Siegels mit einer Einstempelung der j
jeweils zu vergebenden Kraftfahrzeug-Kennzeichennummer in das ausgesparte Feld des
mit einer Klebefolie versehenen Glasrohlings könnte evtl. die Siegelplakette von
der Zulassungastelle ohne Kontrolle der Montage vergeben werden. Dies würde eine
Vereinfachung des Zulassungsverfahrens bedeuten.
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Eine Fälschung des Siegels bzw. der Kennzeichennummer durch ein Abschleifen
der 4geätzten Signierung ist nicht möglich, wenn man die Oberfläche des Glases mit
einer anorganischen Farbschicht mit evtl. zusätzlicher Merkmalsgebung versieht,
die beim Vorspannprozeß eingebrannt wird. Auch bei Verwendung einer Beschichtung
mit einem organischenMaterialwäre durch einen dieses Material dauerhaft signierdenden
Stempelfarbstoff ein Schutz gegen Fälschungen bei freier Manipulierbarkeit der Siegelplaketten
nach Ausgabe durch die Zulassungsstelle gewährleistet.
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Für die Klebefolie, die eine dauerhafte unlösbare Verbindung zwischen
Plakette und Metall-Nummern schild herstellen soll, soll ein Material Verwendung
finden, das mit der Lackschicht der Kennzeichnung oder aber mit dem auf das gesamte
Schild aufgebrachten reflektierenden Kunststoffbelag eine Verbindung eingeht, so
daß bei gewaltsamer Ablösung der Siegelplakette diese Schichten mit abgehoben oder
sichtbar beschädigt werden.
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Die Verwendung von transparentem Material, insbesondere von vorgespanntem
Glas, für die Sicherungsplatten bzw. -plaketten oberhalb eines Schraubenkopfes ist
darüberhinaus noch mit folgenden Vorteilen verbunden: Zum einen gestattet das transparente
Material die Kontrolle der 'Unversehrtheit' der davon bedeckten Schildfläche und
des Schraubenkopfes selbst.
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Zum anderen erleichtern solche Sicherungsplatten bzw. -plaketten aus
vorgespanntem Glasinsbesondere dann, wenn die Klebeschicht oberhalb des Schraubenkopfes
ausgespart ist, die 'legale' Demontage des Kennzeichenschildes. Die Scheibe wird
in diesem Fall durch eine gewaltsame Kantenbeschädigung, etwa mit dem Schraubenzieher,
zum Anbruch gebracht. Die von keiner Klebeschicht zusammengehaltenen Krümel im Scheibenfeld
können dann leicht entfernt werden und geben so den
Schraubenkopf
frei. Die Zulassungsstelle könnte bei einer Umeldung des Fahrzeuges oder bei einer
Erneuerung des Kennzeichenschildes eine in dieser Weise 'oIdnungsgenäße' Demontage
des Schildes nachprüfen.
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Eine bevorzugte Ausführungsform eines nach der Erfindung aufgebauten
Kraftfahrzeug-Kennzeichenscnildes wird anhand der Zeichnung näher beschrieben. Die
Zeichnung zeigt in Fig. 1 ein Kraft fahrzeug--Kennz eichenschild nach der Erfindung
in der Ansicht, Fig. 2 einen Schnitt durch Fig. 1 entlang der Linie II - II, Fig.
3 eine Einzelheit aus Fig. 2 in vergrößert er Darstellung, und Fig. 4 eine andere
Ausführung einer Siegelplakette nach der Erfindung, ebenfalls in Form einer vergrößerten
Darstellung.
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Das eigentliche Keunzeichenschild 1 besteht wie bisher aus Metallblech
oder Kunststoff. Es ist nit hilfe der Schrauben 2 und 3 an der Karosserie befestigt.
In das Metallblech bzw.
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die Xunststoffplatte 1 sind die amtlichen Kennzeichen eingeprägt.
An den Stellen, an denen die Befestigungsschrauben 2, 3 bzw. die diese Schrauben
aufnehmenden Löcher angebracht sind, sind in dem Schild Vertiefungen 4 angebracht,
in denen der Kopf der Schrauben 2, 3 versenkt sitzt.
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Im Bereich der Befestigungsschrabe 2, die vorzugsweise aus gehärteten
Stahl besteht, und deren Befestigungsnutter am Schaftende so gesichert ist, daß
die Schraube von der Rückseite
nicht gelöst erden kann, ist in
das Blech des Kennzeichenschildes eine ringförmige Aufwölbung 5 eingeprägt.
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Die }höhe dieser Auflrölbung 5 ist so gewählt, daß sie etwa mit der
Vorderseite der Siegelplakette 8 bündig abschließt.
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Die Siegelplakette 8 hat etwa die Größe und Form des durch die Aufwölbung
5 zmschlossenen Feldes. Sie besteht aus vorgespanntem Silikatglas in transparenter,
durchsichtiger Ausführung. Die Siegelplakette ist mit }hilfe der Klebeschicht 9
mit dem Kennzeichenschild 1 fest verklebt. Die Klebeschicht 9 ist in der Mitte ausgespart,
so daß ein vom Kleber freies Feld 10 entsteht. In diesem Bereich kann man durch
die Siegelplakette 8 hindurch den Kopf der Schraube 2 sehen und feststellen, ob
es sich um die unversehrte Original schraube handelt.
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Auf der Rückseite der Siegelplakette 8 ist in dem vom Kleber freigelassenen
Feld10 das amtliche Kennzeichen durch Ätzung der Glasoberfläche dauerhaft angebracht.
Ebenso ist bei dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel in dem Feld 10 das
entsprechende Embien (1?) der Zulassungsstelle auf die gleiche Weise wie das Kennzeichen
selbst dauerhaft angebracht.