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BEZEICHNUNG
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Verfahren und Vorrichtung zum Verhindern von Betriebsstörungen durch
Fehlgeschwindigkeiten von Laufwerken in Transportanlagen mit Ablaufstrecken, insbesondere
für Postbeuteltransport anlagen.
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Verhindern von Betriebsstörungen durch Pehlgeschwindigkeiten von Laufwerken
in Anlagen mit Ablaufstrecken, insbesondere für Postbeuteltransportanlagen.
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STAND DER TECHNIK In Postbeuteltransportanlagen werden häufig Betriebs
störungen dadurch verursacht, daß Laufwerke mit zu kleiner oder zu hoher Geschwindigkeit
ablaufen. Bei zu kleiner Geschwindigkeit, verursacht meist durch Verschmutzung der
Laufwerke, können die Laufwerke in Ablaufstrecken zum Stehen kommen und Störungen
bzw.
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Schädigungen in empfindlichen Bauelementen der Ablaufstrecken, insbesondere
in Weichen, hervorrufen. Bei falscher Behandlung der Laufwerke treten bisweilen
aber auch große obergeschwindigkeiten in den Laufstrecktn auf, weil die geschwindigkeitsstabilisierende
Wirkung der normalerweise auftretenden Lastpendelbewegungen ausfällt. Bisher hat
man versucht, solche Störungen durch aufmerksame Beobachtung der Laufwerksbewegungen
und Herausnahme von Laufwerken mit fehlerhaft ei Laufverhalten auszuschalten. Dies
Verfahren ist unerwünscht arbeitsbelastend und unsicher.
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AUFGABE Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Betriebsstörungen
durch Fehlgeschwindigkeiten ton Laufwerken in Transportanlagen mit Ablaufstrecken
durch technische Mittel zu verhindern.
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I/SUNG DER AUFGABE Bei der Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung
von der Beobachtung aus, daß sich das Fehlverhalten regelmäßig bereits vor dem Auftreten
von Betriebsstörungen dadurch bemerkbar macht, daß die Laufgeschwindigkeit einen
für intakte Laufwerke vorliegenden Normaiwert wesentlich unter; oder überschreitet.
Erfindungsgemäß wird daher die Laufgeschwindigkeit der Laufwerke in einer Ablauf
strecke bzw. die Abweichung dieser Geschwindigkeit von einer vorgeschriebenen Geschwindigkeitsbandbreite
als Kriterium genutzt, um zu Betriebsstörungen durch Fehlgeschwindigkeiten, insbesondere
durch Stehenbleiben oder Rennverhalten, zu verhindern, indem die Laufgeschwindigkeit
der Laufwerke in einer Ablaufstrecke gemessen und Laufwerke mit außerhalb der vorgeschriebenen
Geschwindigkeitsbandbreite liegenden Geschwindigkeit abgesondert werden. Aui diese
Weise ist ein einfaches und wirksames Verfahren geschaffen, zu Betriebsstörungen
durch Fehlgeschwindigkeiten neigende Laufwerke rechtzeitig aus dem Betrieb herauszunehmen.
Die Messung der Laufgeschwindigkeit kann vorzugsweise dadurch erfolgen, daß die
Laufzeit der Laufwerke über eine vorgegebene Meßstrecke nach Art einer Stopseitmessung
festgestellt wird. Auch andere, z.B. nach dem Rückstrahlverfahren arbeitende Laufgeschwindigkeitsiessungen
können für den vorliegenden Zweck eingesetzt werden.
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Vorzugsweise erfolgt die Laufgeschwindigkeitsmessung ohne personellen
Einsatz dadurch, daß an einer Ablaufstrecke eine Einrichtung zur Geschwindigkeitsmessung
der Laufwerke angebracht wird. Für die Stopzeitmessung ist eine feste Meßstrecke
mit Einrichtung zum Stoppen der Start- und Zielzeit vorzusehen. Für den Meßvorgang
ist es vorteilhaft, im Abstand vor der Meßstrecke eine Einrichtung zum Vereinzeln
der Laufwerke anzubringen, so daß nur jeweils ein einziges Laufwerk die Meßstrecke
passiert. Beim Einsatz eines die Laufwerke anstrahlenden Rückstrahlgerätes (akustisches
oder elektromagnetisches Rückstrahlgerät) kann auf eine Vereinzelung der Laufwerke
auch verzichtet werden, wenn durch Bündelung der Strahlung die gleichzeitige Erfassung
mehrerer, hintereinander ablaufender Laufwerke verhindert wird. Andererseits ist
die Vereinzelung jedoch auch deshalb von Vorteil, weil dabei die gegenseitige Beeinflussung
der Laufgeschwindigkeit durch Kontaktgabe innerhalb der Meßstrecke ausgeschaltet
wird.
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Bereits durch die beschriebene Messung sind die zu einem Fehlverhalten
neigenden Laufwerke eindeutig festzustellen. Darüber hinaus kann aber erfindungsgemäß
auch die Absonderung solcher Laufwerke aus dem Betrieb ohne besonderen Personalaufwand
dadurch vollzogen werden, daß hinter der Meßstelle eine Einrichtung zum Ausschleusen
von nicht in der Geschwindigkeitsbandbreite liegenden Laufwerken vorgesehen ist,
welche von der Eitrichtung zur Geschwindigkeitsmessung steuerbar ist.
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Um die Laufwerke mit Fehlverhalten wieder in Ordnung zu bringen, ist
es von Bedeutung, die Ursache des Fehlverhaltens zutreffend beurteilen zu können.
Hierzu ist es vor allen Dingen erforderlich, zwischen Laufwerken mit Ubergeschwindigkeit
und Untergeschwindigkeit zu unterscheiden. Auch diese Unterscheidung als wichtigstes
Kriterium für die Behandlung der abgesonderten Laufwerke kann auf mechanischem Wege
erfolgen, indem beispielsweise die Laufwerke mit Untergeschwindigkeit auf ein anderes
Absonderungsgleis geleitet werden als die Laufwerke mit flbergeschwindigkeit. Auf
einfacherer Weise läßt sich diese automatische Unterscheidung mit modernen elektronischen
Mitteln herbeiführen, indem an die Einrichtung zur Geschwindigkeitsmessung eine
elektronische Auswerteinheit zum Dokuientieren von Laufwerkskennung und Absonderungskriteriui
(Über- oder Untergeschwindigkeit angeschlossen wird.
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BESCHREIBUNG VON AUSFlJHRUNGSBEISPIEIz In der Zeichnung ist die Erfindung
an Ausfiihrungsbeispielen veranschaulicht. Es zeigt Fig0 1 eine Postbeuteltransportanlage
mit einer Vorrichtung zur Laufgeschwindigkeltsmessung und Absonderung von Laufwerken
mit Fehlgeschwindigkeit und Fig. 2 eine Abwandlung der Vorrichtung zur Lautgeschwindigkeitsmessung.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung für das Beispiel einer Postbeuteltransportanlage
mit Laufbahn oder Laufschiene 1 und Laufwerken in Form von Postbeutelzangen veranschaulicht.
In einer Ablaufstrecke 3, in welcher die aus dem Verteilstreckensystem zurückkommenden
leeren Laufwerke 2 unter eigener Schwerkraft ablaufen, befindet sich eine Meßstrecke
4 mit Start 4a und Ziel 4b. Am Start und Ziel sind Zensoren 5,5 für die Laufwerke
vorgesehen, welche den Durchlauf der Laufwerke durch Start und Ziel an eine Geschwindigkeitsmeßeinrichtung
6 melden.
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An die Geschwindigkeitsmeßeinrichtung ist ein Auswerter 7 angeschlossen,
der über eine Steuerleitung 11 eine Weiche 9 betätigt, um Laufwerke 2 mit außerhalb
einer vorgeschriebenen Geschwindigkeitsbandbreite liegenden Geschwindigkeit auf
eine Absonderungsstrecke 10 zu leiten, während Laufwerke mit innerhalb der vorgeschriebenen
Geschwindigkeitsbandbreite liegender Geschwindigkeit zu dem im System vorgesehen
Leerlaufwerks- oder Leerzangenspeicher 13 passieren lassen. Der Meßstrecke 4 ist
noch ein Lesegerät 12 für die Kennung der jeweils die Meßstrecke durchlaufenden
Postbeutelzange 2 vorgesehen. Auch Sa Ende des Leerzangenspeichers 13 befindet sich
ein derartiges Lesegerät, das dazu dient, die Laufwerkskennung der in der nachfolgenden
Lastladestation 15 beladenen Postbeutelzange in der gegebenen Zuordnung zum eingehängten
Postbeutel zu erfassen, bevor das beladene Laufwerk über einen Vorlauf 17 ,i dem
eigentlichen Verteilstreckensystem 16 zugeführt wird.
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Die im System verteilten und entladenen Laufwerke kehren dann über
den Rücklauf 16 wieder zur Ablaufstrecke 3 mit der BeB-
strecke
4 zurück. Der Meßstrecke 4 kann, wie in Fig. 1 dargestellt, eine Einrichtung 19
zum Vereinzeln der Laufwerke 2 vorgeschaltet sein.
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Die Laufgeschwindigkeit der Laufwerke kann auch auf andere Weise,
beispielsweise wie in Fig. 2 dargestellt, durch ein Rückstrahlgerät 20 gemessen
werden, das mit akustischen oder auch elektromagnetischen Wellen arbeitet.
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Zur Steuerung der gesamten Anlage ist ein Steuergerät 21 vorgesehen,
welches außer der Geschwindigkeitsmeßeinrichtung 6, dem Auswerter 7 und dem Drucker
8 einen Ausgang 22 für den Anschluß der Steuerleitung 11 sowie Auswerte- und Steuereinheiten
für Signale verschiedenster Art enthält, welche in an sich bekannter Weise für den
Betrieb des übrigen Systems benötigt werden. In der Zeichnung sind hiervon nur beispielsweise
derartige Signalleitungen von und zur Lastladestation 15 dargestellt.
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Im Rahmen der Erfindung sind noch mancherlei Abänderungen und andere
Ausführungen möglich. So könnte auch eine weitere Weiche zur getrennten Absonderung
von Laufwerken mit obergeschwindigkeit und Untergeschwindigkeit vorgesehen werden.
Im dargestellten Beispiel erfolgt die Unterscheidung zwischen diesen Laufwerken
dadurch, daß für Jedes einzelne, die Meßstrecke durchlauf ende Laufwerk die Kennung
im Lesegerät 12 abgelesen und auf den Auswerter 7 gegeben wird. 1k ange-
schlossenen
Druckwerk 8 werden dann die Laufwerkskennung oder Laufwerksnummer zusammen mit dem
Kriterium für Ubergeschwindigkeit oder Untergeschwindigkeit gedruckt.