DE2737014A1

DE2737014A1 - Endoskop zum aufschlitzen von harnroehren-strikturen

Info

Publication number: DE2737014A1
Application number: DE19772737014
Authority: DE
Inventors: Ludwig Bonnet
Original assignee: Richard Wolf GmbH
Current assignee: Richard Wolf GmbH
Priority date: 1977-08-17
Filing date: 1977-08-17
Publication date: 1979-03-01

Description

Endoskop zum Aufschlitzen von Harnröhren-Strikturen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Endoskop zum Aufschlitzen von Harnröhren-Strikturen, bestehend aus einem mit oder ohne Führungsrohr durch die Harnröhre einführbaren Schaftrohr, durch welches eine Optik mit Beleuchtung und Spülkanal verläuft und in welchem distal ein Messer zum Aufschlitzen der Striktur vorgesehen ist.
Nach einem älteren Vorschlag der vorerwähnten Art (DT-OS 26 ol 802) wird ein Messer mittels einer proximalen Handhabe über eine Betätigungsstange aus dem distalen Ende eines Schaftrohres unter Beobachtung und Spülung herausgeschoben, um eine Harnröhrenstriktur aufzuschlitzen. Dabei kann bei nicht oder weniger geübten Urologen der Fall eintreten, daß die Striktur nicht tief und nicht lang genug oder auch ungleichmäßig geöffnet wird, so daß eine verstärkte Gefahr einer neuerlichen Verengung besteht. Bei anderen bekannten Instrumenten ist zwar ein gleichmäßiger Schnitt möglich, jedoch kann dabei mehr gesundes als krankes Gewebe infolge Fehlens einer optischen Kontrolle durchtrennt werden, was zu Komplikationen und verstärkter Infektionsgefahr führen kann, Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, unter optischer Kontrolle ein gleichmäßiges Aufschlitzen einer Harnröhren-Striktur zu gewährleisten, auch wenn der Urologe nicht oder weniger geübt ist.
Dies wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß bei dem eingangs erwähnten Endoskop das Schaftrohr über einen distal vorgesehenen Ausschnitt für den seitlichen Ausblick und Spülwasseraustritt hinaus, distal abgeschlossen, verlängert ist und in der Verlängerung ein Messer gelagert ist, welches durch einen distalseits von ihm angeordneten,längsverschieblichen Keil mittels einer proximalen Handhabe über einen Zugdraht um eine Querachse durch einen Längsschlitz der Verlängerung verschwenkbar einstellbar ist.
Dadurch ist es dem Urologen möglich, eine Harnröhren-Striktur völlig gleichmäßig tief bzw. weit unter Beobachtung über den Längenbereich der Striktur aufzuschlitzen, da er es in der Hand hat, das Messer in gewünschter und erforderlicher Weise aus dem Schaftrohr herauszuschwenken, so daß dann durch Zurückziehen des Schaftrohres mit Optik und Messer ein gleichmäßiges Aufschlitzen über den notwendigen Längenbereich ohne besondere längere Übung erfolgen kann.
Die Ausschwenkweite des Messers kann dabei von einer Skala abgelew sen werden, um ein Durchtrennen von gesundem Gewebe zu vermeiden, Das Schaftrohr mit Optik, Spülmöglichkeit und Messer kann unmittelbar in der Harnröhre zum Aufschlitzen einer Struktur verwendet werden oder auch in Verbindung mit einem Führungsrohr für das Schaftrohr oder auch zusätzlich in Verbindung mit einem äußeren'schaft, der auf seiner gesamten Länge nach unten offen ist, wie in der DT-OS 26 ol 802 beschrieben ist, und im Anschluß an das Aufschlitzen der Striktur zur Einführung eines Katheters dient, der beim ilerausziehen dieses Außenschaftes durch die offene Unterseite in der Harnröhre verbleibt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung erläutert.
Es zeigen: Fig. 1 das unterbrochen dargestellte Endoskop mit dem proximalem Ende teilweise im Längsschnitt und mit dem distalen Ende in Seitenansicht in Verbindung mit einem Führungsrohr, Fig. 2 einen Querschnitt nach Linie Ir-tI der Fig. 1 oder 3, Fig. 3 eine Aufsicht auf das proximale Endoskopende der Fig. 1 ohne FUhrungsrohr, Fig. 4 zwei Achsschnitte durch das distale Endoskopende und 5 in vergrößertem Maßstab mit zwei Stellungen des Messers.
Nach dem Beispiel Fig. 1 ist ein distal offenes Führungsrohr 2 vorgesehen, das proximal einen Drehteil 5 aufweist, der mit einem radialen Spülstutzen 8 und innerem Kupplungskonus versehen ist, Durch das Führungsrohr 2 ist ein Schaftrohr 40 geführt, welches proximal mit einem Konus in den Konus des Drehteiles 5 passenden Drehteil 41 versehen und distal mit einer am distalen Ende geschlossenen Verlängerung 40a versehen ist, Mit dem Drehteil 41 ist durch Bajonett verschluß 42 ein Drehteil 43 für den Anschluß 44 eines Fiberlichtleiters und eine durch das Schaftrohr 40 verlaufende Optik io, verbindbar, die distal gemeinsam mit dem Lichtleiter vor einem seitliche Aiisblickausschnitt 45 der Schaftrohrverlängerung 40a endet. Distalseits des Ausschnittes 45 ist auf einem in der Wandung der Verlänerung 40a gelagerten Zapfen 46 ein auswechselbares Schne icimesser 47 angeordnet, welches durch einen längsver laufenden Wandungsschlitz distalwärts des Ausschnittes 45 hindurch nach außen verschwenkbar ist. Zum Verschwenken liegt das freie Ende des Messers 47 in der Ruhelage innerhalb der Schaftverlingerung Qoa gegen die Neigungsfläche eines längsverschieblichen KeiLes 48. Dieser Keil 48 ist mit einem Zugdraht 49 verbunden, der proximal mit einer Verzahnungsreihe So versehen ist, in die ein Ritzel 51 einer im Drehteil 41 gelagerten Querwelle 52 eingreift, welche mit einer äußeren Verdrehhandhabe 53 versehen ist. Auf der Querwelle 52 ist am der Verdrehungshandhabe 53 gegenüberliegenden Ende ein Zeiger 54 angeordnet, der über eine Skala 55 einer oberen Ausnehmung 56 des Drehteiles 41 läuft, Die Stellung des Zeigers 54 gegenüber der Skala mit den Zahlen 24,26,28,32 gibt die Charrier-Stärke (1 Charrier = 1/3 mm) für die gewünschte Schlitzweite der aufzuschlitzenden Harnröhrenstriktur an, Zur Handhabung wird das Instrument nach Fig, 1 mit dem Führungsrohr 2 durch die Harnröhre mit dem Messer 47 in der Ruhelage bis hinter die Striktur unter Beobachtung eingeführt, und zwar in gewünschten Fällen gemeinsam mit einem Außenschaft, wie in der DT-OS 26 ol 802 beschrieben ist, falls das Instrument unter Verbleib des Außenschaftes und des Führungsrohres 2 in der Harnröhre gegen ein anderes Zusatzinstrument ausgetauscht werden soll, Es ist aber auch möglich, das Instrument nach Fig. 3 und 4 ohne Führungsrohr 2 durch die Harnröhre einzuführen.
Nach dem Einführen des Instrumentes wird der Keil 48 durch Betätigung des proximalen Triebes So bis 53 proximalwärts gezogen und verschwenkt dabei das Schlitzmesser 47 durch den Wandungsschlitz nach außen, wobei die gewünschte Schnittiefe durch die Stellung des Zeigers 54 auf der Skala 55 angezeigt wird.
Unter Beobachtung und Spülung mit Sterilwasser, welches über den Anschluß 8 und eine Bohrung 56 in das Schaftrohr 40 eingeführt wird und durch den Ausschnitt 45 austritt, wird sodann das ganze Instrument über den erforderlichen Längenbereich der Striktur einfach zurückgezogen, wobei die Striktur durch das vorragende Messer 47 (Fig. 5) einwandfrei gleichmäßig tief bzw. weit aufgeschlitzt wird, ohne daß hierzu ein besonderes Können des Urologen gefordert wird.
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Claims

Patentansprüche .)Endoskop zum Aufschlitzen von Harnröhren-Strikturen, bestehend aus einem mit oder ohne Führungsrohr durch die Harnröhre einführbaren Schaftrohr, durch welches eine Optik mit Beleuchtung und Spülkanal verläuft und in welchem distal ein Messer zum Aufschlitzen der Striktur vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaftrohr (40) über einen distal vorgesehenen Ausschnitt (45) für den seitlichen Ausblick und Spülwasseraustritt hinaus, distal abgeschlossen,verlängert ist und in der Verlängerung (40a) ein Messer (47) gelagert ist, welches durch einen distalseits von ihm angeordneten, längsverschieblichen Keil (48) mittels einer proximalen Handhabe (53) über einen Zugdraht (49) um eine Querachse (46) durch einen Längsschlitz der Verlängerung (40a) verschwenkbar einstellbar ist.
2. Endoskop nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in einem proximalen Drehteil (41) des Schaftrohres (40) ein Wellenzapfen (52) mit äußerer Handhabe (53) und Ritzel (51) gelagert ist, welches mit einer längsgerichteten Verzahnung (50) des Zugdrahtes (49) im Eingriff steht.
3. Endoskop nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Wellenzapfen (52) ein abgewinkelter Zeiger (54) verbunden ist, dem eine Skala (55) auf dem Drehteil (41) zugeordnet ist.