DE2736464B2 - Mikrowellen-Koch- oder Backgerät - Google Patents
Mikrowellen-Koch- oder BackgerätInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Mikrowellen-Koch- oder
Backgerät zum langsamen Kochen oder Backen, mit einer von Wänden rings umschlossenen Koch- oder
Backkammer und einer Mikrowellen-Energiequelle, deren abgegebene Mikrowellen-Energie durch eine
entsprechende Leiteinrichtung in die Koch- oder Backkammer einkoppelbar ist
Mikrowellen-Koch- oder Backgeräte (Mikrowellen-Herde) sind in vielen Ländern zum schnellen Kochen
vieler Nahrungsmittel in weitem Umfang eingeführt Die Mikrowellen-Hochfrequenzenergie wird aus einer
Energiequelle, etwa einem Magnetron, in die Kochoder Backkammer eingestrahlt Die Mikrowellen
werden innerhalb der Koch- oder Backkammer in den freien Raum abgestrahlt und reflektiert und durch
zweckentsprechende Einrichtungen, wie Mikrowellen-Mischer, Antennen u. dgl., verteilt Die Mikrowellen-Energie erzeugt eine hochfrequente Oszillationsbewegung der Moleküle in dem Koch- oder Backgut,
wodurch eine innere Erwärmung durch Molekularreibung zustandekommt.
Es wurden in den vergangenen Jahren schon elektrische Thermometer-Sonden zur Verwendung in
Mikrowellen-Back- oder Kochgeräten angegeben, die zur Überwachung der inneren Temperatur des Kochoder Backgutes während des Kochvorganges dienen.
Ein Beispiel einer solchen, zur Verwendung in Mikrowellen-Koch- oder Backgeräten geeigneten automatischen Temperaturregelung ist in der US-PS
39 75 720 beschrieben. Derartige Temperaturfühler weisen eine lange nadelartige Sonde auf, die in das
Koch- oder Backgut eingeführt werden kann, wobei in dem Sondengehäuse in der Nähe dessen Spitze ein
Temperaturfühlelement, wie etwa ein Thermistor, angeordnet ist. Der Thermistor ist über ein flexibles,
abgeschirmtes Kabel mit einer Regelschaltung verbunden, die auf durch Wärmeeinwirkung hervorgerufene
Änderungen des Widerstandes anspricht. Die Kabelabschirmung ist an einem Ende mit dem Sondengehäuse
und an dem anderen Ende mit einer Wand der Kochoder Backkammer verbunden, um damit eine Erdung zu
erzielen. Der Aufbau des Temperaturfühlers und dessen Kabel sind sorgfältig derart gewählt, daß sie in einem
Mikrowellen-Koch- oder Backgerät bei minimaler direkter Erwärmung des Fühlers und des Kabels durch
die Mikrowellen-Energie verwendet werden können. In der Zeit vor der Erfindung der Steuerung eines
Mikrowellenofens durch ein Nahrungsmittelthermometer entsprechend der US-PS 39 75 720 wurde das
Mikrowellen-Kochen unter Verwendung von zeitlich abgestimmten Arbeitsspielen durchgeführt Dabei war
es notwendig, das Koch- oder Backgut abzuwiegen und dessen Dicke oder Tiefe festzustellen und danach das
richtige Energieniveau einzustellen, bevor der Versuch gemacht wurde, die für das Koch- oder Backgut richtige
Koch- oder Backzeit zu schätzen. Nur durch umfangreiche Erfahrungen konnte eine Bedienungsperson die
Sicherheit erlangen, die notwendig war, um ein Überkochen des Koch- oder Backgutes zu vermeiden.
Die Einführung der automatischen Temperaturregelung nach der US-PS 39 75 720 gestattet es, das Koch- oder
Backgut auf einer voreingestellten Temperatur zu
kochen oder backen, so daß der eigentliche Koch- oder
Backvorgang automatisch abläuft und auf die Schätzung verzichtet werden kann. Sowie die voreingestellte
innere Koch- oder Backguttemperatur erreicht ist, schaltet sich das Koch- oder Backgerät automatisch ab,
wobei ein Summer ertönt, der anzeigt, daß das Kochoder
Backgut servierfertig ist In den üblichen Elektro- und Gasherden wurden auch schon elektrische Fleischthermometer
verwendet, doch ist eine automatische Temperaturregelung bei einem Mikrowellen-Koch- ι ο
oder Backgerät deshalb wesentlich wichtiger, weil nach dem Abschalten der Mikrowellen-Energie der Kochoder
Backvorgang augenblicklich zum Stillstand kommt Bei den bekannten Elektro- und Gasherden
dauert der Koch- oder Backvorgang nach dem Abschalten der elektrischen Heizelemente und der
Gasbrenner noch fort, es sei denn, daß das Koch- oder Backgut aus dem Herd herausgenommen wird. Dies
rührt von der in den elektrischen Heizelementen oder den Gasbrennern gespeicherten Wärmeenergie und der
in den Herdwänden und deren Wärmeisolation sowie in dem Kochgefäß noch vorhandenen Wärmemenge her.
Das Mikrowellen-Kochen- oder -Backen ist demgegenüber ein »kaltes« Kochen oder Backen, weil die
Erwärmungswirkung unmittelbar gleichzeitig in dem gesamten Koch- oder Backgut auftritt und nicht von der
Wärmemenge des das Koch- oder Backgut enthaltenden Gefäßes oder der Wärmemenge der Wandungen
des Herdes oder der Herdtür herrührt
Wenngleich das Kochen oder Backen in einem Mikrowellen-Herd der Bereich der einschlägigen
Industrie ist der die höchste Wachstumsrate aufweist, so bestehen doch noch Vorurteile gegen die Anschaffung
eines Mikrowellen-Herdes, weil bei gewissen Leuten kein Bedürfnis nach einem schnelleren Kochen oder
Backen besteht und außerdem die Meinung vertreten wird, daß ein schnelles Kochen oder Backen kein gutes
Kochen oder Backen in dem Sinne sei, wie es üblicherweise für den Familiengebrauch die Regel war.
Auf der anderen Seite wird von einer Vielzahl von Leuten langsames Kochen- und Dämpfenlassen mit
qualitativ hochwertigen Ergebnissen hinsichtlich des Nährwertes, der Zartheit, des Geschmackes, der
Wirtschaftlichkeit und der Einfachheit in Verbindung gebracht, und zwar auch bei billigeren Fleischqualitäten.
Marktbeobachtungen deuten darauf hin, daß die Mikrowellen-Herde nur in sehr geringem Umfang zur
Bereitung der Hauptmahlzeiten verwendet werden. Die Besitzer der Mikrowellen-Herde neigen dazu, diese nur
in sehr beschränktem Umfange zu verwenden. Ein anderer, schnell größer werdender Bereich der Geräteindustrie
für die Nahrungsmittelzubereitung sind moderne elektrische Langsam-Kochtöpfe, bei denen es
möglich ist, ohne die Notwendigkeit einer dauernden Beobachtung den hervorragenden, langsam eingekochten
oder -gedämpften Geschmack vieler üblicher Gerichte zu erzielen. Man kann diese Langsam-Kochtöpfe
in Betrieb setzen und dann zur Arbeit weggehen oder den ganzen Tag außer Hauses verbringen oder so
einstellen, daß sie während der Nacht kochen und das Kochgut am nächsten Tag verwendet werden kann. Die
Langsam-Kochtöpfe vermischen die Aromen der Gewürze miteinander und erhalten viele der Vitamine,
welche bei hohen Temperaturen zerstört würden. Man kann dabei zu einem dampfend heißen, servierfertigen
Gericht nach Hause kommen, wobei es nicht darauf ankommt daß man zu einer bestimmten Stunde
zurückkehrt. Das Kochgut brennt nicht an und schmeckt auch dann nicht überkocht wenn es mehrere Stunden
länger als ursprünglich beabsichtigt gekocht worden ist Das Gericht ist fertig, wenn immer es gewünscht wird.
Nahrhafte Gerichte können mit billigem Fleisch hergestellt werden, weil durch den langsamen Kochprozeß
das Fleisch auf eine besondere Weise zart gemacht wird, die mit Dünsten oder Backen nicht erreicht
werden kann. Das Fleisch ist saftig und niemals trocken ausgekocht oder -gebraten, weil die Langsam-Kochtcpre
die Feuchtigkeit im Inneren einschließen. Elektrische Langsam-Kochtöpfe sind deshalb beliebt, weil sie
bei niedriger Einstellung weniger Energie als eine 100-Watt Glühbirne brauchen und es möglich ist für
wenige Pfennige den ganzen Tag zu kochen. Demgemäß ergibt langsames Kochen gutes Essen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein temperaturgeregeltes Mikrowellen-Koch- oder Backgerät, d. h. einen
Mikrowellen-Herd zu schaffen, der einen Langsamkoch-Zyklus aufweist und damit die Einsatzfähigkeit des
Mikrowellen-Kochens oder -Backens in dem Sinne zu erweitern, daß die meißten Nahrungsmittel innerhalb
eines weiten Bereiches von Koch- oder Backverfahren verwendet werden können, wobei gleichzeitig die
Vorteile der automatischen Temperatur- und Zeitregelung sowie der Möglichkeit der Energieänderung
aufrechterhalten bleiben. Durch Kombination der Vorteile des Kochens oder Backens in einem Mikrowellen-Herd
mit jenen eines elektrischen Langsam-Kochtopfs soll ein synergistischer Effekt erzielt werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist das eingangs genannte Mikrowellen-Koch- oder Backgerät erfindungsgemäß
dadurch gekennzeichnet, daß in der Koch- oder Backkammer ein das insgesamt zu erwärmende Kochoder
Backgut aufnehmendes Gefäß angeordnet ist, dem eine die Mikrowellen-Energie auf einem vorbestimmten
Energiewert und die Temperatur in dem Koch- oder Backgut auf einem vorbestimmten, gerade unterhalb der
Siedetemperatur liegenden Temperaturwert haltende Regeleinrichtung zugeordnet ist, durch die die Maximaltemperatur
des Koch- oder Backgutes während mehrerer Stunden auf einem einem schwachen Kochen
oder Backen des Koch- oder Backgutes entsprechenden Wert einregelbar ist.
Bei dem neuen Mikrowellen-Koch- oder Backgerät ist das geschlossene Kochgefäß an die automatische
Temperaturregeleinrichtung des Gerätes angeschlossen, so daß die Koch- oder Backgut-Temperatur
während einer unbegrenzten Zeit gerade unterhalb der Siedetemperatur gehalten wird, ohne daß ein Überoder
Totkochen zu befürchten wäre.
Vorteilhaft ist es, wenn bei dem mit einem Langsamkoch-Zyklus ausgerüsteten Mikrowellen-Koch-
oder Backgerät ein Kochgefäß aus einem für Mikrowellen-Energie im wesentlichen durchlässigen
Material verwendet wird, derart, daß das in dem Gefäß befindliche Koch- oder Backgut unmittelbar durch
Absorption der Mikrowellen-Energie erwärmbar ist.
Zweckmäßig ist es auch, wenn das neue Mikrowellen-Koch- oder Backgerät mit einer automatischen
Temperaturregeleinrichtung verwendet wird, die einen Temperaturfühler aufweist, der der Bodenwand des
Kochgefäßes zugeordnet ist und nicht unmittelbar innerhalb des Kochgefäßes sich befindet.
Schließlich ist es von Vorteil, wenn das Koch- oder Backgerät derart ausgebildet ist, daß es in einem
einzigen, selbsttätig ablaufenden Vorgang tiefgefrorenes Koch- oder Backgut auftauen und dann langsam
kochen oder dünsten kann.
In einer vorteilhaften Ausbildung kann die Anordnung des Koch- oder Backgerätes schließlich derart
getroffen sein, daß der Temperaturfühler in einen Kanal in der Bodenwand des Gefäßes derart eingefügt ist, daß
sich eine gute Wärmeleitung von dem Koch- oder Backgut zu dem Fühler ergibt.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung dargestellt. Es zeigt
F i g. 1 ein Mikrowellen-Koch- oder Backgerät gemäß der Erfindung in einer Seitenansicht, teilweise aufgeschnitten
unter Veranschaulichung des eingesetzten geschlossenen Kochgefäßes mit in den Boden eingefügten
Temperaturfühler eines automatischen Temperaturregelsystems,
Fig.2 das Mikrowellen-Koch- oder Backgerät nach
F i g. 1 in der Draufsicht in einem anderen Maßstab, teilweise aufgeschnitten, unter Veranschaulichung der
gegenseitigen Zuordnung der Kochkammer und einer an der rechten Seite der Tür angeordneten Zubehörkammer
zur Aufnahme des Magnetrons und dessen Stromversorgung sowie der Regelelemente und der die
Mikrowellen-Energie in die Kochkammer leitenden Wellenleiter und
F i g. 3 das automatische Temperaturregelsystem des Koch- oder Backgerätes nach F i g. 1 in einem
schematischen Blockschaltbild.
In der Zeichnung und insbesondere in F i g. 1 ist ein Mikrowellen-Kochgerät 10 dargestellt, das eine äußere
Abdeckung 12 aufweist, welche eine kastenartige Kochkammerauskleidung 14 umschließt, welche gemeinsam
mit einer an der Vorderseite des Gerätes sich öffnenden, mit einem Handgriff 17 versehenen Zugangstür 16 eine Kochkammer 18 begrenzt. Auf der rechten
Seite der Tür 16 ist ein Bedienungsfeld 20 vorgesehen, hinter dem eine Zubehörkammer 22 liegt, welche sich
zur Rückseite des Kochgerätes erstreckt und die einzelnen Steuer- und Energieversorgungselemente
enthält, nämlich als Mikrowellen-Energiequelle ein Magnetron 24 sowie ein Energieversorgungsteil 26 und
eine unter dem Magnetron 24 angeordnete, motorgetriebene Gebläseeinheit 28, welche kühle Umgebungsluft über das Magnettron 24 sowie in einen rechteckigen
Wellenleiter 30 einbläst, der an einen Schaltkasten 32 angeschlossen ist, in welchem seinerseits ein nicht
weiter dargestellter, durch einen auf der Oberseite des Kochgerätes angeordneten Flachmotor 34 angetriebener
Wellenmischer (mode stirrer) angeordnet ist.
Das Mikrowellen-Kochgerät 10 ist mit einer automtischen
Temperaturregeleinrichtung versehen, welche einen Temperaturfühler 40 aufweist, der an ein flexibles,
abgeschirmtes Kabel 42 angeschlossen ist, durch das er in der aus dem Blockschaltbild nach F i g. 3 ersichtlichen
Weise mit der Regelschaltung verbunden ist. Der Temperaturfühler 40 weist ein röhrenförmiges Gehäuse
auf, das ein Temperaturfühlelement, etwa einen nicht weiter dargestellten Thermistor, an seiner Spitze bei 44
umschließt. Das Kabel 42 ist, wie vermerkt, vorzugsweise abgeschirmt und an einem Ende mit einem Stecker 46
versehen, der in eine Steckdose 48 an einer Seitenwand der Ofenauskleidung 14 eingesteckt werden kann. Wie
erwähnt, sind der Aufbau des Temperaturfühlers 40 und dessen abgeschirmten Kabels 42 beispielsweise in der
US-PS 39 75 720 im einzelnen erläutert. Die spezielle Regel- und Stromversorgungsschaltung des Mikrowellen-Kochgerätes
10 ist ihrerseits in der US-Patentanmeldung 6 24 336 beschrieben, die inzwischen zum
US-PS 40 35 787 geführt hat.
In dem Blockschaltbild der automatischen Temperaturregeleinrichtung
nach F i g. 3 ist der Temperaturfüh Ier 40 mit einem geerdeten Leiter 48 versehen, wobei die
Erdung über den Kabelstecker 46, das Gerätegehäusf 12 und sodann den Erdleiter des Netzanschlußkabeh
des Kochgerätes 10 erfolgt. Der andere Leiter 50 ist ar einen auf das Vorhandensein des Temperaturfühlers 4(
ansprechenden Detektor 52 angeschlossen, der sicherstellt, daß das Kochgerät nicht in Betrieb genommer
werden kann, wenn es auf Temperaturregelbetrieb
ίο eingestellt ist und das FUhlerkabel 42 nicht in die
Steckdose 48 eingesteckt ist. Der Leiter 50 ist außerdem an eine Temperaturregelschaltung 54 angeschlossen, die
ihrerseits mit einer Regellogik 56 in Verbindung steht Außerdem ist ein Betriebsart-Wähler 58 vorgesehen
der eine erste Temperatur-Betriebsart und eine zweite Zeit-Betriebsart zu wählen gestattet. Der Regellogik 56
ist außerdem ein Zeitschaltwerk 60 für das Kochgeräi zugeordnet Daneben ist ein Ton- oder Geräuschgenerator
52 vorgesehen, so daß beim Abschluß des zeitgemäß eingestellten Arbeitsspieles ein Summer oder
eine Glocke ertönt. Diese Regelschaltung entspricht im wesentlichen jener nach der genannten US-Patentanmeldung
6 24 336, doch wurde sie demgegenüber insoweit abgeändert, als der Betriebsart-Wähler 58 eine
dritte Stellung hinzugefügt erhalten hat, nämlich entsprechend einer Schwachkoch-Einstellung, wobei
eine Schwachkoch-Schaltung 64 vorhanden ist, die die Energieabgabe des Magnetrons 24 auf einen mittleren
Energiewert von etwa 55% der Nennleistung oder zwischen 300 und 400 Watt einstellt. Die Schwachkoch-Schaltung
64 wirkt mit der Temperaturschaltung 54 derart zusammen, daß eine Schwachkoch-Temperatur
von 880C gewählt wird, die gerade etwas unterhalb der Siedetemperatur von 100° C liegt. Diese Temperatur ist
deshalb wichtig, weil bei Temperaturen zwischen etwa 4,50C und 66° C ein Bakterien wachstum in dem Kochgut
stattfindet. Bei oberhalb dieses Wertes liegenden Temperaturen werden die Bakterien durch die Wärmeenergie
zerstört, so daß keine Gefahr einer Nahrungsmittelvergiftung mehr besteht. Das Nahrungsmittel-Kochgut
kann in dem Mikrowellen-Kochgerät während einer Zeit von 2 Stunden bis etwa 10 Stunden
Kochzeit oder mehr verbleiben. Wenn das Kochgut nicht hoch genug erhitzt wird, d. h. wenn die Temperatur
unter ca. 77°C abfallen kann, kann es sein, daß es nicht mehr unter allen Bedingungen gefahrenfrei gegessen
werden kann. Auch ist es wichtig, daß die Erwärmungsgeschwindigkeit des Kochgutes verhältnismäßig hoch
ist, so daß das Kochgut in dem zwischen 4,5° C und ca.
660C liegenden Temperaturbereich nicht mehr als
30Minuten verweilt. Das in Fig. 1 dargestellte Mikrowellen-Kochgerät
10 ist mit einem geschlossenen Kochgefäß 68 in Gestalt eines tiefen Behälters mit
einem abnehmbaren Deckel 70 versehen. Das Kochgefaß 68 ist bei dem gewählten Ausführungsbeispiel ein
Glas-Keramik- oder ein Steinzeug-Topf, der für HF-Energie durchlässig ist. Der Deckel 70 ist ebenfalls
für Mikrowellen-Energie durchlässig und vorzugsweise durchsichtig, so daß der aus dem Kochgut bestehende
Inhalt durch ein Fenster der Tür 16 sichtbar ist. Es ist nicht unbedingt notwendig, daß das Kochgefäß 68 eine
große Wärmekapazität aufweist, wie dies in der Zeichnung dargestellt ist. Er könnte auch aus einem
dünnwandigem Glas-Keramik-Material bestehen, wie etwa Pyroceram od. dgl. Der Boden des Kochgefäßes
68 ist mit einem radial von einer Seite des Kochgefäßes aus nach innen ragenden Kanal 71 ausgebildet, in den
der Temperaturfühler 40 derart eingefügt ist, daß seine
Spitze 44 in der Nähe des Mittelpunktes des Bodens des
Kochgefäßes liegt und in einer gut wärmeleitenden Zuordn ung zu dem Kochgut in dem Kochgefäß 68 steht.
Im Vorstehenden ist die Erfindung anhand eines Mikrowellen-Kochgerätes beschrieben, das mit einem
Schwachkoch-Zyklus im Zusammenhang mit einem geschlossenen Kochgefäß 68 arbeiten kann, in dem
Nahrungsmittel mit Mikrowellen-Energie auf einem mittleren Energieniveau von etwa halber Nennleistung
und bei einer Maximaltemperatur gekocht wird, die geringfügig unter der Siedetemperatur liegt, so daß das
Kochgut während einer unbestimmten Zeitspanne zwischen 2 und 10 Stunden gekocht werden kann,
derart, daß das Kochgut auf der einen Seite eine Qualitätsverbesserung erfährt und auf der anderen Seite
nicht überkocht wird. Die Erfindung kann jedoch auch dazu verwendet werden, tiefgefrorene Nahrungsmittel
aufzutauen und die aufgetauten Nahrungsmittel sodann während einer langen Zeitspanne schwach zu kochen,
was beides in einem einzigen Vorgang geschieht, ohne daß das Kochgerät zu irgendeinem Zeitpunkt nach dem
Einbringen der gefrorenen Nahrungsmittel in das Kochgefäß 68 und der zweckentsprechenden Einstellung
des Kochgerätes bis zur Entnahme der servierfähigen Nahrungsmittel aus dem Kochgerät einer Bedienung
bedürfte.
Die Erfindung ist naturgemäß nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt; sie umfaßt
alle im Rahmen des Erfindungsgedankens liegenden Abwandlungen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Mikrowellen-Koch- oder Backgerät zum langsamen Kochen oder Backen, mit einer von
Wänden rings umschlossenen Koch- oder Backkammer und einer Mikrowellen-Energiequelle, deren
abgegebene Mikrowellen-Energie durch eine entsprechende Leiteinrichtung in die Koch- oder
Backkammer einkoppelbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß in der Koch- oder Back-
kammer ein das insgesamt zu erwärmende Kochoder Backgut aufnehmendes Gefäß (68) angeordnet
ist, dem eine die Mikrowellen-Energie auf einem vorbestimmten Energiewert und die Temperatur in
dem Koch- oder Backgut auf einem vorbestimmten, gerade unterhalb der Siedetemperatur liegenden
Temperaturwert haltende Regeleinrichtung zugeordnet ist, durch die die Maximaltemperatur des
Koch- oder Backgutes während mehrerer Stunden auf einen einem schwachen Kochen oder Backen des
Koch- oder Backgutes entsprechenden Wert einregelbar ist
2. Koch- oder Backgerät nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß das Gefäß (68) aus
einem für Mikrowellen-Energie im wesentlichen durchlässigen Material besteht und das in dem
Gefäß (68) befindliche Koch- oder Backgut unmittelbar durch Absorption der Mikrowellen-Energie
erwärmbar ist
3. Koch- oder Backgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gefäß (68) aus
Glas-Keramik- oder Steinzeug-Material besteht und einen zumindest teilweise durchsichtigen und den
Einblick gestattenden Deckel (70) trägt.
4. Koch- oder Backgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung
einen in das Gefäß (68) einführbaren Temperaturfühler (40) und eine der Mikrowellen-Energiequelle
(24) zugeordnete Stromversorgungs- und Regelschaltung aufweist, mit der der Temperaturfühler to
(40) mittels eines flexiblen Kabels (42) verbunden ist.
5. Koch- oder Backgerät nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß der vorbestimmte
Mikrowellen-Energiewert bei ca. 300 bis 400 Watt liegt.
6. Koch- oder Backgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das temperaturgeregelte, geschlossene Gefäß (68) dazu eingerichtet ist,
ein tiefgefrorenes Koch- oder Backgut in einem Arbeitsgang aus dem tiefgefrorenen Zustand aufzutauen und sodann schwach zu kochen oder backen.
7. Koch- oder Backgerät nach Anspruch 4. dadurch gekennzeichnet, daß der Boden des
geschlossenen Gefäßes (68) mit einem von einer Seite des Gefäßes (68) aus nach innen ragenden
Kanal (71) versehen ist, in den der Temperaturfühler (40) satt eingepaßt einfügbar ist und daß die Spitze
(44) des Temperaturfühlers (40) unter Herstellung einer thermisch gut leitenden Verbindung zu dem
Koch- oder Backgut nahe des Mittelpunktes des Bodens und in der Nähe dessen Oberfläche
angeordnet ist.
8. Koch- oder Backgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung
einen unter der Bodenwand des Gefäßes (68) und in wärmeleitender Zuordnung zu diesem stehenden
Temperaturfühler (40) aufweist, der über ein elektrisches Kabel (42) mit der Stromversorgung-
und Pegelschaltung der Mikrowellen-Energiequelle (34) verbunden ist
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