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Beschreibung
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Verfahren und Mundstück zur Herstellung von keramischen Erzeugnissen,
insbesondere Pflasterklinkern Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein Mundstück
zur Herstellung von keramischen Erzeugnissen, insbesondere von Pflasterklinkern,
mit kleinen Abmessungen.
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Bei der technischen Planung von Anlagen zur Herstellung von Klinkern,insbesondere
im Naßpreßverfahren wird von dem am häufigsten vorkommenden Klinkerformat ausgegangen,
für das die technischen Bedingungen, insbesondere im Bereich der Presse und des
Abschneiders geschaffen werden. Die Abmessungen des kleinsten Pflasterklinkers,
der üblicherweise im Straßenbau eingesetzt wird, betragen z.B. 20 x 10 x 5 cm. Eine
erhebliche Reduzierung des Klinkerformats ist auf diesen bekannten Anlagen technisch
und praktisch aus den nachfolgenden Gründen kaum durchführbar.
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Bei der Herstellung von Klinkern, insbesondere im Naßpreßverfahren
wird das Rohmaterial aus einer Schneckenpresse durch ein unmittelbar an die Presse
anschließendes Mundstück hindurchgedrückt, das die Formatgröße des Klinkers bestimmt.
Das Mundstück wird normalerweise von einem aus Stahlplatten zusammengepreßten Kasten
gebildet, dessen vier Seiten konisch verlaufen. Beim Hindurchdrücken des Rohmaterials
durch das Mundstück entstehen an den Innenflächen des Mundstücks sehr große Reibungswiderstände,
die einen wesentlichen Einfluß auf das innere Gefüge des Rohlings ausüben. Wenn
das gewünschte Klinkerformat wesentlich kleiner sein soll als das hauptsächlich
auf der vorhandenen Anlage
hergestellte Format, kann der Preßstrang
durch die enormen Reibungswiderstände, die durch eine Verkleinerung des Mundstücks
entstehen, nicht mehr unter Kontrolle gehalten werden. So kann der Preßstrang z.B.
aufquellen, einseitig in eine Richtung verlaufen und ähnliches mehr. Außerdem verursacht
die Ubernahme eines kleinen Rohlings nach dem Mundstück auf die Transportbänder
und Trockengutträger der normalerweise für größere Klinker ausgelegten Anlagen erhebliche
Probleme, da die kleineren Klinker zwischen den Bändern bzw. Trägern hindurchfallen
oder während des Transports umkippen.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein störungsfreies
Verfahren und ein einfaches Mundstück zur Herstellung von einwandfreien keramischen
Erzeugnissen, insbesondere Pflasterklinkern, mit kleinen Abmessungen zu schaffen,
wobei vorhandene Anlagen zur Herstellung von Klinkern größeren Formats ohne erhebliche
Umrüstungen dieser Anlagen eingesetzt werden können.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß ein aus
einer normalen Klinkerpresse austretender Preßstrang mit den üblichen Abmessungen
in einem nachgeschalteten Mundstück kontinuierlich in mehrere Stränge mit dem Querschnitt
des herzustellenden Klinkers aufgeteilt wird. Diese einzelnen Stränge sind in einfacher
Weise unter Kontrolle zu halten, so daß erfindungsgemäß unter Einsatz vorhandener
Anlagen einwandfreie Klinker mit kleinen Abmessungen, z.B. 7 x 7 x 7 cm hergestellt
werden können. Solche kleinen Klinker können vorteilhaft als Pflasterklinker, insbesondere
in der Garten- und Landschaftsarchitektur eingesetzt werden.
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Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden die einzelnen Stränge im Mundstück vollständig voneinander getrennt und gemeinsam
von einem gleichzeitig hergestellten Tonträger getragen. Dies ermöglicht eine störungsfreie
Übernahme der einzelnen Stränge auf die dem Mundstück nachgeschalteten Transporteinrichtungen,
ohne daß eine kostspielige Umrüstung dieser Einrichtungen erforderlich ist. Die
einzelnen
Stränge werden nach dem Trocknen vom Tonträger getrennt.
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Bei einer anderen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens bleiben
beim Aufteilen des aus der Presse austretenden Stranges in mehrere Stränge Längs
stege zwischen den einzelnen Strängen stehen, so daß die einzelnen Stränge ein kompaktes
Ganzes bilden, das ohne weiteres von den nachgeschalteten vorhandenen Transporteinrichtungen
übernommen und getrocknet und gebrannt werden kann. Die Trennung der einzelnen Stränge
erfolgt also nicht vor dem Trocknen und Brennen.
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Zur Aufteilung des Preßstranges in mehrere Stränge weist das Mundstück
erfindungsgemäß innere Trennwände auf. Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung des
Mundstücks gemäß der Erfindung sind die inneren Trennwände und die inneren Seitenwände
des Mundstücks so zueinander angeordnet, daß mehrere gleiche Stränge ausgebildet
werden. Insbesondere sind zwei innere Trennwände vorgesehen, die konisch zueinander
und zu der jeweils benachbarten inneren Seitenwand des Mundstücks verlaufen und
den Querschnitt des Mundstücks in drei gleiche Trapeze aufteilen. Mit diesem Mundstück
können in vorteilhafter Weise Klinker hergestellt werden, die würfelförmig oder
annähernd würfelförmig ausgebildet sind, wobei zwei gegenüberliegende Seitenflächen
konisch zueinander verlaufen. Mit einem solchen Pflasterklinker können die verschiedensten
ästhetisch ansprechenden Verlegemuster in technisch einwandfreier Weise hergestellt
werden.
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Um den erwähnten Tonträger oder die Längsstege zwischen den einzelnen
Strängen herzustellen, ist im unteren Bereich des Mundstücks eine querverlaufende
Zwischenwand vorgesehen oder sind in den inneren Trennwänden durchgehende öffnungen
ausgebildet.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
in Verbindung mit der Zeichnung. Darin zeigen:
Fig. 1 schematisch
einen Teil einer üblichen Anlage zur Herstellung von Klinkern, Fig. 2 eine Vorderansicht
einer Ausführungsform des Mundstücks gemäß der Erfindung, Fig. 3 eine Vorderansicht
einer abgewandelten Ausführungsform des Mundstücks gemäß der Erfindung, Fig. 4 eine
perspektivische Ansicht eines Pf lasterklinkers, der nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren unter Einsatz eines Mundstücks gemäß Fig. 2 oder 3 hergestellt worden
ist, Fig. 5a, 5b, 5c Draufsichten auf die drei verschiedenen verlegbaren Flächen
mit quadratischer, trapezförmiger und rechteckiger Form und Fig. 6 bis 11 verschiedene
Verlegemuster des in Fig. 4 dargestellten Pf lasterklinkers.
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In Fig. 1 ist schematisch ein Teil einer üblichen Anlage zur Herstellung
von Klinkern dargestellt. Von einer Transportvorrichtung 1 wird das aufbereitete
Rohmaterial einem Doppelwellenmischer 2 zugeführt, in welchem es bedampft und entlüftet
wird.
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Der Doppelwellenmischer 2 wird von einem Antriebsaggregat 3 angetrieben.
Vom Doppelwellenmischer 2 gelangt das Rohmaterial in eine Schneckenpresse 4, die
von einem Antriebsaggregat 3a angetrieben wird. Diese Presse drückt das Rohmaterial
durch einen Preßkopf 5 und ein Mundstück 6 zur Ausbildung eines Preßstranges 7 mit
dem Querschnitt des herzustellenden Klinkers.
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Dieser Preßstrang wird mit Hilfe eines Abschneiders 8 zerlegt und
einer Transportvorrichtung 9 zugeführt.
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In Fig. 2 ist eine Ausführungsform des Mundstücks zur Herstellung
von einzelnen vollständig voneinander getrennten Strängen mit trapezförmigem Querschnitt
und einem Tonträger dargestellt.
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Das Mundstück 6a hat innere Seitenwände 10, 11, eine obere Wand 12
und eine untere Wand 13. Im Inneren des Mundstücks 6a sind innere Trennwändel4a,lSa
vorgesehen, die konisch zueinander und zu der jeweils benachbarten Seitenwand 10,
11 verlaufen. Im unteren Bereich des Mundstücks ist eine querverlaufende Zwischenwand
16 vorgesehen, um zwischen der unteren Wand 13 und dieser Zwischenwand einen Tonträger
auszubilden, der die vollständig voneinander getrennten Stränge mit trapezförmigem
Querschnitt nach Verlassen des Mundstücks tragen soll.
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In Fig. 3 ist eine andere Ausführungsform eines Mundstücks 6b zur
Herstellung von einzelnen Strängen mit trapezförmigem Querschnitt dargestellt. Bei
dieser Ausführungsform weisen die inneren Trennwände 14b, 15b durchgehende Öffnungen
17, 18 auf. Hierdurch bleiben zwischen den Strängen nach Verlassen des Mundstücks
Längsstege stehen, welche die einzelnen Stränge zu einem kompakten, leicht transportierbaren
Ganzen verbinden.
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Die in Fig. 2 und 3 dargestellten Mundstücke 6a und 6b sind nur beispielhafte
Ausführungsformen. Je nach der From und den Abmessungen des herzustellenden Klinkers
können andere Ausbildungen des Mundstücks ohne weiteres entwickelt werden.
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In Fig. 4, 5a, 5b und 5c ist beispielhaft ein Pflasterklinker 19 abgebildet,
der nach dem vorliegenden Verfahren unter Einsatz eines der in Fig. 2 und 3 dargestellten
Mundstücke hergestellt worden ist. Die Abmessungen dieses Pflasterklinkers sind
erheblich kleiner als diejenigen der üblichen Pflasterklinker. Die in den Figuren
angegebenen Zahlen für die Kantenlängen beziehen sich auf Zentimeter. Durch entsprechende
Einstellung der Schnittstärke am Abschneider ergibt sich bei einem entsprechend
ausgebildeten Mundstück die in Fig. 5a dargestellte quadratische verlegbare Fläche
von 7 x 7 cm und die in Fig. 5c dargestellte rechteckige verlegbare Fläche von 7
x 6 cm. Die in Fig. 5b dargestellte
trapezförmige verlegbare Fläche
ergibt sich durch die konische Zuordnung der Trennwände und Seitenwände des Mundstücks.
Es ist klar, daß die unterschiedlichsten Formen und Abmessungen von kleinen Pflasterklinkern
mit dem vorliegenden Verfahren und dem entsprechenden Mund stück hergestellt werden
können.
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In den Figuren 6 bis 11 sind verschiedene Verlegemuster des in Fig.
4 abgebildeten Pflasterklinkers dargestellt. Aufgrund der Abmessungen des Klinkers
können die verschiedensten Muster in technisch einwandfreier und ästhetisch ansprechender
Weise hergestellt werden. Durch die kleinen Abmessungen des neuen Klinkers können
dem Klinkerstein neue Anwendungsmöglichkeiten, insbesondere in der Garten- und Landschaftsarchitektur,
erschlossen werden.
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L e e r s e i t e