DE2735133C2 - Speicherzelle für zerstörungsfreies Auslesen mit 2 Josephson-Kontakten - Google Patents
Speicherzelle für zerstörungsfreies Auslesen mit 2 Josephson-KontaktenInfo
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Description
Es gibt eine Reihe von Vorschlägen, Interferometer mit zwei Josephson-Kontakten als Speicherzelle für
zerstörendes Auslesen zu verwenden. Die Information wird in diesen Zellen durch die Anwesenheit oder die
Abwesenheit nur eines einzigen Flußquantums dargestellt/1/2/3/4/. Die vorliegende Erfindung beschreibt
eine Speicherzelle für zerstörungsfreies Auslesen. Sie besteht aus einem Interferometer mit zwei Josephson-Kontakten,
das über einer supraleitenden Grundplatte angeordnet ist. Die beiden Josephson-Kontakte sind
über eine Induktivität L verbunden. Die maximalen Josephson-Ströme der beiden Josephson-Kontakte sind
ungleich groß. Zur Ansteuerung der Zelle sind insgesamt drei supraleitende Leitungen vorgesehen. Die
Wortleitung verbindet die Interferometerringe mit je zwei supraleitenden Kontakten. Zwei zusätzliche
Steuerleitungen sind am Ort der Zelle parallel geführt. Eine der beiden Steuerleitungen läuft geradlinig und
orthogonal zur Wortleitung durch die Speichermatrix und wird Leseleitung genannt. Die andere Steuerleitung
läuft in Stufen entlang einer Linie, die mit der Leseleitung in der Ebene der Speichermatrix einen
kleineren Winkel als 90°bildet. Sie wird Schreibleitung genannt. Nur die Schreibleitungen sind beispielsweise in
einer quadratischen Matrix verschieden lang. An 2 benachbarten Kanten der Speichermatrix können die
Treiber der Schreibleitungen angeordnet werden.
Entlang der dritten Kante können die Treiber der Leseleitung und entlang der vierten Kante die der
Wortleitungen vorgesehen werden. Eine Zelle der Matrix kann also auf verschiedene Weise ausgewählt
werden, z. B. durch Ströme /cl, auf der Schreibleitung
und Ströme ΙιΛ auf der Leseleitung, durch Ströme /<·,. A-,
auf der Wort- und Leseleitung oder durch eine Kombination von Strömen auf allen drei Leitungstypen.
Werden alle drei Ströme /<v, /o und k, oder nur zwei
Ströme für den Betrieb einer Zelle notwendig, so ist am Ort der übrigen Zellen durch die beschriebene Art der
Leitungsanordnungen jeweils nur ein Strom wirksam. Die erwähnten Steuerleitungen sind mit dem Interferemeterring
induktiv gekoppelt. Das magnetische Feld der Steuerleitungen erzeugt in dem Inneren der
Josephson-Kontakte meistens einen vernachlässigbaren Fluß.
Ein Ersatzschaltbild dieser Anordnung ist in Abb. 1 zu sehen und eine Auslegung in Abb. 2. Der
Gatestrom/o-wird von der Wortleitung in den Interferometerring
eingespeist. Der Interferometerring besteht aus der Induktivität L=L\ + L2 und den kurzen
Josephson-Kontakten A und B mit den verschiedenen maximalen Josephson-Strömen Ia = a Io und Ib= b /0, die
ohne äußeres magnetisches Feld auftreten. Der Einfluß der induktiv angekoppelten Steuerströme In, lcy in dem
Interferometerring ist in Abb. 1 dargestellt durch die Ströme /'„ und l'cy. Der gesamte effektive Steuerstrom
ist I'c. Zur Vereinfachung der Darstellung werden im
folgenden alle Ströme /0 normiert und durch kleine Buchstaben gekennzeichnet. Wie in der Literatur
beschrieben /5/ hängt der maximale Josephson-Strom ic = IcI/0 von dem Steuerstrom ic=iyi0 in ganz
typischer Weise ab. In der Stromebene ic, ic gibt es
geschlossene Bereiche, in denen eine bestimmte Zahl N von Flußquanten im Interferometer existenzfähig ist. Ist
kein Flußquantum im Interferometer gespeichert, so spricht man von dem N=O Mode, ist ein Flußquantum
gespeichert, so spricht man von dem N= ± 1 Mode usw.
Die mit dem N= 1 Mode verketteten Ströme haben die umgekehrte Richtung wie die des N— 1 Modes. Die
Form und die Überlappung der Existenzbeieiche der verschiedenen Moden werden durch den Phasenparametcr
λ = 2π
LI0
entscheidend bestimmt, wobei </>o = 2,O7 10-'r>
Vs ein Flußqiiantum ist. Für hinreichend große Phasenparameter
Λ>Λλ/»>
können mehrere Moden im Ursprung der Stromebene also für /V, = 0 und Z1=O existenzfähig sein.
Der minimale Phasenparameter
lMi„ « π/20/b-l/a)
für ιίφο ist durch die Bedingung gegeben, daß die
Grenze des Existenzbereiches des N= — 1 Modes bei /c=0 und /V, = 0 liegt. Ein Beispiel ist in Abb. 3 gezeigt
für ungleich große Josephson-Ströme der Josephson-Kontakte: «7 = 2, b=\, für Am//.= 1,25 π<λ=2π,
L = L2= L/2 und für die vier Moden /V=+ 1, Λ/=0,
/V= - 1, /V= -2. Der N= - 1 Mode und der /V=O Mode umschließen den Ursprung der Stromebene. Sie sind
also beide existenzfähig ohne Haltestrom, d. h. nach Abschaltung aller äußeren Ströme. Der beiden Moden
gemeinsame Existenzbereich ist in Abb. 3 parallel zur V-Achse schraffiert. Bei /c = 0 ist der beiden Moden
gemeinsame maximale Josephson-Strom ich etwa 80%
des maximal möglichen Josephson-Stromes ;,„,,v = 3 bei
/V« ±0,5. Vergleichsweise ist für gleich große maximale
Josephson-Ströme der beiden Kontakte a = b = \, und für λ = 2π, L\ = L2=LI2, /gh« 35% i,„,„, also wesentlich
kleiner. Selbst für die nicht unproblematische Aufteilung des Torstromes nach L]^=L2 und L]+ L2= L und für
λ = 2π, b=\=a bleibt /c//«67%/,„,·„ merklich kleiner
als nach Abb.3.
Für den Speicherbetrieb wird dem N= — 1 Mode eine binäre »1« und dem /V=O Mode eine binäre »0«
zugeordnet. Die Lese- und Schreiboperationen hängen von der Dämpfung der Speicherzelle ab. Sie entscheidet
in gewissen Grenzen darüber, ob beim Verlassen des Existenzbereiches eines Modes das Interferometer eine
quasistationäre Spannung in der Größenordnung der Energielückenspannung entwickelt oder ob das Interferometer
ein oder mehrere zusätzliche Flußquanten einzieht oder verliert. In A b b. 3 sind die Grenzen, von
denen aus der Spannungszustand erreicht wird, als ausgezogene Linien dargestellt, während die Übergänge
in einen anderen Mode durch gestrichelte Linien veranschaulicht werden. Der minimale Strom i'cm, der
notwendig ist, um den Spannungszustand zu erreichen, gibt die Grenze zwischen diesen beiden sehr verschiedenen
Übergangsverhalten an. Die Dämpfung der beiden Josephson-Kontakte kann gleich oder verschieden groß
sein. Die Verhältnisse in A b b. 3 gelten für gleich große Dämpfungsparameter nach McCumber /6/.
ßA =ßB =
«100,
wobei für den Kontakt B die Kapazität C, der Dämpfungswiderstand Rj unterhalb der Energielückenspannung
sind. Offensichtlich ist es leicht möglich, mit praktischen Dämpfungsparametern die Bedingung
icM< icn zu erfüllen, um aus dem gemeinsamen
Existenzbereich der beiden Moden bei ic=0 in den
quasistationären Spannungszustand einer Zelle zu
gelangen, ohne die Information benachbarter Zellen zu zerstören.
Für den Auslesevorgang wird ein Strom i(-, in
Koinzidenz mit einem negativen Steuerstrom /1Λ
angelegt, so daß die Spitze der Stromvektoren den Punkt /?01 in A b b. 3 erreicht. Falls eine »1«
gespeichert worden war, bleibt das Interferometer im spannungslosen Zustand, da die vektorielle Summe der
Ströme innerhalb des Existenzbereiches des N= -1 Modes bleibt.
Falls eine »0« gespeichert war, wird die durch eine ausgezogene Linie gekennzeichnete Stabilitätsgrenze
des N=O Modes überschritten und der quasistationäre Spannungszustand der Speicherzelle aufgebaut. Dieser
Spannungszustand kann durch den Torstrom beliebig lang aufrechterhalten und daher leicht als Lesesignal
interpretiert werden. Nach Abfragen des Lesesignals schaltet man zuerst den Lesestrom icx und danach den
Torstrom /g ab, so daß das Interferometer in den spannungslosen Zustand zurückkehrt, ohne ein Flußquantum
einzuziehen, d. h., es geht in den ursprünglichen JV=O Mode zurück. Auf diese Weise wird ein zerstörungsfreies
Auslesen verwirklicht.
Es gibt eine endliche, aber sehr geringe Wahrscheinlichkeit, daß das Interferometer nicht in den ursprünglichen
N= 0 Mode zurückkehrt, wenn beispielsweise zu einer bestimmten Zeit die Phasen der beiden Josephson-Kontakte
Φλ«Φβ=π+2ηπ sind, gleichzeitig ihre
Spannungen Null sind und zusätzlich ein Störsignal auf einer der Steuerleitungen eintrifft. Diese Fehlerart kann
hier vernachlässigt werden, da andere z. B. technologierte Fehlermechanismen dominieren und in jedem
Fall auf die Anwendung eines Fehler korrigierenden Codes führen.
Zum Schreiben einer »0« werden drei Ströme gebraucht: der Wortstrom iG und der Steuerstrom /„,
die beim Schreiben und Lesen gleich groß bleiben und zusätzlich ein Schreibstrom L
<cy
Hierbei führt die Summe der Stromvektoren auf den Punkt WO in A b b. 3. Das Interferometer schaltet in den
Spannungszustand unabhängig von der vorher eingespeicherten Information und geht ähnlich wie bei der
Leseoperation von dem Spannungsstand in den N= 0 Mode nach Abschalten zuerst der Steuerströme
und dann des Torstromes. Durch die Art der Anordnung der Leitungen in der Matrix geht nur eine durch die
Ströme ausgewählte Zelle in den Spannungszustand. Alle übrigen Zellen der Matrix bleiben im spannungslosen
Zustand und ändern ihre Information durch Halbselektion nicht.
Zum Schreiben einer »1« werden nur die Steuerströme icx und icy eingeschaltet, die wie schon beschrieben in
dem Zellenfeld einen Winkel von weniger als 90° bilden und am Ort der Zelle parallel geführt werden. Bei dieser
Operation liegt die Spitze der beiden Stromvektoren am Punkt Wl in Abb.3. Das Interferometer schaltet von
dem N= 0 in den Af= — 1 Mode, ohne in den
quasistationären Spannungszustand zu gehen. Der N= — 2 Mode wird nicht erreicht, da die maximalen
Josephson-Ströme der beiden Kontakte des Interferometers ungleich groß sind. Nach Abschalten der beiden
Steuerströme icx und icy bleibt der N= — 1 Mode nicht
flüchtig gespeichert. Man braucht also weder zur Abspeicherung einer »1« noch zur Abspeicherung einer
»0« einen Haltestrom.
Es gibt mehrere Ausführungsformen, die den jeweils vorhandenen technologischen Möglichkeiten angepaßt
sind. Eine Ausführungsform ist in A b b. 2 skizziert. Sie besteht aus einer durchgehenden supraleitenden Grundplatte
1. Über dieser Grundplatte ist durch eine Schicht isoliert eine weitere supraleitende Platte 2 angeordnet.
Sie bildet zusammen mit der supraleitenden Gegenelektrode 3 die beiden Josephson-Kontakte 4 und 5. Die
Gegenelektrode 3 ist an den Stellen 6 über eine dicke Isolierschicht geführt, so daß an diesen Stellen kein
Tunnelstrom auftreten kann; sie ist an den Stellen 4 und 5 über ein sehr dünnes Oxid angeordnet, durch welches
ίο Josephson-Ströme fließen können. Zwischen den beiden Josephson-Kontakten dient die dicke Isolierschicht zur
Ausbildung der Induktivitäten L\ und L2. Die beiden
Josephson-Kontakte 4 und 5 haben in diesem Ausführungsbeispiel ungleich große Flächen, um verschieden
große maximale Josephson-Ströme zu verwirklichen.
Die Speicherzellen sind entlang der Wortleitung über die Kontakte 7 in Reihe geschaltet, welche durch die
dicke Isolierschicht die Elektroden 2 und 3 benachbarter Zellen supraleitend verbinden. Die Schreibleitungen 8
und die Leseleitung 11 sind am Ort der Zelle über dem eigentlichen Interferometer, d. h. über den Induktivitäten
parallel geführt. Es ist also über dem Interferometer eine weitere Metallisierungsebene notwendig. Die
Leseleitung 11 kann in einer Metallisierungsebene geradlinig ohne Unterführungen durch das ganze
Zellenfeld geführt werden. Die Schreibleitung 8 kreuzt die Leseleitung 11 am Ort der Zelle. Dort ist eine
Unterführung notwendig. Sie besteht aus den supraleitenden Streifen 10 und den supraleitenden Kontakten 9,
die die dicke Isolierschicht durchdringen. Die Toleranzen der Treibströme zum Schreiben und zum zerstörungsfreien
Lesen einer solchen Zelle nach den A b b. 1 bis 3 mit den Dämpfungsparametern JS^=JSb=IOO sind
±14%, wenn die Josephson-Stromdichte um ±10% schwanken darf und wenn die Treibströme eine
Anstiegszeit von 40 ps und eine Polarität und eine Amplitpde haben, die auf jeder Leitung bei allen
Speicheroperationen gleich groß sind.
Die beschriebene Speicherzelle bietet gegenüber bekannten Einrichtungen den Vorteil, daß erstens bei
etwa gleich großen Toleranzen der Treibströme ein zerstörungsfreies Auslesen und zweitens eine Speicherung
der Information ohne Haltestrom möglich sind und daß drittens die Schaltkreise besonders einfach und
damit schnell werden können, da die benötigten Treibimpulse auf jeder Leitung für alle Operationen
gleich groß sind. Ferner ist zu betonen, daß durch das zerstörungsfreie Auslesen die Möglichkeit eröffnet
wird, die hohe Umschaltgeschwindigkeit eines Interferometers mit Josephson-Kontakten voll zu nutzen, da
im Gegensatz zu bekannten Vorschlägen der Wiedereinschreibvorgang nach jeder Leseoperation wegfällt.
Lesezykluszeiten kleinerer Speicher von etwa 200 ps sind zu verwirklichen.
Eine andere Ausführungsform für besonders hohe Packungsdichten und für eine besonders einfache
Herstellung des Zellenfeldes ohne Kontaktlöcher durch eine dicke Isolierschicht ist in A b b. 4 skizziert.
Die Ausführung des Interferometers ist ganz ähnlich wie in Abb.2. Sie besteht aus einer supraleitenden
Grundplatte 12 und einer weiteren supraleitenden Platte 13, die über einer dicken Isolierschicht angeordnet
ist. Sie wird als untere Elektrode der praktisch gleich großen Josephson-Kontakte 15 und 16 verwendet. Die
obere Elektrode der Josephson-Kontakte wird durch das supraleitende Band 14 an der Stelle eines
. hinreichend dünnen Oxids gebildet. Zwischen den Josephson-Kontakten wird das Band über ein dickes
Oxid geführt, um die Interferometerinduktivität
L= L\ + La zu verwirklichen. Die Einspeisung des Gate- oder Wortstromes ist bezüglich der beiden Josephson-Kontakte unsymmetrisch. Es ist L\>La. Über dem
Interferometer ist isoliert nur eine Steuerleitung angeordnet, die in der Speichermatrix orthogonal zur
Wortleitung 18 verläuft. Die Fläche einer Zelle ist durch das gestrichelte Rechteck 19 angegeben. Je zwei Zellen
sind auf der Platte 13 angeordnet. Sie werden von einem gegebenen positiven Torstrom entweder von oben nach
unten oder von unten nach oben durchflossen IAI. Die positiven Stromrichtungen auf den benachbarten
Steuerleitungen 20 und 21 sind daher entsprechend um 180° verschieden. Für diese Auslegung gilt das
Ersatzschaltbild in A b b. 1 mit /'a = 0.
Die Betriebsweise wird anhand der Skizze der Existenzbereiche des /V=O und des N= — 1 Modes in
der Ebene des Torstromes über dem Steuerstrom in Abb. 5 klar. Die Skizze gilt für die folgenden oben
definierten Parameter: a=b = \, λ = 2π, Li =0,87 ■ L.
L2 = 0,13L. JS = IOO.
Bei Z1 = O hat der beiden Moden gemeinsame Strom
einen maximalen Wert, da die folgende Dimensionierungsvorschrift erfüllt ist:
Es ist ich = 67% · ;,„..„■. Das Verhältnis i'ghHcm ist
ungefähr 1,5. Wie in Abb.3 ist dem /V=O Mode eine
binäre »0« und dem N= -1 Mode eine binäre »1« zugeordnet. Zum zerstörungsfreien Auslesen wird ein
Wortstrom ic und ein Steuerstrom ;cv eingeschaltet, so
daß der resultierende Strom den Punkt ROi erreicht und die Zelle in den quasistationären Spannungszustand
geht, falls eine binäre »0« gespeichert war. Falls eine binäre »1« gespeichert war, entsteht kein quasistationärer
Spannungszustand. Nach der Interpretation des quasistationären Spannungszustandes als Lesesignal
wird zuerst der Steuerstrom und dann der Wortstrom abgeschaltet, so daß das Interferometer sicher in den
spannungslosen Zustand geht ohne ein Flußquantum einzuziehen. Zum Schreiben einer binären »1« könnten
die gleichen Ströme eingesetzt werden wie zum zerstörungsfreien Auslesen. Der Steuerstrom muß
lediglich eine Amplitude /Ό«— 1 haben, so daß im
Spannungszustand die Phase des rechten und des linken Josephson-Kontakts sich um etwa 2π unterscheiden.
Diese Phasendifferenz ändert sich nur unwesentlich, wenn der Wortstrom bei unverändertem Steuerstrom
abgeschaltet wird. Dies bedeutet, daß das Interferometer in den spannungslosen Zustand geht, dem der
N= — 1 Mode entspricht. Der /V= — 1 Mode bleibt also
erhalten, wenn zuletzt der Steuerstrom abgeschaltet wird.
Zum Schreiben einer binären »0« wird eine Kombination eines positiven Wort- und Steuerstromes
verwendet und nach Erreichen des quasistationären Spannungszustandes zuerst der Steuerstrom und dann
der Wortstrom abgeschaltet.
Will man beim Schreiben vermeiden, vorübergehend den quasistationären Spannungszustand zu erzeugen, so
muß beim zerstörungsfreien Auslesen und beim Schreiben der Wortstrom verschieden groß eingestellt
werden, wie in A b b. 5 durch die Punkte ROi, Wi und IVO angedeutet ist.
Die Ausführungsform nach A b b. 4 hat gegenüber der nach Abb. 2 den Vorteil eines sehr einfachen
Zcllenfeldes für sehr hohe Packungsdichten. Dieser Vorteil wird mit dem Nachteil erkauft, daß auf Wort-
und Steuerleitung Stromimpulse gebraucht werden, die sich beim Schreiben und Lesen sowohl bezüglich der
Amplitude als auch der Polarität unterscheiden.
1) Gueret, P.: »Storage and detection of a single flux quantum in Josephson junction devices«.
IEEE Transactions on Magnetics, Vol. MAG-11,
No. 2, March 1975, pp 751-754
2) Zappe, H. H.: »A single flux quantum Josephson junction memory cell«.
Applied Physics Letters, Vol. 25, No. 7,1. Okt. 1974
3) Gueret, P., Mohr, Th. Ο., Wolf, P.: »Single flux-quantum memory cells«.
Applied Superconductivity Conference, Palo Alto, Ca .1976
4) Wolf, P.: »Die Anwendung des Josephson-Effekts bei der digitalen Speicherung«.
NTG-Fachberichte »Digitale Speicher« Band 58, 1977, pp 223-246
NTG-Fachberichte »Digitale Speicher« Band 58, 1977, pp 223-246
5) Beha, H.: »Asymmetrie 2-Josephson junction interferometer as a logic gate«.
Electronics Letters, Vol. 13, No. 7, March 31, 1977, pp 216-218
6) McCumber, D. E.: »Effect of ac Impedance on dc Voltage Current Characteristics of Superconductor
Weak-Link junctions«.
Journal of Applied Physics, Vol. 39, No. 7, 1968, pp 3113-3118
Abb. 1
Ersatzschaltbild einer Speicherzelle mit zwei Josephson-Kontakten.
Abb. 2
Auslegung von drei Speicherzellen mit zwei ungleich großen Josephson-Kontakten und mit
einer symmetrischen Einspeisung des Torstromes.
Abb. 3
Normierter Torstrom als Funktion des normierten Steuerstromes an den Grenzen der Existenzbereiehe
der Moden/V=-2,-1,0,1.
Abb. 4
Auslegung von vier Speicherzellen mit zwei gleich großen Josephson-Kontakten mit einer unsymmetrischen
Einspeisung des Torstromes.
A b b. 5
Normierter Torstrom als Funktion des normierten Steuerstromes an den Grenzen der Existenzbereiche
der Moden /V= — 1,0 für eine Anordnung nach Abb. 4.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
230 208/338
Claims (13)
1. Speicherzelle zum Einschreiben und zum zerstörungsfreien Auslesen einer binären Information
in einer Interferometeranordnung mit zwei über eine supraleitende Induktivität L verbundenen
Josephson-Kontakten A und B, in welcher die binäre Ziffer »1« durch nur ein einziges Flußquantum und
die binäre Ziffer »0« durch die Abwesenheit eines Flußquantums nicht flüchtig durch supraleitende
Interferometerströme gespeichert sind und in welcher eine supraleitend angeschlossene Wortleitung
und eine oder mehrere induktiv angeschlossene Steuerleitungen vorhanden sind, dadurch gekennzeichnet,
daß durch geeignete Aufteilung und Größe der Induktivität L in die Induktivität L1,
welche den Josephson-Kontakt A mit der supraleitenden Anschlußstelle der Wortleitung verbindet,
und in die Induktivität L2, welche den Josephson-Kontakt
ßmit der supraleitenden Anschlußstelle der Wortleitung verbindet, die maximalen Ströme Ich
auf der Wortleitung, die den Existenzbereich einer binären »1« oder »0«, d. h. eines Flußquantums oder
keines Flußquantums im Interferometer bei abgeschalteten Steuerströmen angeben, praktisch gleich
groß sind.
2. Speicherzelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch geeignete Auslegung der
Induktivitäten L\ und Li und durch eine geeignete
Dämpfung infolge der Josephson-Kontakte und des Außenwiderstandes der Speicherzelle der maximale
Strom /gh bei Halbselektion größer als der minimale Wortstrom
Ic:m ist, bei dein das Interferometer sicher in den quasistationären Spannungszustand
schaltet.
3. Speicherzelle nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwei induktiv angekoppelte
Steuerleitungen am Ort der Zelle parallel geführt sind und daß die eine orthogonal zur Wortleitung
und geradlinig durch die Speichermatrix läuft, während die andere Steuerleitung in Stufen um eine
Linie, die einen kleineren Winkel als 90° mit der Wortleitung bildet, in der Speichermatrix angeordnet
ist, d. h. daß sich die Wortleitungen und die beiden Steuerleitungen einer Zelle nur einmal am
Ort dieser Zelle kreuzen.
4. Speicherzelle nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß für ein zerstörungsfreies
Auslesen durch zwei passend dimensionierte ortho- so gonale Ströme, d. h. durch einen Strom in der
Wortleitung und durch einen Strom in einer der beiden induktiv angekoppelten Steuerleitungen, das
Interferometer einen quasistationären Spannungszustand annimmt, wenn eine binäre Ziffer »0«.
gespeichert war und nach Abschaltung zuerst des Steuerstromes und dann des Wortstromes in den
spannungslosen Zustand zurückkehrt, der einer binären Ziffer »0« entspricht.
5. Speicherzelle nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß beim zerstörungsfreien Auslesen
durch einen passend dimensionierten Strom in der Wortleitung und einen passend dimensionierten
Strom in einer der beiden Steuerleitungen das Interferometer einen quasistationären Spannungszustand
annimmt, wenn eine binäre »0« gespeichert war, oder im spannungslosen Zustand bleibt, wenn
eine binäre »1« gespeichert war.
6. Speicherzelle nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwei am Ort der Speicherzelle
parallele Ströme in den ■ Steuerleitungen, die koinzident mit einem Wortstrom fließen, unabhängig
von dem vorhergehenden »1«- öder »0«-Zustand eine quasistationäre Spannung am Interferometer
erzeugen und daß nach Abschalten der Steuerströme und nach Abschalten des Wortstromes das
Interferometer ohne ein abgespeichertes Flußquantum in den spannungslosen Zustand überführt wird.
7. Speicherzelle nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die maximalen Josephson-Ströme
der beiden Josephson-Kontakte ungleich groß sind.
8. Speicherzelle nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwei am Ort der Speicherzelle
parallele Ströme geeigneter Größe in den beiden induktiv angekoppelten Steuerleitungen ohne einen
Wortstrom eine binäre »1«, d.h. ein Flußquantum einschreiben, das sich nach Abschaltung aller
Treibströme, d. h. ohne einen Vorstrom nicht verflüchtigt.
9. Speicherzelle nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Anstiegszeiten der Steuerströme
größer sind als die Einschaltzeit eines Josephson-Kontakts des Interferometers.
10. Speicherzelle nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zelle durch eine Wortleitung
und nur durch eine induktiv angekoppelte Steuerleitung betrieben wird, die orthogonal zur
Wortleitung durch die Speichermatrix läuft.
11. Speicherzelle nach Anspruch 1, 2, 10, dadurch
gekennzeichnet, daß zum Auslesen einer Information der Zelle ein positiver Strom Ic auf der
Wortleitung, der kleiner als Ich ist, und ein Strom Icx
auf der Steuerleitung einen quasistationären Spannungszustand am Interferometer aufbauen, wenn
kein Flußquantum, also eine binäre »0« gespeichert war, und keinen quasistationären Zustand aufbauen,
wenn ein Flußquantum gespeichert war, und daß zur Erhaltung der ausgelesenen Information zuerst der
Steuerstrom und dann der Wortstrom abgeschaltet werden.
12. Speicherzelle nach Anspruch 1, 2, 11, dadurch
gekennzeichnet, daß zum Schreiben einer binären »1« der Existenzbereich einer binären »0« duch
Koinzidenz eines positiven Stromes auf der Wortleitung und eines Stromes auf der Steuerleitung,
welche die gleiche Polarität wie beim zerstörungsfreien Auslesen haben, überschritten wird und
anschließend durch gestaffeltes Abschalten zuerst des Wortstromes und dann des Steuerstromes ein
Flußquantum stabil eingezogen wird.
13. Speicherzelle nach Anspruch 1, 2, 11, 12,
dadurch gekennzeichnet, daß zum Schreiben einer binären »0« der Existenzbereich einer binären »1«
durch Koinzidenz eines positiven Stromes auf der Wortleitung und eines Stromes auf der Steuerleitung,
der die entgegengesetzte Polarität wie beim zerstörungsfreien Auslesen hat, überschritten wird
und daß anschließend durch gestaffeltes Abschalten zuerst des Steuerstromes und dann des Wortstromes
das Interferometer in den spannungslosen Zustand geht, ohne ein Flußquantum einzuspeichern.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE2735133A DE2735133C2 (de) | 1977-08-04 | 1977-08-04 | Speicherzelle für zerstörungsfreies Auslesen mit 2 Josephson-Kontakten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2735133A DE2735133C2 (de) | 1977-08-04 | 1977-08-04 | Speicherzelle für zerstörungsfreies Auslesen mit 2 Josephson-Kontakten |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2735133A1 DE2735133A1 (de) | 1979-02-15 |
DE2735133C2 true DE2735133C2 (de) | 1981-10-15 |
Family
ID=6015606
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE2735133A Expired DE2735133C2 (de) | 1977-08-04 | 1977-08-04 | Speicherzelle für zerstörungsfreies Auslesen mit 2 Josephson-Kontakten |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2735133C2 (de) |
Families Citing this family (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4313066A (en) * | 1979-08-20 | 1982-01-26 | International Business Machines Corporation | Direct coupled nonlinear injection Josephson logic circuits |
DE3008926A1 (de) * | 1980-03-08 | 1981-10-01 | Universität Karlsruhe Institut für Elektrotechnische Grundlagen der Informatik, 7500 Karlsruhe | Asymmetrische interferometer mit josephson-kontakten gleicher magnetischer laenge |
DE3140032A1 (de) * | 1981-10-08 | 1983-04-21 | Universität Karlsruhe Institut für Elektrotechnische Grundlagen der Informatik, 7500 Karlsruhe | Schaltung mit josephson-kontakten zum zerstoerungsfreien auslesen von flussquantenzustaenden" |
SG184987A1 (en) | 2010-04-22 | 2012-11-29 | Vertex Pharma | Process of producing cycloalkylcarboxamido-indole compounds |
-
1977
- 1977-08-04 DE DE2735133A patent/DE2735133C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2735133A1 (de) | 1979-02-15 |
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D2 | Grant after examination | ||
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