-
Verfahren zum Bearbeiten von Offenend-Spinnrotoren
-
und dafür geeignete Spinnrotoren Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Bearbeiten von Offenend-Spinnrotoren und dafür geeignete Offenend-Spinnrotoren,
die mit einer offenen Seite und einem Boden versehen werden und die im Bereich ihres
größten Durchmessers eine Fasersammelrille und zwei die Fasersammelrille begrenzende,
in einem spitzen Winkel zusammenstoßende Flächen erhalten.
-
Es ist bekannt, derartige Spinnrotoren durch ein Drehen insbesondere
aus Aluminiumlegierungen herzustellen, wobei wenigstens die abschließende Dreharbeit,
mit der die Innenflächen erzeugt werden, als sogenannten Diamantdrehen ausgeführt
wird, um eine möglichst feine Oberfläche zu erhalten. Derartige Offenend-Spinnrotoren
sind einerseits relativ teuer und stellen andererseits einen Verschleißteil dar,
der bisher nach einer mehr oder weniger langen Betriebszeit ausgetauscht werden
muß. Das Fasermaterial
das in den Offenend-Spinnrotoren versponnen
werden soll, sorgt an bestimmten Bereichen und insbesondere im Bereich der Fasersammelrille
für einen Verschleiß, der, insbesondere aufgrund von Ablagerungen ungleichmäßig
auftritt, so daß die Spinnrotoren dann nicht mehr brauchbar sind, da sie geänderte
Spinnbedingungen herbeiführen.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Bearbeiten
von bereits gelaufenen und Verschleißerscheinungen zeigenden Offenend-Spinnrotoren
zu schaffen, durch die diese in einen Zustand versetzt werden, indem sie ohne negativen
Einfluß auf die Spinnbedingungen und damit auf das Spinnergebnis wieder eingesetzt
werden können. Die Erfindung besteht darin, daß die Fasersammelrille und die die
Fasersammelrille begrenzenden Flächen wenigstens in dem der Fasersammelrille benachbarten
Bereich ist,erial abhebend derart nachbearbeitet werden, daß die Fasersanmelrille
im Durchmesser vergrößert wird, die Flächen im Bereich der Fasersammelrille jedoch
ihre relative Winkeleinstellung zueinander behalten.
-
Durch diese Nacharbeit der Spinnrotoren, die zweckmäßigerweise auch
als sogenanntes Diamantdrehen ausgeführt wird, wird im Bereich der Fasersammelrille
wieder eine einwandfreie Oberfläche erhalten, so daß ein einwandfreies Spinnen möglich
ist. Die geringfügige Vergrößerung der Fasersammelrille hat keinen merklichen Einfluß
auf das Spinnergebnis.
-
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß die eine
der beiden Flächen, die als eine sich konisch zur Fasersammelrille erweiternde Gleitfläche
ausgebildet ist, wenigstens in einer Höhe in axialer Richtung des Offenend-Spinnrotors
nachbearbeitet ist, die einem Fünftel bis einem Drittel der Stapellänge des zu verarbeitenden
Fasermaterials entspricht. Durch diese Maßnahme wird sichergestellt, daß die auf
der Gleitfläche in die Fasersammelrille gleitenden oder sbrollenden Fasern nicht
mehr von Verschleißstellen der Sammelfläche gehalten werden können, wenn sie
mit
ibrer wesentlichen Länge in der Sammelrille liegen.
-
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird ein Offenend-Spinnrotor,
der für das Verfahren besonders geeignet ist, dadurch geschaffen, daß die Wände
im Bereich der nachbearbeitbaren Flächen eine gegenüber den übrigen Bereichen erhöhte
Wandstärke aufweisen.
-
Dsdurch wird sichergestellt, daß keine unzulässigen Schwächungen des
Spinnrotors herbeigeführt werden, die eventuell bei den hohen Geschwindigkeiten
zu einem Zerstören des Spinnrotors führen könnten.
-
In besonders zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen,
daß wenigstens eine der nachzubearbeitenden Flächen gegenüber der auf der der Fasersammelrille
abgewandten Seite anschließenden Fläche erhaben ist. Es ist dann möglich, diese
Flächen und die Fasersammelrille so oft nachzubearbeiten, bis diese erhabene Fläche
vollständig abgetragen ist. Dies ist dann ein Zeichen dafür, daß dieser Spinnrotor
nicht mehr weiter nachbearbeitet werden darf.
-
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsformen und den Unteransprüchen.
-
Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch einen Offenend-Spinnrotor, bei
dem die für ein Nacharbeiten vorgesehenen Konturen strichpunktiert dargestellt sind,
Fig. 2 einen Spinnrotor mit einem in ihn hineinragenden axial verstellbaren Führungseinsatz,
Fig. 3 Ausführungsbeispiele von Spinnrotoren, bei denen der bis 5 vordere Rotorrand
von einer Nacharbeit ausgenommen bleibt und Fig. 6 zwei Ausführungsbeispiele, bei
denen der Spinnrotor ledig-und 7 lich im Bereich der Fasersammelrille nachgearbeitet
wird.
-
Der in Fig. 1 dargestellte Offenend-Spinnrotor besitzt einen Rotorteller
2, der mit einem Bund 3 auf einem Schaft 4 befestigt ist.
-
Der Schaft 4 dient zum Lagern und Antreiben des Offenend-Spinnrotors.
-
Der Rotorteller 2 wird aus dem vollen Material, insbesondere aus einer
Aluminiumlegier-ung, durch Drehen hergestellt, wobei insbesondere die Innenkontur
wenigstens mit dem abschließenden Arbeitsgang mit einem sogenannten Diamantdrehen
bearbeitet wird. Ausgehend von der dem Boden des Rotortellers 2 gegenüberliegenden
offenen Seite ist eine konisch sich erweiternde Fläche 5 vorgesehen, die zusammen
mit einer dazu in einem Winkel von 70 bis 900 verlaufenden Fläche 6 eine Fasersammelrille
7 bildet. Die Fasersammelrille 7 beitzt eine exakt vorgegebene Gestalt, die von
der Winkelstellung der Flächen 5 und 6 zueinander und von der Form des Uberganges
zwischen den beiden Flächen 5 und 6 abhängig ist, wobei bei der dargestellten Ausführungsform
ein relativ kleiner Radius gewählt worden ist.
-
Während des Betriebes eines Offenend-Spinnaggregates werden die zu
verspinnenden Fasern der konisch sich erweiternden Fläche 5 zugeführt, auf der die
Fasern entlang gleiten, bis sie zu der Sammelrille 7 gelangen, in der sie einen
Faserring bilden, aus welchem ein Faden gedreht wird.
-
Die Fläche 5, die Fasersammelrille 7 und auch die Fläche 6 im Bereich
der Fasersammelrille 7 unterliegen einem Verschleiß, da das zu verspinnende Fasermaterial
Relativbewegungen in diesem Bereich zu den Innenflächen des Rotortellers ausführt.
Dieser Verschleiß führt zu einer Veränderung der Oberflächenbeschaffenheit, wobei
in der Praxis festzustellen ist, daß dieser Verschleiß aufgrund von Verunreinigungen
nicht gleichförmig auftritt. Sowohl die Veränderung der Oberflächenbeschaffenheit
als auch die meist auch
noch unterschiedliche Abnützung im Bereich
der Fasersammelrille 7, die zu einer Veränderung der geometrischen Gestalt führt,
bedingen, daß die Spinnbedingungen sich nach einer längeren Betriebsdauer so stark
verändern, daß Qualitätsunterschiede in dem erzeugten Garn auftreten.
-
Bisher wurde ein Spinnrotor ausgebaut und weggegworfen, wenn er die
geschilderten Verschleißerscheinungen aufweist. Um eine Möglichkeit einer Wiedervenfendung
eines bereits benutzten und Verschleißerscheinungen aufweisenden Spinnrotors zu
schaffen, wird vorgesehen, daß die Innenkontur des Rotortellers 2, soweit sie mit
dem Fasermaterial in Beruhrung kommt, einer materialabhebenden Nachbearbeitung unterzogen
wird. Dabei wird die materialabhebende Bearbeitung, vorzugsweise ein Diamantdrehen,
so vorgenommen, daß die Flächen 5 und 6 derart bearbeitet werden, daß sie nach einem
ersten Nachdrehen entlang der strichpunktierten Linien 8 und nach einem zweiten
Nachdrehen entlang der Linien 9 verlaufen. In den Flächen 5 und 6 wird dabei jeweils
eine Materialabtragung in der Weise vorgenommen, daß die strichpunktierten Linien
8 und 9 parallel zu den Flächen 5 und 6 verlaufen. Dadurch wird erreicht, daß die
Winkeleinstellung zwischen den Flächen 5 und 6, die die Fasersammelrille begrenzen,
unverändert bleibt. Lediglich der Durchmesser der Fasersammelrille wird etwas vergrößert.
In der Praxis ha-t sich gezeigt, daß eine derartige Vergrößerung des Durchmessers
der Fasersammelrille keine merkbare Auswirkung auf die Qualität des erzeugten Fadens
hat, solange die Querschnittsform der Fasersammelrille nicht verändert wird.
-
Es ist darauf hinzuweisen, daß die Wandstärken des Rotortellers 2
und die Stärke der Materialabhebung bei einer Nacharbeit in Fig. 1 übertrieben dargestellt
sind. In der Praxis wird es genügen, wenn bei einem Nacharbeitsgang etwa eine Materialstärke
von 0,5 mm abgehoben wird. Dies bedeutet in der Praxis, daß sich die Fasersammelrille
dann um einen Millimeter vergrößert. Dies spielt prozentual bei den heute gebräuchlichen
Spinnrotoren mit Fasersammelrillen in dem Bereich von 40 bis 85 mm Durchmesser praktisch
keine Rolle, insbesondere, da sich damit auch die Umfangsgeschwindigkeit und
damit
die Fliehkraft in nur einem verhältnismäßig geringen Maße ändern.
-
Es ist zweckmäßig, wenn die Wand stärken des Rotortellers 2 von vornherein
so ausgelegt werden, daß ein mehrmaliges Nacharbeiten zugelassen werden kann, ohne
daß die Gefahr besteht, daß der Offenend-Spinnrotor bei den infolge der hohen Drehzahlen
auftretenden Belastungen zerstört wird. Dabei genügt es, die Wandstärken in dem
Bereich zu erhöhen, der tatsächlich einer Nacharbeit unterzogen wird. Bei dem Ausführungsbeispiel
ist dies die Fläche 5, die sich von der Fasersammelrille 7 bis zu der offenen Seite
des Rotortellers 2 erstreckt. Außerdem wird der Boden des Rotortellers 2 nur im
Bereich eines relativ schmalen Streifens der Fläche 6 verstärkt, die dann mit einem
Absatz in den eigentlichen Boden übergeht. Diese erhabene Anordnung der verstärkten
Wand im Bereich (f;r Fläche 6 führt zu dem Vorteil, daß auf den ersten Blick erkannt
werden kann, ob noch eine Nacharbeit an dem betreffenden Spinnrotor zugelassen werden
kann, oder, falls der Absatz 10 durch mehrfaches Nacharbeiten nicht mehr vorhanden
ist, der Offenend-Spinnrotor nun endgültig ausgemustert werden muß.
-
Wenn der Offenend-Spinnrotor 1 in dem Bereich seines Bodens nicht
mit Entlüftungsbohrungen versehen ist, so entweicht die den Fasertransport bewirkende
Luft über den Rotorrand der offenen Seite.
-
Bei Betriebsstörungen und insbesondere beim Vorbereiten eines Anspinnvorganges
werden dann auch Fasern über diesen offenen Rand hinweg mitgeführt, so daß ein Verschleiß
auch in diesem Bereich entstehen kann. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, die Nacharbeit
der Fläche 5 so vorzunehmen, daß auch der offene Rand neu bearbeitet wird. Durch
eine derartige Nacharbeit ändern sich die Querschnitte zwischen einem in den Spinnrotor
eintauchenden Einsatz und dem offenen Rand nur geringfügig, so daß auch dadurch
die Spinnbedingungen nicht derart beeinflußt werden, daß eine Minderung der Faden
qualität befürchtet werden muß.
-
Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 ist vorgesehen, daß die Nacharbeit
des Rotortellers im Bereich der offenen Seite so vorgenommen wird, daß auch der
offene Rand vollständig bearbeitet und dabei leicht in axialer Richtung verkürzt
wird. Um die Geometrie zwischen dem Rotorteller 2 und einem in den Rotorteller 2
hineinragenden Einsatz 11 nicht zu stören, der einen Faserzuführkanal 12 und einen
Fadenabzugskanal 13 aufnimmt, kann dieser Einsatz 11 in axialer Richtung des Spinnrotors
1 eingestellt werden, so daß der Spalt 14 zwischen dem Einsatz 11 und der offenen
Seite des Rotortellers 2 im wesentlichen konstant gehalten werden kann. Der Einsatz
11 kann beispielsweise zu der strichpunktierten Linie 15 verstellt werden.
-
Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 ist vorgesehen, daß an die Fläche
5, die als Gleitfläche für die zugeführten Fasern dient, eine Fläche 16 anschließt,
die in einem anderen Winkel zu der fiotorachse geneigt ist. Diese Fläche 16 ist
nur schwach konisch und nahezu zylindrisch zur Rotorachse. Die ein Material abhebende
Nacharbeit beginnt in der Fläche 16, ohne daß jedoch die Fläche 16 über ihre ganze
Länge selbst verändert wird. Es wird lediglich ihre axiale Länge etwas gekürzt,
was dazu führt, daß der Spalt 14 zwischen dem Einsatz 11 und der offenen Seite des
Spinnrotors nahezu unverändert bleibt.
-
Auch bei der Ausführungsform nach Fig. 4 wird der Spalt zwischen dem
Rand des Rotortellers, der die offene Seite begrenzt, und einem nicht dargestellten
Einsatz unverändert gelassen, da sich die Bearbeitung nicht bis zu diesem Rand erstreckt.
Die eine Gleitfläche für die Fasern darstellende Fläche 5 geht mit einem Absatz
17 in diesen Rotorrand über, in welchem die Bearbeitung der Fläche 5 endet. Auch
bei dieser Ausführungsform ist zu erkennen, daß der Offenend-Spinnrotor 1 keinem
weiteren Nacbbearbeitungsgang mehr unterzogen werden darf, wenn der Absatz 17 durch
Nachbearbeiten vollständig aufgebraucht worden ist.
-
Das gleiche Prinzip wird auch dann verwirklicht, wenn bei einem Spinnrotor
entsprechend der Ausführungsform nach Fig. 5 die Nachbearbeitung innerhalb der Fläche
5 derart in axialem Abstand zu dem Rand der offenen Seite des Rotortellers 2 beginnt,
daß ein Ringbund 18 unverändert stehengelassen wird.
-
In der Praxis hat sich gezeigt, daß die Verschleißerscheinungen im
wesentlichen auf den Bereich der Fasersammelrille beschränkt sind. Es genügt deshalb,
nur in diesem Bereich eine Nacharbeit durchzuführen, wie dies in Fig. 6 angedeutet
ist. Dabei wird zweckmäßigerweise vorgesehen, daß die als Gleitfläche dienende Fläche
5 des Rotortellers 2 in axialer Richtung über eine Höhe bezüglich der Fasersammelrille
bearbeitet wird, die einem Fünftel bis einem Drittel der Länge des zu verarbeitenden
Fasermaterials entspricht. Es hat sich gezeigt, daß damit ausreichend den Einflüssen
von Verschleiß Rechnung getragen wird, da die in Umfangsrichtung gestreckt auf der
Gleitfläche 5 abgelegten Fasern weitgehend in dieser gestreckten Form auf der Fläche
5 zur Sammelrille rollen oder gleiten, so daß mit einer derartigen Nachbearbeitung
mit Sicherheit erreicht ist, daß die in dem Bereich der Fasersammelrille 7 befindlichen
Fasern nicht noch mit einem Ende auf der Gleitfläche in einem Bereich liegen, in
welchem in Folge von Verschleiß oder Ablagerungen o.dgl. eine erhöhte Reibung auftritt.
-
Aus den vorstehend genannten Gründen ist auch die Nachbearbeitung
der Innenkontur des Offenend-Spinnrotors 1 der Fig. 7 auf den Bereich der Fasersammelrille
7 beschränkt. Bei dieser Ausführungsform wird die Fasersammelrille von der Fläche
6 und einer relativ kurzen Fläche 5 gebildet, die eine stärke Neigung bezüglich
der Rotorachse aufweist, als die daran anschließende Fläche 19, die als Gleitfläche
für die einzubringenden Fasern dient. Auch hier genügt es, wenn die Flächen 5 und
6 einer Nachbearbeitung unterzogen werden. Dabei kann vorgesehen werden, daß die
Kante zwischen der Fläche 19 und der Fläche 5 bei einer derartigen Nachbearbeitung
erhalten
bleibt, ohne daß die,Winkeleinstellung der entsprechenden strichpunktierten Linie
8 nachbearbeiteten Flächen 5 und 6 geändert wird, indem nämlich eine stärkere Abtragung
im Bereich der Fläche 6 vorgenommen wird, so daß die nachbearbeiteten Flächen nicht
mehr parallel zu den ursprünglichen Flächen 5 und 6 verlaufen. Dies führt zu einer
etwas größeren Durchmessererweiterung im Bereich der Fasersammelrille, während jedoch
die geometrischen Verhältnisse in der Fasersammelrille erhalten bleiben.
-
Leerseite