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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft einen Backofen für das Bäckerei gewerbe mit
einschiebbarem Schragen, der mehrere übereiander angeordnete Ablageflächen für das
Backgut aufweist.
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Die Backöfen der Eingangs bezeichneten Art sind so ausgebildet, daß
eine großvolumige Backkammer vorhanden war, in die ein entsprechender Schragen eingeschoben
wurde. Die Beheizung erfolgte durch die Umwälzung von Heißluft, wobei die Heißluft
in unmittelbarer Berührung mit dem Backgut durch die Backkammer geführt wurden.
Der Nachteil dieses bekannten Backofens liegt einmal darin, daß wirtschaftlich immer
nur eine volle Schragenbeschickung gebacken werden kannaß unterschiedliche Produkte
nur dann glechzeitig gebacken werden können, wenn sie unter gleichen Bedingungen
gebacken werden können. Das Backen von kleineren Mengen ist unter wirtschaftlichen
Gesichtpunkten nicht möglich.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Backofen zu schaffen,
der unter Ausnutzung der durch einen einschiebbaren Schragen gegebenen Vorteile
das Backen kleiner Backgutmengen und/oder das Backen unterschiedlichen Backgutes
gestattet.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Backofen, ~ wie an sich
bekannt,mehrere, etagenförmig übereinander angeordnete Backherde aufweist, deren
Einschuböffnungen verschließbar ausgebildet sind, daß die Ablageflächen des Schragens
in Einschubrichtung gesehen freitragend ausgebildet sind und daß
Dichtmittel
vorgesehen sind, die eine Abdichtung der Backherde untereinander im Bereich der
Einschuböffnungen bewirken. Diese Anordnung hat den Vorteil, daß ein oder mehrere
Schragen mit vorbereitetem Backgut voll beladen zunächst in einer Klima- oder Gefrierkammer
aufbewahrt werden können und dann ohne Umladung unmittelbar zusammen mit dem Schragen
in den Backofen eingeschoben werden kann. Während dieser Vorteil auch bei den als
Stand der Technik geschilderten Backöfen gegeben ist, liegt der besondere Vorteil
des erfindungsgemäßen Backofens darin, daß Jedf Ablagefläche eines Schragens ein
eigener Backherd zuordenbar ist, so daß entsprechend dem geringen Backherdvolumen
in ruhender Backatmosphäre gebacken werden kann. Der erfindungsgemäße Backofen bietet
darüberhinaus den Vorteil, daß man auch für einen Backofen mit einschiebbarem Schragen
die von den sogenannten Etagenöfen bekannte unabhängige Temperatursteuerung einzelner
Backherde bzw. Backherdgruppen vorsehen kann, so daß in einem Arbeitsgang von den
lemperatunn her unterschiedliches Backgut verarbeitet werden kann oder aber, sofern
der betreffende Backofen es gestattet,einzelne Backherde vollständig abzuschalten,
eine kleine Backgutmenge zu backen, ohne daß der aus der Klima- oder Gefrierkammer
abgezogene Schragen hierzu umgeladen zu werden braucht. Durch die Anordnung von
Dichtmitteln am Schragen ist gewährleistet, daß bei eingeschobenem Schragen die
einzelnen Backherde untereinander abgedichtet sind, so daß bei unterschiedlicher
Temperaturführung in den einzelnen Backherden diese sich untereinander nicht beeinflussen
können.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß eine die Einschubseite
des
Backofens als Ganzes abschließende Tür vorgesehen ist, auf deren Innenseite Dichtmittel
angeordnet sind, die mit zugeordneten Dichtmitteln oder Anlageflächen am Schragen
in eingeschobenem Zustand zur Abdichtung der Backherde untereinander zusammenwirken.
Hierdurch ist auch bei Verwendung einer die Einschubseite als Ganzes abschließenden
Tur eine einwandfreie Abdichtung der einzelnen Backherde untereinander bei eingeschobenem
Schragen gewährleistet. In vorteilhafterer weiterer Ausgestaltung ist hierbei ferner
vorgesehen, daß am Backofengehäuse, am Schragen und an der TUr einander zugeordnete
Anschlagmittel angeordnet sind, die bei geschlossener Tür mit der Turverriegelung
zusammenwirken. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, daß die von der Tür auf den
Schragen wirkenden Kräfte über die Anschlagmittel abgefangen werden und so die Verformung
der Dichtmittel am Backofen, Schragen und/oder der Tür begrenzen, so daß eine überbeanspruchung
der Dichtmittel vermieden wird. Hierdurch ergeben sich sehr viel längere Standzeiten
für die Dichtmittel. Gleichzeitig wird eine genaue Fixierung des Schragens im Backofen
erreicht.
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In einer andeg Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der
Schragen an seiner der Einschubrichtung abgekehrten Seite eine geschlossene Rückwand
aufweist, die gleichzeitig als Abschluß der Backherde dient. Diese Ausgestaltung
hat den Vorteil, daß auf die einen zusätzlichen Freiraum erfordernde Tür verzichtet
werden kann, da die Rückwand des Schragen in eingeschobenem Zustand gleichzeitig
die "hier" des Backofens bildet. Besonders vorteilhaft ist gemäß einer weiteren
Ausgestaltung, wenn die Rückwand entsprechend der Backherdzahl unterteilt ist und
die einzelnen
Teilwände als Türen oder Klappen ausgebildet sind.
Diese Anordnung erlaubt es, den Backofen bei eingeschobenem Schragen wie einen normalen
Etagenofen zu betreiben. Hierbei ist weiterhin vorteilhaft, wenn erfindungsgemäß
Verriegelungsmittel zur festen Verbindung von Schragen und Backofen vorgesehen sind.
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Sowohl bei der Anordnung einer durchgehenden Tür als auch bei der
Ausführungsform mit geschlossener Schragenrückwand ist es ferner zweckmäßig, wenn
Jeweils in Höhe eines Jeden Backherdes ein Fenster angeordnet ist, so daß der Fortgang
des Backprozesses ständig beobachtet werden kann.
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Die Erfindung wird anhand schematischer Zeichnungen eines Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 einen Backofen mit eingeschobenem Schragen im
Schnitt Fig. 2 eine Stirnansicht bei geöffneter Tür Fig. 3 eine Seitenansicht bei
einer speziellen Ausfiihrungsforn für einen Schragen Fig. 4 eine Stirnansicht des
Schragens gemäß Fig. 3.
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Fig. 5 eine andere Ausfüh'ungsfor für einen Schragen.
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In Fig. 1 ist ganz schematisch ein Backofen 1 dargestellt, der vier
übereinander angeordnete Backherde 3, 4, 5 und 6 aufweist.
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Die Beheizung des Backofens kann in Jeder der bekannten Art erfolgen,
beispielsweise elektrisch oder über eine Heizgasuiwälzung
bei der
die Heizgase durch die als Radiatoren ausgebildeten Decken bzw. Böden der einzelnen
Backherde geführt werden, so daß im Backherd selbst eine ruhende Backatmosphäre
vorhanden ist. Aufbau und Wirkungsweise der unterschiedlichen Heizsysteme sind ansich
bekannt, so daß hier auf eine weitere Beschreibung und Darstellung verzichtet werden
kann.
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Die einzelnen Backherde sind auf ihrer Einschubseite offen. Die Vorderseite
ist durch eine Tür 7, die die gesamte Frontseite überdeckt, verschließbar. Diese
Tür ist mit Abstand vor der Vorderseite des Backofens angeordnet, so daß in den
Backofen bei geöffneter Tür ein Schragen 8 mit mehreren etagenförmig übereinander
angeordneten Ablageflächen 9, 10, 11 und 12 eingeschoben werden kann. Der Schragen
weist einen Grundrahmen 13 auf, der mit Rädern versehen ist. An seiner in Einschubrichtung
gesehen, rückwärtigen Seite ist ein vertikaler Halterahmen 14 am Grundrahmen 13
befestigt, mit dem die Ablageflächen 9, 10, 11 und 12 in Einschubrichtung gesehen
freitragend verbunden sind. Diese Ablageflächen körmen stabförmig, gitterförmig
oder als mit Drahtnetzen bespannte Rahmen ausgebildet sein, so daß ohne Behinderung
der Wårmestrahlung sowohl in Formen gehaltenes Backgut als auch Backgut unmittelbar
auf die Ablageflächen aufgebracht werden kann.
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Der Abstand zwischen der Ebene der Einschuböffnungen der übereinanderliegenden
Backherde einerseits und der Innenfläche der Tür 7 andererseits ist so bemessen,
daß der vertikale Halterahmen 14 in eingeschobenem Zustand von diesem Zwischenraum
aufgenommen werden kann. Am Schragen 8, beispielsweise am oberen und am unteren
Ende
des Halterahmens 14; sind schematisch angedeutete Abstandhalter 15 und 16 vorgesehen,
die in eingeschobenem Zustand das Andrücken des Schragen gegen entsprechende Anlageflächen
an der Backofen-Vorder front mit Hilfe der Tür und deren Verriegelung gestatten.
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An der Stirnseite des Backofens ist um die Einschuböffnung eines Jeden
Backherdes herum eine Dichtleiste 17 angeordnet, der auf der Innenseite der Tür
7 eine entsprechende Dichtleiste 18 zugeordnet ist. Der Halterahmen 14 des Schragens
8 weist in den Dichtleistungsbereichen entsprechende Anlageflächen auf. Wird nun
der Schragen in den Backofen eingeschoben und die Tür verriegelt, so sind über die
Dichtleisten 17, 18 und die zugehörigen Anlageflächen am Schragen 8 die einzelnen
Backherde gegeneinander abgedichtet. Bei entsprechender Auslegung der Steuerung
bzw. Regelung für die Heizmedien ist es auf diese Weise möglich, in den einzelnen
Backherden mit unterschiedlichen Backtemperaturen zu arbeiten, ohne daß durch Konvektion
im Türbereich dies beeinträchtigt wird.
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In Fig. 3 ist schematisch eine Ausführungsform für einen Schragen
19 dargestellt, dessen rückwärtiger Halterahmen 20 als geschlossene Wand ausgebildet
ist, die mit Öffnungen 21 versehen ist, die in Größe und Lage etwa den Einschuböffnungen
der zugeordneten Backherde entsprechen. Die Öffnungen 21 sind durch hochschwenkbare
TUren oder Klappen 22 einzeln verschließbar.
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Bei der Verwendung eines derartigen Schragens fällt selbstverständlich
die Anordnung einer die ganze Vorderfront des Backofens abschließenden Tür fort,
da die Rückwand 20 die Funktion der Tür übernimmt. Die Gesamtanordnung ist in der
Frontansicht gemäß Fig. 4 ersichtlich. In eingeschobenem Zustand wird, wie in Fig.
4 angedeutet, die Rückwand 20 über schematisch angedeutete Verriegelungselemente
23 fest mit dem durch eine gestrichelte Umrißlinie angedeuteten Backofen 1 verbunden.
Da auch hier der Backofen 1 mit den in Fig. 1 dargestellten und beschriebenen Dichtleisten
17 versehen ist, ergibt sich wiederum bei fest verriegeltem Schragen eine sichere
Abdichtung der einzelnen Backherde untereinander.
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Während grrndsätzlch der Schragen 8, 19 so bemessen werden kann, daß
die Ablageflächen 9, 10, 11, 12 beim Einschieben uncittelbar auf der Bodenfläche
des zugehörigen Backherdes aufliegen, ist es besonders zweckmäßig, im Bereich der
Einschuböffnung 24 für den Grundrahmen 13 getrennte Führungen für das vordere Rollenpaar
25, das eine größere Spurweite erhält, und das hintere Rollenpaar 26 vorzusehen,
die Jeweils für die Betriebsstellung des Schragens entsprechende Absenkungen aufweisen,
so daß beim Einschieben die Ablagefläche des Schragens zunächst mit Abstand titer
die Bodenflächen der Backherde bewegt werden, bei Erreichen der Betriebsstellung
dann automatisch zur Auflage kommen, wenn die Rollen die Absenkungen in den Führungen
erreichen. Will man
hierfür die Bedienung vereinfachen, insbesondere
das HenmUziehen eines beladenen Schragens erleichtern, so ist es zweckmäßig, im
Bereich der Absenkungen den zugehörigen Teil der Führung Jeweils heb- und senkbar
auszubilden und mit einem nach außen führenden Betätigungsgestänge zu versehen.
Da der erforderliche Hub nur etwa 2 - 3 cm beträgt, kann dies beispielsweise über
einen Excentertrieb oder äquivalente Hebelanordnungen selbst bei großem Schragengewicht
in beladenem Zustand mit einer geringen Betätigungskraft bewerkstelligt werden.
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Für einen Backofen, der hinsichtlich seiner Temperatursteuerung so
ausgebildet ist, daß beispielsweise die Backherde 3, 4 praktisch unabhängig von
den Backherden 5, 6 betrieben werden können, läßt sich die Erfindung noch dahingehend
variieren, daß der zugehörige Schragen 26, 27 ebenfalls geteilt ist, wie dies in
Fig. 5 schematisch dargestellt ist. Bei dieser Ausführngsform ist der mit Rädern
oder Rollen 28 versehene Grundrahmen des Schragens 27' zur rückwärtigen Seite hin
U-förmig offen. Der zugehörige Halterahmen 29 ist nur im oberen Bereich, entsprechend
der Zahl der miteinander zu einer Gruppe zusammengeschlossenen Backherde mit Auflageflächen
9', 10' versehen. In den U-förmig offenen Grundrahmen des Schragens 27' kann dann
der Schragen 27t, der einen eigenen, mit Rollen 30 versehenen Grundrahmen aufweist,
eingeschoben werden. Der Halterahmen 31 dieses Teilschragens trägt dann die Auflageflächen
11' und 12' für die untere Backherdgruppe.
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Während die beiden Teilschragen 27', 27" grundsätzlich getrennt handhabbar
ausgebildet sein können, ist es besonders zweckmäßig, wenn der Teilschragen 27',
d. h. der obere Schragen, im Bereich seines Grundrahmens Aufnahmemittel 32, beispielsweise
in Form von L-förmig vorspringenden Führungsschienen, betätigbaren Hubkrallen od.
dgl. aufweist, durch die der andere, untere Teilschragen 27" fest mit dem oberen
Teilschragen 27' verbindbar ist, so daß beide Teilschragen auch als Einheit verfahrbar
sind. Die Anordnung von betätigbaren Hubkrallen am » oberen Teilschragen 27' ist
besonders vorteilhaft, weil hierdurch einmal eine Verriegelung bewirkt wird und
zum anderen die Rollen 30 des unteren Schragens vom Boden abgehoben werden und so
die Manövrierbarkeit des Schragens in gekoppeltem Zustand verbessert wird.
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Die Dichtungen 17, 18 am Ofen und/oder am Schragen müssen bei der
geteilten Ausführungsform gemäß Fig. 5 entsprechend angepaßt sein.