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Bezeichnung: Verfahren zum Schneiden von
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Backwaren und anderem Schnittgut mittels Messern und Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens
Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Schneiden von Backwaren und anderem Schnittgut mittels Messern, insbesondere
in mit mindestens einem Messer ausgerüsteten Schneidemaschlnen, sowie eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens.
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Es sei vorausgeschickt, daß das erfindungsgemäße Verfahren grundsätzlich
auf sämtliche Schneidemaschinen, die insbesondere für Backwaren wie Brot bestimmt
sind, anwendbar ist, ganz gleich, ob es sich um eine Ein-oder Vielmessermaschine
handelt, wobei im letzteren Fall beispielsweise hin- und hergehende Schneidgatter
oder umlaufende Bandmesser benutzt werden. Die Erläuterung des der Erfindung zugrunde
liegenden Problems sowie der Erfindung selbst soll jedoch am konkreten Beispiel
einer Bandmesser-Schneidemaschine erfolgen.
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Um ein Ansetzen von Krume beim Schneiden von Brot mittels Bandmessern
zu vermeiden, versieht man die flachen Seiten jedes Bandmessers vor bzw. nach jedem
Schnittvorgang mit einem Antihaftfilm aus pflanzlichem 01. Der Ölfilm wird gewöhnlich
mittels ölgetränkter Bürsten aufgebracht, durch welche die Messerbänder bei ihrem
Umlauf ständig hindurchlaufen.
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Ganz gleich, wie der aus o1 bestehende Antihaftfilm auf die Bandmesser
aufgebracht wird, ergeben sich bei diesem Weg, ein Ansetzen von Krume an den Bandmessern
zu vermeiden, erhebliche Unzulänglichkeiten.
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Grundsätzlich scheint die Haftung des ölfilm nicht auszureichen, denn
der Ölfilm läßt sich sehr leicht abstreifen, was unter anderem auch zur Folge hat,
daß die Bandmesser nach dem Schnittvorgang nicht so leicht durch die Führungen hindurchgleiten
wie im Zustand der Beschichtung mit einem Antihaftfilm. Die Dosierung beim Aufbringen
des Ölfilmsgestaltet sich schwierig.
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Ein zu dicker Ölfilm wird von den schnellaufenden Bandmessern abgeschleudert,
so daß die Schneidemaschine in kurzer Zeit innen verschmutzt wird, wodurch auch
das Schnittgut selbst Gefahr läuft, durch herabtropfendes Öl unbrauchbar zu werden,
und ein zu dünner Ölauftrag kann keinen ausreichenden, zusammenhängenden Ölfilm
bilden. Schließlich neigen pflanzliche ole zum Verharzen , und sie weisen Bestandteile
auf, die zum Oxidieren neigen und zum Oxidieren der Maschinenbauteile beitragen.
Gelegentlich zeichnen sich an den Brotscheiben auch schwarze Rückstände ab, die
von dem o1 herrühren und beim Schnittvorgang durch die Krume von den Bandmessern
abgestreift werden, wodurch das Schnittgut verdorben wird.
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Es besteht daher die Aufgabe, das eingangs genannte Verfahren 8o zu
verbessern, daß ein Ansetzen von Krume an den Messern verhindert wird, ohne daß
die vorbeschriebenen Nachteile eines Antihaftfilms aus o1 in Kauf genommen werden
müssen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die
flachen Seiten des Messern vor dem Schneiden mit Trockenfett beschichtet werden.
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Als wTrockenfettw wird vorzugsweise ein reines kristallisiertes im
Handel erhältliches Pflanzenfett (Hartfett) mit einem Schmelzpunkt über 350 C verwendet.
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Es hat sich gezeigt, daß der Trockenfettfilm oder die Trockenfettichicht
ein außerordentlich hohes Haftvermögen an der Metalloberfläche der Messer entwickelt,
so daß die Abstreifwirkung beispielsweise des Schnittgutes, nämlich insbesondere
der Krume, gering ist. Dadurch wird gewährleistet, daß unter allen Umständen ein
geschlossener Antihaftfilm auf den flachen Seiten des Messers erhalten bleibt und
dadurch dem Ansetzen der Krume wirksam vorgebeugt wird.
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Das Trockenf ott ist geschmacklich absolut neutral.
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An der Schnittfliche der Brotscheiben erscheinen keine schwarzen Rückstände
mehr. Trockenfett kann nicht verharzen und weist auch keine zum Oxidieren neigende
Bestandteile auf. Infolge der hohen Haftfähigkeit des Trockenfetts tritt kein Abschleudern
von Fetteilchen von schnellaufenden Messern wie Bandmessern auf, so daß sich keine
unerwünschte Verschmutzung der Schneidemaschine ergibt.
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Am wesentlichsten ist jedoch der Vorteil, daß im Gegensatz zu der
bisher üblichen Anwendung eines ölfilm beim Auftrag von Trockenfett auf die Bandmesser
das gefürchtete Ansetzen der Krume an den Bandmessern sicher verhindert wird. Dabei
spielt weder die Botrlebstemperatur der Bandmesser noch
die für
die Herstellung der Bandmesser verwendete Stahl sorte eine wesentliche Rolle für
die Wirkung des erfindungsgemäßen Antihaftfilms.
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Auch der Verschleiß der Bandmesser aufgrund ihrer Reibung an den Walzen
wird herabgesetzt infolge der vollständigen, bleibenden Beschichtung der Seiten
der Bandmesser in der erfindungsgemäßen Weise.
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Vorzugsweise wird jedes Messer bei kontinuierlichem Betrieb in Schneidemaschinen
in regelmäßigen Abständen von neuem mit Trockenfett beschichtet. Vorsorglich findet
eine Beschichtung des Messers mit Trockenfett vor jedem Schnittvorgang statt, und
dieses häufige Aufbringen von Trockenfett erfordert im Hinblick auf die möglichen
Aufbringungsarten auch keinen Mehraufwand an Maschinenausrüstung oder dvr«) vichen
gegenüber einer in größeren Abständen erfolgenden Beechlchtung.
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Hinzu kommt, daß man sich infolge der hohen Haftfähigkeit des Trockenfetts
mit einem vergleichweise dünnen Antihaftfilm begnügen kann.
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Je nach Anwendungsfall und Art der Schneidemaschine sind verschiedene
Verfahren zum Aufbringen des Trockenfetts auf die Messerseiten möglich. Nach einer
besonders einfachen Aufbringungsweise durchläuft das Messer einen Behälter, der
Trockenfetteilchen in Form von Tabletten, Kügelchen, Gries, Pastillen, Puder oder
dergleichen enthält,
wobei die Beschichtung des Messers durch Reibung
der flachen Seiten des Messers an den Trockenfettteilchen herbeigeführt wird.
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In anderen Fällen ist es vorteilhaft, das Messer auf elektrostatischem
Wege mit Trockenfettpuder zu beschichten. Stattdessen kann es auch zweckmäßig sein,
das Messer durch Trockenfettdampfe hindurchzuführen.
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Trockenfettdampf kann beispielsweise durch Versprühen von flüssigem
Trockenfett erzeugt werden.
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Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahren nach einer der vorstehend genannten Aufbringungsweisen eignet sich besonders
gut für Bandmesserschneidemaschinen mit einer Vielzahl endloser Bandmesser, die
mit ihren flachen Seiten nebeneinander um im Abstand voneinander angeordnete, angetriebene
Walzen gelegt sind und bei ihrem Umlauf eine zwischen den Walzen vorgesehene Schneidzone
durchqueren, in der sie zur Bildung eines Schneidgatters mittels Führungen um 9o°
gedreht sind, wobei die Besonderheit darin besteht, daß ein mit Trockenfetteilchen
gefüllter Behälter in der Nähe einer der Walzen angeordnet ist und an seiner Unterseite
für den Durchgang der Bandmesser einen Schlitz aufweist, dessen Breite und Form
der Größe und Form der Trockenfetteilchen entsprechend gestaltet sind.
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Neben den oben erwähnten Vor teilen ergibt sich hierbei ein nahezu
vollständig verschleißfreier Auftrag des Antihaftfilms im Gegensatz zu Bürstvorrichtungen
oder Filzleisten, mit denen man gewöhnlich einen Antihaftfilm aus o1 auf die Bandmesser
aufträgt.
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Ein Beispiel der Erfindung wird nachstehend Iit Bezug auf die Zeichnungen
naher erläutert. In den Zeichnungen zeigen: Fig. t eine Querschnittsansicht einer
Bandeesser-Schneidemaschine; Fig. 2 eine Schnittansicht eines Behälters, der Trockenfetteilchen
aufnimmt und von den Bandmessern der in Fig. 1 dargestellten Schneidemaschine durchlaufen
wird.
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Bei dem in Fig. 1 dargestellten Beispiel einer zur Durchfahrung des
erfindungsgemäßen Verfahrens ausgerüsteten Bandesserschneide-schine sind an einer
Maschinenrahmen 1 eine untere durch einen Elektrorotor 2 angetriebene Walze 3 und
im Abstand hiervon eine obere Walze 4 drehbar sowie drittels einer Spannvorrichtung
4 a abstandseinstellbar gelagert. ul die Walzen 3, 4 sind in der aus der Zeichnung
ersichtlichen Weise eine Vielzahl von Bandmessern 5 mit ihren Plachseiten geschlungen
bzw. gelegt und derart gespannt, daß sie reibungsschlüssig angetrieben mit den Walzen
3,4 alt hoher Geschwindigkeit anlaufen.
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Zwischen den Walzen 3, 4 liegt eine Schneidzone 6, in der die Bandrnesser
5 aus ihrer Lage an du Walze 3 oder 4 um 900 gedreht und durch kanartige obere und
untere Führungen 7, 8 laufen zur Bildung eines schneidgatters in der Schneidzone
6. Das Schnittgut wie beispielsweise Brot wird - alt Bezug auf Fig. 1 -von rechts
nach links durch die Schneidzone 6 geführt und zwar mittels oberer und unterer Vorschubmittel
9, 10 und Seitenführungen 11 sowie hinter der Schneidzone 6
gelegene
Bandtransportmittel 12 und Seitenführungen 13.
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In der Schneidzone 6 wird dar Schnittgut beim Durchlauf des Schneidgatters
in einzelne Scheiben aufgeteilt.
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Oberhalb der unteren Walze 3 befindet sich ein Behälter 20, der mittels
einer Halterung 21 an einem Teil 22 des Maschinenrahmens befestigt ist. Der im Querschnitt
etwa trapezförmige Behälter 20 weist an seinem Boden 23 einen in Längsrichtung des
Behälters 20 verlaufenden Schlitz 24 auf, durch den die Bandmesser 5 in den Behälter
eintreten können, um ihn an seiner oberen Öffnung wieder zu verlassen. Der Behälter
20 ist mit Trockenfetteilchen 25 gefüllt, an denen sich die flachen Seiten der Bandmesser
5 bei ihrem Durchlauf durch den Behälter 20 reiben. Durch die Reibung geht Trockenfett
auf die Seiten der Bandmesser 5 über, so daß sich ein geschlossener Antihaftfilm
aus Trockenfett bildet und im kontinuierlichen Betrieb der Schneidemaschine ständig
ergänzt und aufrechterhalten wird.
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Wenn der Behälter 20, wie in der Zeichnung dargestellt, von den Bandmessern
5 von oben nach unten durchlaufen wird, findet eine vergleichsweise intensive Beschichtung
der Bandmesser 5 statt, da die Trockenfetteilchen 25, die beispielsweise Tablettenform
aufweisen, infolge der Reibung leicht nach unten in den sich verjüngenden Behälterteil
gedrückt werden. Der Andruck der Trockenfetteilchen 25 an die Bandmesser 5 ist etwas
geringer wenn der Behälter 2 in entgegengesetzter Richtung von den Bandmessern 5
durchlaufen wird, weil auf die Trockenfetteilchen 25 durch Reibung nach oben gerichtete
Kräfte einwirken, so daß die Trockenfetteilchen 25 in lockerer Anordnung im mittleren
bzw. oberen Bereich des Behälters
bleiben. In diesem Fall kann
dpr Behälter 20 oben abgedeckt sein, wobei die Abdeckung einen entsprechenden Längsschlitz
für den Durchgang der Bandmesser 5 aufweist.