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Bett mit Rost
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Bett mit einem Rost.
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Betten mit Lattenrost lösen immer mehr die herkömmlichen Betten mit
Federrost ab. Das hängt damit zusammen, daß sie den Körper in günstigerer Weise
abstützen und damit einer ungünstigen haltung des Liegenden vorbeugen. Vor allen
Dingen bei Personen mit empfindlicher oder krankhaft veränderter Wirbelsäule wird
von den Arzten immer öfter das Bett mit Lattenrost empfohlen.
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Das Wundliegen eines Patienten ist ein Problem, das sowohl beim herkömmlichen
Federrost als auch beim bekannten Lattenrost zu beobachten ist. Es rührt von der
Druckbelastung her, die der menschliche Körper durch sein Gewicht auf bestimmte
Körperpartien ausübt.
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Schwerkranke liegen häufig unbeweglich im Bett, und dies hat dann
zwangsläufig das Wundliegen zur Folge.
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Außerdem erschwert das auch die Vernarbung von Wunden.
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Infolgedessen besteht die Aufgabe der Erfindung darin, ein Bett mit
Rost zu schaffen, welches eine insbesondere für die Wirbelsäule günstige Liegestellung
des darin Ruhenden ermöglicht und zusatzlich zu den Vorteilen, die der sog. Lattenrost
bietet, das Wundliegen vermeidet, zumindest aber die Gefahr des Wundliegens reduziert.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Bett mit einem Rost vorgeschlagen,
das erfindungsgemäß entsprechend dem kennzeichnenden Teil des ersten Anspruchs ausgebildet
ist.
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Die Grundidee besteht darin, daß der Benutzer des Bettes eine gewisse
Zeit lang auf dem feststehenden Rost liegt und anschließend mit Hilfe des heb- und
senkbaren zweiten Rosts von diesem etwas abgehoben wird, wodurch sein
Körpergewicht
durch diejenigen Körperstellen abgestützt wird, die zuvor unbelastet waren. Senkt
man später den zweiten Rost wieder ab, so wird der Benützer, insbes. der Patient
in dem Moment wieder vom ersten Rost übernommen, in dem die Tragelemente des zweiten
Rosts unter diejenige des ersten treten. In einer Zwischenlage des zweiten Rosts
liegt der Patient auf den Tragelementen beider Röste.
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Dabei ist dann die Gewichtsbelastung bzw. der Druck auf die Körperpartien
halbiert. In dieser Stellung befinden sich die Tragelemente des zweiten Rosts genau
in den Lücken zwischen den Tragelementen des ersten Rosts.
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Falls die Tragelemente des letzteren, beispielsweise im Kopfbereich,
etwas höher angeordnet sind als im mittleren oder restlichen Bereich, wird man auch
den zweiten Rost in dieser Weise gestalten. Dementsprechendes gilt bei Rösten mit
verstellbarem Kopf- und/oder Fußteil. Es sollte auf jeden Fall gewährleistet werden,
daß bei der Obergabe des Patienten von einem Rost an den anderen jeweils sämtliche
Tragelemente gleichzeitig zum Tragen kommen.
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Bei einer bevorzugten Aus führungs form der Erfindung sind
die
Tragelemente des zweiten Rosts auf rechenartige Seitenteile eines heb- und senkbaren
Rahmens aufgesetzt.
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Jeder Rechenzinken ist mit einem Ende eines Tragelements verbunden.
Seine Länge ist so zu bemessen, daß der zweite Rost vollständig unter den ersten
abgesenkt und in seiner oberen Hubendlage soweit über die Tragelemente des ersten
Rosts hinausragt, daß die Tragelemente des zweiten Rosts von denen des ersten einen
genügend großen Höhenabstand haben, der das gleichzeitige Abstützen des Körpers
auf beiden Rösten verhindert.
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In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß die Tragelemente
beider Röste zumindest im wesentlichen aus Metallplatten bestehen, die mit den Längsholmen
ihres Rostrahmens verbunden sind. Metall ist anderen Materialien, wie beispielsweise
Kunststoff oder Holz, in verschiedener Hinsicht überlegen. Es besitzt eine hohe
Festigkeit und seine Elastizität läßt sich in weiten Bereichen exact verändern.
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Hinzu kommt die gute Reinigungsmöglichkeit und die Beständigkeit gegen
Alterung und dauernde Verformung. Durch entsprechende Wahl der Elastizitätskonstanten,
der Biegefestigkeit und evtl.
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auch des Querschnitts, insbesondere der Dicke, kann man die einzelnen
Tragelemente so ausbilden, daß sie sich entsprechend ihrer Belastung mehr oder weniger
stark durchbiegen. Auf diese Weise erreicht man, daß die Wirbelsäule des Liegenden
eine optimale Form annimmt und unnötige Dehnungen und Stauchungen von Körperpartien
vermieden werden.
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Die Form, Dimensionierung und gegebenenfalls auch Befestigung der
einzelnen Tragelemente kann man durch Versuche ebenso ermitteln wie die notwendigen
Materialeigenschaften der verschiedenen Tragelemente. Dabei kann man von einer mittleren
Größe und einem Durchschnittsgewicht des Liegenden ausgehen.
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Um diese Vorteile zu gewährleisten wird gemäß einer weiteren Ausgestaltung
der Erfindung vorgeschlagen, daß die Elastizitätskonstante und/oder die Biegesteifkeit
der einzelnen Tragelemente unterschiedlich und in Abhängigkeit von dem aufzunehmenden
Gewichtsanteil des Benutzers gewählt ist. Im Bereich der Beine und des Kopfes ist
die Belastung der Tragelemente naturgemäß geringer als im Bereich des Rumpfes. Wenn
man wie gesagt die Elastizitätskonstante der Federn und/oder die Biegefestigkeit
und gegebenenfalls auch die Form und Größe des Querschnitts der einzelnen Tragelemente
so wählt, daß sie sich bei gleicher Belastung unterschiedlich durchbiegen, so erreicht
man bei der im Normalfalle ungleichmäßigen Belastung der einzelnen Tragelemente
eine Verformung des Rostes, die einen natürlichen Verlauf der Wirbelsäule gewährleistet.
Dies führt zwangsläufig zu einer optimalen Ruhelage des Bettbenutzers und kommt
auch der Atmung zugute.
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Die als Blattfedern ausgebildeten Tragelemente sind gemäß einer anderen
Variante der Erfindung unmittelbar mit den Längsholmen
ihres Rahmens,
d.h. im Falle des zweiten rosts mit den freien Gabelzinkenenden verbunden. Hierbei
muß, ebenso wie bei der möglichen Verwendung zwischengeschalteter Verbindungselemente,
beispielsweise Federn, die Verbindung zum Rahmen bzw. zu dessen Längsholmen jeweils
so beschaffen sein, daß die Tragelemente ausweichen bzw. sich bestimmungsgemäß durchbiegen
können.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung ist der zweite Rost in vorzugsweise
vier vertikalen Führungen des Bettes verschiebbar. Diese wird man zweckmäßigeneise
im Bereich oder nahe der Ecken anordnen, um ein verkantungsfreies Anheben und Absenken
des zweiten Rostes zu gewährleisten. Bei den Führungen kann es sich um Laufschienen
handeln, in welche Führungsglieder, beispielsweise leistenförmige Ansätze od. dgl.,
seitlich hineinragen.
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Eine andere Ausführungsform der Erfindung kennzeichnet sich dadurch,
daß der zweite Rost mittels eines am Bett gelagerten Gestänges und wenigstens eines
damit verbundenen hydraulischen oder pneumatischen Arbeitszylinders
heb-
und senkbar ist. Das Gestänge wird man vorzugsweise im Bereich des Kopfteils und
etwa am Übergang des Fußteils zum Mittelteil am zweiten Rost anlenken.
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Empfehlenswert ist die Verwendung von zwei doppelarmigen Hebeln oder
Hebelpaaren, die zur Sicherstellung einer gleichmäßigen Schwenkbewegung miteinander
gekuppelt werden.
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er vorzugsweise hydraulische Arbeitszylinder ist in weiterer Ausgestaltung
der Erfindung mittels eines Zeittaktgerätes beaufschlagbar. Mit Hilfe des letzteren
wird die Pumpe für das Arbeitsmedium in vorgegebenen, insbesondere gleichen Zeitabständen
eingeschaltet. Nach der Verstellung des zweiten Rosts kann die Pumpe abgeschaltet
werden, während man sie zur entgegengesetzten Verstellung des Rosts zur gegebenen
Zeit erneut einschaltet.
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über ein Umsteuerventil kann man nunmehr das Druckmedium einem doppeltwirkenden
Arbeitszylinder von der Gegenseite her zuführen. Bei Verwendung eines lediglich
einfachwirkenden Zylinders kann man das Absenken des zweiten Rosts auch durch öffnen
eines Absperrventils oder einer Drossel erreichen. Der Rost bewegt sich dabei aufgrund
des Gewichts
des Ruhenden und auch seines Eigengewichts automatisch
nach unten. Das Anheben erfolgt in der geschilderten Weise mit Hilfe des auf das
Gestänge einwirkenden Arbeitszylinders.
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Der Zeittakt des Zeittaktgerätes ist in Weiterbildung der Erfindung
einstellbar, so daß man den zweiten Rost den Bedürfnissen entsprechend häufig oder
in größeren Zeitabständen anheben und absenken kann. Die Zeitspanne für die Benutzung
der einzelnen Röste liegt im Bereich von ca.
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zwei bis etwa zwolf Minuten. Das Heben und Senken erfolgt sehr langsam,
damit der Patient so sanft wie nur irgend möglich angehoben und abgesenkt wird.
Maßgebend für den Zeittakt ist die Schwere der Krankheit und die jeweils gewählte
Therapie.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigen: Figur 1 einen Vertikalschnitt durch das erfindungsgemäße Bett bei angehobenem
zweiten Rost, Figur 2 eine vergleichbare Darstellung bei abgesenktem zweitem Rost.
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Das erfindungsgemäße Bett besitzt einen feststehenden ersten Rost
1 und einen relativ zu diesem in vertikaler Richtung heb- und senkbaren zweiten
Kost 2. Die Latten 3 des ersten Rosts stehen genau auf Lücke zu den Latten 4 des
zweiten Rosts, so daß die Latten 4 durch die Spalträume zwischen den Latten 3 nach
oben hindurchtreten können. Die Latten 4 des zweiten Rosts sind an rechenartigen
Seitenteilen befestigt, d.h. jede Latte verbindet einen Zinken des einen Seitenteils
mit dem vom Kopfteil oder Fußteil des Bettes gleich weit entfernten Zinken des anderen
Seitenteils. In der abgesenkten Lage des zweiten Rosts liegt der Benutzer des Bettes,
beispielsweise ein Patient, auf den Latten 3 des ersten Rosts. Wenn man den zweiten
Rost von der in Fig. 2 gezeigten unteren Endlage in die aus Fig. 1 ersichtliche
angehobene Endlage über führt, so wird der Patient in dem Moment von dem zweiten
Rost übernommen und angehoben, in dem die Latten des zweiten Rosts vom Fußboden
weiter entfernt sind als diejenigen des ersten Rosts. Da die Latten des letzteren
gegenüber denjenigen des zweiten Rosts seitlich versetzt sind, wird der Patient
vom ersten Rost an anderen Körperpartien
abgestützt als vom zweiten
Kost. Auf diese Weise kann eine unzulässig lange Druckeinwirkung des Rosts auf den
Körper und damit das gefürchtete Aufliegen bettlägeriger Patienten vermieden oder
zumindest relativ lange hinausgeschoben werden.
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Die Latten der beiden Röste bestehen vorzugsweise aus Metallplatten.
Sie sind mit dem Rostrahmen direkt oder über geeignete Verbindungselemente verbunden.
Dabei besitzen die Latten zumindest teilweise wenigstens eine unterschiedliche Elastizitätskonstante,
wodurch die einen steifer als die anderen sind. Die Elastizität und Verformbarkeit
ist entsprechend der Belastung durch das anteilige Körpergewicht festgelegt. Diese
Belastung ist im Bereich der Beine und des Kopfes geringer als im Bereich des Rumpfes.
Auf diese Weise erreicht man, daß der Patient eine für ihn günstige Lage auf dem
Kost und damit im Bett einnimmt. Man verhindert so das unerwünschte und nachteilige
Durchbiegungen der Wirbelsäule. Diese Ausgestaltung
ist an sich
auch bei einem Bett mit lediglich einem feststehenden Rost von Vorteil.
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Das Anheben und Absenken des zweiten Rosts 2 erfolgt auf hydraulischem
Wege. Zu diesem Zweck befindet sich beispielsweise am Fußende des Bettes eine von
einem Elektromotor 6 angetriebene liydraulikpumpe 7. Diese ist über zwei Hydraulikleitungen
8, 9 mit einem doppeltwirkenden Hydraulikzylinder 10 verbunden, der beispielsweise
im Bereich des Kopfendes unterhalb des ersten Rosts 1 montiert ist. Die Umsteuerorgane
und sonstigen hydraulischen Einrichtungen sind von bekannter Bauart, so daß eine
nähere Erläuterung und Darstellung entbehrlich ist. Führt man das Druckmedium beispielsweise
über die Leitung 9 zum Hydraulikzylinder 10, so wandert der Kolben nach außen und
die Kolbenstange verschwenkt dadurch den winkelförmigen Doppelhebel 11 um seine
Lagerachse 12.
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Pumpt man das Hydrauliköl jedoch durch die Leitung 8, so wird der
Kolben wieder eingezogen und die Kolbenstange 13
schwenkt den Doppelhebel
11, ausgehend von der in Fig. 1 gezeigten Lage, im Sinne des Pfeils 15 in die aus
der Fig. 2 ersichtliche andere Endlage. Der winkelförmige Doppelhebel 11 ist über
eine weitere Lascne 16 mit dem heb- und senkbaren zweiten Rost 2 verbunden. Etwa
am übergang vom Mittelteil zum Fußteil sind ein weiterer, gleich gestalteter und
dimensionierter winkelförmiger Doppelhebel 11 und eine Lasche 16 montiert. Die Drehachse
dieses Winkelhebels 11 trägt wiederum die Bezugsziffer 12.
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Man kann ohne weiteres auch jeweils Winkelhebel- und Laschenpaare
vorsehen. Die Winkelhebel oder bei Verwendung von Winkelhebelpaaren, letztere bzw.
eine Verbindungsstange, sind über ein Zug- und Schubglied 17 gekuppelt, das vorzugsweise
längeneinstellbar ist.
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Wenn man einen lediglich einfachwirkenden Zylinder verwendet, so dient
dieser zum hydraulischen Anheben des zweiten Rosts gegenüber dem ersten. Das Absenken
erreicht man durch Öffnen eines Ventils oder einer Drossel, welche das Rückströmen
des Hydraulikmediums gestattet. Der zweite Rost wandert bei Freigabe allein aufgrund
der angreifenden
Gewichtskraft oder -kräfte nach unten.
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Mit Hilfe eines Zeitreglers oder Taktgebers 18 wird der Verstellmechanismus
für den zweiten Rost in regelmäßigen oder durch ein Programm festgelegten unregelmäßigen
Abständen betätigt, so daß der zweite Rost für eine gewisse Zeitspanne die in Fig.
1 gezeigte obere Endlage und für eine andere Zeitspanne die aus Fig. 2 ersichtliche
abgesenkte Endlage einnimmt.