-
Hilfswerkzeug zum öffnen von Verschlüssen pharmazeutischer
-
Behältnisse Die Erfindung betrifft ein Hilfswerkzeug zum Öffnen von
Verschlüssen pharmazeutischer Behältnisse, insbesondere von Fläschchen mit Injektionsflüssigkeit
oder von Behältnissen mit Infusionsflüssigkeit, die einen Verschlußteil aus elastischem
Material besitzen, der von einer ihn haltenden Bördelkapsel oder dgl. umfaßt ist,
wobei die Bördelkapsel vorzugsweise etwa zentral an ihrer Oberseite ein Abdeckplättchen
aufweist, das nur bereichsweise über trennbare Sollbruchstellen od.dgl.mit der eigentlichen
Bördelkapsel verbunden ist und ggf. gleichzeitig als Grifflasche eines in vorgesehenen
Wegen abreißbaren Ganzabrißbandes dient.
-
Im Falle sogenannter Mittelabrißkapseln ist das Abdeckplättchen nur
bereichsweise über trennbare Sollbruchstellen oder dgl.
-
mit der eigentlichen Bördelkapsel verbunden. Zum Öffnen derartiger
Verschlüsse wird nur das Abdeckplättchen entfernt. Dies kann z.B. mit einem spitzen
Gegenstand erfolgen, mit dem das Abdeckplättchen untergriffen und aufgebogen bzw.
abgerissen wird. Anschließend wird der darunter befindliche Verschlußteil, der meist
aus Gummi oder dgl. besteht, mit der Injektionsnadel einer Spritze oder dem Dorn
eines Entnahme-/Ubertragungsgerätes durchstochen und die Flüssigkeit entnommen.
-
Weiterhin können derartige Verschlüsse im Falle sogenannter Ganzabrißkapseln
so ausgeführt sein, daß das Abdeckplättchen durch Sollbruchstellen mit der eigentlichen
Bördelkapsel verbunden ist, und gleichzeitig als Grifflasche eines in vorgesehene
Wege aufreißbaren Ganzabrißbandes dient. Derartige Bördelkapseln
können
nach dem Aufbiegen des Abdeckplättchens durch Aufreißen völlig entfernt werden.
Der aus Gummi oder dgl. bestehende Verschlußteil kann dann von der Flaschenmündung
abgehoben werden.
-
Das Abnehmen bzw. Aufbiegen des Abdeckplättchens mit einer Schere
oder einem ähnlichen spitzen Gegenstand ist jedoch in nachteiliger Weise umständlich
und sogar gefährlich und häufig ist ein solcher Gegenstand auch nicht greifbar.
Auch das Entfernen des Plättchens durch Untergreifen mit dem Fingernagel ist meist
nicht möglich, und wenn, dann auch nur mit erheblichen Schwierigkeiten. Außerdem
besteht die Gefahr, daß durch das Untergreifen des Abdeckplättchens vermehrt Schmutzteilchen
in den Bereich der späteren Durchstechstelle gelangen können.
-
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Hilfswerkzeug zum Offnen der
eingangs erwähnten Verschlüsse zu schaffen, das einfach zXandhaben ist und eine
sichere öffnung derartiger Verschlüsse erlaubt.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß insbesondere vorgeschlagen,
daß das Hilfswerkzeug wenigstens einen Bolzen aufweist, der mit dem Umriß seiner
Querschnittfläche innerhalb der des Abdeckplättchens liegt, und das eine auf die
Lage des Abdeckplättchens abgestimmte Führung für diesen Bolzen vorgesehen ist.
-
Mit diesem Hilfswerkzeug kann das Abdeckplättchen einfach, schnell
und zuverlässig entfernt werden, wobei durch Eindrücken des Bolzens das Abdeckplättchen
nach unten zum Flascheninnern hin gegenüber der es umgebenden Bördelkapsel verschoben
wird, so daß es an seinen Sollbruchstellen oder dgl.von der Mittelabrißkapsel abreißt
und anschließend herausfällt, bzw. im Falle der Ganzabrißkapsel die Sollbruchstellen
abreißen und das Abdeckplättchen sich anschließend zugriffgerecht an dem Abreißband
hängend leicht hochwölbt.
-
Eine zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung sieht dabei vor, daß
das Hilfswerkzeug einen Handgriff besitzt; der an einer Stirnseite wenigstens eine,
der Außenkontur eines eingangs erwähnten
Verschlusses entsprechende
Höhlung aufweist, an deren Grund insbesondere zentral der Bolzen etwa axial vorsteht,
und daß die Länge des Bolzens kleiner als die Tiefe der Höhlung ist. Ein solches
Hilfswerkzeug ermöglicht eine einfache Handhabung.
-
Zusätzliche Ausgestaltungen der Erfindung sind in den weiteren Unteransprüchen
aufgeführt. Nachstehend ist die Erfindung mit ihren wesentlichen Einzelheiten anhand
der Zeichnung noch näher erläutert.
-
Es zeigt, Fig. 1 eine Stirnansicht eines Hilfswerkzeuges mit drei
verschiedenen Offner-Höhlungen, Fig. 2 das in Fig. 1 gezeigte Hilfswerkzeug in Seitenansicht,
Fig. 3 einen Querschnitt im Bereich einer Höhlung mit Bolzen, Fig. 4 ein Fläschchen
mit geöffnetem Bördelverschluß und abgesetztem Hilfswerkzeug, Fig. 5 eine Stirnansicht
eines geschlossenen Bördelkapsel-Mittelabrißverschlusses, Fig. 5a eine Stirnansicht
eines geschlossenen Bördelkapsel-Ganzabrißverschlusses, Fig. 6 einen Bördelkapsel-Mittelabrißverschluß
mit abgerissenem Abdeckplättchen, Fig. 6a einen Bördelkapsel-Ganzabrißverschluß
mit von den Sollbruchstellen abgerissenem und hochgebogenem Abdeckplättchen Fig.
7 einen Bördelkapsel-Mittelabrißverschluß mit entferntem Abdeckplättchen und
Fig.
7a einen Bördelkapsel-Ganzabrißverschluß mit entferntem Ganzabrißband.
-
Ein in Fig. 1 und 2 gezeigtes Hilfswerkzeug 1, im weiteren Verlauf
der Beschreibung auch kurz öffner 1" genannt, weist im Ausführungsbeispiel drei
Höhlungen 2, 2a, 2b auf, deren lichte Durchmesser auf die Außenkonturen verschiedener
Flaschenverschlüsse 3 abgestimmt sind. Die Höhlungen 2, 2a, 2b dienen als Führungen
für einen jeweils zentral angeordneten, axial vom Höhlungsboden 5 vorstehenden Bolzen
4, 4a, 4b. Die Länge 1 des Bolzens z.B. 4 ist dabei kleiner als die Tiefe t der
Höhlung 2 (vergleiche Fig. 3). Dadurch ist gewährleistet, daß der Bolzen 4 in der
richtigen, durch die Höhlung 2 dann bereits geführten Lage an dem insbesondere in
den Figuren 5, Sa und 6, 6a erkennbaren Abdeckplättchen 6 einer Bördelkapsel ansetzt.
-
Die in Fig. 1 und 2 gezeigte Ausführungsform eines Öffners 1 für drei
verschiedene in der Praxis bevorzugt vorkommende Flaschenverschlüsse ist wegen der
universelleren Verwendungsmöglichkeit besonders vorteilhaft. Dieser öffner 1 weist
in erster Linie zur besseren Handhabung einen etwa kgelstumpfförmigen Handgriff
8 auf, wobei die drei Höhlungen 2, 2a, 2b an der größeren Stirnseite 9 vorgesehen
sind. Die andere, im Durchmesser kleinere Stirnseite 10 ist hier beispielsweise
mit einer Lochung 11 für ein Schreibgerät 12 oder dgl. versehen. Das Hilfswerkzeug
1 kann somit auch als dekorativer Halter für ein Schreibgerät 12 dienen.
-
In verschlossenem Zustand ist das Abdeckplättchen 6 einer Bördelkapsel
7 mit dieser über zwei oder mehrere Sollbruchstellen 13 verbunden (Fig. 5, 5a) und
überdeckt einen darunter befindlichen elastischen Verschlußteil 14. Beim Ansetzen
des öffners 1 am Flaschenverschluß 3 wird dieser außen von der Höhlungsseitenwandung
umfaßt, so daß der Bolzen 4 zentriert auf dem Abdeckplättchen 6 zu liegen kommt.
Durch kurzen und kräftigen Druck auf den öffner 1 in Richtung des Pfeils Pf 1 (Fig.
4) wird das Abdeckplättchen 6 gegen den elastisch nachgebenden Verschlußteil
14
gedrückt und reißt durch die Verschiebung relativ zu der umgebenden Bördelkapsel
an den Sollbruchstellen 13 ab. Im Falle der Mittelabrißkapsel wird so durch die
bestimmungsgemäße Anwendung des öffners 1 eine Berührung und ggf. zusätzliche Verschmutzung
der unter dem Abdeckplättchen 6 liegenden Durchstechzone 16 vermieden.
-
Durch die besondere Maß- und Formgebung des Bolzens 4, der vorzugsweise
einen runden Querschnitt aufweist und insbesondere auch im Durchmesser etwa halb
so groß ist wie das Abdeckplättchen 6, biegt sich beim Öffnen die äußere Randzone
des Abdeckplättchens 6 etwas hoch (Fig. 4, 6 und 6a), so daß im Falle der Mittelabrißkapsel
das abgetrennte Plättchen von selbst herunterfällt oder leicht entfernt werden kann.
Eine Berührung des öffners 1 oder dessen Bolzens 4 mit der Durchstechzone 16 am
elastischen Verschlußteil 14 wird dabei in vorteilhafter Weise vermieden. Im Falle
der Ganzabrißkapsel erleichtert die nach oben gerichtete Verformung des Abdeckplättchens
6 das Anfassen zum Zwecke des völligen Abreißens.
-
Der gegenüber dem Durchmesser des Abdeckplättchens geringere Durchmesser
des Bolzens 4 hat auch den Vorteil, daß im Bereich der Sollbruchstellen 13 kein
Abscheren wie bei etwa gleich großen Durchmesserverhältnissen, sondern ein Abreißen
erfolgt, so daß eine besondere Kantenausbildung (scharfkantig, hart) des Bolzenrandes'dadurch
nicht notwendig ist. Sogar ein am Ende abgerundeter Bolzen könnte somit bei dem
erfindungsgemäßen Hilfswerkzeug 1 verwendet werden.
-
Ein besonderer Vorzug der Wirkungsweise des Bolzens 4 ist auch darin
zu sehen, daß an der Bördelkapsel 7 verbleibende Reste der Sollbruchstellen 13 zum
Verschlußteil 14 hin ausgerichtet werden.
-
Dadurch ist vermieden, daß beim vor dem Durchstechen üblichen Abwischen
der freigewordenen Durchstechstelle 16 zum Desinfizieren evtl. Flusen an den Resten
der Sollbruchstellen hängenbleiben können. Beim herkömmlichen Aufbiegen und Abreißen
des Abdeckplättchens wird dies häufig beobachtet. Auch ist bei zufälliger Berührung
eine Verletzungsgefahr ausgeschlossen, was besonders für die Ganzabrißkapsel wichtig
ist.
-
Fig. 7 zeigt einen geöffneten Bördelkapsel-Mittelabrißverschluß 7
mit entferntem Abdeckplättchen 6 und die freigelegte Durchstechzone 16. Fig. 7a
zeigt dagegen einen Bördelkapsel-Ganzabrißverschluß 7 mit entfernter Abreißlasche
18, von der das Abdeckplättchen 6 die Grifflasche bildet (Fig. 6a).
-
Zur erleichterten Handhabung können den einzelnen verschiedenen Höhlungen
2, 2a, 2b zugeordnete Markierungen 17 in Form von Vorsprüngen 17a oder Vertiefungen
17b, vorzugsweise an der Außenseite des Hilfswerkzeuges 1 beitragen.
-
Ais Werkstoff kommt in erster Linie Plastikmaterial oder Kunststoff,
z.B. Plyvinylchlorid oder Polypropylen, in Frage. Jedoch kann die Hilfsvorrichtung
1 auch aus insbesondere durchsichtigem Material bestehen, so daß ggf. die Markierungen
wegen der direkten Sichtbarkeit der verschiedenen Höhlungen entfallen könnten.
-
- Patentansprüche -