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Schirmzelt
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Die Erfindung betrifft ein Schirmzelt, das im allgemeinen in der gleichen
Weise wie ein Regenschirm geöffnet und geschlossen wird und keinen die Bewegungsfreiheit
im Inneren des Zeltes begrenzenden Mittelpfosten aufweist.
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Die bisher bekannten Schirmzelte dieser Art sind mit einem Betätigungsmechanismus
zum Öffnen und Schließen des Zeltes versehen. Ein solcher Mechanismus ist mit den
Grundgestellelementen verbunden und zusätzlich zu diesen vorhanden. Solche zusätzlichen
Einrichtungen bedeuten an sich schon zusätzliche Kompliziertheit, zusätzliches Gewicht
und Kosten, erhöhen jedoch auch die Kompliziertheit und Kosten der Konstruktion
der Gestellelemente selbst. Den Faktoren von Kompliziertheit, Gewicht und Kosten
muß bei diesem Produkt eine besonders große Beachtung geschenkt werden, um ein erfolgreich
verkaufbares Produkt zu erhalten.
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Aufgabe der Erfindung ist daher, ein Schirmzelt von einfacher Bau-und
Gebrauchsweise zu schaffen, das sich einfach und schnell errichten läßt und von
Hand ohne zusätzliche Betätigungsmechanismen zu den Gestellgrundelementen leicht
öffnen und schließen läßt, wobei die Grundgestellelemente ebenfalls in ihrer Bauweise
und Funktion einfach sind.
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Besonders soll erfindungsgemäß ein Schirmzelt dieser Art geschaffen
werden, das einen Mittelpfosten und eine abnehmbare Pfostenverlängerung aufweist,
wobei die letztere auch zum Öffnen des Zeltes benutzt wird und während des Öffnens
und Schließens als eine Führung dient und nach dem Öffnen und Aufstellen des Zeltes
vollkommen entfernbar ist. Das erfindungsgemäße Schirmzelt soll ferner so gebaut
sein, daß alle seine Teile sich beim Öffnen und Schließen in die richtige Stellung
bewegen,um ein leichtes und einfaches Öffnen zu ermöglichen, was durch eine einfache
und wirksame Spreizvorrichtung erreicht wird.
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Die gestellte Aufgabe wird gelöst durch ein Schirmzelt mit den in
den Patentansprüchen angegebenen Flerkrnalen.
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Die Erfindung wird erläutert durch die folgende Beschreibung von Ausführungsformen,
die in den beigefügten Zeichnungen dargestellt sind. Hierin zeigen: Fig. 1 eine
Ansicht eines erfindungsgemäßen Schirmzeltes in aufgestellter oder offener Form;
Fig. 2 einen Aufriß durch das Zeltgestell in zusammengelegter (geschlossener) Form;
Fig. 3 einen Teil-Aufriß des Gestells der Fig. 2 in aufgestellter (geöffneter) Form;
Fig. 4 eine Ansicht des Mittelpfostens, teilweise im Schnitt und der mit ihm zusammenwirkenden
Elemente; Fig. 5 eine Ansicht eines Rippenfußes mit Einrichtungen zur verstellbaren
Befestigung des Zeltrandes; Fig. 6 eine vergrößerte Ansicht der Gestellelemente
der Fig. 4; Fig. 7 einen Aufriß, teilweise im Schnitt, einer anderen Ausführungsform
des Mittelpfostens samt Verlängerung und der Verriegelungsvorrichtung der Fig. 4.
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Das gezeigte Schirmzelt weist eine Zeltplane oder Bespannung 1 aus
Tuch von Kuppelgestalt auf, die auf einem inneren Gestell ruht, das den Gegenstand
der Erfindung bildet. Die gezeigte Zeltplane 1 ist mit einer Türklappe 2, einem
Fenster 3 und einem ringsum verlaufenden Bodenschurz 4 ausgebildet, jedoch bilden
die Einzelheiten dieser Elemente nicht Teil der Erfindung und können in beliebiger
bekannter Weise ausgebildet
sein. So kann die Zeltplane 1 aus irgendeinem
üblichen Planenmaterial bestehen und mit oder ohne einem einstückigen Zeltboden
ausgebildet sein.
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Das in den Fig. 2, 3, 4 und 6 gezeigte Zeltgestell weist einen rohrförmigen
Mittelpfosten 5 auf, der an seinem oberen und unteren Ende offen ist. In das offene
obere Ende paßt ein zylindrischer Stopfen 6, der dort durch einen Sperrstift oder
Bolzen 7 gehalten ist. Ein Spinnenring 8, dessen Form am besten aus Fig. 6 ersichtlich
ist, ist am Stopfen 6 und damit auch axial am Kopf des Mittelpfostens 5 befestigt.
Die Zeltplane 1 ist am feststehenden Spinnenring 8 mit Hilfe von Verstärkungsscheiben
9 des Zeltplanenmaterials in ihrer Fritte befestigt. Ein Augenbolzen oder eine Ringschraube
10 ist in den feststehenden Spinnenring 8 und Stopfen 6 eingeschraubt und bildet
eine äußere Öse zum Anbringen von Halte- oder Spannseilen 11, wie in Fig. 1 gezeigt.
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Eine rohrförmige Mittelstützenverlängerung 12 ist mit ihrem Ende in
das untere offene Ende derMittelstütze 5 abnehmbar eingesteckt.
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Dieses Verlängerungsrohr hat einen Hauptteil 13 von gleichem äußeren
Querschnitt oder Außendurchmesser wie die Mittelstütze 5.
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Der obere Endabschnitt 14 der Verlängerung 12 hat einen verringerten
Durchmesser und paßt gleitend in das untere offene Ende der Mittelstütze 5. Das
freie Lnde des oberen Endabschnitts 14 weist eine Verjüngung 15 auf, um die Einführung
des Endabschnitts in die Mittelstütze 5 zu erleichtern. Im verjüngten Endabschniwtt
ist ein Querloch 16 vorgesehen.
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Ein L-förmiger Federdraht 17 ist mit einem längeren Teil an der Mittelstütze
5 befestigt und erstreckt sich längs derselben.
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Ein kurzes unteres Ende 18 des Federdrahtes ist umgebogen und drückt
federnd in ein Loch in der Mittelstütze 5, das mit dem Loch 16 des verjüngten Endabschnitts
15 in einer Linie liegt, wenn die Mittelstützenverlängerung 12 richtig in die rohrförmige
Mittelstütze 5 eingreift, wie in Fig. 4 gezeigt. Ein U-Bügel 19 ist an der Mittelstütze
5 über dem Federdraht 17 befestigt und bildet einen Anschlag gegen zu starke Auswärtsbiegung
des Federdrahtes.
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Ein darunter angeordneter verscwhiebbarer Spinnenring 20 umgreift
die Mittelstütze 5 und ist längs dieser und der Verlängerung 12 verschiebbar. Ein
darüberliegender Spinnenring 21 umgreift die Mittelstütze 5 oberhalb des verschiebbaren
Spinnenrings 20 und ist ebenfalls verschiebbar gehalten. Der Spinnenring 21 wirkt
als ein Spreizring und hat aus diesem Grund einen größeren wirksamen Durchmesser
als der darunter liegende verschiebbare Spinnenring 20.
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Der Spreizring 21 ist mit einem radialen Schlitz 22 ausgebildet.
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Ein im ganzen L-förmiges Hakenelement 23 aus einem Federdraht ist
mit einem längeren Abschnitt an der Mittelstütze 5 befestigt und erstreckt sich
längs derselben. Das L-förmige Hakenelement 23 weist einen entsprechend gebogenen
kurzen Abschnitt 24 auf, der die kante des daruiiterliegenden vcrschiebbarcn eines
20 hakenförmig umgreift, wie in den Fig. 4 und 6 gezeigt. Dieser Hakenabschnitt
24 geht durch den radialen Schlitz 22 des verschiebbaren Spreizrings 21. Das Hakenelement
23 hat auch eine Vorspannung, um seinen Hakenteil in Eingriff mit der Kante des
darungerliegenden verschiebbaren Spinnenrings 20 zu bringen.
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Ein weiterer U-Bügel 25 ist an der }iittelstütze 5 über dem längeren
Abschnitt des Hakenelements 23 befestigt, um die Auswärtsbiegung desselben zu begrenzen.
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Die drei Spinnenringe 8, 20 und 21 sind jeweils mit in Abständen an
ihrem Rand verteilten radialen Nuten 26, 26' und 26" ausgebildet, die jeweils senkrecht
übereinanderliegen. Der feststehende Spinnenring oder Scheibe 8 und der verschiebbare
untere Spinnenring 20 sind jeweils an ihrem Rand mit einer Umfangsnut 27 bzw. 27'
ausgebildet.
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In den radialen Nuten 26 des feststehenden Spreizring 8 sind Kippen
28 mit ihrem oberen Ende mittels einer Schnur oaer eines Drahtes 29 angelenkt, der
sich durch eine an aer Kippe 28 befestigte Schlaufe 28' erstreckt und in die entsprechende
Umfangsnut 27 eingreift. Die Kippen 28 verlaufen radial zur MittelstützeS.
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In einer radialen Nute 26' des verschiebbaren Spinnenrings 20 sind
Spreizstangen 30 an einem inneren Ende mittels eines Seils oder Drahtes 29' angelenkt,
der durch eine Bohrung der Spreizstange 30 geht und in der Umfangsnut 27' verläuft.
Das äußere
Ende jeder Spreizstange 30 ist bei 30' an einem Punkt
zwischen den Enden einer entsprechenden Rippe 28 angelenkt. Die Rippen 28 sind vorzugsweise
aus einem elastischen biegsamen Material hergestellt, so daß sie sich entsprechend
dem Schnitt der Zeltplane 1 konvex biegen.
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Am unteren Ende der Mittelstützenverlängerung 12 ist eine Schlaufe
aus Tuch, Leder, Seil oder dergleichen befestigt und dient als eine Art Steigbügel
oder Fußraste zum Einsetzen eines Fußes einer das Zelt aufstellenden oder abbrechenden
Person. Die Steigbügelvorrichtung kann auch eine am unteren Ende der Mittelstützenverlängerung
12 befestigte,. als Fußstütze dienende Querstange sein.
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Das untere Ende jeder Rippe 28 ist mit Löchern 32 ausgebildet und
mit einer Gummikappe 33 versehen. An der Zeltplane sind innen in der Nähe des Umfangsrandes
Bändsel 34 angenäht, und es ist außerdem ein Haken 35 an der Zeltplane jeweils an
einer mit jeder Rippe 28 übereinstimmenden Stelle befestigt, um den Rand der Zeltplane
1 an einem der Löcher 32 einstellbar zu halten.
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Der Benutzer öffnet das Zelt, indem er unter der Zeltplane das Gestell
ergreift, das zu diesem Zeitpunkt die in Fig. 2 gezeigte Form hat. Er greift den
Spinnenring 20 mit den Händen und stellt einen Fuß in die Steigbügelschlaufe 31,
drückt den verschiebbaren Spinnenring 20 mit seinen Händen nach oben und gleichzeitig
die Mittelstützenverlängerung 12 mit seinem Fuß nach unten. Die Rippen 28 werden
so durch die. Auswärtsbewegung der Spreizstangen 30 nach außen gedrückt und durch
aie Zeltplane in ihre konvexe Biegung gezwungen. Wenn die Spreizstangen die waagerecMte
Stellung der Fig. 3 erreichen, wird das Hakenelement 23 mit der Kante des verschiebbaren
Spinnenrings 20 in Eingriff gebracht und hält letzteren dm unteren Ende der Mittelstütze
5 fest, wie Fig. 4 zeigt. Die tXlittelstützenverlängerung 5 ist so von den Ringen
20 und 21 frei und kann abgenommen werden, indem man den Jeder draht 17 aus seiner
Verriegelungsstellung herauszieht. Danach stört keine Mittelstütze die Nutzung des
Zeliinnenraums vom Bonden bis über Kopfhöhe.
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Es sei bemerkt, daß bei geschlossener oder zusammengefalteter Stellung
des Zeltes die beiden Ringe 20 und 21 sich in Stellungen längs der dann erforderlichen
Verlängerung 12 befinden (Fig.2).
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Der Spreizring 21 gleitet während des Schließens des Zeltgestells
frei nach unten, bis die Spreizarme oder Stangen 30 in den entsprechenden radialen
Nuten 26" des Spreizrings 21 anschlagen.
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Letzterer hat einen größeren Durchmesser als der Spinnenring 20, um
die Spreizstangen 30 etwas nach oben und außen geneigt zu halten, wie in Fig. 2
gezeigt, so daß sie bereit sina, auf die Kippen 28 eine nach außen gerichtete Öffnungsbewegung
zu über tragen.
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Das usammengelegte Zelt ist kompakt und schmal und läßt sich leicht
in einem Sack verstauen und tragen.
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Es sei ferner bemerkt, daß sowohl der Verriegelungsfederdraht 17 als
auch das Hakenelement 23 innen angeordnet und gut in Reichweite der das Zelt aufstellenden
Person sind. Beim Aufwärtsbewegen des Spreizringes 21 durch den Spinnenring 20 schiebt
sich das Hakenelement 23 normalerweise von selbst durch den radialen Schlitz 22,
der in einer Linie mit ihm liegt, und der Hakenteil 23 wird danach nach außen gedrückt
und rastet über dem Spinnenring 20 ein.
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Bei der in Fig. 7 gezeigten Ausführungsform ist der als Verriegelung
dienende Federdraht 17 der ersten Ausführungsform durch einen Sperrstift 32 ersetzt,
der in übereinstimmende Löcher der Mittelstütze 5 und Stützenverlängerung 12 abnehmbar
eingesetzt ist und gegen Verlust durch eine an einer Öse 32 und an einer an der
Mittelstütze 5 befestigten Öse 34 befestigten Schnur 33 gesichert ist.
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Der unter Federspannung stehende Haken 23 der ersten Ausführungsform
ist durch einen unter Federspannung stehenden plattenförmigen Riegel oder Haken
35 ersetzt, der bei 36 an einer Schelle 37 angelenkt ist, die an der Mittelstütze
5 oberhalb des Spreizrings 21 befestigt ist. Der Haken 35 erstreckt sich nach unten
frei durch
den radialen Schlitz 22 des Spreizringes 21, und sein
unteres Ende ist mit einer seitlichen Kerbe 38 zur Aufnahme des radial innenliegenden
Endes eines radialen Schlitzes 39 ausgebildet, der in dem im übrigen unveränderten
unteren verschiebbaren Spinnenring 20' vorgesehen ist. Ein Federdraht 40 umgreift
den Haken 35 und ist um einen Stift 41 gewickelt, der von der Schelle 37 getragen
ist, und stützt sich gegen die Mittelstütze 5 ab. Die Drahtfeder 40 drückt den Haken
35 gegen die Mittelstütze 5,und dessen gebogenes Ende 42 rastet automatisch am Spinnenring
20' ein, wenn dieser nach oben in seine Endstellung verschoben wird. Die Ausführungsform
der Fig. 7 arbeitet in gleicher Weise wie die erste Ausführungsform.
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Das erfindungsgemäße Zelt kann verschiedenen Zwecken dienen, z.B.
als Camping-Zelt, Schutzhütte für Fischer oaer auch als Gewächshaus, wenn die Zeltplane
durchsichtig oder durchscheinend ist. Die Zeltplane kann auch ganz oder teilweise
aus einem Gitter-oder Netzmaterial hergestellt sein, das für Insekten undurchlässig
ist.