DE2729211A1 - Traegerlose waermehaertbare kunstharzfolie - Google Patents
Traegerlose waermehaertbare kunstharzfolieInfo
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Description
Th. Goldschmidt AG, Essen Trägerlose wärmehärtbare Kunstharzfolie
Patentansprüche: Seite 2 bis 4 Beschreibung: Seite 5 bis 19
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Die Erfindung betrifft eine trägerfreie, wärmehärtbare,
lagerbeständige und im ausgehärteten Zustand harte, kratz- und abriebfeste Kunstharzfolie. Sie dient insbesondere der
Oberflächenvergütung von Holzwerkstoffen, vorzugsweise
Edelholzfurnieren sowie dekorativen Schichtstoffen.
Es ist bekannt, die Oberflächen von Holzwerkstoffplatten
mit niedermolekularen, wärmehärtbaren Kunstharzen, insbesondere Kondensationsharzen zu beschichten. Derartige
Kunstharze bestehen z.B. aus Vorkondensaten von Phenolformaldehyd- oder Harnstoff- bzw. Melaminformaldehydharzen.
Diese Harze ergeben zwar duroplastische, sehr harte und abriebfeste Beschichtungen, sie lassen sich
jedoch nicht zu selbsttragenden, in unverarbeitetem Zustand elastischen Folien verarbeiten. Diese Harze müssen als
Lösungen oder Emulsionen bzw. Dispersionen auf Trägerbahnen, insbesondere Papierbahnen aufgebracht werden und
werden nach dem Trocknen gemeinsam mit der Trägerbahn auf die zu vergütende Werkstoffoberfläche aufgepreßt.
Es ist weiter bekannt, Trägerbahnen mit Kunstharzen zu beschichten,
die durch Polymerisation aushärten. Geeignete Harze sind z.B. Vorpolymerisate aus Diallylphthalat oder
Kondensationsharze aus ungesättigten Dicarbonsäuren und Diolen. Auch diese Harze ergeben harte, abriebfeste Ober-
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flächen. Es ist auch bekannt, solche Kunstharze auf eine Trägerbahn aufzutragen und gemeinsam mit der Trägerbahn
zu verarbeiten, wobei die Trägerbahn nach der Verarbeitung von der vergüteten Oberfläche abgezogen wird. Es ist
jedoch noch kein Verfahren bekannt, nach dem solche Kunstharze zu selbsttragenden, im unverarbeiteten Zustand bereits
klebfreien und lagerstabilen Beschichtungsfolien verarbeitet werden können.
Gegenstand der DT-OS 1 915 026 ist ein Verfahren zur Verbesserung der Härte und Kratzfestigkeit thermoplastischer
Kunststoffe mit dem Kennzeichen, daß der thermoplastische Kunststoff mit ungesättigten Polyestern, Vernetzungsmitteln
für ungesättigte Polyester sowie mit Polymerisationskatalysatoren und gegebenenfalls Beschleunigern gut vermischt und
die ungesättigten Polyester anschließend in dem thermoplastischen Kunststoff vernetzt werden, ohne daß sie mit dem
thermoplastischen Kunststoff reagieren. Der Mengenanteil der dem thermoplastischen Kunststoff zugesetzten ungesättigten
Polyester bzw. Epoxidharze soll 10 bis 50, insbesondere 20 bis 30 Gew.-Teile betragen. Es ist dabei von besonderer
Bedeutung, daß die thermoplastischen Eigenschaften erhalten bleiben sollen und eine Reaktion zwischen dem ungesättigten
Polyester und dem thermoplastischen Kunststoff vermieden wird. Der thermoplastische Charakter des Verfahrensproduktes
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bleibt erhalten, seine Härte und Kratzfestigkeit werden verbessert.
Aus der DT-PS 2 212 928 ist es bereits bekannt, trägerlose, wärmehärtbare Beschichtungsfolien herzustellen, die aus
hochmolekularen (Co)polymerisaten, wie z.B. (Meth)-Acrylsäureestern
bestehen. Die Aushärtung erfolgt bei diesen Polymerisatfolien durch Kondensation der einpolymerisierten
reaktionsfähigen Gruppen, wie z.B. Hydroxyl- und Amidsowie Methoxymethylamidgruppen. Diese Polymerisatfolien besitzen
jedoch im ausgehärteten Zustand nur eine relativ geringe Vernetzungsdichte und stellen daher keine Duroplasten
dar. Ihre Oberflächenhärte ist, verglichen mit echten Duroplastoberflächen, gering. Somit sind diese
Polymerisatfolien für viele Einsatzgebiete, wie z.B. zur Beschichtung von Arbeitsplatten ungeeignet.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine selbsttragende, wärmehärtbare, lagerbeständige
Kunstharzfolie zu schaffen, welche die hervorragenden anwendungstechnischen Eigenschaften der Polyesterharze aufweist
und die obengenannten Nachteile vermeidet. Insbesondere sollen die Folien im unausgehärteten Zustand klebfrei sein.
Im ausgehärteten Zustand sollen die Produkte gute Härteeigenschaften und hohe Abriebfestigkeiten aufweisen.
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Überraschenderweise wurde gefunden, daß diese und weitere
vorteilhafte Eigenschaften bei einer Folie vereinigt sind, welche aus
a) 60 bis 95 Gew.-% eines härtbaren Polyesterharzes,
b) 1 bis 15 Gew.-% eines Vernetzungsmittel für das Poly
esterharz,
c) 5 bis 40 Gew.-% eines vorwiegend linearen, hochmoleku
laren, reaktionsfähige Gruppen aufweisenden Thermoplasten,
d) 1 bis 15 Gew.-% eines Monomeren mit mindestens einer
polymerisierbaren Doppelbindung und mindestens einer bei Härtungsbedingungen
mit der reaktionsfähigen Gruppe des Thermoplasten reagierenden Gruppe,
e) sowie Härtungskatalysatoren und gegebenenfalls Farbstoffen,
Pigmenten und/oder Füllstoffen
besteht.
Der Gehalt der Folie an Polyesterharz beträgt vorzugsweise 60 bis 70 Gew.-%, der Gehalt an dem filmbildenden, reaktionsfähige
Gruppen aufweisenden Thermoplasten 25 bis 35 Gew.-%.
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Die vorgenannten Gewichtsverhältnisse ergeben sich aus den eingangs gestellten Anforderungen. Bei einem zu niedrigen
Gehalt an härtbarem Polyesterharz verschlechtern sich die anwendungstechnischen Eigenschaften wie Härte-, Temperatur-
und Lösungsmittelbeständigkeit.
Der Gehalt an Vernetzungsmitteln für das Polyesterharz beträgt vorzugsweise 5 bis 10 Gew.-%.
Die unter d) genannten Monomeren, welche sowohl mit dem
härtbaren Polyesterharz, als auch mit dem Thermoplasten zu reagieren in der Lage sind, sollen vorzugsweise in einer
Menge von 2 bis 5 Gew.-% in der Folie enthalten sein.
Für die erfindungsgemäße Folie sind die bekannten härtbaren
Polyesterharze des Standes der Technik geeignet. Diese Harze sind niedermolekulare Umsetzungsprodukte aus Dicarbonsäuren
mit mindestens einer reaktionsfähigen Doppelbindung im Molekül,wie z.B. Maleinsäure, Fumarsäure oder einer Phthalsäure
mit Diolen,wie z.B. Glykolen oder Bisphenolen. Die Reaktionspartner können zusätzlich Halogen-substituiert
sein und insbesondere Brom enthalten, wodurch die Flammwidrigkeit der Polyesterharze verbessert wird.
Als Vernetzungsmittel für das Polyesterharz werden ein oder
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mehrere Monomere mit mindestens zwei reaktionsfähigen
nicht konjugierten Doppelbindungen im Molekül verwendet. Beispiele für solche Monomere sind:
Diacrylester von 2-wertigen Alkoholen, wie Äthylen oder Propylenglykol, Dimethacrylester des Butandiol-1,4 sowie
Divinyl- oder Trivinylbenzol, Diallylphthalat oder Trimethylolpropantrimethacrylat,
Allyl-, Methallyl- oder Crotylester der Acryl- oder Methacrylsäure, Malein-, Fumar-
oder Itaconsäure und Vinylester der Allylessigsäure. .
Diese Zusätze ermöglichen die Vernetzung des Kunstharzes und fördern somit die Aushärtung. Die erforderliche Menge
radikalisch vernetzender Monomerer richtet sich nach der optimalen Aushärtungscharakteristik.
Von wesentlicher Bedeutung ist der Gehalt der Folie an den unter c) und d) des Patentanspruches 1 genannten Produkten.
Hierbei handelt es sich zum einen um vorwiegend lineare, hochmolekulare, reaktionsfähige Gruppen aufweisende Thermoplaste.
Diese Thermoplaste sind für die Handhabungseigenschaften in der Folie wesentlich und bewirken, daß diese
Folien selbsttragend sind. Da die Folien insbesondere zur Oberflächenbeschichtung von Holzwerkstoffen vorgesehen sind
und die Folien in diesen Fällen transparent sein müssen, ist
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ein wesentliches Auswahlkriterium für die zu verwendenden Thermoplasten, daß sie mit den härtbaren Polyesterharzen, insbesondere
nach deren Aushärtung, verträglich sind und keine optischen Grenzflächen bilden. Ein wesentliches Merkmal dieser
Thermoplasten ist deren Gehalt an funktioneilen Gruppen, die einer Reaktion mit anderen Gruppen unter den Bedingungen der
Aushärtung zugänglich sind. Vorzugsweise sind diese reaktionsfähigen Gruppen Hydroxylgruppen bzw. solche Gruppen, die unter
Reaktionsbedingungen Hydroxylgruppen freisetzen, wie z.B. die Ester von Alkoholen mit Carbonsäuren geringer Kohlenstoffzahl
oder die niedrigen Äther der Hydroxyverbindungen. Ferner kommen als reaktionsfähige Gruppen in Betracht: Carboxylgruppen bzw.
solche Gruppen, die unter Reaktionsbedingungen Carboxylgruppen freisetzen oder Alkoxymethylamidgruppen,wie z.B. die Methoxymethylamidgruppe
sowie ferner Amidgruppen oder Epoxidgruppen. Beispiele hochmolekularer, reaktiver Thermoplasten sind Polyvinylalkohol,
Polyvinylacetat, partiell verseiftes Polyvinylacetat, gegebenenfalls partiell verätherter Polyvinylalkohol,
Polyvinylacetale, wie Polyvinylformal oder Polyvinylbutyral,
ferner hochmolekulare Ester der Acryl- und/oder Methacrylsäure, welche die vorgenannten reaktionsfähigen Gruppen aufweisen.
Von gleicher Bedeutung für die Eigenschaften der erfindungsgemäßen
Folie sind die im Patentanspruch 1 unter d) genannten polyfunktionellen Monomeren. Hierbei handelt es sich
einerseits um Verbindungen, welche mindestens eine polymerisierbare Doppelbindung enthalten, jedoch daneben noch zumindest
eine weitere reaktionsfähige Gruppe aufweisen, die in der Lage ist, unter Aushärtungsbedingungen mit den reak-
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tionsfähigen Gruppen des Thermoplasten zu reagieren. Bevorzugt
sind dabei als reaktionsfähige Gruppen Amid- oder Alkoxymethylamidgruppen, insbesondere die Methoxymethylamidgruppen.
Beispiele geeigneter Monomerer sind das Amid oder N-Methoxymethylamid der Acryl- oder Methacrylsäure. Diese Monomeren
reagieren einerseits mit ihrer polymerisierbaren Doppelbindung mit dem härtbaren Polyesterharz und werden
bei der Reaktion in dieses eingebaut, andererseits reagieren sie mit ihrer reaktionsfähigen Gruppe mit der entsprechenden
reaktionsfähigen Gruppe des Thermoplasten. Sie bewirken hierdurch eine Verknüpfung des Thermoplasten mit dem Polyesterharz.
Hierdurch unterscheiden sich die Verfahrensprodukte insbesondere im ausgehärteten Zustand wesentlich
von den Verfahrensprodukten der DT-OS 1 915 026.
Als Folge dieser Einbindung des Thermoplasten in das Gerüst des Polyesterharzes zeigt sich, daß die Chemikalienbeständigkeit
des ausgehärteten Polyesterharzfilmes erhalten bleibt und durch den Zusatz des Thermoplasten nicht beeinträchtigt
wird. Ebenso werden Härte und Abriebfestigkeit der ausgehärteten
Folie überraschenderweise nicht verschlechtert. Ein besonderer Vorteil liegt darin, daß die unausgehärtete
Folie leicht handhabbar ist und insbesondere nicht spröde ist. Von anwendungstechnisch besonderem Vorteil ist die
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Eigenschaft der Folie, daß sie unter Aushärtungsbedingungen und Druck zwar eine geschlossene Oberfläche auf dem zu vergütenden
Holzwerkstofformkörper bildet, jedoch nicht mehr aus der Presse seitlich herausgequetscht wird und abfließt.
Es ist selbstverständlich, daß der Zusatz des Monomeren, welches das Polyesterharz und den Thermoplasten verbindet,
innerhalb der angegebenen Grenzen in solchen Mengen erfolgt, daß die Menge und Funktionalität der reaktionsfähigen Gruppen
aufeinander abgestimmt sind.
Die erfindungsgemäße Kunstharzfolie kann noch bis zu 5 Gew.-%
eines verätherten Melaminformaldehydvorkondensates enthalten. Als Alkohole für die Veretherung dienen insbesondere
niedrige Alkohole, wie Butanol. Durch diesen Zusatz wird erreicht, daß glänzendere Oberflächen erhalten werden können.
Die Folie enthält des weiteren noch Katalysatoren für die Aushärtung. Die Wahl der Katalysatoren und deren Menge
richtet sich nach der optimalen Aushärtung unter den Verarbeitungsbedingungen einerseits und andererseits nach der
erforderlichen Lagerstabilität der Kunstharzfolie. Besonders bewährt haben sich organische Peroxide,wie z.B.
Aryl- oder Arylalkylperoxide sowie Dialkyldiperalkylate. Des weiteren können geringe Mengen saurer Katalysatoren zugesetzt
werden, wie z.B. p-Toluolsulfonsäure, um die Aus-
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härtung zu verbessern.
Die Kunstharzfolien können handelsübliche UV-Stabilisatoren, Antistatika und/oder Trennmittel enthalten. Diese Zusätze
erfolgen im allgemeinen zur Lösung oder Dispersion des Kunstharz/Polymerisatgemisches. Die Folie kann auch Farbstoffe
oder Pigmente enthalten sowie flammhemmende Synergisten wie Antimontrioxyd.
Die Herstellung der Folie kann in an sich bekannter Weise dadurch vorgenommen werden, daß man die Bestandteile der
Folie in einem Lösungsmittel, wie z.B. Methylenchlorid, Methyläthylketon, Tetrahydrofuran, Dioxan, Aceton, Methanol
oder deren Gemische gelöst und die erhaltene Lösung auf eine abhäsive Trägerbahn aufgießt. Das Lösungsmittel wird
dann abgedunstet und die Kunstharzfolie von der Trägerbahn abgezogen.
Es ist auch möglich, die Folie aus einer Dispersion herzustellen.
Die nachfolgenden Beispiele dienen der Erläuterung des Eriindungsgegenstandes und zeigen die Verarbeitung und
Prüfung der wärmehärtbaren, bzw. ausgehärteten Folie.
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a) Herstellung einer erfindungsgemäßen Kunstharzfolie
In einem Gemisch aus 150 Gewichtsteilen Dichlormethan und 16 Gewichtsteilen Methanol werden 65 Gewichtsteile
eines handelsüblichen Polyesterharzes gelöst. Der Lösung werden 22 Gewichtsteile eines Polyvinylformals, enthaltend
je ca. 10 Prozent Acetat- und freie Hydroxylgruppen, zugegeben. Alsdann werden unter Rühren 9
<3ewichtsteile Diallylphthalat und 4 Gewichtsteile N-Methoxymethylmethacrylamid
zugesetzt. Nachdem eine klare, hochviskose Lösung vorliegt, setzt man 3 Gewichtsteile butylveräthertes
Melaminharz, 0,3 Gewichtsteile einer 50 %igen Benzoylperoxid-Paste,
4,0 Gewichtsteile einer 70 %igen Lösung von 2,5-Dimethylhexan-2,5-diperisononanat, 0,3 Gewichtsteile
eines handelsüblichen Trennmittels und 0,3 Gewichtsteile eines handelsüblichen Lichtschutzmittels zu. Die so hergestellte
Lösung ist eine Woche lagerstabil und verändert ihre Viskosität während dieser Zeit nicht.
Die Kunstharzlösung wird mittels Gießrakel auf einer abhäsiven Trägerbahn ausgegossen. Die Dicke der aufge-
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tragenen Schicht beträgt 285 g/m . Nach Abdampfen des Lösungsmittels wird eine klebfreie Folie mit einem Gewicht von 125 g/m erhalten, die vom Träger abgezogen werden kann, ohne zu brechen. Die Kunstharzfolie hat
tragenen Schicht beträgt 285 g/m . Nach Abdampfen des Lösungsmittels wird eine klebfreie Folie mit einem Gewicht von 125 g/m erhalten, die vom Träger abgezogen werden kann, ohne zu brechen. Die Kunstharzfolie hat
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eine hohe mechanische Festigkeit, ist noch elastisch und kann bei 20 C mindestens 6 Monate ohne Veränderung gelagert
werden.
b) Verarbeitung der Kunstharzfolie
Die Kunstharzfolie wird zur Vergütung einer Eichenfurnieroberfläche
verwendet. Hierzu wird eine geheizte, hydraulische Stahlplattenpresse eingesetzt. Der Aufbau
des Preßpaketes ist wie folgt:
Heizplatte - Preßpolster - Preßblech - Polyäthylenfolie, 200 ym - Aluminiumfolie - Kunstharzfolie - Furnier
Leimfilm - Spanplatte - Melaminharzdekorfilm (weiß) Preßblech
- Preßpolster - Heizplatte.
Folgende Preßbedingungen werden angewendet: 145°C, 10 kg/cm2 (10 bar), 5 Minuten Rückkühlung der
Presse erfolgt nicht.
c) Prüfung der mit der erfindungsgemäßen Folie veredelten
Spanplatte
Die kunstharzvergütete, furnierte Spanplattenoberfläche
ist geschlossen. Die Beschichtung ist von einer herkömmlichen Lackierung optisch nicht zu unterscheiden.
Die Oberfläche hat einen sympathischen "Polyestergriff11,
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Die Schmißhärte beträgt 1200 ρ (Erichsen Test). Der
Abrieb nach Taber (DIN 53 799) beträgt 45 mg/100 Umdrehungen und liegt damit höher als die rückseitige Melaminharzoberflache,
die einen Abrieb von 70 mg/100 Umdrehungen aufweist. Erst nach 14tägiger Lagerung bei 70°C weist die Beschichtung
leichte Haarrisse auf. Dies ist ebenfalls ein besseres Ergebnis als bei herkömmlichen Melaminharzbeschichtungen.
Die Beständigkeit der Kunstharzbeschichtung gegen Chemikalien ist ausgezeichnet. Lediglich Aceton hinterläßt
nach mehr als 8stündiger Einwirkung bleibende Flecken. Andere Chemikalien, wie Alkohole, Ester, organische
Säuren, Mineralöle, Benzin, Benzol und Tetrachlorkohlenstoff sowie verdünnte Säuren und Laugen hinterlassen
auch nach 16stündiger Einwirkung keine Spuren. Durch Einwirkung von Wasserdampf treten weder Trübung
noch Glanzverlust auf. In der Kurzbewitterung (Xeno-Test) treten Glanzverlust und leichte Schädigung der Oberfläche
erst nach 600 Stunden auf. Entsprechend bringt eine mehrmonatige Freibewitterung keine Veränderung
der Oberfläche.
d) Prüfung der zwischen Aluminiumfolien verpreßten Kunstharzfolie
Die obengenannte Kunstharzbeschichtungsfolie wird bei 145°C 5 Minuten lang mit einem Druck von 10 bar zwischen
2 Aluminiumfolien in üblicher Weise verpreßt. Die Kunst-
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harzschicht wird entnommen und einer 24stündigen Soxhlet-Extraktion unterworfen. Der in Methylenchlorid
lösliche Anteil beträgt < 1 %, während die unverpreßte Folie vollständig in Methylenchlorid löslich ist.
Vergleichsbeispiel
Wie in Beispiel 1 beschrieben, wird eine Kunstharzlösung hergestellt. Im Unterschied zu Beispiel 1 wird
jedoch kein Polyvinylformal zugesetzt. Alle übrigen Zusätze sind mit den in Beispiel 1 beschriebenen
identisch. Die so hergestellte Kunstharzlösung wird auf eine Aluminiumfolie ausgegossen und das Lösungsmittel
wird abgedunstet. Die getrocknete Schicht be-
2
sitzt ein Gewicht von 125 g/m . Sie ist spröde und brüchig, obgleich sie vollständig in Methylenchlorid löslich ist.
sitzt ein Gewicht von 125 g/m . Sie ist spröde und brüchig, obgleich sie vollständig in Methylenchlorid löslich ist.
Der so erhaltene Kunstharzfilm wird gemeinsam mit der
Aluminiumfolie zur Vergütung einer furnierten Spanplattenoberfläche eingesetzt.
Die mit dem Vergleichsprodukt vergütete Oberfläche ist geschlossen. Harz ist jedoch teilweise seitlich herausgedrückt
worden und befindet sich als ausgehärtetes Harz am Rand der vergüteten Platte. Es muß abgeschliffen werden.
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Die Härte der vergüteten Oberfläche liegt wie die Härte der vergüteten Oberfläche gemäß Beispiel Ic bei
1200 ρ (Erichsen Test), der Abrieb liegt bei 45 bis 50 g/100 Umdrehungen (Taber Abraiser). Alle übrigen Prüfungen
fallen so aus, wie in Beispiel Ic beschrieben.
Die Löslichkeit eines zwischen 2 Aluminiumfolien verpreßten
Kunstharzfilms bei 24stündiger Soxhlet-Extraktion in Methylenchlorid liegt
< 1 %.
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Claims (9)
1. Wärmehärtbare, trägerfreie, lagerbeständige und im ausgehärteten
Zustand harte, kratz- und abriebfeste Kunst-_ harzfolie, bestehend aus:
a) 60 bis 95 Gew.-% eines härtbaren Polyesterharzes,
b) 1 bis 15 Gew.-% eines Vernetzungsmittel für das
Polyesterharz,
c) 5 bis 4O Gew.-% eines vorwiegend linearen, hochmole
kularen, reaktionsfähige Gruppen aufweisenden Thermoplasten,
d) 1 bis 15 Gew.-% eines Monomeren mit mindestens einer
polymerisierbaren Doppelbindung und mindestens einer bei Härtungsbedingungen
mit der reaktionsfähigen Gruppe des Thermoplasten reagierenden Gruppe,
e) sowie Härtungskatalysatoren und gegebenenfalls Farbstoffen,
Pigmenten und/oder Füllstoffen.
2. Folie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie 60 bis 70 Gew.-% eines härtbaren Polyesterharzes enthält.
3. Folie nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie 5 bis 10 Gew.-% eines Vernetzungsmittels für das PoIy-
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esterharz enthält.
4. Folie nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie 25 bis 35 Gew.-% eines reaktionsfähige Gruppen
aufweisenden Thermoplasten enthält.
5. Folie nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet daß sie 2 bis 5 Gew.-% des unter d) genannten mindestens
bifunktionellen Monomeren enthält.
6. Folie nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Thermoplast als reaktionsfähige Gruppen Hydroxylgruppen oder unter
Reaktionsbedingungen Hydroxylgruppen freisetzende Gruppen aufweist.
7. Folie nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das mit dem Thermoplasten reagierende Monomere als reaktionsfähige
Gruppe eine Amid- oder Alkoxymethylamidgruppe, deren Alkylrest vorzugsweise der Methylrest ist, aufweist.
8. Folie nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie bis zu 5 Gew.-%
veräthertes Melaminformaldehydvorkondensat enthält.
9. Verfahren zur Herstellung einer Folie nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man die die Folie
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bildenden Komponenten in einem gemeinsamen Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch auflöst, die Lösung auf einer
abhäsiven Trägerbahn ausgießt, das bzw. die Lösungsmittel abdampft und die Kunstharzfolie von der Trägerbahn
abzieht.
80987 0/0565
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FR (1) | FR2370079A1 (de) |
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