DE2729045A1

DE2729045A1 - Selbsttaetige nachstellvorrichtung fuer hydraulische bremsen

Info

Publication number: DE2729045A1
Application number: DE19772729045
Authority: DE
Inventors: Rolf Hilligardt
Original assignee: Alfred Teves GmbH
Current assignee: Continental Teves AG and Co oHG
Priority date: 1977-06-28
Filing date: 1977-06-28
Publication date: 1979-01-11
Also published as: DE2729045C2

Description

Selbsttätige Nachstellvorriohtung
für hydraulische Bremsen Die heute üblichen Nachstellvorrichtungen enthalten meist zwei ineinandergeschraubte Bauteile, die bei Überschreitung des Lüftspiels in einem solchen Faße auseinandergeschraubt uerden, daß sich beim Lösen der Bremse die Bremskolben nur um das Mß des Lüftspiels zurück in die Bremszylinder bewegen können. Eine Nachstellung dieser Art ist zum Beispiel in der DT-OS 21 39 030 beschrieben.
Ein allgemeines Problem der bekannten selbsttätigen Nadhstellvorrichtungen besteht darin, daß bei ihnen nicht unterschieden wird zwischen einem durch Belagverschleiß bedingten Verschiebeweg des Bremskolbens und einem durch beispielsweise Dehnungen der Bremstrommel oder des Bremssattels bei hoher Bremsdrüken verursachten Verschiebeweg. Dadurch kann sich der Bremskolben auch nach einer Vollbremsung nur um das anfängliche Lüftspielin den Bremszylinder zurückbewegen. Sind die Dehnungen groß, so reicht dieser Rückhub nicht aus, um die Bremse zu lösen. Um diesem Nißstand zu begegnen, hat man bisher die bei einer Bremsbetätigung maximal mögliche Nachstellung begrenzt. Dies brachte aber den Nachteil mit sich, daß bei größeren Belagverschleiß während einer 3auerbremsung, zum Beispiel bei einer Paßfahrt, nur ein Bruchteil des Verschleißes nachgestellt wurde. Bei der nächstfolganden Bremsbetätigung können dann der Pedalweg oder der Betätigungsweg der Handbremse bereits unzulässig groß sein.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine selbsttätige Nachstellvorrichtung zu entwickeln, die unabhängig von Dehnungen stets soviel nachstellt, daß sich ein konstates Lüftspiel ergibt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Motor, der abtriebsseitig mit einem der beiden Bauteile gekoppelt und in die Druckverbindung zur Bremse geschaltet ist.
Durch diese Ausgestaltung wird erreicht, daß das dem Bremskolben zugeführte Druckmittel bei BremEbetätigang den Motor in eine Richtung und während des Lösens der Bremse in die andere Richtung dreht. Dadurch wird während des Löseus der Bremse die Nachstellung solange zurückgedreht, wie Druckmittel aus dem Bremszylinder strömt. Eine durch Dehnung der Bremstrommel oder bei Scheibenbremsen des Bremssattels hervorgerufene über mäßige Nachstellung wird daher beim Bremslösen rückgängig gemacht. Dadurch ist ein Festbremsen ausgeschlossen.
Dadurch, daß der Motor ein hydrostatischer Motor ist, ergibt sich eine starre Kopplung zwischen Bremskolbenverschiebung und dem tß der Nachstellung. Es wird bei Jedem Bremsvorgang der Betätigungsweg für die nächstfolgende Bremsung exakt auf das gewünschte Lüftspiel begrenzt.
Eine kostenmäßig günstige Ausführungsform der Erfindung ergibt sich, wenn der hydrostatische Motor ein aus zwei außenverzahnten Zahnrädern gebildeter Zahnradmotor ist, wobei ein Zahnrad drehfest mit einem der ineinandergeschraubten Bauteile verbunden ist.
Ein AusfUhrungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben.
Es Zeigen Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen für eine Scheibenbremse ausgebildeten Bremszylinder mit der erfindungsgemäßen Nachstellvorrichtung; Fig. 2 einen Querschnitt durch den Bremszylinder nach Fig. 1, entlang der Linie II - II.
In einem Bremszylinder 1 ist in üblicher Weise ein Bremskolben 2 axial verschieblich und dichtend geführt angeordnet. Der Bremskolben 2 stützt sich gegen eine Nachstellspindel 3, die ihrerseits in eine Nachstellmutter 4 geschraubt ist. Die Nachstellmutter 4 stützt sich über einen Stößel 5 an einer Handbremswelle 6 ab, mittels der eine mechanische Betätigung der Bremse möglich ist.
Auf der Nachstellmutter 4 ist drehfest ein Zahnrad 7 angeordnet, welches zusammen mit einem zweiten Zahnrad 8 einen Zahnradmotor bildet. Wie die Figur 2 zeigt, kann Bremsflüssigkeit durch einen Druckmitteleinlaß 9 zu diesem Zahnradmotor gelangen. Eine in Figur 1 dargestellte Scheibe 10 sorgt dafür, daß die Bremsflüssigkeit nicht axial durch den Zahnradmotor strömen kann.
Von einem in Figur 2 gezeigten Druckmittelauslaß 11 gelangt die Bremsflüssigkeit über einen Stutzen 12 in einen Druckraum 13 des Bremskolbens 2.
Die beschriebene Nachstellvorrichtung wirkt wie folgt.
Bei Bremsbetätigung gelangt Bremsflüssigkeit vom Druckmitteleinla3 9 zu den Zahnrädern 7 und 8. Das obere Zahnrad 7 dreht sich dann im Uhrzeigersinn, das untere Zahnrad 8 entgegengesetzt. Über den Druckmittelauslaß 11 und den Stutzen 12 gelangt die Bremsflüssigkeit desweiteren in den Druckraum 13 und verschiebt den Bremskolben 2. Durch die Drehung des Zahnrades 7 dreht sich die Nachstellmutter 4. Die Nachstellspindel 3 wird dadurch aus der Nachstellmutter 4 herausgeschraubt und folgt dem Bremskolben 2.
Beim Lösen der Bremse schiebt der Bremskolben 2 Bremsflüssigkeit zurück. Diese muß wiederum die beiden Zahnräder 7 und 8 passieren. Dadurch dreht sich das Zahnrad 7 entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn. Die Nachstellspindel 3 wird auf diese Weise solange in die Nachstellmutter 4 zurückgeschraubt, bis daß der Druckraum 13 drucklos ist. Dadurch läßt sich unabhängig von Dehnungen ein konstantes Lüftspiel erzeugen.
L e e r s e i t e

Claims

Anspruche 1. Für eine hydraulische Bremse bestimmte, selbsttätige Nachsteilvorrichtung mit zwei die Rückbewegung eines Bremskolbens begrenzenden, ineinandergeschraubten Bauteilen, g e k e n n z e i c h n e t durch einen hydrostatischen Motor (7,8), der abtriebsseitig mit einem der beiden 3auteile (3,4) gekoppelt und in die Druckverbindung zur Bremse geschaltet ist.
2. Selbsttätige Nachstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß als hydrostatischer Motor eine aus zwei außenverzahnten Zahnrädern (7,8) gebildeter Zahnradmotor verwendet ist.
3. Selbsttätige Nachstellvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß ein Zahnrad (7) drehfest mit einem der ineinandergeschrauben Bauteile (3,4) verbunden ist.