DE2728612A1 - Selektives unkrautbekaempfungsmittel - Google Patents
Selektives unkrautbekaempfungsmittelInfo
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- C07D285/01—Five-membered rings
- C07D285/02—Thiadiazoles; Hydrogenated thiadiazoles
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- C07D285/12—1,3,4-Thiadiazoles; Hydrogenated 1,3,4-thiadiazoles
- C07D285/125—1,3,4-Thiadiazoles; Hydrogenated 1,3,4-thiadiazoles with oxygen, sulfur or nitrogen atoms, directly attached to ring carbon atoms, the nitrogen atoms not forming part of a nitro radical
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- Nitrogen- Or Sulfur-Containing Heterocyclic Ring Compounds With Rings Of Six Or More Members (AREA)
Description
DR. KURT JACOBSOHN D - 8042 OBERSCHLEISSHEIM
•L 24. Juni 1977
3 QV S-579
GULF OIL CORPORATION
Pittsburgh, Pennsylvania 15230, U.S.A.
Pittsburgh, Pennsylvania 15230, U.S.A.
Selektives Unkrautbekämpfungsmittel
Für diese Anmeldung wird die Priorität vom 30. Juni 1976 aus der USA-Patentanmeldung Serial No. 701 262 in Anspruch genommen.
709881/1023
ORIGINAL i
S-579 3
Unkraut wird in Sojabohnenpflanzungen selektiv durch Behandeln der Pflanzen nach dem Auflaufen mit einer Verbindung
der allgemeinen Formel
Äs-ςΛ CH3 O H
1 Jcr^-f v-^
bekämpft, in der X Brom, Fluor, Cyan oder Trifluormethyl bedeutet.
Beschreibung der Erfindung
A. Stand der Technik
Beim gegenwärtigen Stand der Technik auf dem,Gebiete der
Sojabohnenpflanzung in den Vereinigton Staaten von Amerika
ist es allgemein üblich, zur Unkrautbekämpfung eines von zwei oder drei zur Verfügung stehenden Vorauflauf-Herbiciden zu
verwenden. Im allgemeinen erzielt man hierbei eine ausreichende Bekämpfung von Unkrautgräsern. Es gibt jedoch eine Anzahl
von breitblättrigen Unkrautarten, die aus der verminderten Konkurrenz durch die Gräser Nutzen ziehen und später in der
Wachstumsperiode zu schwierigen Problemen führen, die mitunter so gross sind, dass sie das Ernten der Sojabohnen verhindern.
Man hat zwar versucht, wirksamere Vorauflauf-Herbicide
mit einem breiteren Wirkungsspektrum für Sojabohnenpflanzungen aufzufinden; dieser Versuch der Problemlösung hat sich
jedoch nicht als erfolgreich erwiesen, weil Sojabohnen gegen Herbicide empfindlich sind. Eine andere Methode zur Bekämpfung von breitblättrigem Unkraut ist die Anwendung eines Nach-
709881/1023
QJU; J ♦■;,/.*
auflauf-Herbicids kurz nach dem Auflaufen des Unkrauts. Diese
Methode hat noch keine weite Verbreitung gefunden, weil es nicht genügend geeignete Herbicide gibt. Nur mit zwei Herbiciden
sind bisher brauchbare Ergebnisse im Mittleren Westen der Vereinigten Staaten von Amerika erzielt worden, und
Xanthium konnte nur mit so grossen Mengen dieser Herbicide
vernichtet werden, dass die Sojabohnen dadurch erheblichen Schaden erlitten. (Vgl. "Successful Farming", Band 74, Nr. 4,
Seite C12, Februar 1976.)
Ebenso wie es bekannt ist, dass Sojabohnen gegen Herbicide empfindlich sind, ist es auch bekannt, dass Erdnüsse verhältnismässig
unempfindlich sind und mit einer viel grösseren Vielzahl von Herbiciden behandelt werden können. Jedoch hat
sich im Südosten der Vereinigten Staaten von Amerika ein gegen Herbicide resistentes Unkraut als Schädling für Erdnusspflanzungen
trotz Verwendung von Herbiciden entwickelt, wahrscheinlich deshalb, weil dieses Unkraut sich die verminderte Konkurrenz
zunutze macht. Dieses Unkraut, nämlich Cassia obtusifolia, ist bereits weit verbreitet und gilt heute als wahrscheinlich
das schlimmste Unkraut in Sojabohnenpflanzungen im Südosten der Vereinigten Staaten von Amerika (vgl. "Weeds
Today11, Frühjahr 1976, Seite 12-14). Man hat versucht, diesem
Problem durch maschinellen Anbau und mit verschiedenen Vorauflauf- und Nachauflauf-Herbiciden zu Leibe zu rücken. Unter
den verschiedenen Bodenbedingungen und klimatischen Bedingungen, die in dem betreffenden Gebiet herrschen, konnten mit
Herbiciden jedoch nur erratische Ergebnisse erzielt werden.
Es wurde nun gefunden, dass breitblättrige Unkrautarten
einschliesslich Xanthium und Cassia obtusifolia in Sojabohnenpflanzungen selektiv bekämpft werden können, indem man die
7 0 9 β 81712O 2 3
Pflanzen nach dem Auflaufen mit einer zur Unkrautbekämpfung ausreichenden, aber zu einer wesentlichen bleibenden Beschädigung der Sojabohnen unzureichenden Menge einer Verbindung
der allgemeinen Formel
S CH3 CBUSS \N
-^8V-A-W-CH3
behandelt, in der X einen Brom-, Fluor-, Cyan- oder Trifluormethylsubstituenten bedeutet. Im allgemeinen weisen Verbindungen, bei denen der Substituent in m-Steilung steht, eine
stärkere herbicide Aktivität auf und werden aus diesem Grunde gewöhnlich bevorzugt.
(1) Synthese der Herbicide
Das allgemeine Verfahren zur Synthese der erfindungsgemäss verwendeten Herbicide wird durch das folgende Reaktionsschema veranschaulicht:
709881/1023
/
X' Toluc
/TY-
Das folgende Verfahren, das sich auf die Synthese einer unsubstituierten Benzylverbindung bezieht, ist ein repräsentatives Verfahren, das hier zu Zwecken der Erläuterung beschrieben wird.
Eine Lösung von Natriumäthylat in Äthanol (hergestellt
durch Zusatz von 13,5 g wasserfreiem Natriummethylat zu 300 ml absolutem Äthanol) wird mit 31 g 2-Methylamino-5-mercapto-1»3,^-thiadiazol versetzt. Nach 15 Minuten langem Rühren bei
Raumtemperatur setzt man zu der homogenen Lösung 36 g Benzylbromid zu und erhitzt das Reaktionsgemisch 4 Stunden auf
Rückflusstemperatur. Hierauf treibt man den grossten Teil des
Äthanols unter vermindertem Druck ab, setzt Wasser zu und ex-
70988Ί/Γ023
trahiert das Reaktionsgemisch mit Äthylacetat. Der Äthylacetatextrakt
wird mit Wasser und gesättigter Kochsalzlösung gewaschen und dann über Natriumsulfat getrocknet. Nach dem
Abtreiben des Lösungsmittels hinterbleibt ein zähflüssiges öl, das beim Umkristallisieren aus einem Gemisch aus Äther und
Petroläther 29,7 g 2-Methylamino-5-benzylthio-1,3,4-thiadiazol
ergibt; F. 87-89° C.
Herstellung von 1,3-Dimethyl-3-(5~benzylthio-1,3,4-thiadiazol-2-yl)-harnstoff
Eine Lösung von 4,0 g 2-Methylamino-5-benzylthio-1,3,4-thiadiazol
in 100 ml Äthylacetat wird mit 1,5 g Methylisocyanat versetzt. Das Reaktionsgemisch wird 2 Stunden bei
Raumtemperatur gerührt und dann weitere 2 Stunden auf Rückfluss temperatur erhitzt. Der beim Zusatz von Petroläther auskristallisierende
1,3-Dimethyl-3-(5-benzylthio-1,3,4-thiadiazol-2-yl)-harnstoff
wird abfiltriert, mit Äther gewaschen und getrocknet. Ausbeute 4,7 g» F. 139-142° C.
Nach den obigen Verfahren hergestellte Verbindungen sind in der nachstehenden Tabelle zusammengefasst.
709881/1023
S-579
Tabelle I
Verbindungen der allgemeinen Formel
Verbindungen der allgemeinen Formel
-CH.
Verbindung Nr. | X | m-Cyan | F., 0C |
1 | p-Brom | 104-106 | |
2 | m-Fluor | 117-119 | |
3 | p-Fluor | 115-118 | |
4 | m-Trifluormethyl | 168-171 | |
VJl | p-Nitro | 118-119 | |
6 | 2.6-Dichlor | 168-171 | |
7 | 210-213 |
Die Verbindungen Nr. 6 und 7 sind für die Verwendung im Sinne der Erfindung ungeeignet und dienen nur zur Erläuterung der
engen Brauchbarkeitsgrenzen. Die Verbindung Nr. 6 ist gegen Unkrautarten, wie z.B. Amaranthus retroflexus, Abutilon theophrasti
und Ipomoea, nicht wirksam genug, wenn sie in so geringen Mengen angewandt wird, dass keine bleibende Schädigung
der Sojabohnen eintritt. Die Verbindung Nr. 7 hat allgemein eine so geringe Phytotoxizität, dass sie als landwirtschaftliches
Herbicid praktisch wertlos ist.
(2) Unkrautbekämpfung in Gegenwart von Sojabohnen
Die Bekämpfung von Unkraut in Gegenwart von Sojabohnen nach dem Auflaufen wird an Hand von Gewächshausversuchen erläutert,
die nach dem folgenden Verfahren durchgeführt werden.
- 6 709881/1023
Verfahren
Rechteckige Schalen aus Polystyrolschaumstoff von 30,5 cm Länge, 25,4 cm Breite und 7,6 cm Tiefe werden mit Gewächshaus-Pflanzboden beschickt. Samen der zu untersuchenden
Pflanzenarten werden in den Boden eingepflanzt, und die bepflanzten Schalen werden auf die Gewächshausbänke gesetzt,
wo Temperatur und Bewässerung auf gute Wachstumsbedingungen eingeregelt werden. 12 Tage nach dem Einpflanzen, wenn alle
Pflanzen aufgelaufen sind und einen normalen Wuchs zeigen, werden die Pflanzen mit einer wässrigen Dispersion des betreffenden Herbicids in einem Spritzvolumen von 0,375 m /ha
gespritzt. Spritzmischungen können durch Verdünnen eines eraulgierbaren Konzentrats, das ausser dem Herbicid ein Lösungsmittel, wie ein Gemisch aus 3 Teilen Xylol und 1 Teil
Isophoron, zusammen mit 1 Teil eines handelsüblichen Emulgiermittels, nämlich eines Gemisches aus einem anionischen
und einem nicht-ionogenen Tensid, enthält, mit Wasser hergestellt werden.
Zwei bis drei Wochen nach dem Spritzen wird der Zustand der Pflanzen beobachtet und nach einer Skala bewertet, auf
der die Werte von 1 bis 10 von einer gerade bemerkbaren, vorübergehenden Schädigung bis zu vollständiger Abtötung reichen. Wenn keine Schädigung beobachtet werden kann, wird der
Wert Null angegeben. Repräsentative Ergebnisse finden sich in der folgenden Tabelle. Wenn für die gleiche Pflanzenart und
Spritzdichte zwei Werte angegeben sind, handelt es sich um die Ergebnisse von zwei Versuchen, von denen der eine zu Beginn des Frühlings und der andere gegen Ende des Frühlings
oder zu Beginn des Sommers durchgeführt worden ist.
709881/1023
Pflanzenart | Tabelle II | Nr. | Ergebniswerte für die gemäss Tabelle identifizierten Verbindungen |
r b i η d u η Nr. 3 |
g Nr. 4 |
I | Nr. 5 | |
Amaranthus retroflexus |
V e 1 Nr. 2 |
10 | 10 | |||||
Ergebnisse von Gewächshausversuchen | 9 | 10 | 8 | 10 | ||||
Spritz | 10 | |||||||
O | Polygonum | dichte , g/ha |
10 | 10 | ||||
9881 | 560 | 10 | 10 | 10 | 10 | 10 | ||
280 140 |
10 | 10 | 10 | 10 | ||||
ο « κ» |
70 | 10 | 10 | 8 | 10 | |||
«α | Abutilon theophrasti |
560 | 10 | 8 | 10 | |||
280 | 10 | 10 | 10 | 10 | 10 | |||
140 | 9 | 9 | 10 | 8 | ||||
70 | 6 | 8 | 7 | 8 | ||||
560 | 7 | |||||||
280 | ||||||||
140 | ||||||||
70 | ||||||||
Datura
stramonium
Ipomoea
purpurea
Xanthium
Spritzdichte ,
g/ha
560
280
140
560
280
140
70
560
280
140
70
Ergebniswerte fUr die gemäss Tabelle I
identifizierten Verbindungen
Nr.
10 10 10
9 7 4
10
10
Verbindung
Nr. 2 Nr. 3 Nr. 4 Nr. 5
10 | 10 | 10 | 10 |
10 | 10 | 10 | 10 |
10 | 10 | 10 | |
10 | 10 | ||
10 | 8 | 8 | 10 |
9 | 8 | 8 | 10 |
8 | 6 | 10 | |
3 | 6 | ||
8 | 10 | 8 | 10 |
10 | 10 | 10 | 10 |
10 | 10 | 10 | |
10 | 10 | ||
Pflanzenart
Tabelle II Ergebnisse von Gewächshausversuchen
Spritzdichte,
g/ha Ergebniswerte für die gemäss Tabelle I
identifizierten Verbindungen
identifizierten Verbindungen
Nr. 1
Verbindung
Nr. 2 Nr. 3 Nr. 4
Nr. 2 Nr. 3 Nr. 4
Nr.
Desmodium
tortuosum
tortuosum
I
O
O
Sesbania
exaltata
exaltata
Cassia
obtusifolia
560
280
140
560
280
140
70
560
280
140
70
10
10
10
10
10
10
10
10
10
10
10
10
10
10
10
10
10
10
10
10
10
10
10 10
10 10 10 10
Tabelle II | • Ergebniswerte für die gemass Tabelle |
I | Nr. 5 | I | |
• | Ergebnisse von Gewächshausversuchen | identifizierten Verbindungen | 10 | VJl vo |
|
Verbindung | 10 | ||||
Spritz | Nr. 1 Nr. 2 Nr. 3 Nr. 4 | 10 | |||
dichte , | 10 10 | 6 | |||
Pflanzenart | g/ha | 10 10 8 | 4; 8 | ||
Sida spinosa | 560 | 5 8 7 | 2; 5 | ||
280 | 2 6 4 | 5; 2 | |||
140 | 4; 3 2 1 | 1 | |||
70 | 1; 4 2; 2 2; 1 1 | ||||
Sojabohnen | 560 | 2; 2 1 1; 0 | |||
280 | 0; 1 1; 1 1; 0 | ||||
140 | |||||
70 | |||||
Nach den oben angegebenen Werten kann die Herbicidmenge beurteilt werden, die gegen unter ausgezeichneten Bedingungen
wachsende Pflanzen wirksam ist. Der Fachmann weiss, dass Pflanzen, die unter ungünstigen Bedingungen wachsen, eine
grössere Menge Herbicid benötigen können. Ferner ist es allgemein üblich, weniger wirksame Behandlungsmethoden anzuwenden,
damit der Sprühnebel nicht vom Wind abgetrieben wird. Daher muss nach herkömmlicher Praxis der Anteil der Sprühstrahlen
berücksichtigt werden, der nicht die Blätter erreicht, sondern auf den Boden fällt und verlorengeht. In Anbetracht
ihrer hochgradigen Wirksamkeit werden die erfindungsgemäss verwendeten Verbindungen vorzugsweise in inerten
Verdünnungsmitteln angewandt, um eine gleichmässigere Verteilung zu erzielen. Bevorzugte Verdünnungsmittel sind Wasser
und inerte Pulver.
Ende der Beschreibung.
- 12 -
709881/1023
Claims (6)
1. Verbindung', gekennzeichnet durch die allgemeine Formel
—jf
«3 J? 6-N-CH.
in der X Brom, Fluor, Cyan oder Trifluormethyl bedeutet.
2. 1,3-Dimethyl-3-(5-m-cyanbenzylthio-1,3,4-thiadiazol-2-yl)-harnstoff.
3. 1t3-Dimethyl-3-(5-p-brombenzylthio-i,3,4-thiadiazol-2-yl)-harnstoff.
4. 1,3-Dimethyl-3-(5-m-fluorbenzylthio-1,3,4-thiadiazol-2-yl)-harnstoff.
5. 1,3-Dimethyl-3-(5-m-trifluormethylbenzylthio-1,3t4-thiadiazol-2-yl)-harnstoff.
6. Selektives Unkrautbekämpfungsmittel für Sojabohnenpflanzungen,
dadurch gekennzeichnet, dass es ausser einem inerten Verdünnungsmittel eine Verbindung gemäss Anspruch 1 bis 5 als
Wirkstoff enthält.
709801/1023
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