DE2728585A1 - Vorrichtung zur anaeroben reinigung von abwasser - Google Patents

Vorrichtung zur anaeroben reinigung von abwasser

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Description

Patentanwälte
Dr.-Ing. Walter Abitz ,
Dr. Dicier F. M ο rf
Dipl.-ΡΙν,ο. M. Gritschneder 2k. Juni 1977
8 München 86, Pienzenauerstr. 28 BO-5469
N.V. CENTRALE SUIKER MAATSCHAPPIJ Herengracht *I93, Amsterdam, Holland
Vorrichtung zur anaeroben Reinigung von Abwasser
709852/1192
Sie Erfindung betrifft eine Anlage zur aneroben Reinigung von Teilchen enthaltenden Abwasser mittels eines Reaktionsraums, in dem eine Nachklärvorrichtung vorgesehen ist, welche einen Klärraum von einem anaerobischen Faulraum trennt, sowie eine Einrichtung zur Verwendung des entwickelten Methangases als Förderhilfe für die Teilchen und zur Trennung des Gases von den Teilchen, die aus zersetzbaren Verunreinigungen bestehen.
Dabei ist eine Reaktionszone oder ein Faulraum vorhanden, in den Abwasser mit einer Aufschlämmung von Verunreinigungen eingeleitet wird.
Es ist bekannt, dass Abwasser, welches zersetzbare, organische Stoffe enthält, mittels eines anaeroben mikrobiologischen Zersetzungsprozesses gereinigt werden kann, wobei Methan und Kohlendioxid erzeugt werden.
Die Verwendung dieses Verfahrens für die direkte Reinigung von Abwasser, insbesondere von konzentriertem industriellem Abwasser wurde versucht, hatte jedoch mehrere Nachteile. Es kann kaum ein stabiles Ausfaulen erreicht werden und ein brauchbares Verfahren, welches mit einer aerobischen Reinigung vergleichbar ist, konnte im technischen Masstab nicht realisiert werden. In der Zeitschrift 11H2O" (1974-), Nr. 7, ist auf den Seiten 281 bis 289 der Stand der Technik mit einem ausführlichen Literaturhinweis angegeben.
In der genannten Zeitschrift ist auf Seite 281 ausgeführt, dass bei Verwendung eines Mathan entwickelnden Ausfaulens für die Behandlung von weniger konzentrierten Abwasser (von 0,1 bis 0,5 Gew.% organischen Materials) eines der grössten Probleme darin besteht, einen brauchbaren Weg zum Abschwemmen des Faulschlamms zu finden. Ein stabiles Ausfaulen unter Methanentwicklung kann auf kontinuierlicher Weise nur durchgeführt werden, falls die Gesamtmenge des aktiven bakteriellen Materials im Reaktionsraum auf einem gleichmässig hohen Wert gehalten werden kann.
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Auf Seite 283 dieser Zeitschrift ist in Fig. 1 eine Versuchsanlage dargestellt, in welcher ein Nachklärraum anschliessend an einen Behälter für die Aufnahme von Gas vorgesehen ist und an der Oberseite desselben liegt, wobei der Behälter an seiner Unterseite eine kreisförmige Öffnung hat, die sowohl als Einlass als auch als Auslass des Nachklärraums dient. Mit einer derartigen Anlage kann ein stabiles und kontinuierliches Verfahren nicht erreicht werden.
Die beschriebenen Probleme, die sich auf die beschriebenen Erfahrungen mit einer Versuchsanlage mit einem Inhalt von 16 Liter beziehen, sind bei industriellen Reaktionsräumen noch grosser, die ein Volumen von Dutzenden oder mehreren Hunderten Kubikmeter aufweisen.
Bei den vorhandenen üblichen Faulbehältern für Faulschlamm ist beispielsweise eine Verweilzeit des gesamten Gemisches von etwa 30 Tagen üblich. Zur Erzielung einer wirksamen Reinigung sollte diese Verweilzeit des Faulschlamms, d. h. seine Lebendauer,nicht kürzer gemacht werden (gemäss den Ausführungen im unteren Teil der Seite 287 der vorausgehend genannten Zeitschrift mindestens 10 Tage), während gleichzeitig die Verweildauer der Flüssigkeit auf mehrere Stunden, beispielsweise 3 bis 6 Stunden, verringert wird. Eine wirksame Reinigung kann in einer so kurzen Zeitspanne lediglich erreicht werden, wenn verhältnismässig hohe Faulschlamm-Konzentrationen im Reaktionsraum vorhanden sind, beispielsweise einige Dutzend Gramm Je Liter. Um dies zu erreichen, ist ein wirksames System erforderlich, bei dem die folgenden Bedingungen erfüllt sind:
1. Die aufsteigenden Gasblasen werden gesammelt und das Gas wird in wirksamer Weise entfernt, so dass kein Schaum oder keine Flüssigkeitstropfen mitgeführt werden.
2. Die Flüssigkeit wird von dem Gemisch aus Faulschlamm und Flüssigkeit derart entfernt, dass ein im wesentlichen schlammfreies Abwasser erhalten wird.
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3· Der von der Flüssigkeit abgetrennte Faulschlamm wird konzentriert und im Reaktionsraum mit der grösstmöglichen Geschwindigkeit rezirkuliert.
Die Trennung von Schlamm und Ablaufwasser in den üblichen aerobischen Reinigungssystemen wird im allgemeinen mittels eines von der Belüftungszone getrennten Nachklärraums durchgeführt, und der eingedickte Schlamm wird über eine Leitung mittels einer Pumpe oder in anderer Weise in die Belüftungszone rezirkuliert.
Da in aerobischen Systemen eine beträchtliche sshlamrabildung erhalten wird, wird ein Teil des eingedickten Schlamms gleichzeitig vom System entfernt (Abflusschlamm).
Dies unterscheidet sich völlig von einer anaerobischen Reinigung, und zwar aus folgenden Gründen:
a. Im Hinblick auf die geringe Schlammbildung muss nur ein geringer Anteil an Schlamm entfernt werden.
b. Es besteht keine Notwendigkeit, einen Sumpf des Nachklärraums zu verwenden, um einen konzentrierten Abflusschlamm zu erhalten, da am Boden des Reaktionsraums eine hohe Schlammkonzentration als Folge des guten Absetzvermögens des anaerobischen Schlamms vorhanden ist.
c. Die Verweilzeit des Schlamms ausserhalb des Reaktionsraums sollte auf ein Mindestmass beschränkt werden, da sonst eine Gasbildung und Flotation auftreten könnte, so dass die Funktion des Klärraums vereitelt werden würde.
Mehrere Versuche, eine anaerobische Reinigung im industriellen Masstab durchzuführen, sind misslungen, und zwar im wesentlichen aus den Gründen, die vorausgehend aufgeführt worden sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorausgehend unter
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1 bis 3 aufgeführten Bedingungen au erfüllen, ohne dass Flotation und andere Schwierigkeiten auftreten.
Ferner liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, folgende Vorteile zu erzielen:
- Einfachen Aufbau
- Leichter Zugang zu allen Bauteilen,
- Wegfall von bewegten Bauteilen, einschliesslich Umwälzpumpenanlagen
- Möglichkeit einer optimalen Anpassung der Anlage an typische Eigenschaften eines bestimmten Abwassers und Schlamms sowie an die Eingangsbelastung durch richtige Auswahl der jeweiligen Bemessungsverhältnisse und durch eine Steuerung oder Einstellung der Einlassöffnung(en) des Klärraums,
- Kontinuierliche Verfahrensweise.
Schliesslich liegt der Erfindung die Aufgabe zügrunde, eine gedrängte wirksame Anlage für die anaerobische Reinigung von Abwässern aus dem industriellen und/oder Wohnbereich zu schaffen.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich in Verbindung mit der anschliessenden Beschreibung der Erfindung.
XJm die vorausgehend genannten Bedingungen zu erfüllen, wird erfindungsgemäss das Prinzip ausgenützt, dass eine Flüssigkeitssäule, in welcher Gasblasen vorliegen, ein geringeres spezifisches Gewicht aufweist, als eine Flüssigkeit ohne derartige Gasblasen.
Dieses Prinzip, auf welchem die bekannte Mammutpumpe beruht, hat gegenüber anderen Pumpenarten gewise Vorteile und Nachteile und wird nur bei bestimmten Anwendungen verwendet.
Es wurde erfindungsgemäss überraschend gefunden, dass dieses Prinzip ausgenützt werden kann, um die Flüssigkeit aus dem
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anaerobischen Reaktionsraum in den Nachklärraum zu fördern und den Faulschlamm in den Reaktionsraum zurückzuführen, ohne Eingangsenergie und ohne Verwendung bewegter mechanischer Teile.
Sie Anlage zur anaerobischen Reinigung von Abwasser, welche einen Reaktionsraum und eine darin angeordnete Nachklärkammer aufweist, sowie eine Trennvorrichtung für Gase, Faulschlamm und Flüssigkeit, ist erfindungsgemäss dadurch gekennzeichnet, dass die Nachklärkammer an der Oberseite des Reaktionsraums von diesem getrennt ist und mit einer Einlassöffnung für das Gemisch von Faulschlamm und Wasser aus dem Reaktionsraum ausgestattet ist, wobei eine Auslassöffnung zum Reaktionsraum vorhanden ist, die niedriger liegt als die Einlassöffnung, so dass der durch Absetzen in der Nachklärkammer abgetrennte Faulschlamm in den Reaktionsraum zurückgeleitet wird, wobei eine Leitvorrichtung vorhanden ist, welche die Einlassöffnungen und die Auslassöffnungen der Nachklärkammer gegenüber einer Aufwärtsströmung entwickelter Gase abschirmt und eine eigene Vorrichtung die Gase abfängt und entfernt, so dass eine Menge anaerobischen Faulschlammes kontinuierlich abgezogen und rezirkuliert wird, um einen Reinigungsprozess zu erzielen, welcher durch Ausfaulen in einer kontinuierlichen stabilen Weise arbeitet.
Die Anlage ist vorzugsweise mit einer Einrichtung zur Steuerung und Einstellung der Höhe der Einlassöffnungen der Nachklärkammer ausgestattet.
Die Einlassöffnung in die Nachklärkammer liegt oberhalb einer Leitwand, welche die aufsteigenden Gasblasen in eine Richtung seitlich der horizontalen Projektion der Einlassöffnung in die Gasaufnahmezone leitet, während die Flüssigkeit mit dem Schlamm um die Leitwand zur Einlassöffnung strömen kann.
Die Auslassöffnung am Boden der Nachklärkammer liegt höher als die Leitwand, welche schräg oder horizontal im Reaktionsraum angeordnet ist und welche die aufsteigenden Gasblasen an einem Erreichen der Auslassöffnung hindert.
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Über der Leitwand liegt ein vertikaler Kanal, dessen vertikale Wand im wesentlichen in einen Überlauf zur Nachklärkammer hineinragt, wobei diese Wand unterhalb des Überlaufs mit der Wand der Nachklärkammer eine Aufnahmezone bildet, in der Gas aufgenommen wird, und mit einem geregelten Überdruck abgezogen werden kann.
Die Nachklärkammer erweitert sich konisch nach oben und hat in ihrem oberen Bereich eine Schaumsammeizone, die an ihrer Unterseite offen ist und durch eine Begrenzungswand begrenzt ist, in die ein Rohr oder mehrere Rohre hineinragen, die von jener Wand der Nachklärkammer schräg nach oben bis zur Begrenzungswand führen, so dass Einlassöffnungen für das Gemisch aus Schlamm und Wasser zum Eintritt desselben in die Nachklärkammer gebildet werden.
Die Anlage enthält eine einstellbare Vorrichtung zur Steuerung der Höhe der Einlassöffnung für das Gemisch aus- Schlamm und Wasser, welches in die Nachklärkammer eintritt.
Ein Rohr oder mehrere Rohre können längs ihrer Längsachse verschiebbar angeordnet sein, um die Höhe der Einlassöffnung vom Reaktionsraum in die Nachklärkammer am Ende der in den Reaktionsraum vorstehenden Rohre in steuerbarer Weise zu ändern, wobei die verschiebbar angeordneten Rohre in stationären Rohren liegen, die sich von der Wand der Nachklärkammer zur Wand der Schaumsammeizone erstrecken.
Stand der Technik
Aus der DT-PS 275 498 ist eine Anlage zur Behandlung von Abwasserschlamm beschrieben, bei welcher der frische Schlamm mit Paulschlamm vermischt wird. In einem Reaktionsraum kann ein Mischtrichter in eine solche Lage gebracht werden, dass die Anordnung eine gewisse Ähnlichkeit mit der erfindungsgemässen Anlage aufweist.
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Jedoch wird in der Anordnung der DT-PS 275 4-98 der frische Schlamm in den Mischtrichter eingegeben, tritt aus diesem am Boden aus und wird mit Faulschlamm vermischt, wobei das aufsteigende Gas im wesentlichen zum Boden des Trichters geführt wird, um den Schlammischvorgang zu verbessern.
Die Erfindung wird anschliessend in Verbindung mit den Zeichnungen beschrieben, welche schematische Ansichten von Ausführungsbeispielen gemäss der Erfindung darstellen; es zeigen:
Fig. 1 einen radialen Schnitt einer zylindrisch ausgeführten Anlage einer Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines rechteckförmigen Anlage gemäss einer Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 3 einen Längsschnitt durch eine weitere rechteckförmige Ausführungsform der Erfindung, bei welcher ein Abflusskanal in der Mitte der Nachklärkammer angeordnet ist.
In den einzelnen Figuren bedeuten:
1- Reaktionsraumwand
2 - Wand der Nachklärkammer
3 - Leitungen, welche die Einlassöffnungen in die Nachklärkammer bilden,
4- - Schaumsammeizone
5 - Leitwand unter den Einlassöffnungen
6 - Leitwand ' unter den Auslassöffnungen
7 - Gasförderung
8 - Oberlaufabzug
9 - Gassammeizone
iO, 11 horizontale Leitungen, zwischen welchen Flüssigkeitssäulen 12 und 13 liegen
12 - Flüssigkeitssäule in der Nachklärkammer mit viel Schlamm
und ohne Gasblasen
13 - Flüssigkeitssäule ausserhalb der Nachklärkammer mit weniger
Schlamm, aber mit Gasblasen.
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Die Nachklärkammer gemäss Fig. 1'hat die Form eines kreisförmigen Trichters oder Kegels mit einem Kegelwinkel von beispielsweise 45 » der an seiner Unterseite eine öffnung 14 aufweist. Im Trichter können öffnungen 15 an beispielsweise vier Positionen vorgesehen sein, an denen die Leitungen 3t die in diesem Beispiel aus zylindrischen Rohren bestehen, befestigt sind. Gemäss Fig. 1 wurde auch für die Leitungen ein Neigungswinkel von 4-5° gewählt, so dass die Achse der Leitungen 3 senkrecht zur Trichterwand liegt. Dies ist jedoch für die Funktion des Trichters nicht wesentlich. Die vier Bohre 3 reichen in die mittige Zone 4, die an ihrer oberen und unteren Seite offen ist.
Unter jedem Rohr 3 liegt eine Leitwand 5> welche beispielsweise aus einem halbzylindrischen Rohrabschnitt besteht, welcher die aufsteigenden Gasblasen an einem Erreichen der Rohre 3 hindert, da die Gasblasen während ihres Aufsteigens durch die Leitwände in eine Richtung ausserhalta der Reichweite der öffnungen 15 getrennt werden.
Unter der öffnung 14 des Trichters ist ein Körper 6 angeordnet, der aus zwei konischen Teilen besteht. Durch diese Formgebung werden aufsteigende Gasblasen seitlich ausserhalb der Reichweite der öffnung 14 geleitet; ferner wird das Rezirkulieren des Schlamms vom Bereich 2 in den Reaktionsraum in gesteuerter Weise durchgeführt.
Die Reaktionszone 1 wurde nicht weiter nach unten dargestellt, als die Leitwand 5* wobei sich die Reaktionszone um einen Betrag von 2 bis 4 m weiter nach unten erstreckt, beispielsweise mindestens um einen Betrag,der der Höhe der Nachklärkammer 2 entspricht. Am Boden des Reaktionsraums ist ein Einlass für das zu behandelnde Abwasser, welches einer Vorreinigung unterzogen werden kann, und ferner ein Auslass zum Abziehen von Material und Reinigung der Anlage, wobei dieser Auslass während des normalen Betriebs der Anlage geschlossen werden kann.
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Die Anlage arbeitet in folgender Weise:
Wasser mit aktivem Schlamm zum anaerobischen Ausfaulen wird in den Reaktionsraum des Behälters eingeleitet und dabei kontinuierlich das zu reinigende Abwasser zugegeben. Durch die Ausfaulreaktion werden Gasblasen im Schlamm erzeugt, und der Schlamm wird allmählich in Methan und etwas Kohlendioxid und Wasser zersetzt. Das Gas arbeitet als Blasenpumpe, wobei in dem die Nachklärkammer 2 umgebenden Bereich in der Flüssigkeit eine nach oben gerichtete Strömungswirkung erzielt wird. Somit fliesst die Flüssigkeit mit einem Teil des Schlamms durch die Öffnungen 15 in die Leitungen 3 und von diesen in die Schaumsammeizone 4, in welcher der Schaum auf der Flüssigkeit schwimmt und entweder durch eine Abstreichvorrichtung oder durch einen eigenen,nicht dargestellten Überlauf oder durch chemische Mittel abgezogen werden kann. Wasser und Schlamm tröpfeln in den Trichter der Nachklärkammer und am Boden des Trichters wird eine höhere Schlammkonzentration erzielt. Das Gemisch verlässt den Trichter 2 durch die Öffnung 14.
Die aufsteigenden Gasblasen fliessen mit der Flüssigkeit nicht in die Öffnungen 15, sondern werden mit Flüssigkeit zusammen um die abschirmende 'Leitwand 5 geleitet, so dass die Flüssigkeit diese Öffnung erreichen kann, aber die Gasblasen bis zum Gassammeiraum 9 hochsteigen, aus dem Gas über den Gasauslass unter einem gewissen Überdruck abgeführt wird, welcher ausreichend hoch ist, damit etwas Gas im Gassammeiraum 9 verbleibt, ungeachtet des höheren Flüssigkeitsspiegels in der Nachklärkammer 2.
Die Zirkulation der Flüssigkeit und des Schlamme in der beschriebenen Weise erfolgt hauptsächlich durch den Unterschied im spezifischen Gewicht des Gemisches aus Wasser, Schlamm und Gasblasen im Bereich zwischen den Niveaulinien 10 und 11, beispielsweise oberhalb der Säule 12 innerhalb der Nachklärkammer 2 und der Säule 13 ausserhalb der Nachklärkammer ie Heaktionsraum. Innerhalb der Nachklärkammer wird eine aufstei-
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gende Flüssigkeitsströmung dieser Zirkulationsbewegung überlagert, so dass die Flüssigkeit in der Schaumsammeizone 4-nach unten fliesst und sich im unteren Teil in zwei Flüssigkeit sströme aufteilt. Dadurch ergibt sich eine abwärts gerichtete Strömung zur Öffnung 14- mit eingedicktem Schlamm und eine aufsteigende Strömung um die Schaumsammeiszone 4 herum zum Überlauf 8, und diese Strömung wird durch zu behandelndes Abwasser kompensiert, welches am Boden der Anlage zugeführt wird.
Wegen des Überlaufs 8 gelangt die Strömung in einen Bereich, welcher sich in Richtung zur Oberseite allmählich erweitert, wodurch die Strömungsgeschwindigkeit verringert wird, so dass die Flüssigkeit in wirksamer Weise von Schlammteilchen getrennt wird.
In die Leitungen 3 können innere Leitungen 16 geschoben sein, welche in den Leitungen 3 hin- und herverschoben werden können, um die Höhe der Einlassöffnungen 18 an ihren unteren Enden zu verändern, so dass eine inhärente Zirkulation in natürlicher Weise eingestellt und wie vorausgehend beschrieben gesteuert werden kann.
Während des ausreichenden AusfaulVorgangs wird soviel Schlammmaterial zersetzt, wie mit dem frischen Abwasser zugeführt wird, so dass im wesentlichen keine Entnahme von Schlammmaterial aus der Anlage erforderlich ist, abgesehen von einer zu Reinigungszwecken erfolgenden Entnahme.
In Fig. 2 ist ein rechteckförmiger Reaktionsbehälter dargestellt; in dieser Figur ist die Vorderwand und Rückwand weggelassen, sowie der untere Teil des Reaktionsbehälters.
Im unteren Teil des Reaktionsbehälters ist ein Einlass für das zu behandelnden Schlamm führendes Abwasser und dieser untere Teil ist etwa ebenso hoch wie der dargestellte Teil der Anlage.
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Bei dieser Ausführungsform sind die Leitwände 5 und 6 zur Führung der Gasblasen als geradlinig ausgebildete»geneigt angeordnete Körper aus Tafelmaterial ausgeführt, wobei die Leitwände die rechteckförmigen öffnungen 14 und 15 en ihrer Oberseite gegenüber aufsteigenden Gasblasen abschirmen, so dass die Gasblasen die Gassammeizone 9 nicht erreichen können und nicht innerhalb der öffnungen 14 und 15 nach oben fliessen. Eine weitere Leitwand 19 bildet eine Trennung zwischen der Oberfläche des Schaumsammeiraums 4 und der Oberfläche der Kammer, aus welcher die gereinigte Strömung über den Überlaufabfluss 8 abgezogen wird. Vertikal einstellbare Trennwände und 21 werden zur Steuerung des Zuflusses in die Nachklärkammer und zum Abzug vom Reaktionsraum über die öffnung 15 verwendet.
In Fig. 3 sind zwei Nachklärkammern 2 benachbart zueinander dargestellt, welche im horizontalen Querschnitt entweder kreisförmig oder rechteckförmig ausgebildet sein können. An den benachbarten Seiten sind vertikale Rohre 3 vorgesehen und im mittigen Teil eine gemeinsame Leitung 3 für beide Nachklärkammern. Diese Ausführung entspricht im übrigen im wesentlichen jener der Fig. 1 und 2.
Veitere Ausführungsformen sind möglich, die mit dem gleichen vorausgehend erläuterten Prinzip arbeiten, da dieses in unterschiedlichen Konstruktionen von Nachkläranlagen verwendet werden können.
Ausführungsbeispiel
In einem zylindrischen Reaktionsbehälter mit einem Inhalt von 6 nr ist eine Nachkläranlage gemäss Fig. 1 angeordnet. Der Abstand zwischen zwei horizontalen Ebenen 10 und 11, welcher die Wirkungsweise der Nachkläranlage ermöglichte, betrug 25 cm. Bei diesem Reaktor wurde Schlamm führendes Abfallwasser am Sumpf des Reaktionsbehälters in einer Menge von 1 nr/Std. zugeführt. Der chemische Sauerstoffbedarf des zugeführten
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Fluids betrug 3000 g/cm . Die Verweildauer betrug 4- Stunden.
Zunächst wurde in den Reaktionsbehälter ein Schlamm als Impfschlamm von einem Faulbehälter einer städtischen Abfallwasser-Reinigungsanlage zugeführt. Nach einer kurzen Anlaufperiode betrug die entwickelte Gasmenge 1 nr/Std. und enthielt etwa 90 Vol.% Methan (Naturgas).
Die Vergrösserung des Schlamms ging sehr langsam vor sich, was bei einem anaerobisehen Ausfaulen üblich ist;es erschien praktisch durchführbar, den Schlamm von der Strömung in wirksamer Weise derart zu trennen, dass eine Konzentration von 35 bis 40 g organischen Schiammaterials je Liter Fluid im Reaktionsraum aufrechterhalten werden konnte.
Es traten keine Störungen eines kontinuierlichen Betriebes ein und das wirkungsvolle Arbeiten der Anlage wurde durch den Umstand bestätigt, dass bei einer Verweildauer der Flüssigkeit von 4- Stunden eine Verweildauer des S chi am materials von 25 Tagen ermittelt wurde.
Somit wurde eine sehr wirtschaftliche Art einer Reinigung von schlammführendem Abwasser mittels der erfindungsgemässen Anlage erzielt, während Methan gewonnen wurde, das als Energiequelle verwendet werden kann.
Das gereinigte Wasser entsprach den behördlichen Vorschriften.
Ende der Beschreibung
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Claims (7)

  1. BO-5469
    Patentansprüche
    Λ.) Vorrichtung zur anaerobischen Reinigung von Abwasser mittels einer Kammer zum Nachklären und zur Trennung von Gas, Schlamm und Flüssigkeit, wobei diese Nachklärkammer in einem Reaktionsbehälter angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Nachklärkammer (2) an der Oberseite des Reaktionsbehälters (1) von diesem getrennt ist und eine Eintrittsöffnung (3) für das Gemisch aus Schlamm und Wasser aus dem Reaktionsraum aufweist, sowie eine tiefer angeordnete, in den Reaktionsraum (2) führende Auslassöffnung (14), so dass der durch Absetzen in der Nachklärkammer (2) abgetrennte Schlamm in den Reaktionsraum zurückgeführt wird, und eine Leitvorrichtung (5, 6) vorhanden ist, welche als Abschirmung für die Einlassöffnungen (3) zur Nachklärkammer (2) sowie die Auslassöffnung (14) der Nachklärkammer (2) dient, so dass die Aufwärtsströmung der entwickelten Gase jeweils von diesen Öffnungen ferngehalten wird, und ferner getrennte Gassammeiräume (9) und Gasauslässe (7) vorgesehen sind, so dass ständig ein Teil des anaerobischen Schlammes abgezogen und derart rezirkuliert wird, dass der Reinigungsvorgang durch Ausfaulen kontinuierlich gleichmässig erfolgt.
  2. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einlassöffnung (3) für die Nachklärkammer (2) oberhalb einer Leitvorrichtung (5) liegt, welche die aufsteigenden Gase seitlich von der horizontalen Projektion dieser Einlassöffnung in eine Gasaufnahmekammer wegführt, während die Flüssigkeit mit Schlamm um die Leitvorrichtung 5 herumfliessend in die Einlassöffnung (3) eintritt.
  3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, didurch gekennzeichnet, dass an der Oberseite der Leitvorrichtung (5) ein vertikaler Kanal (14, 15) liegt, dessen im wesentlichen vertikale Wand an ihrer Oberseite in einen Überlauf zur Nachklär-
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    ORIGINAL INSPECTED
    kammer (2) mündet, wobei diese Wand zusammen mit der Wand der Nachklärkammer (2) unterhalb des Überlaufs eine Gasaufnahmekammer (9) bildet, die mit einem Gasauslass verbunden ist, um die Entnahme von Gas unter einem gewissen Überdruck zu gestatten.
  4. 4-. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet, dass die Auslassöffnung (14-) im Sumpf der Nachklärkammer (2) über einer geneigt angeordneten oder horizontalen Leitvorrichtung im Reaktionsraum angeordnet ist, welche aufsteigende Gasblasen am Erreichen dieser Auslassöffnung (14·) hindert.
  5. 5· Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4-, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Nachklärkammer (2) in Richtung nach oben verbreitert und an ihrer oberen, inneren Seite einen Schaumsammeiraum (i<) aufweist, der nach unten zu geöffnet ist und welcher durch eine ansteigende Begrenzung gebildet wird, in die ein Rohr oder mehrere Rohre (3) münden, die sich von der Wand der Nachklärkammer in nach oben geneigter Lage bis zur genannten Begrenzung erstrecken und Einlassöffnungen bilden, welche das Gemisch aus Schlamm und Wasser in die Nachklärkammer (2) leiten.
  6. 6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5» gekennzeichnet durch eine verstellbare Vorrichtung (16) zur Veränderung der Höhenlage der Einlassöffnung für das Gemisch aus Schlamm und Wasser, welches im wesentlichen gasfrei der Nachklärkammer (2) zugeleitet wird.
    7· Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine oder mehrere Leitungen (16) teleskopartig verschiebbar sind, um die Höhe der Einlassöffnung (18) vom Reaktionsraun (1) in die Nachklärkammer (2) am Ende des in den Reaktionsraum hineinragenden Rohres zu verändern.
    8. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 7? dadurch gekennzeichnet, dass die teleskopartig beweglichen Rohre in stationären
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    Rohren (3) angeordnet sind, die sich von der Wand der Nachklärkammer (2) zu der ansteigenden Begrenzung der Schaumsammelkammer (4) zu erstrecken.
    9- Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Reaktionsbehälter einen rechteckförmigen horizontalen Querschnitt aufweist und dass die Nachklärkammer (2) durch eine einzige schräge Trennwand begrenzt wird, die sich vollständig zwischen zwei gegenüberliegenden Wänden des Reaktionsbehälters erstreckt, und eine Einlassöffnung in die Nachklärkammer (2) an einem Ende der Trennwand sowie eine Auslassöffnung aus der Nachklärkammer am anderen Ende der Trennwand liegt.
    10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass an der Oberseite des Reaktionsbehälters (2) zwei oder mehrere Nachklärkammern liegen.
    11. Verfahren zur anaerobischen Reinigung von Abwasser, dadurch gekennzeichnet, dass diese Reinigung mit einer Vorrichtung gemäss einem oder mehreren der vorausgehenden Ansprüche durchgeführt wird.
  7. 7 !··■;■ S 2/ 1192
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