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Zusatzmittel für Mörtel und Beton zum
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Beschleunigen des Erstarrungsbeginns (Zusatz zu Patent.. .jz.: P
25 27 546.1) Die Erfindung betrifft ein Zusatzmittel für hydraulischen Mörtel und
Beton zum Beschleunigen des Erstarrungsbeginns, das insbesondere einen die Thixotropie
des Mörtels oder Betons mindestens fördernden Stoff, einen Karbonationen abgebenden
Stoff, ein Aluminat und ein Aluminiumoxid enthält, nach Patent ... (P 25 27 546.1).
Normaler Beton beginnt etwa 3 bis 4 Stunden nach dem Eingießen in die Schalung mit
dem Erstarren. Der Beginn des Erstarrens wird mit dem Vicat-Gerät dadurch festgestellt,
daß die Nadel des Geräts in dem Probenkörper nicht mehr bis zum Boden durchdringt.
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Es sind bereits Mittel bekaiiiit, die bewirken, dalS der hydraulische
Beton oder hydraulische Mörtel schon früher als der normale Beton mit dem Erstarren
beginnt.
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So beginnt die Erstarrung eines Mörtels oder Beton dem eie hinreichende
Menge KaLzium-Chlorid hinztlgesetzt ist, etwa schon eine Stunde nach dem Einschütten
in die Schalung. Der Zusatz vo erheblichen Mengen Kalzium-Chlorid hat jedoch den
Nachteil, daß die Gefahr besteht, daß die Bewehrung des Bauteils durch Korrosion
angegriffen wird.
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Auch besteht in der Technik das Bedürfnis, Betone und Mörtel noch
sehr viel schneller zum Erstarren zu bringen, damit die Gefahr verringert, daß Zementleim
in erheblichen Mengen zwischen Fugen der Schalung herausläuft. Der Erfindung liegt
die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu vermeiden.
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Gemäß dem Hauptpatent enthält das Zusatzmittel einen die Thixotropie
des Mörtels oder Betons mindestens fördernden Stoff, z.B. ein wasserlösliches, lineares
Polyäthylenoxid, einen Karbonationen abgebenden Stoff, ein Aluminat und ein Aluminiumoxid.
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Die Wirkung dieser Mischung U dels Mörtel oder Beton ist überraschend.
Während bei Zugabe nur eines dieser Stoffe zu dem normalen Beton der Zeitraum bis
zu Beginn der Erstarrung des Mörtels oder Betons praktisch nicht oder höchstens
auf ca. 1 Stunde verringert wird, beginnt bei der Zugabe dieses Mittels zum Beton
die Erstarrung bereits nach etwa 30 bis 60 Sekunden. Dabei ist es wesentlich, daß
die Thixotropie eintritt, also in dem Augenblick, in dem der Beton oder Mörtel zur
Ruhe kommt, dieser thixotrop wird, also gelartig versteift uud daß dann nach dem
oben genannten sehr kurzen Zeitraum bereits die Erstarrung beginnt. Dieses Zusatzmittel
kann mit besonderem Vorteil für pumpbare Mörtel und Betone> beispielsweise Leichtbetone
verwendet werde, insbesondere auch für Spritz- und Schleuderbeton und auch für jeden
anderen beton, der nicht eine allzu große Korngröße des Zuschlages aufweist.
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Ein Herauslaufen des Betonleimes durch Fugen der Schalung ist wegen
des thixotropen Zustandeti verhindert. Da die Erstarrung iu außerordentlich kurzer
Zeit beginnt, kann eine untere Schicht des Betons die darüber aufgetragenen betonschichterl
tragen. Die Vorteile für Spritz- und Schleuderbeton liegen wegen der Formhaltigkeit
des mit diesem Zusatzmittel versehenen MörtelS oder Betons auf der Hand.
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Das Hauptpatent wird gemäß der Zusatzerfindung dadurch verbessert,
daß das Zusatzmittel ein Acrylharz enthält.
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Das Harz wird in einer Menge von ungefähr 0,05 bis 0,4 % bezogen auf
das Zementgewicht, dem Beton oder Mörtel beigegeben. Dieses Zusatzmittel bewirkt
eine sehr starke Viskoeitätszunahme, so daß eine sehr dünnflüssige Betonmischung
durch dieses Zusatzmittel sehr dickflüssig wird, wodurch ebenfalls das Herauslaufen
aus einer verhältnismäßig undichten Schalung verhindert wird. Von den zahlreichen
bekannten Acrylharzen haben sich die folgenden, von der Firma Rohm and ilaas, E'tjiIadelphia,
USA, gelieferten Typen als brauchbar erwiesen: Primal-ASE 60 vernetztes queilbares
Acrylatpolymer Primal-ASE 75 nicht vernetztes alkalilösliches Acrylatpolymer Primal-ASE
95 nicht vernetztes alkalilösliches Acrylatpolymer Primal-ASE 108 vernetztes quellbares
Acrylatpolymer Auch die rype (iS, ein Natriumpolyacrylat, und die Type G 110, ein
Amoniumpolyacrylat sind für den vor'liegenden Zweck geeignet.
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Die oben genannten Acrylharze haben ein Molekulargewicht von etwa
500 000 bis 1,5 Millionen; sie liegen in der Form von sauren Acrylatdispersionen
vor.
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Bei diesen oben genannten Harzen handelt es sich um sehr feinteilige
Acrylatdispersionen mit zum Teil angequollenen Teilchen, das heißt, die Produkte
liegen im Grenzbereich zwischen Dispersion und Lösung.Durch Beimischung organischer
Lösungsmittel, die mit Wasser mischbar sind, oder von Alkalien kann eine stärkere
Anlösung erreicht werden.
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Dabei quellen die Polymerketten weiter an und bewirken eine Viskositätszunahme.
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Das Acrylharz kann anstatt des gemäß der Lehre des dauptpatents verwendeten
Polyäthylenoxids verwendet sein, so daß das Zusatzmittel neben dem Acrylharz auch
noch einen karbonationenabgebenden Stoff, ein Aluminat und ein Aluminiumoxid enthält.
Es soll jedoch auch die Verwendung des Acrylharzes ohne diese zuletzt genannten
Stoffe von der Erfindung erfaßt sein, wobei dann der Beton oder Mörtel zwar sehr
schnell dickflüssig wird, jedoch später erstarrt als wenn die zuletzt genannten
Stoffe im Zusatzmittel vorhanden sind.
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Der karbonationenabgebende Stoff kann bei Ausführungsformen der Erfindung
im wesentlichen Soda enthalten. Vorzugsweise wird kalzinierte, also wasserfreie
Soda verwendet, was unter anderem den Vorteil hat, daß die erforderliche Menge Soda
verhältnismäßig gering gehalten werden kann.
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Der Karbonatrest der Soda reagiert mit den Kalziumionen sehr schnell
zu unlöslichem Kalziumkarbonat, was für den Reaktionsmechanismus des gesamten Zusatzmittels
von Bedeutung sein kann. Das Aluminat kann in überwiegendem Maße
aus
Natriumaluminat (Na2A10>) bestehen. Offenbar ist es für den Reaktionsmechanismus
des Zusatzmittels wesentlich, daß dieses Aluminat mit den im Zementleim enthaltenen
Kalziumionen eine Kalzium-Aluminium-Verbindung eingeht.
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ils Aluminiumoxid wird vorzugsweise A1203 verwendet, was für sich
allein den Erstarrungsvorgang des Betons nicht merkbar beeinflußt.
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Die einzelnen Stoffe können nacheinander dem Beton zugegeben werden,
das Mittel kann jedoch auch vorher gemischt und dann unmittelbar vor dem Einbringen
in die Schalung dem Mörtel oder Beton zugesetzt werden.
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Das Zusatzmittel wird entweder trocken oder unter Zusatz von Wasser
dem Beton oder Mörtel zugesetzt. Beispielsweise wird zum Zwecke des besseren Einmischens
in den Beton oder Mörtel das Zusatzmittel im Verhältnis Mittel zu Wasser wie 1 :
0,8 mit Wasser gemischt. Dem Mörtel oder Beton wird eo viel Zusatzmittel beigemischt,
daß die Mischung auf 100 Gewichtsteile des hydraulischen Bindemittels (Zement) 3
Gewichtsteile Trockensubstanz des Zusatzmittels enthält.
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Bei zum Einsatzort gepumpten Beton erfolgt die Zugabe möglichst nahe
am Einsatzort, es ist Jedoch unschädlich, wenn die Zugabe beispielsweise noch 15
m vor dem Mundstück der Schlauchleitung erfolgt.
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Bei einer Ausführungaform der Erfindung enthält das Zusatzmittel den
im Hauptpatent beschriebenen die Thixotropie fördernden speziellen Stoff, nämlich
das dort beschriebene Polyäthylenoxid. Der gesamte Inhalt des Hauptpatents wird
zum Gegenstand der Offenbarung der vorliegenden Anmeldung gemacht.
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Bei einer Ausrührungsform der Erfindung enthält das Zusatzmittel einen
oder mehrere der in der deutschen Patentanmeldung P 25 48 687.7 genannten die Thixotropie
fördernden Stoffe, bei denen es sich um Zellulosederivate handelt, nämlich Bydroxyäthylzellulose,
Methylzellulose und Carboxymethylzellulose. Der gesamte Inhalt der genannten Patentanmeldung
wird zum Gegenstand der vorliegenden Anmeldung gemacht.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung enthält das Zusatzmittel einen
oder mehrere der in der deutschen Patentanmeldung P 25 48 688.8 genannten, die Thixotropie
fördernden Stoffe, nämlich ein Polyacrylamid. Der gesamte Inhalt der genannten Patentanmeldung
wird zum Gegenstand der vorliegenden Anmeldung gemacht.
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Die Wirkung des Zusatzmittele kann noch vorteilhafter gestaltet werden,
wenn man die dem normalen Beton oder Mörtel innenwohnende Thixotropie, die praktisch
kaum beerkbar ist, mit bekannten Mitteln verstärkt, beispielsweise dadurch, daß
das hydraulische Bindemittel in besbuders
fein gemahlenem Zustand
bei der Mischung des Betons oder Mörtels verwendet wird. Alle diese bekannten Maßnahmen
führen jedoch lediglich dazu, daß gerade noch feststellbar ist, daß der Beton oder
Mörtel in ruhigem Zustand steifer ist als in bewegtem Zustand, die erfindungagemäße
Wirkung, daß der Beton oder Mörtel sehr steif wird, tritt jedoch mit keinem der
bekannten Mittel ein. Gemäß der Erfindung ist es sowohl fiii die Versteifung des
Betons als auch für den zeitlich früher liegenden Beginn der Erstarrung von Vorteil,
wenn für die Beton- oder Mörtelmischung besonders fein gemahlener Kalkmergel verwendet
wird. Grundsätzlich ist es vorteilhaft, wenn bei einem Mörtel alle festen Bestandteile
einen sehr hohen Verteilungsgrad aufweisen. Das Bindemittel kann sogar so fein gemahlen
sein, daß seine Teilchen in mindestens einer Richtung kolloidale Abmessungen aufweisen.
Zwar ist es bekannt, als Thixotropiemittel dem Beton oder Mörtel Bentonit beizumischen,
jedoch ist die hierdurch erzielte Wirkung nicht vergleichbar mit der durch das erfindungsgemäße
Zusatzmittel erzielten Wirkung, mit dessen Hilfe eine Versteifung so schnell eintritt,
daß laufend Beton oder Mörtel auf die soeben aufgelegte Betonschicht bzw. Mörtelschicht
aufgeschüttet werden kann.
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Der Beton oder der Mörtel kann beliebig lange Strecken bis an den
Ort der Anwendung herangeführt werden, beispielsweise auch in Rohrleitungen. Dieses
Verfahren eignet sich insbesondere für die Streckensicherung im Bergbau, wo es nicht
möglich ist, vor Ort größere Betonmengen zu mischen. Der Mörtel oder der Beton wird
daher durch fest installierte Rohrleitungen von der Erdoberfläche aus zu der Verwendungsstelle
geführt und erst in geringer Sstfernung vor der Verwendungsstelle, zum Beispiel
einige Meter vorher, wird das Zusatzmittel zugegeben. Der Aufbau von Mörtelwänden
für die Btreckensicherung unter Tage hängt entscheidend davon ab, daß sehr leichtflüssiger
Mörtel große Strecken weit transportiert werden kann, der Mörtel dann aber in möglichst
kurzer Zeit versteift und zu erstarren beginnt.
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Diese Mörtel geben auch gasdichte Wände, was für die Grubenbelüftung
und Wetterfuhrug besonders wichtig ist.
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Es ist zwethmäßig, eine möglichst innige Vermischung des Zuoatzmittels
mit dem Mörtel oder Beton zu gewährleisten.
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Dies kann auf verschiedene Art durchgeführt werden, beispielsweise
durch bewegte Rührvorrichtungen oder dergleichen. Besonders zweckmäßig ist jedoch
das Beimischen mit Hilfe eines statischen Durchlaufmischers. Ein derartiger Durchlaufmischer
besteht aus einem Hohrstück, in dem aufeinanderfolgend mehrere Schichten von gewellten
Lamellen angeordnet sind, die von dem das Rohrstück durchflieBenden Medium Teilströme
abspalten und mit anderen Teilströmen mischen. Derartige statische Mischer sind
in CZ-Chemie-Technik, 3 (1974) Seite 247 bis 250 beschrieben.
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Da sich innerhalb der Mischeinrichtung bereits eine durch 'rtsixotropie
rasch ansteifende Betonmisctiung bildet, sollte vermieden werden, daß die Betonmischung
innerhalb der Mischeinricltung erstarrt. Daher ist es zweckmäßig, vor einem Abschalten
der Strömung der flüssigen Betonmischung, die durch eine geeignete Absperrvorrichtung
irgendwo innerhalb des Leitungszugs, durch den die Betonmischung fließt, vorgenommen
werden kann, beispielsweise unmittelbar vor dem Mischer oder aber auch in unmittelbarer
Nähe des Endes der Rohrleitung oder Schlauchleitung, aus der der Beton in die Schalung
gefüllt wird, dafiir zu sorgen, daß sich keine rasch erstarrende Betonmischung innerhalb
der Mischeinrichtung befindet. Dies kann auf einfache Weise dadurch erreicht werden,
daß eine geeignete Zeit lang vor dem Zeitpunkt, zu dem die Betonströmung innerhalb
der Mischeinrichtullg zum Stillstand kommt, die Zufuhr des Zusatzmittels unterbrochen
wird.
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Es wird dann die Mischeinrichtung durch nicht mit Zusatzmittel versehenem
Beton leergespült.
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Es kalltl zweckmäßig sein, auch die sich sil die Mischeinrichtung
anschl ießejiden Leistungen noch durch nicht erstarrungsfähigen Beton leerzuspülen.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist eine Einrichtung vorgesehen,
die sicherstellt, daß vor dem Abschalten der Förderung der Betonmischung bei noch
gefüllter Mischeinrichtung die Zufuhr des Zusatzmittels rechtzeitig abgeschaltet
wird. Bei dieser Sicherungseinrichtung kann es sich beispielsweise um ein elektrisches
Gerät handeln, mit dem die Absperrventile oder Absperrschieher sowohl für die
Betonmischung
als auch für das Zusatzmittel betatigt werden, und die dann, wenn sie von der Bedienungsperson
beispielsweise durch einen Knopfdruck das SignaL erhält, die Betonzufuhr zu unterbrechen,
zunächst die Zufuhr des Zusatzmittels zur Mischeinrichtung unterbricht wid eine
vorbestimmte Zeit lang später die Mörtel- oder Betonzufuhr. Es ist aber auch möglich,
beispielsweise beide Absperreinrichtungen von Hand bedienbar auszugestalten und
gegenseitig mechanisch zu verriegeln, so daß die Mörtel oder Betonzufuhr nicht unterbrochen
werden kann, bevor die Zufuhr des Zusatzmittels unterbrochen ist.
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Weitere Merkmale und VorteiLe der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung mehrerer Ausführungabeispiele für das Zusatzmittei und für die Betonmischung
wid aus der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
anhand der zeichnung, die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigt, und aus den
Ansprüchen. Die einzelnen Merkmale können je einzeln fiir sich oder zu mehreren
in beliebiger Kombination bei einer Ausführungsform der Erfindung verwirkiicht sein.
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Die einzige Figur zeigt teilweise im Schnitt, teilweise schematisch
ein AusführungsbeispieI einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem statischen
Durchlaufmischer.
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bei der ill der Figur gezeigter Anordnung ist ein statischer Durchlallfmise,her
1 vorgesehen, der mehrere hintereinander angeordnete rakete 2 und 3 aufweist, die
aus gewellten Lamellen geschichtet sind und die in einem Rohr 4 angeordnet sind.
Der Mischer 1 ist in nicht dargestellter Weise mit einer Rohrleitung 6 verbunden,
in die eine Absperrvorrichtung 7 eingebaut ist. Am in der Figur links liegenden
Ausgang des Mischers ist eine weitere kurze Rohrleitung 8 angeschlossen, an der
ein flexibler Schlauch 9 angeschlossen ist, dessen freies Ende 10 die Auslauföffnung
fdr den Mörtel bildet. Der zweite Eingang für den Mischer 1 wird durch eine verhältnismäßig
dünne Rohrleitung 12 gebildet, deren freies Ende im Inneren des Mischers endet und
in die eine Absperrvorrichtung 13 eingebaut ist. Das andere Ende der Rohrleitung
12 steht mit einem Vorratsbehälter 15 für das in Wasser aufgelöste Zusatzmittel
in Verbindung; eine t>umpe 1h, die in dem Zug der RohrLeitung 12 eingeschaltet
ist, fördert aus dem Vorratsbehälter 15 Flüssigkeit in den Mischer 1. Es ist eine
Steuereinrichtung 18 vorgesehen, die mit llil fe eines Handhebels 19 bedienbar ist.
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Durch die Rohrleitung 6 wird dem Mischer 1 flüssiger Mörtel ohne Zusatzmittel
zugeführt llnd im Mischer 1 mit dem von der I'umpe 16 aus dem Vorratsbehälter 15
geförderten Zusatzmittel vermischt. Am in der Figur links liegenden Ende des Mischers
1 ist das Zusatzmittel vollständig und gleichmäßig mit dera Beton vermischt und
der dem Mischer 1 verLassende Mörtel hat thixotrope Eigenschaften. Solange der Beton
sich
daher innerhalb des Mischers 1, der Rohrleitung 8 und des
Schlauches 9 bewegt, ist er flüssig und kann daher ohne Schwierigkeiten bis zur
Offnung 10 des Schlauches 9 gefördert werden, von wo außer in die Schalung gebracht
wird.
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Sobald die sich in der Schalung befindliche Betonmasse in Ruhe befindet,
steift sie aufgrund der Thixotropie nahezu sofort an ünd lEuft daher nict durch
undichte Stellen der Betonschalung aus.
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Die Steuereinrichtung 18 gestattet es, durch entsprechende Verstellung
des Handhebels 19 die Menge des durch den Mischer 1 pro Zeiteinheit fließenden Beton,sinnerhalb
gewisser Grenzen stetig zu verändern; es ist Jedoch nicht möglich, die Fördermenge
so klein einzustellen, daß die Gefahr besteht, daß der Beton bereits innerhalb des
Mischers 1 oder in der Rohrleitung 8 oder im Schlauch 9 erstarrt. Soll die Förderung
von Beton durch den Mischer 1 unterbrochen werden, so wird der Handhebel 19 entsprechend
bedient und die Steuereinrichtung 18 schließt dann zunächst die Absperrvorrichtung
13 so lange, bis durch den durch die Rohrleitung 6 nachströmenden Beton, der nicht
thixotrop ist, der thixotrope Beton aus dem Mischer 1 der Rohrleitung 8 und dem
Schlauch 9 verdrängt ist. Erst dann wird durch die Steuereinrichtung 18 auch die
Absperrvorrichtung 7 geschloseben. Wird die Betonförderung durch den Handhebel 19
wieder eingeschaLtet, so öffnet die Steuereinrichtung 18 die Absperrvorrichtungen
7 und 13 gleichzeitig.
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Bei einem Ausführungsbeispiel weist das Zusatzmittel folgende Stoffe
in folgender Konzentration auf:
Etwa 1,6 % eines der oben genannten
Acrylharze, etwa 76 % kalzinierte Soda, etwa 10 % Na2AlO2 und etwa 12 % Al2O3. Die
angegebenen Prozentzahlen sind Gewichtsprozente.
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Dem Mörtel oder Beton wird 3 Gewichtsprozent Zusatsmittel bezogen
auf die Trockensubstsnz des Bindemittels hinsugefügt. Das Zumischen des Zusatzmittels-erfolgt
in flüssiger Form, 1 Teil des Zusatzmittels ist zum Zweck der leichteren Zuführung
in 0,8 Teilen Wasser gelöst.
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Die Thixotropie oder Ansteifung trat praktisch sofort ein, der Beginn
der chemischen Erstarrung etwa 15 bis 25 Minuten nach Zugabe des Zusatzmittels.
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Besonders günstige Werte ergeben sich, wenn als Bindemittel für den
Mörtel eine Mischung von 30 bis 60 ffi Portlandt enentklinker , 6 % ßchwachbrandklinker,
ca.
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30 bis 45 % tonhaltiger talkmergel, alles sehr fein gemahlen, verwendet
wird. Bei Bedarf kann noch bis zu 1 % Kalziumchlorid hinzugemischt werden. Alle
Prozentangaben sind Gewichtzprozente. Pur einen m3 Mörtel wurden 1100 kg dieses
Bindemittels und ca. 650 kg Wasser verwendet. Dieser Mörtel konnte nach Zumischen
des oben beschriebenen unter Verwendung eines Acrylharze8 hergestellten Zusatzmittels
in eine 2 m hohe Schalung eingefüllt werden, deren Grundfläche etwa 1,50 m auf 2
m betrug. Der Mörtel erstarrte eo schnell, daß nur sehr
wenig Mörtel
durch das die Schalflächen bildende Gitter mit 1 mm Maschenweite hindurchfloß. Es
ergeben sich hierdurch tragfähige und für die Zwecke des Streckenbaues im Bergbau
ausreichend gasdichte Betonwände.
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Anstelle der Soda kann auch Kaliumkarbonat oder ein anderes, Karbonationen
aufweisendes Alkali- oder Erdalkalisalz verwendet werden. Auch können anstelle von
Soda andere Natriumsalze verwendet werden, insbesondere solche, deren Anionen Kalziumionen
binden, also beispielsweise Nitratverbindungen, wie zum Beispiel Nitrate von Schwermetallen
oder auch Natriumnitrat, insbesondele solche Nitrate, die zu Aluminiumkomplexen
führen, die eine erhöhte Reaktionsbereitschaft haben.
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Als Aluminat kann auch ein Aluminiumsulfat verwendet werden. Auch
können anstelle von Soda Mischungen verschiedener Karbonate verwendet werden.
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In vielen Fällen wird das Zusatzmittel nicht sofort nach dem Zumischen
wirksam, der Beton oder Mörtel wird also beispielsweise nicht sofort nach dem Zumischen
des Zusatzmittels thixotrop, sondern nach dem Zumischen des Zusatzmittels vergeht
bis zu dem Zeitpunkt, zu dem der Beton oder Mörtel thixotrope Eigenschaften erhalten
hat, eine gewisse Zeitspanne, die von der Art des Zusatzmittels abhängt; diese Zeiten
liegen etwa zwischen 1 Sekunde und 10 Sekunden. Es kann nun vorteilhaft sein, und
dies
wird als Beispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens angesehen,
einerseits die Fließgeschwindigkeit des Beton oder Mörtels durch eine Zumischvorrichtung,
in der das Zusatzmittel hinzugemischt wird, und andererseits den Abstand der Zumischvorrichtung
von der endgültigen Verwendungsstelle des Betons oder Mörtels, beispielsweise der
Betonschalung, so zu wählen, daß der Beton in dem Augenblick, in dem er in die Schalung
fließt, noch nicht oder noch nicht vollständig thixotrop geworden ist; der Beton
ist also in dem Augenblick, in dem er in die Schalung fließt und beispielsweise
auf dem Boden, auf den die Schalung aufgesetzt ist, auftrifft, noch verhältnismäßig
flüssig, so daß er die 8chalung lückenlos ausfüllt. Die Fließgeschwindigkeit und
der Abstand der Mischvorrichtung von der Schalung sind Jedoch so eingestellt, daß
der Beton ganz kurze Zeit nach dem Einfüllen in die Schalung, beispielsweise 1 bis
2 Sekunden nach dem Einfüllen, thixotrop wird, so daß er also etwa 1 bis 2 Sekunden
nach dem Einfüllen in die Schalung infolge der Thixotropie steif wird. Innerhalb
dieses sehr kurzen Zeitraumes kann nur ganz wenig Mörtel oder Beton durch in der
Schalung vorhandene Lücken ausfließen, so daß Schalungen, deren Wände aus Maschendraht
gebildet sind, verwendet werden können.