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Verfahren und Vorrichtung zur Buchherstellung
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Buches aus
Stößen von Papierblättern, welche jeweils zwei sich in einer Verbindungslinie treffende
Druckseiten aufweisen, wobei ausgewählte Stöße um 1800 relativ zu den anderen Stößen
gedreht werden, sowie eine Vorrichtung zum Fördern und Umdrehen von Papierblattstößen
oder -stapeln.
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Den Gegenstand der Erfindung bildet also das Fördern und Umdrehen
von Stößen oder Stapeln von Papier während des Herstellens von Büchern. Die Erfindung
eignet sich unter anderem bei den 2-Auf-Heranführ- und -lVegführ-Verfahren
(2-up
coming and going) zur Buchherstellung.
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Der Ausdruck Buch" bedeutet hierin jedwede Anordnung von Seiten, die
in einer gewünschten Abfolge angeordnet werden sollen. Der Ausdruck umfaßt also
insbesondere nicht nur gedrucKte Bücher, sondern auch beispielsweise Kalender, Notizblöcke,
Tagebücher etc., kurz, jede Ansammlung bedruckter Blätter, die in einer gewünschten
Abfolge angeordnet werden sollen.
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Bei dem Verfahren nach dem 2-up-Verfahren werden zwei Bücher oder
Buchahschnitte gleichzeitig aus einer Papierbahn hergestellt, die bedruckt worden
ist, so daß jede aufeinanderfolgende Länge der Bahn eine Anzahl von Seiten aufweist,
von denen jede nur einmal vorhanden ist. Die Seiten werden in derartigen Positionen
bedruckt, daß nach dem Ritzen, Schneiden, wenn erforderlich, Falten und Kollationieren
ein IIalbblock gebildet wird, der zwei Sequenzen von Seiten aufweist. Dieser Halbblock
enthält alle Seiten, nachfolgend als erste oder primäre Seiten bezeichnet, des Buches
oder des Buchabschnittes, die auf der Bahn gedruckt worden sind. Jede Seite jedes
Blattes des Halbblockes enthält zwei Seiten, die Seite an SeitelKopf an Kopf oder
Fuß an Fuß angeordnet sind, wobei eine Seite von einer Sequenz und die andere Seite
von der anderen Sequenz stammt. Jede Sequenz weist die Hälfte der primären Seiten
des Buches oder des Abschnittes auf, wobei eine Sequenz die Primärseiten der ersten
Hälfte des Buches oder des Abschnittes in der richtigen Reihenfolge und die andere
Sequenz die Primärseiten der zweiten Hälfte des Buches oder des Abschnittes in der
richtigen Reihenfolge enthält. Betrachtet man die Ordnung der Primärseiten in jeder
Sequenz hinsichtlich einer Fläche des Halbblockes, so "gehen die Primärseiten in
einer Sequenz von dieser Fläche aus, während die Prii-&.irseiten in der
anderen
Sequenz zu dieser Fläctie hin "kornmen".
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Zwei dieser Halbblöcke werden in geeigneter Anordnung übereinandergelegt,
um so einen Block herzustellen, welcher alle Seiten der beiden Bücher in Seite-an-Seite-Anordnung
enthält. Der Block wird dann gebunden und in zwei Bücher geprägt.
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Zusätzlich zu den Primärseiten kann ein Halbblock auch Sekundärseiten
oder eingefügte Seiten, wie Zeichnungen, Fotografien oder Titelseiten, aufweisen,
die nicht bei demselben Druckvorgang wie bei der Herstcllung der Bahn, der oben
beschrieben wurde, gedruckt worden sind. Diese eingefügten oder eingeschossenen
Seiten können beispielsweise während des Kollationierens der Seiten in den Halbblock
eingeführt werden. Alternativ hierzu können die eingefügten Seiten auch in einem
separat gedruckten Einfügabschnitt gruppiert werden, der zwischen die Halbblöcke
eingeführt werden kann, wenn die Halbblöcke in der oben beschriebenen Weise zur
Herstellung eines Blockes kombiniert werden. Weiterhin können die eingefügten Seiten
auch in einen der Halbblöcke vor dem Niteinander-Kombinieren der Halbblöcke eingeführt
werden.
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Schließlich ist es auch möqlich, die einzufügenden Seiten oben oder
unten an den Block anzuschließen, nachdem die Halbblöcke miteiander kombiniert worden
sind.
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Zwei Buchabschnitte können auch gleichzeitig hergestellt werden, indem
das oben beschriebene 2-up-Verfahren verwendet wird. In diesem Fall wird ein Block
oder Stoß gebildet, der ein DoppelbLock-labschnitt ist und der in zwei Buchabschnitte
separiert werden kann, von denen jeder alle gewünscI1ten Seiter des Abschnittes
aufweist.
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Der vorstehend beschriebene Doppelbuch-Abschnittblock kann, vor dem
Separieren, mit anderen Doppelabschnittblöcken kombiniert werden, die nach dem 2-up-Verfahren
gedruckt worden sind, um so einen größeren Block herzustellen, der gebunden und
dann in zwei komplette Bücher getrennt werden kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein vereinfachtes Verfahren
sowie eine Vorrichtung zum Fördern, Umdrehen und - gewünschtenfalls - Kombinieren
von Papierstößen bei der Buchherstellung zu schaffen, wobei das Verfahren und die
Vorrichtung insbesondere, jedoch nicht ausschließlich bei dem 2-up-Buchherstellungsverfahren
anwendbar sein soll, bei dem die Stöße die oben beschriebenen Halbblöcke sind.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren der eingangs
genannten Art gelöst, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß die Stöße einer nach
dem anderen in einer einzigen Bahn gefördert werden; und daß während des auf diese
Weise erfolgenden Förderns der Stöße ausgewählte Stöße um 1800 um eine Achse gedreht
werden, die parallel zu den Verbindungslinien zwischen den Seiten des Stoßes liegt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist extrem einfach, da das Drehen auf
nur einer einzigen Bahn von Stößen während deren Bewegung erfolgt.
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Bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens,-die
erfindungsgemäße Vorrichtung sowie wiederum bevorzugte Ausführungsformen derselben
sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen
und aus der nachfolgenden Beschreibung, in der Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung
im einzelnen erläutert sind. Dabei zeigt bzw. zeigen: Fig. 1 eine schematische Darstellung
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung; Fig. 2 und 3 schematische Darstellungen eines
zweiten Ausführungsbeispieles der erfindungsgemäßen Vorrichtung; und Fig. 4 in perspektivischer,schematischer
Darstellung ein drittes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung nach der Erfindung.
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In Fig. 1 ist eine erste Fördereinrichtung 20 in Form eines Förderbandsystems
gezeigt. Auf dieser Fördereinrichtung sind hintereinander zwei Halbblöcke 21 und
22 wiedergegeben. Die Halbblöcke sind identisch und weisen jeweils alle ersten Seiten
des Buches oder des Buchabschnittes, welches bzw. welcher hergestellt werden soll.
auf. Bei der Herstellung beispielsweise eines Buches von 192 Seiten weist der führende
Teil jedes Halbblockes, beispielsweise der führende Teil 22a des Halbblockes 22,
die Seiten 1 bis 96 auf, wobei Seite 1 auf dem Halbblock oben und Seite 96 im Halbblock
unten angeordnet ist, während der hintere Abschnitt 22b die Seiten 97 bis 192 aufweist,
wobei die Seite 97 im Halbblock unten und die Seite 192 im Halbblock oben liegen.
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Die Fördereinrichtung 20 wird so betätigt, daß die Halbblöcke einer
nach dem anderen in einer einzelnen Bahn in Richtung des Pfeiles 23 bewegt werden.
Die Bänder des Fördersystems laufen über eine Reihe von seitlich mit Abstand angeordneten
Endrollen 24. Eine
weitere Fördereinrichtung 25, ebenfalls in Form
eines Bandsysteins, weist eine Reihe von mit seitlichem Abstand angeordneten Endrollen
26 und 27 auf. Die Förderer 20 und 25 sind miteinander ausgerichtet, jedoch befindet
sich dazwischen ein Spalt, d.h. also zwischen den Rollenreihen 24 und 26.
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Stromauf der Rollen 24 sind Drehfinger 28 angebracht, welche zwischen
die Bänder des Förderers 20 vorstehend und durch eine Einrichtung 128 gedreht werden.
Der Rollenreihe 26 sind Schwenkfinger 29 zugeordnet,wobei die einzelnen Finger zwischen
benacbarten Rollen der Rollenreihe angeordnet sind. Eine Dreheinrichtung 129 dient
zum Drehen der Finger 29. Anstelle eines Drehens der Finger können diese auch ulr.
ihre Schwenkachsen mittels eines nicht gezeigten Nockenmechanismus hin- und hergeschwungen
werden. Unterhalb des zwischen den Rollen 24 und 26 vorgesehenen Spaltes kann, wie
in Fig. 1 gezeigt1 ein Anschlag A vorgesehen sein.
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Die Finger 29 werden so bewegt, daß jeder alternierende Halbblock
mit seiner Vorderkante durch die Finger 29 nach unten abgelenkt wird, wenn diese
sich in der Position 29a befinden. In ähnlicher Weise wird gleichzeitig das hintere
Ende des Halbblockes durch die Finger 28 angehoben. Ein derartiger Halbblock ist
bei 30 gezeigt, wobei der vordere Endabschnitt 31 sich zwischen die benachbarten
Fördererenden und in Eingriff mit dem Anschlag A nach unten bewegt hat. Der hintere
Endabschnitt 32 des Halbblockes 30 ist durch die Finger 28 erfaßt, während der Zwischenabschnitt
des Halbblockes mit dem Förderer 20 in Kontakt steht und sich in Fig. 1 weiter nach
rechts bewegt, so daß der Halbblock herübergedreht wird, wie dies bei 30a gezeigt
ist. Der Halbblock wird
nunmellr durch den Förderer 25 aufgenommen
und nach rechts hinter einen weiteren,identischen Halbblock 33 bewegt, der sich
bereits auf dem Förderer 25 befindet, jedoch nicht heriibergedreht worden ist Der
Halbblock 33 hat sich noch nicht herumgedreht, weil die Rotation der Finger 28 und
29 so zeitlich aufeinander abgestimmt ist, daß nur alternierende Halbblöcke herumgedreht
werden, während die anderen Malbblöck zwischen den Förderern durchlaufen, ohne daß
sie gewendet werden, weil die Finger 28 und 29 unterhalb der oberen Trums der Förderer
liegen. Der Halbblock 30 ist um eine horizontale Achse gedreht worden, die parallel
zur Verbindung zwischen den Seiten in dem Halbblock liegt, beispielsweise parallel
zu einer bei 22c für den Halbblock 22 gezeigten Verbindung.
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Auf dem Förderer 25 kommen somit alternierend FIalbblöcke an, welche
bereits gewendet worden sind, wie 30, und solche, wie 33, welche noch nicht gewendet
wurden.
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Bei 34 ist eine Zusammensetzstation gezeigt, welche einen geschlitzten
Aufnahmetisch 35 aufweist durch dessen Schlitze sich Schieber 36 erstrecken, die
auf einem angetriebenen Endlosband 36a angebracht sind. Der Aufnahmetisch 35 befindet
sich auf niedrigerem Niveau als der Förderer 25, so daß zwei aufeinanderfolgende
Halbblöcke von dem Förderer 25 einer über dem anderen auf den Tisch 35 abfallen
können, wodurch sich ein Block für ein Doppclbuch oder einen Doppelbuchabschnitt
ergibt. Beispielsweise weis-t ein Doppe lbuchb lock oder Doppe.lbuchabschnitt 37
einen IIalbblock 38 auf, der nicht umgedreht worden ist, sowie einen Halbblock 39,
der umgedreht wurde. Der Doppelbuchblock wird dan durch die Schieber 36 in Richtung
des Pfeiles 40 bewegt, woraufhin er gebunden
wird, oder aber,
wenn ein Buchabschnitt hergestellt worden ist, um mit anderen Buchabschnitten zusammengefaßt
zu werden. Die Drehung des Bandes 36a ist zeitlich so abgestimmt, daß ein Schieber
36 in eine Position zum Entfernen eines Blockes 37 gebracht wird, nachdem zwei Halbblöcke
auf dem Tisch 35 abgelegt worden sind.
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Die Halbblöcke, die beschrieben wurden, können durch Papierstapel
ersetzt werden, die nicht zur Buchherstellung im 2-up-Verfahren (2-up coming or
going) bestimmt sind. Wenn dies der Fall ist, wird nicht jeder alternierende Posten
von Papierblättern umgedreht, sondern die Finger 28, 29 werden so angetrieben, daß
nur ausgewählte Posten oder Stöße der Bahn ungedreht werden. Außerdem können auf
dem Tisch 35 auch mehr als zwei Stöße zusammengesetzt werden.
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Der Tisch 35 und die Schieber oder Stößel 36 können durch einen Bandförderer
ersetzt werden, wenn die Bewegung der gesammelten Blöcke nicht kritisch ist.
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In den Fig.2 und 3 ist ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung
gezeigt, welches dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ähnlich ist, mit der
Ausnahme, daß (1) die Finger 29 von Fig. 3, welche um eine quer zur Bewegungsrichtung
der Halbblöcke gelegene Achse rotieren, durch zwei Quadranten ersetzt sind, die
sich um parallel zur Bewegungsrichtung der Halbblöcke gelegene Achsen drehen, und
daß (2) der stromauf gelegene Förderer nach unten geneigt ist und die Finger 28
weggelassen sind. Teile der Fig. 2 und 3, welche mit denjenigen von Fig. 1 identisch
sind, tragen dieselben Bezugszeichen, wobei lediglich ein "1" vorangestellt ist.
Nimmt man nun auf die Fig. 2 und 3 Bezug, so erkennt man, daß ein
Halbblock
130 zwischen den Endrollen 124 und 126 der Förderer 120 und 125 umgedreht wird.
Das Umdrehen erfolgt durch zwei Quadranten oder Gleitbögen 50, von denen jeder auf
einer Seite der Bewegungsbahn der Halbblöcke angeordnet ist und die um Achsen 51,
welche parallel zur BewegungsrichtUng der Halbblöcke entlang der Förderer liegen,
drehbar sind. Die Gleitbögen rotieren in Richtung der Pfeile 52 von Fig. 3. Ihre
Enden 53 erfassen den vorderen Endabschnitt eines Halbblockes, der sich dem Spalt
zwischen den Förderern nähert, und bewegen diesen in den Spalt zwischen den Förderern,
wie dies für den Block 130 gezeigt ist, so daß dann, wenn die Gleitbögen ihre Drehung
vervollständigen und gänzlich aus der Bewegungsbahn der Halbblöcke herauskommen,
die Halbblöcke sich in die 130a gezeigte Position weiterbewegen und dann auf dem
.Förderer 125 aufgenommen werden können.
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Ein Merkmal der in den Fig. 2 und 3 gezeigten Anordnung besteht darin,
daß die Gleitbögen dann, wenn sie nicht in Gebrauch sind, gänzlich außerhalb der
Bewegungsbahn der Halbblöcke liegen, wobei die Abwärtsneigung des Förderers 120
das Umwenden der Halbblöcke unterstützt.
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Die Wirkungsweise des in den Fig. 2 und 3 gezeigten Ausführungsbeispieles
ist im übrigen ähnlich der Wirkungsweise des Ausführungsbeispieles von Fig. 1.
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In Fig. 1 ist gezeigt, daß der Förderer die Halbblöcke horizontal
fördert, jedoch könnte er auch nach unten geneigt sein, so daß die Posten oder Stöße
mit einer abwärtsgerichteten Bewegungskomponente in Richtung auf die Umwendunqseinrichtungen
förderte, wie dies bei den Fig.
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2 und 3 der Fall ist. Eine derartige Abwärtsneigung unterstützt das
Umwenden der Stöße, insbesondere dann, wenn sie aus weichem Papier bestehen.
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In Fig. 4 ist ein anderes Ausführungsbeispiel gezeigt, welches einen
ersten Förderer in Form eines Paares von Endlosketten aufweist, deren obere und
untere Trums horizontal verlaufen. Eine der Ketten ist mit 210 bezeichnet und weist
ein oberes Trums 211 sowie ein unteres Trum 212 auf. Von der anderen Kette 213 ist
nur ein oberes Trum 214 gezeigt. Jede Kette trägt Schieber sowie kombinierte Stößel-
und Stützelemente. Auf diese Weise ist ein erstes Paar von Schiebern bei 215 gezeigt,
während ein zweiter SatzSchieber bei 216 wiedergegeben ist. Die Schieber erstrecken
sich rechtwinklig zu den Ketten, wobei die Schieber jedes Paares miteinander ausgerichtet
sind. Die Schieberpaare sind ebenso mit gleichen Intervallen entlang der Ketten
210 und 213 mit Abstand angeordnet, obwohl nur zwei Sätze von Schiebern in der Zeichnung
gezeigt sind.
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Zwischen jedem Schiebersatz befindet sich ein Satz aus kombinierten
Stößel- und Stützelementen, von denen ein Paar mit dem Bezugszeichen 217 wiedergegeben
ist. Jedes der Elemente 217 weist ein horizontales Stützteil 218 und ein vertikales
Stößelteil 219 auf. Nur ein Paar kombinierter Stößel- und Stützelemente ist in der
Zeichnung gezeigt, jedoch ist in der Praxis ein Paar derartigerElemente zwischen
jedem Paar von Schiebern 215 und 216 vorgesehen.
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Oberhalb der oberen Trums 211 und 214 der Ketten befindet sich eine
Abstützung in Form eines Schienenpaares 220, welches horizontal verläuft. Die Schienen
220 liegen zwischen den Schiebern 215, 216 jedes Paares und zwischen den kombinierten
Stößel- und Stützelementen 217 jedes Paares. An den linken Enden der Schienen erstrecken
sich
diese in eine I'ol1ationiereinheit 221, weiche schematisch wiedergegeben ist. In
dieser Kollationiereinheit werden die gewünschte Anzahl von Signaturen kollationiert.
In der folgenden Beschreibung wird angenommen, daß die Vorrichtung zur ilerstellung
eines Buches bestimmt ist, welches 256 Seiten aufweist, wobei die oben angegebene
2-up-I14ethodc angewendet werden soll. Weiterhin wird angenommen, daß dieses Buch
aus acht Signaturen hergestellt werden soll, von denen jede 32 Seiten enthält. In
der Kollationiereinheit werden Sätze von vier Signaturen kollationiert. Die vier
Signaturen jedes Satzes enthalten alle Seiten des Buches. Jedes Blatt jeder Signatur
enthält zwei Seiten des Buches, welche beispielsweise Kopf an Kopf angeordnet sein
können. Die Seiten bilden zwei Seite-an-Seite-Sequenzen oder Bahnen. Die Seiten
einer Bahn 11gehen" von der oberen Fläche der kollationierten Signaturen von Seite
1 bis Seite 127, während die andere Bahn von der unteren Fläche des kollationierten
Stoßes von Signaturen von der Seite 128 bis 256 "kommt". Zwei Stöße oder Stapel
von Signaturen werden zusammengebracht, wie weiter unten noch beschrieben wird,
nachdem eine derselben um eine parallel zur Verbindungslinie zwischen den Seiten
jedes Blattes liegende Achse gedreht worden ist.
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Die Schieber 215, 216 und die kombinierten Stößel- und Stützelemente
217 sind so angeordnet, daß sie durch die Kollationiereinheit hindurchyehen und
einen Stapel von vier Signaturen aufnehmen. Die Schieber 215 sind also so dargestellt,
daß sie entlang der Schiene 220 einen Stoß 221 von vier Signaturen verschieben.
Die kombinierten Stößel- und Stiitzclemente'217 tragen einen zweiten Stoß 222 von
vier Signaturen. Der Stoß von Signaturen 221 ruht auf den Schienen 220, während
der Stoß Signaturen 222 auf den horizontal verlaufenden Stützteilen 218 ruht,
die
mit den Schienen in einer Ebene liegen und durch die Stößelteile 219 entlanggeschoben
werden. Die Schieber 216 schieben entlang der Schienen 220 einen weiteren Stoß 223
von vier Signaturen vorwärts.
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Die Vorrichtung ist so angeordnet, daß jeder der Stöße oder Stapel
von Signaturen, welcher durch die Schieber entlang der Schienen vorwärtsgeschoben
wird, wie 215 und 216, aufgenommen wird, woraufhin diese Stöße um 1800 um eine Achse
gedreht werden, die horizontal verläuft und sich in Richtung der Förderbewegung
der Stöße oder Stapel erstreckt. Die Stöße, welche durch die kombinierten Stößel-und
Stützelemente 217 getragen werden, werden nicht umgedreht.
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Am rechten Ende des Kettentrums werden die Stöße paarweise gesammelt,
wobei jedes Paar einen herumgedrehten Stoß und einen nicht horumgedrehten Stoß aufweist.
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Im rechtenTeil von Fig. 4 ist eine Abfolge von Positionen der Schieber
216 gezeigt, wobei der Stoß 223, der ebenfalls gezeigt ist, um 1800 herumgedreht-
und nach dem Herumdrehen noch einmal auf eine Abstützunq am rechten Ende des Kettentrums
abgelegt wird, wobei die Abstützung aus einem Paar von Schienen 224 besteht.
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Das Umdrehen der Stöße oder Stapel erfolgt durch Greifer, welche durch
ein zweites Paar von Endlosketten getragen werden, die bei 200 gezeigt sind. Die
Ketten 200 sind oberhalb der Ketten 210, 213 angeordnet, die oberen und unteren
Trums der Ketten 200 verlaufen parallel zu den oberen und unteren Trums der Ketten
207 und 213. Zwischen den Ketten 200 erstrecken sich mit gegenseitigem Abstand Querglieder
von denen eines, nämlich 225, gezeigt ist. Jedes Querglied trägt einen Greifer 226,
welcher zwei Klappen 221 aufweist, die durch Haarnadel federn 228 in eine geschlossene
Stellung
gedrückt werden. Jeder Greifer ist auf einer horizontalen
Welle 229 angebracht, die innerhalb des Quergliedes mit einer Verzahnung (nicht
gezeigt) verbunden ist. Die Verzahnung oder das Getriebe ist von einem Kettenrand
230 antreibbar. Das Kettenrad 230 ist mittels einer Kette mit einem weitern Kettenrad
231 verbunden, das einen Arm 232 trägt, an dessen Ende eine Rolle 233 angebracht
ist. Bewegt sich das Querglied in Fig. 4 nach rechts, so kommt die Rolle 233 mit
einem Nockenglied 234 in Eingriff, welches winkelmäßig zu den Kettentrums versetzt
und so angeordnet ist, daß, wenn die Rolle 233 entlang der Nockenfläche abläuft,
hierdurch das Kettenrad 231 gedreht wird, damit auch das Kettenrad 230, womit wiederum
die Greifer 226 um 1800 gedreht werden, wie weiter unten noch im einzelnen erläutert
wird.
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Jeder Greifer weist einen Betätigungsarm 235 auf, der so angeordnet
ist, daß er mit einem!;ocken 236 in Kontakt kommt, der relativ zur Maschine ortsfest
angeordnet ist. Wenn der Greifer sich in der bei 226 gezeigten Position befindet,
also am linken Ende der Kettentrums 200, kommt der Betäti,ungsarm 235 mit dem Nocken
236 in Eingriff und öffnet die Greifer entgegen der Wirkung der Federn 228. Es ist
zu beachten, daß der Greifer zwischen der durch die Schienen 220 gebildeten Abstützung
liegt und daß die Schienen benachbart zur Position des bei 226 gezeigten Greifers
enden.
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Zwischen den Schienen 220 ist eine Beschleunigungseinrichtung gezeigt,
welche eine Paar von Armen 237 aufweist, die an einer Welle 238 befestigt sind,
welche durch nichtgezeigte Einrichtungen gedreht werden kann. Die Umfangsgesdiwindigkeit
der Arme ist dort, wo sie einen Stapel oder Stoß berühren, größer als die Geschwindigkeit
des Stoßes, wie er durch die Schieber bewegt wird. Die Welle wird mit
einer
derartigen Geschwindigkeit gedreht, daß die Arme den Stapel 223 ergreifen und ihn
von den Schiebern 216 weg und in die offenen Greifer 226 hinein beschleunigen.
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Die Umfangsgeschwindigkeit der Arme 237 ist also dort, wo diese den
Stapel ergreifen, größer als die lineare Geschwindigkeit der Schieber auf den Ketten
210 und 213 Die Welle 238 wird derart gedreht, daß sie keinen störenden Einfluß
auf die durch die kombinierten Stößel- und Stützelemente 217 getragenen Stapel ausführt,
wobei aber jeder der Stapel 221 und 223 in einen Greifer hineinbeschleur.igt wird,
der so dargeboten wird, daß er den Stoß in der Stellung aufnimmt, wie sie für den
Greifer 226 gezeigt ist.
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Das rechte Ende der Zeichnung zeigt die aufeinanderfolgenden Positionen
der Stöße 223, des Greifers 226 und der Schieber 216, wobei diese aufeinanderfolgenden
Positionen durch die Suffixe a, b, c und d bezeichnet sind.
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Die Beschleunigung des Stoßes 223 in den Greifer 226 macht den Stoß
223 von den Schiebern 16 frei. Wie in der Position 223a gezeigt ist, hat der Stoß
bereits begonnen, sich um die Welle 229 zu drehen. Das Drehen setzt sich in der
Positionen 223b fort, bis das Drehen in der Position 223c beendet ist, wobei zu
dieser Zeit der umgedrehte Stoß auf den Schienen 224 liegt. Eine der Schienen 224
weist eine Verlängerung 224a auf, welche bei dem "Erfassen" und "Unterstützen" des
Endes des Stoßes, welches während des Drehens unten liegt, unterstützt.
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Kurz nachdem die Position 223c erreicht worden ist, kommt der BetaLigungsarm
235 des Greifers mit einem weiteren Nocken 239 in Eingriff, woraufhin der Greifer
sich öffnet, so daß der So auf den Schienen 224 abgelegt wird, wenn
der
Stoß sich in der Position 223d befindet. Die Schieber 216, die sich dann in der
Position 216d befinden, nehmen den Stoß auf und bewegen ihn entlang der Schienen
224.
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Der Stoß wird an dem Ende der Schienen durch die Schieber wegbewegt,
welche dann zu den linken Enden der Ketten 210 bis 213 zurückkehren um einen anderen
Stoß von Signaturen von der Kollationiereinheit 221 aufzunehmen. Eine andere Kollationiereinheit
(nicht gezeigt) befindet sich am rechten Ende der Vorrichtung und kollationiert
die Stöße, wie 216, paarweise, die umgedreht worden sind, weiterhin die Stöße,wie
222, die nicht umgedreht worden sind, sondern die von den rechten Enden der Schienen
224 durch die kombinierten Stößel- und Stützelemente 217 zugeliefert werden.
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Wenn die Greifer zwischen den linken Enden der Kettentrums 200 zurückkehren,
kommen die Rolle 223 mit dem Nocken 234 in Eingriff. Die Greifer werden in ihre
Anfangsstellungen zurückgebracht wobei die Betätigungsarme 235 sich nach unten erstrecken,
so daß die Greifer durch den Nocken 236 am linken Ende des Kettentrums geöffnet
werden können.
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Es ist zu beachten, daß bei allen beschriebenen Ausffihrungsbeispielen
die umgedrehten und die nicht umgedrehten Signaturstöße in einer einzigen Bahn transportiert
werden.
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Diese Anordnung ist sehr kompakt und bequem. Es ist weiterhin zu beachten,
daß bei dem in Fig. 4 gezeigten Ausführungsbeispiel diejenigen Stöße, die umgedreht
werden, um eine horizontale Achse umgedreht werden, die parallel zur Verbindungslinie
zwischen den beiden Seiten jedes Blattes und weiterhin auch parallel zur Richtung
der Förderbewegung der Stöße liegt.