DE2723070C2 - Bezugspräparat zur Festlegung einer Halogenid- oder Carbonat-Konzentration bei chemischen Analysen - Google Patents
Bezugspräparat zur Festlegung einer Halogenid- oder Carbonat-Konzentration bei chemischen AnalysenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Bezugspräparat zur Festlegung einer Halogenid- oder Carbonat-Konzentration bei
chemischen Analysen.
In den letzten Jahren ist eine Reihe von Vorrichtungen zur automatischen Analyse von menschlichem
Blutserum entwickelt worden, die die gleichzeitige quantitative Bestimmung mehrerer Serumbestandteile von
Serumproben ermöglichen, die nacheinander in die Vorrichtung eingeführt werden. Beispielsweise können
folgende biochemische Bestandteile des Blutserums bestimmt werden: Albumin, alkalische Phosphatase. Bilirubin.
Calcium, Chlorid, Chloresterin, Kohlendioxid-Konzentration, Kreatinin, Glucose, Milchsäuredehydrogenase,
anorganischer Phosphor, Kalium, Natrium, Gesamtprotein, Transaminasen, Harnstoff-Stickstoff, Harnsäure
und Kreatininphosphokinase.
Zur Eichung einer solchen Analysevorrichtung wird ein Bezugsserum verwendet, dessen Gehalt an den
einzelnen Bestandteilen genau bekannt ist und festgelegte Werte hat. Diese Präparate müssen sich lange Zeit
ohne Veränderung ihrer Zusammensetzung aufbewahren lassen und werden deshalb häufig gefriergetrocknet.
Vor der Verwendung werden sie mit Wasser rekonstituiert, wobei man zur Wiederherstellung der Kohlendioxid-Konzentration,
die bei der Gefriertrocknung abnimmt, eine getrennt bereitete wäßrige Lösung von Ammoniumbicarbonat
zusetzt. Beispiele für die Herstellung solcher Lösungen aus rekonstituiertem Serum werden in
den USA-Patentschriften 34 66 249 und 36 29 142 beschrieben.
Bei der Herstellung von Bezugspräparaten zur Eichung automatischer Analysevorrichtungen ist es oft schwierig,
die gewünschte Konzentration eines Anions oder mehrerer Anionen einzustellen, ohne dabei zugleich
Kationen einzuführen, die andere Bestimmungen stören. Ein besonders anschauliches Beispiel ist die oben
erwähnte Wiederherstellung der Kohlendioxid-Konzentration in rekonstituierten Serumproben, die als Kontroll-
oder Bezugsproben bei klinisch-chemischen Untersuchungen dienen. Hierfür wurden bisher Bicarbonate
des Natriums, Kaliums, Lithiums, Rubidiums, Tris-(Hydroxymethyl)-aminomethans (TRIS) und Ammoniaks
verwendet. Natrium-, Kalium- und Lithiumbicarbonat sind jedoch in der Regel nicht brauchbar, da Natrium,
Kalium und Lithium wichtige zu bestimmende Serumbestandteile sind und Lithium überdies als internes Bezugselement
bei der flammenphotometrischen Bestimmung von Natrium und Kalium benutzt wird. Rubidiumbicarbonat
ist (in einer Konzentration von 25 mmol/1) als Bezugsmaterial für das Gesamt-CO2 nicht geeignet, da es
die Werte bei der Natriumbestimmung um etwa 2 mmol erhöht, möglicherweise durch einen Matrixeffekt im
Flammenphotometer.
Auch das in der USA-Patentschrift 36 29 142 beschriebene TRIS-bicarbonat ist mit Nachteilen behaftet, da es
die Werte bei der Harnstoffbestimmung (nach der Urease-Methode) um etwa 15% erniedrigt und die Werte bei
der Proteinbestimmung um etwa 10% erhöht. Der Einfluß des TRIS auf die Ergebnisse der Harnstoffbestimmung
kann mit einer Störung der Berthelotschen Reaktion durch eine Reihe von Stickstoffverbindungen
zusammenhängen, über die GIPS und REITSEMA in »Clin. Chem. Acta«, Band 33, S. 257 (1971) berichten. Mit
Ammoniumbicarbonat rekonstituierte Bezugspräparate für Gesamt-CC>2 sind für die meisten Harnstoffbestimmungen
nach Urease-Methode nicht brauchbar, da das Ammonium-Ion stört. Das Ammonium-Ion stört auch die
Kaliumbestimmung mit Hilfe besonderer Elektroden.
Die derzeit zur Verfügung stehenden Bezugspräparate für Gesamt-CC^ sind also als Bezugspräparate bei der
Bestimmung anderer wichtiger Verbindungen und Elemente nicht brauchbar. Bei der Bestimmung des Gesamt-CO2
neben anderen Verbindungen und Elementen im Serum müssen daher zwei Serum-Bezugspräfiarate aus
gefriergetrocknetem Serum bereitet werden — eines, das mit Wasser, und eines, das mit Bicarbonatlösung
rekonstituiert ist. Diese Doppel-Arbeitsweise ist umständlich und zeitraubend, besonders bei der Ausführung
der Bestimmungen mit einem einzigen Mehrkanalgerät, da das Doppelte der üblichen Anzahl von Bezugs- oder
Kontrollproben erforderlich ist.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Bezugspräparat bereitzustellen, das die Bestimmung
anderer Verbindungen oder Elemente nicht stört.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß es aus Wasser und mindestens einem quaterären
Ammoniumhalogenid, quaternärem Ammoniumcarbonat oder -bicarbonat besteht
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in deD Unteransprüchen angegeben.
Mit Hilfe des Bezugspräparates gemäß der Erfindung läßt sich das oben erwähnte Arbeiten mit doppelten
Bezugs- oder Kontrollproben vermeiden. Das Präparat liefert Bezugs- oder Kontrollwerte für Chlorid oder
Gesami-CO2, ohne die Bestimmung anderer Verbindungen oder Elemente zu stören. Dies wirkt sich besonders
vorteilhaft bei Untersuchungen aus, an denen mehrere Laboratorien beteiligt sind, die alle das gleiche gefriergetrocknete
Serum verwenden. Die Untersuchungsergebnisse sind dann direkt vergleichbar, auch wenn einige
Laboratorien das Serum mit Wasser statt mit Bicarbonatlösung rekonstituiert haben.
Obgleich das Bezugspräparat gemäß der Erfindung in erster Linie für die Rekonstituierung von gefriergetrocknetem
Blutserum bestimmt ist und in dieses eine bekannte Menge Carbonat oder Bicarbonat einführen soll,
so daß das Analysegerät zur Bestimmung des CO2-Gehaltes im Blut geeicht werden kann, eignet sie sich auch zur
Verwendung bei anderen chemischen Analysen, insbesondere als Komponente von Bezugspräparaten, die
mehrere Bestandteile in bekannter Konzentration enthalten, so daß eine einzige Lösung als Eichnormal für
mehrere Verbindungen, Elemente oder Ionen verwendet werden kann. Das Bezugspräparat gemäß der Erfindung
ermöglicht in einem solchen Falle die Einstellung einer gewünschten Anionenkonzentration, ohne die
Bestimmung anderer Verbindungen, Elemente oder Ionen zu stören.
Das Bezugspräparat gemäß der Erfindung enthält neben Wasser mindestens ein Salz einer quaternären
Ammoniumverbindung. Hierbei kann der tetrasubstituierte Stickstoff auch mit Substituenten verbunden sein,
die Heterocyclen bilden, wie 1-Alkylpyridin und 1,1-Dialkylpyridin, oder die polymerisiert sind. Die Substituenten
dürfen die Bestimmung klinisch wichtiger Serumbestandteile, wie sie weiter unten aufgeführt sind, nicht
nennenswert stören, und das Präparat selbst muß im wesentlichen frei von Verunreinigungen, wie Natrium,
Kalium. Calcium, Ammonium, Eisen und — im Falle der Abwesenheit von quaternärem Ammoniumchlorid —
Chlorid, sein. Die Konzentration dieser Ionen in einem gebräuchlichen Verdünnungsmittel soll nicht mehr als
2 mmol/1,0,25 mmol/1,0,5 mg/100 ml, 3 μg/100 ml, 3 μg/100 ml bzw. 3 mmol/1, am besten nicht mehr als 1 mmol/1,
2 mmoI/1,0,2 mg/100 ml, 2 μ^/100 ml, 2 μg/100 ml bzw. 2 mmol/1 betragen.
Darüber hinaus dürfen die Substituenten die quaternäre Ammoniumverbindung nicht unlöslich machen, so
daß deren Teilchen optische Messungen stören. Besonders wichtig ist, daß die Substiluenten keine Pufferwirkung
in das Präparat einführen. Beispiele geeigneter Substituenten sind gesättigte oder ungesättigte Heterocyclen,
wie Furan- oder Tetrahydrothiophen-Radikale, Aromaten, wie Phenol, Cycloalkenyl- oder Cycloalkylgruppen,
wie Cyclohexyl- und Cyclopropyl-Radikale, sowie normale oder verzweigte Alkyie und Aikenyle, wie
Methyl, Äthyl, Propyl, Butyl, Pentyl, Octyl, Hexenyl, Isobutyl und Neohexyl. Jede dieser Gruppen kann zusätzlich
substituiert sein und Thioäther, Ketone, Ester, Halogenide sowie Nitro- und Hydroxyverbindungen bilden. Am
besten sind jedoch normale oder verzweigte Alkyie oder Aikenyle, da diese Gruppen chemisch besonders inert
sind. Am vorteilhaftesten ist die Methylgruppe. Die vier Substituenten können im übrigen gleich oder verschieden
sein.
Anionen zur Bildung der quaternären Ammoniumsalze können Carbonat, Bicarbonat, Mischungen von Carbonat
und Bicarbonat sowie Halogen oder ein anderes Anion von klinischem Interesse sein. Bevorzugte Anionen
sind Carbonat und Bicarbonat.
Mit Hilfe des quaternären Ammoniumcarbonats oder -bicarbonats kann die Gesamt-C02-Konzentration in
einem Serum oder einer anderen biologischen Flüssigkeit auf jeden gewünschten Wert eingestellt werden, ohne
daß die Bestimmung anderer Bestandteile des Serums oder der biologischen Flüssigkeit gestört wird. Wie
Festgestellt wurde, wird insbesondere die Bestimmung folgender Bestandteile nicht gestört: Natrium, Kalium,
Chlorid, Glucose, Blutharnstoff-Stickstoff. Kreatinin, Calcium, Phosphor, Gesamtprotein, alkalische Phosphatase,
Gesamtbilirubin, Eisen, Gesamteisenbindungsvermögen, Cholesterin, Triglyceride, Harnsäure, Alaninaminotransferase,
Lactatdehydrogenase, Hydroxybutyratdehydrogenase, ^-Glutamyltransferase, Milchsäuredehydrogenasc,
saure Phosphatase, Schilddrüsenhormonaufnahme, Gesamtschilddrüsenhormon und Amylase. Das bicarbonathaltige
Präparat liefert keinen Farbbeitrag, so daß kolorimetrische Bestimmungen nicht beeinflußt
werden. Es verursacht auch keine Ausfällung anderer Bestandteile des Bezugsncrmals, die eine Verstopfung von
Meßgeräten zur Folge haben könnte. Außerdem kann der pH-Wert der Bezugslösung durch Änderung Bicarbonat/Carbonat-Verhältnisses
in dem quaternären Ammoniumsalz-Präparat nach Belieben eingestellt werden. Ein wichtiges Merkmal des Bezugspräparates gemäß der Erfindung besteht darin, daß das quaternäre Ammoniumsalz
keine Pufferwirkung hat, so daß unabhängig vom pH-Wert der Lösung nur kleine Mengen des quaternären
Ammoniumsalzes zur Festlegung des CO:-Gehaltes der Bezugslösung benötigt werden. TRlS dagegen ist bei
pH 8 ein Puffer, so daß TRIS-bicarbonat-Lösungen mehr TRlS als Bicarbonat enthalten, da ein Teil des TRIS
nicht geladen ist. Darüber hinaus stört die Gegenwart eines Puffers die titrimetrische Bestimmung des CO2.
An Hand der nachstehenden Beispiele wird die Erfindung veranschaulicht.
Zur Herstellung von Tetramethylammoniumbicarbonat (TMA-HCO3) wurde eine Lösung von analytisch
reinem Tetramethylammoniumbromid in der gewünschten Konzentration (z. B. 0,15 moi/1) durch eine Ionenaustauschkolonne
gegeben, die ein stark basisches Ionenaustauschharz in Hydroxyd-Form enthielt. Es wurde
Tetraniethylammoniumhydroxid gemäß folgender Reaktion erhalten:
Br--.(CHj)4N+OH- |
Das Tetramethvlammoniumhydroxid wurde durch Einleiten eines CCh-Stromes in die gerührte Lösung bis
zum Absinken des pH-Wertes auf 8 in TMA-HCO2 übergeführt Die TMA-HCO3-LoSUiIg wurde dann auf
den gewünschten Gesamt-CO2-Gehalt (z. B. 30 mmol/1 verdünnt und zur Rekonstituierung gefriergetrockneter
Serumnormale verwendet Das TMA - HCO3 kann jedoch auch als Salz dem gefriergetrockneten Serum zugesetzt
und dieses dann mit destillierten Wasser rekonstituiert werden.
Die mit TMA-HCO3 rekonsätuierten Serumnormale wurden nach bekannten analytischen Methoden analysiert
Viele dieser so rekonstituierten Serumnormale wurden parallel zu anderen Normalen analysiert die nur
mit destilliertem Wasser rekonstituiert worden waren. Bei diesen Vergleichsversuchen wurden keine signifikanten
Unterschiede in den Ergebnissen festgestellt
Ferner wurde festgestellt daß auch andere Salze quaternärer Ammoniumverbindungen bei chemischen
Analysen verwendet werden können. Beispielsweise wurde gefunden, daß Halogenide quaternärer Ammoniumverbindungen
als Normale und Kontrollen bei klinisch-chemischen und toxikologischen Untersuchungen benutzt
werden können. Wie die Carbonate und Bicarbonate der quaternären Ammoniumverbindungen liefern
auch die Halogenide keinen Beitrag zur Färbung der Lösung, der sie zugesetzt worden sind, so daß sie
kolorimetrische Bestimmungen nicht stören. Sie beteiligen sich nicht an Bestimmungsreaktionen für andere
Stoffe und bilden auch mit anderen Bestandteilen der Kontrollproben, denen sie zugesetzt werden, keine
Niederschläge, die Meßinstrumente verstopfen könnten.
Die Rekonstitution eines Serumnormals mit Tetrabutylammoniumbromid ist eine Anwendung, bei der das
Präparat gemäß der Erfindung zur Festlegung der Bromid-Konzentration bei Bromid-Bestimmungen verwendet
werden kann. Zur Rekonstitution eines gefriergetrockneten Serums in ähnlicher Weise wie im Beispiel 1 mit
TMA-HCO3 wurde eine Lösung von 30 mmol/1 Tetrabutylammoniumbromid verwendet Mit dem so rekonstituierten
Serum sowie mit Vergleichsproben, die nur mit destilliertem Wasser rekonstituiert worden waren,
wurden Vergleichsversuche ausgeführt Zwischen den Ergebnissen der Bestimmungen wurden keine signifikanten
Unterschiede festgestellt, ausgenommen bei der Bromid-Bestimmung, bei der die Bromid-Werte in den mit
Tetrabutylammoniumbromid rekonstituierten Proben um einen der Konzentration von 30 mmol/1 Bromid entsprechenden
Betrag erhöht waren.
Zur Veranschaulichung der Wirksamkeit des Präparates gemäß der Erfindung bei der Einstellung des
CO2-Gehaltes in einem Blutserumnormal wurden einem Los von gefriergetrocknetem Blutserum zwei Proben
entnommen. Jede Probe bestand aus einer Serummenge, die durch Gefriertrocknen von 10 ml Blutserum
erhalten werden kann. Der ersten Probe wurden 10 ml destilliertes Wasser zugesetzt, und das die Probe
enthaltende Gefäß wurde geschüttelt, bis das Serum sich völlig gelöst hatte. Die Bestandteile dieser Probe
wurden dann mit Hilfe gebräuchlicher Geräte zur Analyse von Blutserum bestimmt
Die zweite Probe des gefriergetrockneten Blutserums wurde durch Zusatz von 10 ml einer 22millimolaren
Tetramethylammoniumbicarbonat-Lösung rekonstituiert, wobei das Gemisch ebenfalls leicht gerührt oder geschüttelt
wurde, bis das Serum sich völlig in der Tetramethylammoniumbicarbonat-Lösung gelöst hatte. Die
zweite Probe wurde dann mit Hilfe desselben Gerätes analysiert, das bei der Analyse der ersten Probe verwendet
worden war.
Ergebnisse des Vergleichsversuchs sind zusammen mit Angaben über den normalen Konzentrationsbereich
der bestimmten Bestandteile in nachstehender Tabelle aufgeführt.
Tabelle Bestandteil
Natrium, mval/1 Kalium, mval/1
Chlorid, mval/1 Kohlendioxid, mval/1 Glucose, mg/dl Harnstoff-Stickstoff, mg/dl Kreatinin, mg/dl
Calcium, mg/dl Phosphor, mg/dl Gesamtprotein, mg/dl Alkalische Phosphatase IE/l*)
Bilirubin, mg/dl Eisen, μg/dl Eisen-Bindungsfähigkeit, μg/dl
Cholesterin, mg/dl Triglyceride, mval/1 Harnsäure, mg/dl
Wert ohne Zusatz | Wert nach Zusatz | Normalbcreich |
von TMA - HCO3 | VOnTMA-HCO3 | |
150 | 150 | 138-146 |
6,4 | 6,4 | 3,5-5,3 |
107 | 107 | 97-108 |
3 | 25 | 24-32 |
172 | 171 | 60-105 |
44 | 44 | 10-20 |
4,9 | 4,9 | 0,7-1,4 |
11,9 | 12,0 | 8,5-10,5 |
7,3 | 7,3 | 2,4-4,4 |
6,5 | 6,4 | 5,8-8,5 |
107 | 109 | 12-40 |
3,6 | 3,6 | 0,2-1,2 |
198 | 196 | 70-200 |
386 | 412 | 250-400 |
153 | 150 | bis 260**) |
0,9 | 0,88 | bis 2,15**) |
9,1 | 9,0 | 3-8 |
Fortsetzung Bestandteil
Wert ohne Zusatz von TMA-HCO3
Wert nach Zusatz VOnTMA-HCO3
Normalbereich
Aspartat-Transaminase, lE/1*) 63 61 6 — 38
Alanin-Transaminase, IE/I*) 165 166 9-25
Lactat-Dehydrogenase, IE/1*) 737 738 140-230
Krealinin-K.inase.IE/1*) 260 274 14-90
Hydroxybutyrat-Dehydrogenase, IE/1*) 587 591 110-230
/-Glutamyl-Transpeptidase, IR/1 261 261 4-40
Amylase.E"*) 430 434 40-180
*) Internationale Einheiten je Liter
**) Altersabhängig
***) Einheiten
**) Altersabhängig
***) Einheiten
Aus den vorstehend wiedergegebenen Versuchsergebnissen ist ersichtlich, daß durch den Zusatz des Tetramethylammoniumbicarbonats
die Bestimmung der Bestandteile des Blutserums mit Ausnahme des Kohlendioxids nicht beeinflußt und deren Konzentration auch nicht geändert wird. Hinsichtlich des Kohlendioxids ist aus der
Analyse ersichtlich, daß die Kohlendioxid-Konzentration in dem Blutserum bei der Gefriertrocknung von einem
Wert aus dem Normalbereich von 24 — 32 mval/1 auf 3 mval/1 abgesunken war. Durch Mischen des gefriergetrockneten
Blutserums mit der Tetramethylammoniumbicarbonat-Lösung wurde die Konzentration des Kohlendioxids
wieder auf 25 mval/1 — einen Wert im Normalbereich — gebracht. Weitere Versuche erbrachten
ähnliche Resultate.
Die zur Herstellung des Bezugspräparates gemäß der Erfindung verwendeten quaternären Amine müssen in
Wasser, Serum und den zu analytischen Bestimmungen verwendeten Reagenzien löslich sein und dürfen die
Bestimmungsmethoden nicht stören. Ferner soll das Präparat steril sein. Diese Sterilität kann mit Hilfe bekannter
Methoden erreicht werden, die die quaternären Amine nicht beeinflussen, wie die Filtration der Aminlösung
durch Filter, die Teilchen von der Größe von Mikroorganismen zurückhalten.
Zu den Kationen, die sich als Bestandteile der quaternären Amine als geeignet erwiesen haben, gehören:
Trimethylhydroxyäthylammonium,
Dimethyichlormethyiphenylammonium,
Tetraäthylammonium,
Tetramethylammonium, Tetrapropylammonium,
Tetrabutylammonium,
N.N-Dimethyl-N-äthyl-p-nitrophenylammonium,
N.N-Dimethyl-N-fluormethyl-N-phenylammonium,
N-Cyclohexyl-N.N-dimethyl-N-isobutylammonium,
N-Äthyl-N-methylpiperidinium,
N.N-Dimethyl-N-äthyl-vinylammonium,
N.N-Diäthy!-N-(2-methoxyäthyl)-N-n-butylammonium,
N-n-Octyl-N.N.N-trimethylammonium,
Ν.Ν,Ν,Ν',Ν',Ν'-Hexamethylenäthylendiaminium,
N-(2-Hydroxyäthyl)-trimethylammonium.
Als Anionen kommen die bereits genannten Carbonate, Bicarbonate, Mischungen der Carbonate und Bicarbonate.
Halogenide sowie andere Anionen von klinischem Interesse in Frage.
Die quaternären Ammoniumverbindungen, die Bestandteil oder Bestandteile des Bezugspräparates gemäß
der Erfindung sind, sind ais soiche bekannt. Sie sind jedoch bisher nicht bei analytischen Verfahren zu dem
angegebenen Zweck verwendet worden. Die Salze und Verfahren zur ihrer Herstellung sind beispielsweise in
der CSR-Patentschrift 1 57 000 sowie den USA-Patentschriften 31 90 919, 35 79 581 und 33 97 215 beschrieben.
Weitere Angaben zu diesen Verbindungen finden sich in der Veröffentlichung von MAHAJAN und RAO
»Proton Magnetic Resonance and Internal Motions in some Tetramethyl Ammonium Compounds«, J. Phys.
Chem. - Solid State Phys, Band 7, Großbritannien 1974, und in der Dissertationsschrift von TRUMAN E.
TEETER mit dem Titel »Reduction of Carbon Dioxide on Mercury Cathodes«, University of Oregon, Eugene,
Oregon (USA), Juni 1954.
Zur Herstellung eines Bezugsserums wird gefriergetrocknetes Serum mit einer solchen Menge quaternärem
Ammoniumcarbonat oder -bicarbonat rekonstituiert, daß das rekonstituierte Serum 10 — 40 mval/1 CO2 enthält.
Das Bezugsserum kann durch Mischen einer Lösung des quaternären Ammoniumsalzes von der gewünschten
Endkonzentration mit dem gefriergetrocknetem Serum hergestellt werden. Man kann es aber auch erhalten,
indem man dem Serum vor dem Gefriertrocknen eine bestimmte Menge des quaternären Ammoniumsalzes
zusetzt. In diesem Fall wird gepooltem Blutserum das quaternäre Ammoniumsalz in einer solchen Menge
zugesetzt, daß in dem rekonstituiertem Serum die gewünschte CO2-Konzentration vorhanden ist. Beispielsweise
werden 10,0 ml gepooltem Blutserum 1,0 ml einer 0,4-m Tetramethylammoniumbicarbonat-Lösung zugesetzt.
Das Serum kann dann in bekannter Weise gefriergetrocknet und durch Lösen in 10 ml destilliertem Wasser
wieder rekonstituiert werden.
Claims (8)
1. Bezugspräparat zur Festlegung einer Halogenid- oder Carbonat-Konzentration bei chemischen Analysen,
dadurch gekennzeichnet, daß es aus Wasser und mindestens einem quaternären Ammoniumhalogenid,
quaternärem Ammoniumcarbonat oder -bicarbonat besteht
2. Bezugspräparai nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sein Gehalt an Natrium-, Kalium-,
Calcium-, Ammonium-, Eisen- sowie — im Falle der Abwesenheit von quaternärem Ammoniumchlorid —
Chlor-Ionen geringer als 2 mmoI/1,0,25 mmol/1,0,5 mg/100 ml 0,5 μ^/ΙΟΟ ml, 3 μg/100 ml bzw. 3 mmol/l ist
3. Bezugspräparat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das quaternäre Ammoniumcarbonat
oder -bicarbonat in einer Konzentration zugegen ist, die eine CO2- Konzentration von 10 bis 40 mval/l
ergibt
4. Bezugspräparat nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet daß es mindestens eine
menschliche oder tierische Körperflüssigkeit enthält
5. Bezugspräparat nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet daß die Körperflüssigkeit Blutserum ist
6. Bezugspräparat nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß es in gefriergetrockneter Form
vorliegt.
7. Bezugspräparat nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß es steril ist
8. Verwendung eines Bezugspräparates nach einem der Ansprüche 1 bis 7 bei klinisch-chemischen Analysen.
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