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" Abstreifvorrichtung für die Entnahme flüssiger
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Substanzen aus einem Behälter Die Erfindung betrifft eine Abstreifvorrichtung
für die Entnahme flüssiger Substanzen aus einem Behälter mit einem in dessen Öffnung
eingesetzten Abstreifer für ein Auftragsorgan, das aus einem Pinsel, einem Tampon,
einem Schwamm, einer Bürste odgl. bestehen kann.
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Aus der US-PS 3 262 461 ist es bekannt, in die Öffnung eines flaschenförmigen
Behälters für ein kosmetisches Präparat wie flüssige oder pastöse Lippen farbe als
Abstreifer eine gelochte elastische Gummischeibe einzusetzen, die überschüssige
Flüssigkeit von dem auf dem unteren Ende eines Schaftes befestigten Auftragsorgan
abstreifen soll. Beim Herausziehen des Auftragsorgans aus dem Behälter wird nur
die an dem Schaft haftende Farbe, nicht aber die in dem Auftragsorgan selbst befindliche
überschüssige Farbe abgestreift, die beim Wiedereinführen des Auftragsorgans in
dem Behälter durch die Lochscheibe auf den Schaft verteilt wird und auch eine Abschlußkappe
des Behälters und deren Rand verschmutzt. Ein sauberes Auftragen der Flüssigkeit
ist daher nicht gewährleistet, auch kann die Menge der beim Herausziehen des Auftragsorgans
mitgenommenen Flüssigkeit nicht dosiert werden, die dann leicht an dem Schaft des
Auftragsorgans abtropft und die Finger des Benutzers verunreinigt.
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Wenn der Behälter mit einer ein flüchtiges Lösungsmittel enthaltenden
flüssigen Substanz, z.B. mit als Nagellackentferner dienendem Aceton gefüllt ist,
wird der aus Gummi bestehende scheibenförmige Abstreifer unter der Einwirkung des
flüchtigen Lösungsmittels in kurzer Zeit hart oder unelastisch, so daß der Abstreifer
seinen Zweck nicht mehr erfüllen kann. Auch bei anderen flüssigen Substanzen ist
eine saubere, dosierte Entnahme aus einem Vorratsbehälter erwünscht, z.B. bei einer
Korrekturflüssigkeit für Schreibmaschinen, bei Farben, Lacken, Tusche odgl.
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So setzt sich beispielsweise die Korrekturflüssigkeit leicht an dem
aus einem Pinsel bestehenden Auftragsorgan fest und kann dann nicht mehr in sauberer
dünner Schicht auf die zu korrigierende Stelle der Papierunterlage aufgetragen werden.
Auch Lacke, Farben udgl.
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sollen in möglichst dünner und gleichmäßger Schicht aufgetragen werden,
was eine saubere und dosierte Entnahme der betreffenden flüssigen Substanz aus dem
Vorratsbehälter voraussetzt.
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Wenn die Abstreifvorrichtung Teil einer Einwegpackung ist, wie dies
bei vielen für Verbraucher bestimmten flüssigen Substanzen der Fall ist, muß der
Abstreifer nicht nur dauernd gegen die flüssige Substanz widerstandsfähig sein,
sondern auch möglichst billig hergestellt werden können, um den Verbraucherpreis
des flüssigen Produktes nicht durch einen zu teuren und aufwendigen Verpackungsbehälter
in unerwünschter Weise zu erhöhen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Abstreifvorrichtung
für die Entnahme flüssiger Substanzen aus einem Behälter so auszubilden, daß sie
für die verschiedensten flüssigen Substanzen eine dauernd saubere, dosierte Entnahme
aus einem Behälter ermöglicht und dabei aus einem preiswerten Massenerzeugnis besteht.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß in die
Öffnung des Behälters für die flüssige Substanz ein gegen den Behälterinhalt widerstandsfähiges
Kunststoff-Formstück von größerer Wandstärke als dessen in den Behälter ragendes,
im wesentlichen trichterförmiges Unterteil eingesetzt ist, das eine oder mehrere
flexible Abstreiflippen für das Auftragsorgan aufweist. Ein solches Formstück kann
aus unelastischem Kunststoff bestehen und beispielsweise mittels einer Backen- oder
Spritzform als Massenerzeugnis besonders preiswert und rationell hergestellt werden.
Infolge der unterschiedlichen Bemessung seiner Wandstärken gewährleistet dieses
Kunststoff-Formstück einen festen Halt in der Behälteröffnung und ermöglicht infolge
der Zieharmonika-Wirkung seiner wegen ihrer Dünnwandigkeit flexiblen Abstreiflippen
eine saubere Abstreifung des Auftragsorgans und damit auch eine Portionierung der
aus dem Behälter zu entnehmenden flüssigen Substanz. Ein in dieser Weise ausgebildeter
Abstreifer ist bis auf seine Befestigungszone beim Abstreifen des aus dem Behälter
herausgezogenen Auftragsorgans und bei dessen Wiedereinführung in den Behälter nach
beendetem Entnahmevorgang flexibel und im Durchmesser veränderlich, so daß das mit
der flüssigen Substanz getränkte Auftragsorgan beim Herausziehen aus dem Behälter
sauber abgestreift wird. Wegen der im wesentlichen trichterförmigen Ausgestaltung
des dünnwandigen, flexiblen Unterteils kann das Auftrags organ auch leicht wieder
in den Behälter eingeführt werden.
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Durch die vorgeschlagene Gestaltung der Wandstärke des Formstücks
mit unterschiedlichen Durchmessern entstehen in den Abstreiflippen elastische Dehnungszonen,
die sowohl das mit der flüssigen Substanz getränkte Auftragsorgan als auch dessen
Schaft beim Herausziehen aus dem Behälter soweit abstreifen, daß
nur
so viel flüssige Substanz in dem Auftragsorgan verbleibt, wie beispielsweise zum
Auftragen eines flüssigen kosmetischen Präparats auf die Haut, zum sauberen Auftragen
einer Korrektur flüssigkeit auf Papier oder zum Auftragen von Lack oder Farbe auf
eine Unter lage benötigt wird. Etwaige Ablagerungen von Farbe oder anderen flüssigen
Substanzen auf dem Schaft des Auftragsorgans werden vollständig abgestreift. Der
Schaft bleibt daher stets von der flüssigen Substanz frei, so daß eine stets saubere
Entnahme der Flüssigkeit aus dem Behälter erreicht und eine Verschmutzung des oberen
Rands der Behälteröffnung durch die flüssige Substanz verhindert wird.
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Weitere Merkmale der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche
und sollen anhand der in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispiele der
Erfindung näher erläutert werden.
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Es zeigen: Fig. 1 den Längsschnitt in der Ebene I - I der Fig. 2 eines
zylindrischen, flaschenförmigen Flüssigkeitsbehälters mit eingesetztem Pinsel in
zwei verschiedenen Ausführungsformen des Abstreifers; Fig. 2 einen Schnitt in der
Ebene II - II der Fig. 1;
Fig. 3 einen Schnitt in der Ebene III
- III der Fig. 1; Fig. 4 den Längsschnitt einer anderen Ausführungsform des Abstreifers;
Fig. 5 den Längsschnitt einer weiteren Ausführungsform des Abstreifers; Fig. 6 die
Ansicht eines als Auftragsorgan dienenden Pinsels; Fig. 7 den Längsschnitt einer
anderen Ausführungsform des Pinsels, und Fig. 8 die Draufsicht der Fig. 1 von unten.
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Figur 1 zeigt einen zylindrischen, flaschenartigen Behälter 1 zur
Aufnahme einer flüssigen Substanz, z.B.
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eines kosmetischen Präparats wie Nagellack, einer Korrektur farbe
für Schreibmaschinen oder einer anderen Flüssigkeit, z.B. einer Emulsion. Der Behälter
1 besteht aus durchsichtigem oder farbigem Kunststoff und ist durch eine aufgeschraubte
Kappe 2 abgeschlossen, in der der zylindrische Stiel 3 eines als Auftragsorgan dienenden
Pinsels 4 eingesetzt it. In das obere offene Ende des Behälters 1 ist en aus Polyamid,
Polyäthylen oder einem anderen, gegen den Behälterinhalt widerstandsfähigen Kunststoff
bestehendes rotationssymmetrisches Formstück 5 eingesetzt, das
beispielsweise
als Preß- oder Spritzgußstück hergestellt ist. Das Formstück 5 hat ein dickwandiges
Oberteil 6, das mit Paßsitz in das offene Ende des Behälters 1 eingesetzt ist und
sich in einem dünnwandigen, im wesentlichen trichterförmigen Unterteil 7 fortsetzt.
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In der Ausführungsform entsprechend der linken Hälfte der Fig. 1 bildet
das dünnwandige Unterteil 7 zwei übereinanderliegende Abstreiflippen 8 und 9, die
mit einer gewissen Spannung an dem Stiel 3 des Pinsels 4 anliegen. Nach der rechten
Hälfte der Fig. 1 bildet das dünnwandige Unterteil 7 in drei harmonikaartigen Falten
10. 11 und 12 drei Abstreiflippen 13, 14, 15, diedbenfalls dicht an dem Pinselstiel
3 anliegen.
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In dem Oberteil 6 sind diametrale, in einer gemeinsamen Radialebene
liegende Längsschlitze 16 angebracht, deren unteres, zum Pinsel 4 weisendes Ende
17 offen ist. In dem Unterteil 7 sind um 900 zu den Schlitzen 16 versetzt zwei in
einer Radialebene liegende diametrale Längsschlitze 18 vorgesehen, die sich bis
zum unteren Ende des Unterteils 7 erstrecken, und daher unten offen sind. Die beiden
Längsschlitze 16 und 18 sind am oberen, geschlossenen Ende durch je ein kreisförmiges
Loch 19 begrenzt, das in Fig. 1 bei dem Schlitz 18 angedeutet ist.
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Durch diese Längs schlitze wird trotz Verwendung eines unelastischen
Kunststoffes eine für die Abstreifwirkung notwendige Flexibilität erhalten, die
in Verbindung mit den infolge ihrer Dünnwandigkeit ebenfalls flexiblen Abstreiflippen
8 und 9 bzw. 13, 14 und 15 dcn mit der flüssigen Substanz aus dem Flüssigkeitsraum
20 des Behälters 1 getränkten
Pinsel 4 beim Herausziehen aus dem
Behälter 1 soweit abstreifen, daß hierdurch nur so viel flüssige Substanz in dem
Pinsel verbleibt, wie sie beispielsweise zum einmaligen Auftragen eines flüssigen
kosnetischen Prä-obats auf die Haut benötigt wird. Etwaige auf dem Pinselstiel 3
gebildete Ablagerungen werden hierbei vollständig abgestreift, so daß der Stiel
3 keine Farbablagerungen erhält.
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Es wird auch der obere Rand des Behälters 1 durch die flüssige Substanz
nicht verschmutzt, so daß eine besonders saubere Handhabung des Geräts erreicht
wird, wie dies bisher nicht möglich war.
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Auch ermöglicht die Herstelung des mit den Abstreiflippen versehenen
Kunststoff-Formstücks eine besonders rationelle und billige Massenfertigung, was
bei den bisher aus Gummi oder anderen elastischen Stufen bestehenden Abstreifern
nicht möglich war.
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Fig. 4 zeigt eine andere Ausführungsform des aus einem Kunststoff-Formstück
bestehenden Abstreifers 21, dessen mit Paßsitz in die Öffnung des Behälters 1 eingesetztes
dickwandiges Oberteil sich in einem zieharmonikaartigen dünnwandigen Unterteil 22
in Form zweier durch ein kegelförmiges Mittelstück miteinander verbundenen trichterförmigen
Teilen fortsetzt, die zwei übereinanderliegende Abstreiflippen 24 und 25 bilden.
Von besonderem Vorteil ist es, daß die obere Abstreiflippe 25 einen etwa rechtwinkligen
Scheitel hat, der eine besonders wirksame Abstreifwirkung auf den nicht gezeichneten
Stiel des Abstreiforgans ergibt.
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Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 5 hat das mit Paß sitz in die Öffnung
des Behälters 1 eingesetzte Formstück 31 ein dickwandiges ringförmiges Oberteil
32, an das sich über ein dünnwandiges zylindrisches Zwischenteil 33 ein trichterförmiges
Teil 34 und ein
mit diesem eine rechtwinklige Abstreiflippe 35
bildendes kegelförmiges Unterteil 36 anschließt.
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Bei sämtlichen beschriebenen Ausführungsformen der Fig. 1 bis 4 ist
der untere Teil des Behälters 1 mit einer flüssigen Substanz gefüllt, in die das
als Pinsel ausgebildete Auftragsorgan 4 eintaucht, wenn der Behälter 1 beim Nichtgebrauch
durch die Kappe 2 verschlossen ist. Wenn Flüssigkeit zum Auftragen auf eine Unterlage
entnommen werden soll, wird das Auftragsorgan 4 nach Abschrauben der Kappe 2 aus
dem Behälter herausgezogen, wobei die Abstreif lippen 8 und 9 bzw. 13, 14, 15 oder
die Abstreiflippen 24, 25 bzw. 35 den mit der Flüssigkeit getränkten Pinsel 4 gleichmäßig
zusammendrücken und dadurch überschüssige Flüssigkeit von ihm abstreifen. Es kann
daher nur so viel Flüssigkeit aus dem Behälter 1 entnommen werden, wie beispielsweise
für das jeweilige Auftragen benötigt wird. Dadurch wird vermieden, daß die flüssige
Substanz in einer zu dicken Schicht oder unregelmäßig auf die Unterlage aufgetragen
wird.
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Beim Zurückstecken des Pinsels 4 in den Behälter 1 schiebt der Pinselstiel
3 etwaige auf den Abstreiflippen abgelagerte Flüssigkeit wieder in den Flüssigkeitsraum
des Behälters zurück, so daß der Pinselstiel 3 stets sauber bleibt und auch der
obere Rand des Behälters 1 nicht mit Flüssigkeit verunreinigt wird.
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Die trichterförmige Ausgestaltung des Formstücks 5 erleichtert das
Wiedereinführen des Pinsels 4 in den Behälter 1 nach Beendigung des Entnahmevorganges.
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Die Wirkung der Abstreiflippen 8, 9; 13, 14, 15; 24, 25; oder 35 kann
verstärkt werden, wenn entsprechend Fig. 6 der Stiel 43 des Pinsels 4 schwach konisch
ausgebildet wird, wobei er an seinem unteren, den Pinsel 4
tragenden
Ende den größten Querschnitt hat, der sich nach oben zur Abschlußkappe 2 hin allmählich
verjüngt.
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Man kann auch den unteren Teil des Pinselstiels 44 gemäß den Fig.
7 und 8 mit einer Aushöhlung 45 versehen, die durch radiale Kanäle 46 in Verbindunq
mit der Außenluft steht, so daß sich in der Mitte des Pinsels 4 keine flüssigen
Substanzen ansammeln können.
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Hierdurch wird das saubere, dosierte Entnehmen der Flüssigkeit aus
dem Behälter 1 unterstützt.
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In der Ausführungsform gemäß Fig. 1 ist der Stiel 3 des aus dem Pinsel
4 bestehenden Auftragsorgans an der Abschlußkappe 2 des Behälters 1 befestigt. Das
Auftragsorgan kann aber auch von dem Behälter 1 getrennt sein, in welchem Falle
der Behälter 1 durch einen normalen Deckel verschlossen ist, wie dies beispielsweise
bei den als Dosen ausgebildeten Vorrats- oder Verkaufsbehältern für Farben, Lacke
udgl.
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üblich ist. In diesem Falle kann als Auftragsorgan ein normaler Pinsel
verwendet werden, der nur zur Aufnahme der Farbe odgl. in den Behälter gesteckt
wird, der nach beendetem Entnahmevorgang durch einen einfachen Deckel abgeschlossen
wird.
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Es kann auch das im wesentlichen trichterartige Formstück an seinem
unteren, die Abstreiflippen 9 oder 15 der Fig. 1 bildenden Ende bei herausgezogenem
Pinsel 4 eine geschlossene Spitze bilden, so daß dann der Behälter abgeschlossen
ist und ein Auslaufen seines flüssigen Inhalts auch dann vermieden wird, wenn der
Behälter durch die Abschlußkappe 2 nicht abgeschlossen ist.
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L e e r s e i t e