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Vorrichtung zum Einbringen von Verfugungsmaterial in
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Fugen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einbringen von
Verfugungsmaterial in Fugen, enthaltend eine Düse sowie eine Einrichtung zur Zuführung
des Verfugungsmateriales zur Düse.
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Zum Einbringen von Verfugungsmaterial in Fugen (wie dies beispielsweise
beim Fliesenlegen erforderlich ist) sind hand-oder druckluftbetriebene Kartuschen-Pistolen
bekannt, ferner auch Geräte, bei denen das Verfugungsmaterial aus einem Druckkessel
über einen Schlauch einer Düse zugeführt wird.
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Diese bekannten Geräte enthalten durchweg verhältnismäßig einfache
rohrartige Düsen mit runden, ovalen oder schräg auslaufenden Düsenöffnungen (wobei
der Düsenquerschnitt je nach Tiefe und Breite der Fuge gewählt wird).
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Nachteilig ist bei diesen bekannten Vorrichtungen vor allem, daß
- bedingt durch die Konstruktion und Art der Bewegung der Düse - ein verhältnismäßig
großer Anteil des Verfugungsmateriales über den Fugenrand quillt und anschließend
in einer sehr mühsamen und zeitraubenden Nacharbeit von Hand abgeschabt werden muß.
Nachteilig ist weiterhin, daß sich mit den bekannten Vorrichtungen keine exakte
Dosierung des Verfugungsmateriales erzielen läßt, was eine sehr langsame und umständliche
Arbeitsweise mit sich bringt.
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Besondere Probleme treten bei den besonders zähflüssigen neueren
Verfugungsmaterialien auf, insbesondere bei Zweikomponenten-Materialien. Sie lassen
sich im allgemeinen mit den vorstehend beschriebenen Vorrichtungen nicht einbringen,
sondern müssen in besonders mühsamer Handarbeit mittels Spachtel oder Rakel in die
Fugen gequetscht und der unvermeidliche Oberschuß von Hand abgeschabt werden.
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Nachteilig bei den bisher bekannten Geräten ist ferner auch das umständliche
Nachfüllen bei Kartuschen-Pistolen und bei den mit Druckkessel arbeitenden Vorrichtungen.
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So muß beispielsweise der Druckkessel jeweils entlüftet und wieder
aufgepumpt werden. Auch durch die Notwendigkeit eines Kompressors sind die bekannten
Geräte angesichts ihrer geringen Leistung verhältnismäßig kostspielig.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung
der Nachteile der bekannten Ausführungen eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, die es gestattet, Verfugungsmaterialien aller Art in einer besonders
einfachen und zeitsparenden Arbeitsweise einwandfrei in Fugen einzubringen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Düse Teil
eines längs der Fuge bewegbaren Schlittens ist, der wenigstens ein in Bewegungsrichtung
vor der Düse angeordnetes, in die Fuge eingreifendes Führungselement aufweist.
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Zweckmäßig ist dabei der in Bewegungsrichtung hinter der Düse befindliche
Teil des Schlittens als Glättfläche ausgebildet.
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Durch diese erfindungsgemäße Gestaltung wird erreicht, daß die Düse
exakt entlang der Fuge bewegt wird, so daß das Verfugungsmaterial einwandfrei in
die Fuge austritt. Die hinter der Düse befindliche Glättfläche sorgt für eine einwandfreie,
völlig glatte Fugenoberfläche.
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Eine zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Einrichtung
zur Zuführung des Verfugungsmateriales zur Düse eine Förderpumpe, einen Verbindungsschlauch
sowie ein nahe der Düse angeordnetes Ventil enthält.
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Die Förderpumpe erfüllt außer der eigentlichen Förderfunktion noch
die weitere Aufgabe, das Verfugungsmaterial gründlich durchzukneten und geschmeidig
zu machen, was gerade bei zähflüssigen neuen Verfugungsmaterialien besonders wesentlich
ist. Als besonderes brauchbar hat sich für diesen Zweck eine Schneckenpumpe erwiesen,
doch können grundsätzlich - je nach Art des Verfugungsmateriales -auch andere Pumpen
eingesetzt werden.
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Die Anordnung des Ventiles in der Nähe der Düse gewährleistet, daß
beim Abheben der Düse von der Fuge ein sofortiges Schließen des Ventiles erfolgt,
so daß ein störendes Nachfließen von Verfugungsmaterial und damit eine Verschmutzung
der an die Fuge angrenzenden Fläche vermieden wird.
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Diese und zahlreiche weitere Einzelheiten der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche und werden in Verbindung mit der Erläuterung eines Ausführungsbeispieles
näher beschrieben.
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In der Zeichnung zeigen Fig.1 einen Längsschnitt durch ein Ausführungsbeispiel
eines Düsenaggregates der erfindungsgemäßen Vorrichtung; Fig.2 eine Ansicht des
Düsenaggregates gemäß Fig.l von unten; Fig.3 eine Seitenansicht durch die Einrichtung
zur Zuführung des Verfugungsmateriales zur Düse (ohne Düse und Verbindungsschlauch).
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Das in den Fig.l und 2 veranschaulichte Düsenaggregat enthält einen
Schlitten 1, der aus einem sehr harten, verschleißfesten Material besteht, etwa
Edelstahl oder Kunststoff. Er besitzt eine besonders glatte Unterseite 4, die als
Glättfläche dient.
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Der Schlitten 1 trägt ein nach unten über die Unterseite 4 vorstehendes,
bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel als Stift ausgebildetes Führungselement
5, das die Aufgabe hat, die als Längsschlitz ausgebildete Öffnung der Düse 11 bei
Bewegung des Schlittens 1 in Richtung des Pfeiles 13 längs der Fugenmitte zu führen.
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Der Düse 11 wird das Verfugungsmaterial über ein Ventil zugeführt,
das im wesentlichen einen Gehäusekörper 6 und eine Ventilnadel 10 enthält. Die Ventilnadel
10 wirkt mit einem Ventilsitz 9 zusammen. Der Gehäusekörper 6 ist als Kugelgelenk
ausgebildet und durch entsprechende Gestaltung einer pfannenartigen Lagerung an
der Oberseite des Schlittens 1 schwenkbeweglich mit dem Schlitten 1 verbunden. Die
Abdichtung wird durch einen Dichtungsring 7,
der Zusammenhalt durch
eine Überwurfmutter 8 gewährleistet.
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In Bewegungsrichtung vor dem Führungselement 5 ist eine zur Aufnahme
von überschüssigem Verfugungsmaterial dienende Kammer vorgesehen, die aus einem
vorderen Teil 3 und einem hinteren Teil 2 besteht. Der hintere Teil 2 dieser Kammer
verjüngt sich in Höhe und Breite keilförmig in Richtung zur Düse 11 hin.
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Die vordere Kante 14 des Schlittens 1 ist abgerundet, um das Verfahren
des Schlittens 1 längs der Fuge zu erleichtern. Der Durchmesser des Führungselementes
5 wird zweckmäßig etwas kleiner als die Breite der Fuge gewählt.
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Es besteht auch die Möglichkeit, das Führungselement 5 auswechselbar
zu machen, um eine einfache Anpassung an unterschiedliche Fugenbreiten zu erzielen.
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Die Funktion des in den Fig.1 und 2 dargestellten Düsenaggregates
dürfte ohne weiteres verständlich sein: Das Verfugungsmaterial (Pfeil 15) wird unter
Druck dem Stutzen 12 des Gehäusekörpers 6 zugeführt und gelangt bei angehobener
Ventilnadel 10 durch die Düse 11 in die Fuge.
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Das Düsenaggregat wird hierbei zügig in Richtung des Pfeiles 13 entlang
der Fuge gezogen, wobei das Führungselement 5 eine zuverlässige Führung gewährleistet.
Wird der Schlitten 1 zeitweise zu langsam bewegt, so kann überschüssiges Material
in die im vorderen Bereich des Schlittens befindliche Kammer (Teile 2, 3) entweichen;
es wird dort zunächst gespeichert und mitgezogen, wobei jedoch die keilförmige Verjüngung
des Kammerteiles 2 sicherstellt, daß dieses überschüssige Verfugungsmaterial alsbald
in die Fuge geleitet wird.
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Die hinter der Düse 11 befindliche, von der Unterseite 4 des Schlittens
1 gebildete Glättfläche sorgt für eine einwandfreie Glättung der Fugenoberfläche.
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Das Düsenaggregat kann ohne weiteres über eine Fugenkreuzung gezogen
werden; dabei wird die bereits gefüllte Querfuge glatt überfahren. Es bleibt eine
ebene Fugenoberfläche zurück, die keine Nacharbeit bedarf.
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Wird das Düsenaggregat von der Fuge abgehoben, so senkt sich die
Ventilnadel 10 unter der Wirkung des zulaufseitigen Druckes sofort auf den Ventilsitz
9 ab, womit ein störendes Nachfließen von Material vermieden wird.
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Fig.3 zeigt die wesentlichen Teile der Einrichtung zur Zuführung
des Verfugungsmateriales zu dem eben erläuterten Düsenaggregat.
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Das Gerät gemäß Fig.3 enthält eine als Schneckenpumpe ausgebildete
Förderpumpe 22, der das Verfugungsmaterial bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
über einen Trichter 23 zugeführt wird. Der Antrieb der Förderpumpe 22 erfolgt von
einem Elektromotor 26 über eine elektromagnetische Kupplung 24 und ein stufenlos
regelbares Getriebe 21.
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Die Förderpumpe 22 ist mit dem Düsenaggregat über einen (nicht dargestellten)
Schlauch verbunden, der am Anschlußnippel 27 angesetzt wird. Nahe dem Druckanschluß
der Förderpumpe 22 ist ein Druckwächter 25 vorgesehen, der über einen Anschluß 28
mit einem Anschluß 29 der Kupplung 24 verbunden ist. Beim öffnen des im Düsenaggregat
vorgesehenen Ventiles (Anheben der Ventilnadel 10) schaltet der Druckwächter 25
den Antrieb der Förderpumpe 22 über die Kupplung 24 ein; beim Schließen des Ventiles
schaltet der
Druckwächter 25 über die Kupplung 24 den Pumpenantrieb
aus.
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Im Rahmen der Erfindung sind zahlreiche Abwandlungen möglich. So
kann beispielsweise statt des Einfülltrichters 23 auch ein Ansaugschlauch verwendet
werden; im Einfülltrichter kann ferner eine kleine Zubringerschnecke angeordnet
werden. Man kann ferner statt eines Elektromotors auch einen Druckluftkompressor
als Antrieb verwenden, der beispielsweise bei Maler-, Gipser- oder Baubetrieben
ohnehin für andere luftbetriebene Geräte benötigt wird.
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Auch hinsichtlich der Gestaltung des in den Fig.1 und 2 veranschaulichten
Düsenaggregates sind zahlreiche Modifikationen im Rahmen der Erfindung möglich.
So kann man beispielsweise statt der zur Aufnahme von überschüssigem Verfugungsmaterial
dienenden Kammer (Teile 2, 3) eine Spatel anordnen, die überschüssiges Verfugungsmaterial
glättet bzw. abhebt.
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Auch für die konstruktive Gestaltung des Führungselementes bestehen
zahlreiche Möglichkeiten. So kann beispielsweise statt eines Rundstiftes auch ein
Draht, eine Kugel oder ein sonstiger geeigneter Führungskörper vorgesehen werden.
Es ist auch möglich, das Düsenaggregat entweder mit zwei Führungselementen oder
mit einem länglichen Führungselement zu versehen, um eine zusätzliche Richtungsstabilisierung
bei der Bewegung zu erzielen.