DE27211C - Neuerungen in der Verkuppelung und Anordnung elektrischer Conductoren auf Eisenbahnzügen - Google Patents
Neuerungen in der Verkuppelung und Anordnung elektrischer Conductoren auf EisenbahnzügenInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B61—RAILWAYS
- B61G—COUPLINGS; DRAUGHT AND BUFFING APPLIANCES
- B61G5/00—Couplings for special purposes not otherwise provided for
- B61G5/06—Couplings for special purposes not otherwise provided for for, or combined with, couplings or connectors for fluid conduits or electric cables
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Description
win^i^ cVi ώΤα-mttiAi
ES
PATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21: Elektrische Apparate.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 15. April 1883 ab.
Wenn die Wagen eines Zuges sämmtlich mit einem gleichen System continuirlicher Bremsen
versehen sind, so läfst sich eine durchgehende elektrische Verbindung auf dem ganzen Zuge
leicht durch die Bremskuppelungen bewerkstelligen. Sind aber die Wagen theilweise ohne
Bremsen oder sind ihre Bremsen verschiedenen Systems, so ist es nicht möglich, durch die
Bremskuppelungen einen ausreichenden geschlossenen elektrischen Leitungskreis zu bilden.
Um diesen Uebelständen zu begegnen, wird an jedem Ende der Wagen eine besondere Hülfskuppelung
angeordnet, so dafs sich die elektrische Kuppelung unabhängig von der Bremskuppelung
gestaltet. Eine solche elektrische Kuppelung kann in den mannigfachsten Formen ausgeführt werden, wovon die in Fig. 1 bis 4
veranschaulichte Construction ein Beispiel ist. Wie aus diesen Figuren ersichtlich, besteht die
Vorrichtung aus zwei kleinen Gehäusen oder Cylindern α und b, welche mit einem oder
mehreren von ihnen und von einander isolirten Contactkolben a% bezw. P, sowie mit eigenthümlich
geformtem Flantsch a3 bezw. bs auf der
einen Seite und mit einem Ansatz oder einem Knaggen <z4 bezw. bk auf der anderen Seite
versehen sirid. Die Flantschen a% b% reichen je
ungefähr ein Viertel um ihren Cylinder herum und sind so angeordnet, dafs sie je den Ansatz
oder den Knaggen des anderen Cylinders tibergreifen können. Um die Kuppelung zu schliefsen,
bringt man die Cylinder α und b mit ihren inneren Enden zusammen und dreht sie unter
entsprechendem Druck etwa ein Viertel einer Umdrehung herum, so dafs der Flantsch a% den
Knaggen b4 und der Flantsch b3 den Knaggen α4
übergreift, Fig. 2 und 4. · Die Lösung der Kuppelung dagegen geschieht durch die entgegengesetzte
Manipulation. Die Kolben α2 P
werden durch Federn α5 P aus ihren bezw. Cylindern
herausgedrückt und müssen bei dem Act des Schliefsens der Kuppelung, wenn sie also mit einander in Contact treten, ein Stückchen
Reinigungsmaterial a6 bezw. b6 passiren,
so dafs ihre Contactflächen reingerieben werden und einen guten Contact geben. Ihre Köpfe
werden mit Vortheil derart arrangirt, dafs sie sich um ihre Achse drehen können. Sie führen
dann beim Passiren der Reibungs- oder Reinigungsflächen ae P eine partielle Drehbewegung
aus, so dafs die Abnutzung ihrer Contactflächen ausgeglichen wird. Zur weiteren Sicherung
dieser Rotation kann man auch, wie in Fig. 3 angedeutet, eine Verzahnung anbringen, welche
in eine entsprechende Verzahnung der Kolbenköpfe eingreift und diese beim Zusammendrehen
der Kuppelung in Rotation versetzt. Die Enden der Leitungsdrähte c, welche entweder zusammengedreht
sind oder neben einander laufen, münden in Klemmen i2, welche mit den Kolben in
leitender Verbindung stehen. Wenn wünschenswerth, kann einer der Leitungsdrähte auch
direct an dem Gehäuse oder Cylinder der Kuppelung festgelöthet werden; es ist dann von
den isolirten Kolben <z2 P nur einer nöthig,
um die Schliefsung des Leitungskreises zu vermitteln. Die Leitungsdrähte c zweigen von
einem passenden Punkte der Bremsleitungen ab. Die soeben beschriebenen Hülfskuppelungen,
zu denen sie führen, werden nur in Gebrauch genommen, wenn die Bremskuppelungen nicht ausreichen.
Zur Erleuchtung der Züge werden Secundärbatterien oder Accumulatoren verwendet. Diese
sind entweder permanent im Bremswagen oder auf dem Tender oder auf dem Gestell der
Lokomotive befestigt, oder aber sie stehen auf einem besonderen Wagen oder Karren, der
leicht in einen der Wagen geschoben werden kann. Sie werden durch eine Dynamomaschine
gespeist, welche von einer der Achsen oder von einer kleinen besonderen Dampfmaschine
auf der Lokomotive getrieben wird.
In manchen Fällen empfiehlt sich jedoch, die Accumulatoren mittelst Dynamomaschinen
laden zu lassen, welche auf den Hauptstätionen angeordnet sind, und Abends, nachdem sie bei
Tage zur Speisung der Accumulatoren verwendet worden, zur Erleuchtung dieser Stationen
verwerthet werden können. Auch hierfür ist eine besondere Kuppelung und Anordnung der
Drähte nöthig, welche in den folgenden Figuren erläutert ist. D, Fig. 5 und 6, ist .ein Packwagen,
welcher auf seinem Fufsboden mit Führungsschienen d d versehen ist, die nach vorn
divergiren, so dafs die Räder des Karrens mit den Accumulatoren E sicher in die zwischen
den Schienen befindlichen Rinnen geleitet werden. Nachdem der Accumulatorkarren in den
Wagen geschoben ist, wird er in irgend einer Weise fixirt oder arretirt. Die Pole einer
Gruppe von Elementen auf jedem Karren sind mit Kuppelungen versehen und ihre Verbindung
mit den durch die Länge des Zuges gehenden Leitungen vermittelt ein Commutator oder Umschalter
G von besonderer Construction, welcher in Fig. 7 und 8 in zwei zu einander rechtwinkligen
Verticalschnitten und in Fig. 9 in der Vorderansicht dargestellt ist. Die Leitungsdrähte
h des Zuges stehen durch Vermittelung der Stücke 2 mit zwei Ringen 1, 1 im Innern
einer isolirenden Trommel / in Contact, welche letztere durch Fig. 10 und .11 im Detail veranschaulicht
ist und an einer passenden Stelle an der Wand des Wagens D befestigt wird.
Ein Paar schmiegsame Leiter 3 führen von den Ringen 1, 1 nach dem Umschalter G, wo sie
an zwei Zungen g1 g2, die sich auf Zapfen g%
drehen und durch ein Verbindungsstück g4 parallel
geführt werden, befestigt sind, g5 ist isolirendes
Material, welches metallischen Contact mit dem Gehäuse verhütet. Die freien Enden
der Zungen^ 1 g2 drücken auf Metallstücke /2' A1
oder A2 A2, die auf einem Streifen nichtleitenden Materials g6 angeordnet sind. Von diesen Metallstücken
gehen vier schmiegsame Leiter A3 A1
aus mit Kuppelungen an den Enden, welche zu denjenigen an den Polen der Elemente
passen, und zwar kommen die Leiter A3 von den Stücken A1 und die A1 von A2. Der Umschalter
besitzt einen Henkel G2, mittelst dessen er bei d2, Fig. 6, an die Wand des Wagens D
gehängt werden kann. Wenn die Elemente zur Erleuchtung des Zuges benutzt werden, befinden
sich die Zungen g1 g2 in Contact mit
den Metallstücken A1A1, während die Polklemmen
mit den Leitern A3 A3 gekuppelt sind, so dafs der Strom vom Accumulatorkarren durch die
Zungen g' g* nach den Ringen 1, 1 der Trommel
/ und zu den Lampen geleitet wird. Die anderen beiden Leiter A1 können inzwischen
mit einander gekuppelt werden und frei herniederhängen, da sie völlig aus dem Stromkreis ausgeschaltet
sind. Kommt nun der Zug auf einer Hauptstation an, wo die Accumulatoren gewechselt
werden sollen, so wird ein neuer Karren mit frisch geladenen Accumulatoren an die Seite des Eisenbahnwagens geschoben,
Fig. S und 6, und zwar steht dieser Karren auf einem Rollwagen J, welcher auf seiner Plattform
zwei Geleise j und J1 von ganz ähnlicher Construction wie das Geleise d im Eisenbahnwagen
D trägt. Wenn sich das gerade leere Geleise gegenüber der Thür des Wagens D befindet,
so wird der Umschalter von seinem Aufhängepunkt d2 heruntergehoben und der Karren
mit den erschöpften Elementen auf den Rollwagen J hinausgeschoben. Hierbei wickeln sich
die schmiegsamen Leiter 3 von der Trommel / ab, so dafs der Umschalter dem Karren folgen
kann. Ist der Karren mit den erschöpften Elementen auf dem Rollwagen J angekommen,
so werden die Leiter A* A1 mit den Polen der
frischen Accumulatoren verbunden. Hierauf führt man durch das Gehäuse des Umschalters G
einen Schlüssel G3 ein und dreht die Zungen g1 g2 durch eine schnelle Drehung derart, dafs
sie die Metallstücke A1 A1 verlassen und sich
gegen die Stücke A2A2 legen. Um hierbei eine
Unterbrechung des Lichtes zu verhüten, ist die Vorkehrung getroffen, dafs die Zungen mit
einem Paar der Metallstücke Contact machen, bevor sie das andere Paar ganz verlassen. Es
mufs dann das Ueberströmen von Elektricität von den geladenen Accumulatoren in die leeren
verhindert werden, und dies ist dadurch erreicht, dafs die Metallstücke aus zwei Theilen
bestehen, welche durch einen hohen Widerstand (wie k, Fig. 7) verbunden sind, so dafs also die
Zungen, wenn sie mit dem zweiten Paar in Contact kommen, auch noch mit dem ersten
in Contact stehen, aber durch einen Leiter von hohem Widerstand. Diese Anordnung verhütet
das Funkensprühen beim Umschalten, sowie ein Verlöschen der Lampen. Hierauf wird der
Rollwagen J so weit verschoben, bis der Karren mit den frischen Accumulatoren sich dem Geleise
d des Eisenbahnwagens gegenüber befindet, Fig. 5. Sodann löst man die Drähte A3 von
den Polen der erschöpften Accumulatoren und rollt den frischen Karren auf die Schienen d
über, womit die Auswechselung vollführt ist. Die Trommel / aber wird derart gedreht, dafs
sie die Leiter 3 wieder aufwickelt, und der Um-
schalter G wird von neuem auf ds gehängt.
Dieser Kreis von Manipulationen, der sich in kürzester Zeit vollenden läfst, wiederholt sich
auf jeder Station, wo eine Auswechselung der Aceumulatoren von Nöthen ist. Um Erschütterungen
vorzubeugen, empfiehlt es sich, den Accumulatorkarren mittelst Federn e auf seinen
Achsen zu lagern, Fig. 6, und zur Arretirung desselben auf den Geleisen Klammern e2 zu
verwenden, welche scharnierartig mit der Plattform des Rollwagens bezw. dem Fufsboden des
Wagens D verbunden sind und die Karrenachsen sicher umfassen. Zwischen Trommel
und Lampen mögen passende Mefs- und Controlinstrumente eingeschaltet werden, wie auch bei
L in Fig. 6 angedeutet ist. Die Leitungen h sind so angeordnet, dafs die Lampen des Zuges
hinter einander, parallel oder gemischt geschaltet werden können.
Claims (3)
1. Eine elektrische Kuppelung, bestehend aus zwei Gehäusen oder Cylindern α und b,
welche mit einem oder mehreren von ihnen und von einander isolirten Contactkolben «2
bezw. P versehen sind, und welche bei ihrer Verbindung mit den Innenflächen auf
einander gelegt und durch Verdrehung nach Art eines Bajonnetverschlusses vereinigt werden,
so dafs der oder die Contactkolben des einen mit dem oder denjenigen des anderen in leitende Berührung treten.
2. Bei dem in Fig. 7, 8 und 9 dargestellten Umschalter die Anbringung eines Widerstandes
k.
3. Die Trommel / zur Aufwickelung der Conductoren, wie in Fig. 10 und 11 bezw. 5
und 6 veranschaulicht.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE27211C true DE27211C (de) |
Family
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT27211D Active DE27211C (de) | Neuerungen in der Verkuppelung und Anordnung elektrischer Conductoren auf Eisenbahnzügen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE27211C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1053553B (de) * | 1955-12-27 | 1959-03-26 | Licentia Gmbh | Ein- oder mehrpolige elektrische Kupplung fuer elektrische Triebfahrzeuge |
-
0
- DE DENDAT27211D patent/DE27211C/de active Active
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE1053553B (de) * | 1955-12-27 | 1959-03-26 | Licentia Gmbh | Ein- oder mehrpolige elektrische Kupplung fuer elektrische Triebfahrzeuge |
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