-
Schaltungsanordnung und Verfahren zum Anschalten
-
dezentraler Einrichtungen an eine zentrale Steuerung Bei indirekt
gesteuerten Vermittlungsanlagen ist es vielfach notwendig, die einzelnen dezentralen
Einrichtungen im Bedarfsfalle an die zentrale Steuerung anzuschalten, damit zu Steuerungszwecken
Informationen ausgetauscht werden können. Dabei zeichnen sich Fernsprechvermittlungsanlagen
dadurch aus, daß teilnehmerbedingt eine Vielzahl von dezentralen Einrichtungen vorgesehen
sein können, welche allerdings nur relativ selten Zugriff zu der zentralen Steuerung
haben müssen.
-
Um herauszufinden, welche der vielen dezentralen Einrichtungen gerade
Zugriff zu der zentralen Steuerung benötigt ist es aus X.Gerke: "Rechnergesteuerte
Vermittlungsisysteme" Springer Verlag 1972, Seite 116 - 121 bekannt, durch die zentrale
Steuerung die einzelnen dezentralen Einrichtungen nacheinander auf ihren Zustand
abzutasten. Auf diese Weise lässt sich nicht nur in der zentralen Steuerung die
Notwendigkeit eines Datenaustausches mit der Peripherie erkeniw>i, sondern es
kann auch noch die Adresse der eine Nachrichtenübermittlung benötigenden dezentralen
Einrichtung in der zentralen Steuerung angegeben werden, da diese sich aus der Stellung
des Abtasters bei Auftreten des Verbindungswunsches eindeutig ergibt.
-
Aus der DT-AS 12 99 338 ist es weiterhin bekannt, ansich zyklisch
ablaufende Abtastvorgänge unter bestimmten Umständen anzuhalten oder zu verzögern,
um in der Zwischenzeit btlstlmatc Steuerungsvorgänge durchführen zu können.
-
Aus dem GREEN-BOOK Volume VIII (1973) der C.C.I.T.T. ist es
bekannt
(s. Empfehlung V.21) Fernsprechleitullgen zur Datenübertragung auszunutzen, indem
zur Ermöglichung einer Duplexübertragung zwei innerhalb des Hörbereichs liegende
Kanäle vorgesehen sind,auf denen mittels Frequenzmodulation die Daten übertragen
werden.
-
Die vorliegende Erfindung geht daher aus von einer Schaltungsanordnung
sowie einem Verfahren zum Informationsaustausch zwischen dezentralen Einrichtungen
und einer zentralen Steuerung einer Fernsprechvermittlungsanlage und hat sich zur
Aufgabe gestellt hierzu ein neues einfaches System zum Informationsaustausch zu
schaffen, welches den Anforderungen an eine Fernsprechvermittlungsanlage besonders
Rechnung trägt.
-
Dieee Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine in dem Hauptanspruch
dargestellte Merkmalskombination gelöst. Ein wesentliches Merkmal der Erfindung
besteht aleo darin, nicht wie bei den bekannten Einrichtungen durch gesonderte Abtastleitungen,
deren Z>stände durch einen Abtaster nacheinander zyklisch abzutasten und bei
Feststellung eines Anforderungsreizes ohne Unterbrechung der Abtastung der betreffenden
dezentralen Einrichtung eine Verarbeitungseinheit zuzuteilen, sondern im Gegensatz
hierzu die Abtastleitung gleichzeitiG auch noch mit fÜr die Datenübertragung auszunutzen.
Dies geschieht dadurch, daß der Abtastworgang auf der einen Anreize sendenden Leitung
angehalten und danach über die gleiche Abtastleitung der Datenaustausch vorgenommen
wird. Ein derartiges System kommt gegenüber den bekannten Systemen mit weniger Leitungen
aus und eignet sich insbesondere für kleinere Fernsprechvermittlungsanlagen, da
ja ein Teil der andernfalls zur Abtastung zur Verfügung stehenden Zeit für den Datenaustausch
genutzt wird.
-
Da die Abtastung der einzelnen Teilnelimer auynchron ist und über
dem Zeitraum vom Auftreten des Anreizos bis zur endlichen
Insohaltung
der dezentralen Einrichtung keine genauen Angabeln gemacht werden können, denn diese
hängt ja stark von der Menge der inzwischen auszutauschenden Informationen ab, eo
empfiehlt es sich in Weiterbildung der Erfindung, daß das Meldezeichen ein Dauerton
ist. Dabei wird berücksichtigt, daß das Meldezeichen länger sein muß, als die maximal
denkbare Zykluszeit der Abtastung.
-
Eine andere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung kann darin bestehen,
daß die von der dezentralen Einrichtung gesendeten Zeichen die gleiche Frequenz
verwenden die auch für den Dauerton benutzt wird. Auf diese Weise kann ein enteprechender
peripherieseitiger Generator doppelt ausgenutst werden.
-
Eine andere Weiterbildung der Erfindung kann darin bestehen, die dezentralen
Einrichtungen von dem Abtaster gleichstrommäßig abzuriegeln. Hierzu kann ein induktiv
arbeitender Übertrager, aber auch ein Optokoppler verwendet werden.
-
Eine andere Weiterbildung kann darin bestehen, der sich meldenden
dezentralen Einrichtung von der zentralen Steuerung ein Qulttungezeichen zu geben,
sodaß die daraufhin gesendeten Informationen der Jeweiligen dezentralen Einrichtung
dann tatsächlich aich einen Empfänger in der zentralen Steuerung vorfinden. Durch
eine derartige Maßnahme läßt sich die Sicherheit der DatenÜbertragung erheblich
vergrössern.
-
Es besteht aber auch die Möglichkeit mit Hilfe geeigneter Kennzeichen
die zwischen der zentralen Steuerung und der dezentralen Einrichtung auszutauschenden
Informationen nur über einen einzigen Kanal auszutauschen, indem entsprechende Start-
und Stoppzeichen zu Beginn und ao Ende der Jeweiligen Informationsserie gesendet
werden, die die Umschaltung zwischen Senden und Empfang auf den beiden pliteillander
korrespondierenden Einheiten einleiten.
-
Ein Busführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der
Zeichnung erläutert.
-
In dem Ausführungsbeispiel sollen Informationen von dezentralen Einrichtungen,
wie sie z.B. durch mit dezentralen Steuerungen versehene Teilnehmerapparate, Amtsübertragungen,
Teilnehmerschaltungen und andere für eine Vermittlungsanlage benötigte periphere
Einrichtungen gebildet sein önne, werden ilber Signalleitungen cd zu einer Anschalteeinheit
AF; gefthrtwerdenDie Signalleitungen cd bilden die Datenübertragungsleitung DUL,welche
über einen Übertrager Ü mit einem der Eingänge El bis E16 eines Analogschalters
AS1 verbunden ist. Dieser Analogschalter wirkt als Abtaster. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
können also bis zu 16 dezentrale Einrichtungen mit dem Abtaster AS1 verbunden sein.
-
Der Übertrager besteht im wesentlichen aus einem für Gleichstrom abgeblockten
Transformator TU mit der primärseitigen Übertragungsspule US1 und der sekundärseitigen
ubertragungsspule oS2. Die Gleichstromversorgung der dezentralen Binrichtungen geschieht
ggf. mit einer Batterie B, welche Über 2 Drosseln D1, D2, auf die Signalleitungen
cd arbeitet.
-
Sobald eine dezentrale Einrichtung Informationen abzusetzen hat (im
vorliegenden Ausführungsbeispiel soll dies die dezentrale Einrichtung 1 sein, welche
auf den Eingang El arbeitet),sendet diese einen Dauerton mit der Hörfrequenz fl.
Solange die nur hinsichtlich ihrer Verbindungsleitungen rechts in der Zeichnung
dargestellte zentrale Steuerung ZSt. zu der auch ein MikroDrozessor MS gehören kann.
keine durch anderen Prozesse zurt&flren hat, wird Uber eine Inhibitleitung I1
der Analogschalter AS1 im Einschaltzustand gehalten. In diesem Zustand werden durch
AS1 die einzelnen Eingänge El bis E16 schrittweise und zyklisch nach einem Meldesignal
abgesucht, welches aus dem Dauerton fl besteht.
-
Gleichzeitig wird über die Auagangsleitungen Al bis A4 Jeweils in
codierter Form die Adresse der gerade abgetasteten Leitung an die zentrale Steuerung
ZSt übermittelt.
-
Sobald an einer der Eingangsleitungen (im vorliegenden Aueftlhrungsbeispiel
soll dies die Eingangsleitung El sein) Dauerton gefunden wurde, wird dieses Wechselstromsignal
in ein entsprechendes Gleichspannungsoignal mittels des Wandler D ungewandelt. Dieses
Gleichstromsignal wird wiederum in einen Senderempfänger SE gegeben, der aus einem
seriell-parallel-Wandler (USART) besteht, an dessen Ausgängen All - A18 ein entsprechendes
Empfangswort parallel ansteht. Sobald der Sendeempfänger SE erkennt, daß das Empfangswort
vollständig ist gibt es über die Leitung EV eine entsprechende Information an den
Mlkroprozessor MS, der infolgedessen das Empfangswort an den Leitungen All - A18
parallel übernimmt. Im vorliegenden Falle sagt das empfangene Empfangswort dem Mikroprozessor
aus, daß eine dezentrale Einrichtung, deren Adresse an den Leitungen Al - A4 parallel
ansteht Informationen an die zentrale Steuerung abzusetzen hat. Infolge dieses Empfangswortee
hält der Mikroprozessor MS über die in Inhibitleitung I1 den Abtaster an, wobei
aber auf den entsprechenden Eingang E ständig noch weiter Dauerton als Meldesignal
gesendet wird. Der Mikroprozessor MS schaltet weiterhin einen Empfänger an die Leitungen
All - A18 an, durch welchen die nachfolgenden sekundärseitigen Informationen empfangen
werden können. Nach der Empfängeranschaltung des Empfängers wird über die Eingänge
E31 bis E38 des Sendeempfängere SE von dem Mikroprozessor MS ein Quittungswort gegeben,
welches parallel an diesen Eingängen ansteht. Sobald dieses Sendewort vollständig
ist wird das 8-Bit-Wort mit dem Inhalt Empfänger angeschaltet" seriell zu einem
Modulator M in Form von Gleichatromimpulsen gegeben, welcher die Gleichstromimpulse
in entsprechende Wechseletromimpulse umwandelt. Die Wechselstromimpulse haben eine
Frequenz r2, die ebenfalls in Hörbereich liegt. Gleichzeitig wird Über einen zweiten
Analogschalter AS2 die Verbindung zwischen der Sendeleitung SL zu dem Ausgang R1
der Ausgänge R1 bis R16 durchgeschaltet,welcher
mit der sich meldenden
dezentralen Einrichtung verbunden ist.
-
Dies geschieht dadurch, daß eine entsprechende Adresse auf die Ausgangsleitungen
A5 bis A8 des Mikroprozessors MS gegeben wird, durch welche der Analogschalter AS2
die entsprechende Ausgangsleitung R (in diesem Falle aleo die Ausgangsleitung R1)
durchechaltet. Die Durchschaltung des Analogschalters AS2 wird mittels der in Inhibitleitung
I2 und der Strobeleitung Sr durch den Mikroprozessor gesteuert.
-
Die Vollständigkeit des Sendewortes, die zu einer Durchschaltung des
Senderempiängere SE in Sendeeinrichtung führt, wird von dem Mikroprozessor SE über
die Leitung SV mitgeteilt. Die Leitungen All bis A18 können mit den Leitungen E21
bis E28 hardwaremäßig in Form eines bidirektionalen Datenbusses eine Einheit bilden.
-
Durch den Empfang des Quittungesignale "Bupfänger angeschaltet durch
die dezentrale Einrichtung über deren Signalleitungen c,d schaltet die angesprochene
dezentrale Einrichtung ihren Dauerton ab und beginnt ihre Information zu senden,
die aus einzelnen Zeichen besteht. Jedes Zeichen hat 8 seriell gesendete Bits und
Jedes Bit wird durch einen Wechselstromimpuls mit der Frequenz fl dargestellt. Die
Vollständigkeit eines Zeichens wird wie weiter oben schon angedeutet Jeweils über
die Leitung EV von dem Senderempfänger SE dem Mikroprozessor MS gemeldet. Die einzelnen
Wechaelstromimpulse werden in wesentlichen durch den Wandler D und den Senderempfänger
SE so behandelt wie weiter oben schon im Zusanienhang mit dem Dauerton beschrieben.
-
Mehrere nacheinander gesendete Zeichen geben ein Datenwort. Das Datenwort
wird mit einem Beginnbit und einem Endebit eingerahmt, sodaß der Mikroprozessor
MS Anfang und Ende einee,durchgehend gesendeten Datenwortes erkennen kann. Nach
dem Datenwort Ende kann der Mikroprozessor ebenfalls ein Wort als Antwort senden.
-
In der Zeichnung ist noch eine mögliche Ausgestaltung des Analogschalters
AS2 dargestellt. Dieser Analogschalter zeigt einen Analogdigitalwandler AD, welcher
aufgrund einer Adresse
an den Ausgangsleitungen A5 bis A8 ein Dauersignal
auf einer der Leitungen AL1 bis AL16 sendet. Dieses Dauersignal wirkt auf einen
Schalter, der einen gemeinsamen Eingang SL zu einem bestimmten Auegang R1 bis R16
durchschaltet.
-
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel zerfällt der Gesamtschalter in
mehrere Einzel schalter von denen nur die Einzelschalter S1 und S2 dargestellt sind.
Dies ist deshalb notwendig, weil jeder dieser Schalter nur 4 Ausgängq6esitzt, sodaß
bei möglichen 16 Ausgängen insgesamt 4 Schalter S notwendig wären.
-
In der Zeichnung ist weiterhin noch angedeutet, wie durch den Mikroprozessor
MS ein Sendesignal auf der Leitung SL zu sämtlichen Ausgängen R1 bis R16 gleichzeitig
durchgeschaltet werden kann. Dies geschieht mittels eines oigzlals auf der Sendebefehlsleitung
SB, welches direkt auf alle Eingänge E20 bis E27 der beiden Schalter S1 und 52 einwirkt.
Entsprechendes gilt wenn man statt zwei Schalter vier Schalter S1 bis S4 vorsieh-t.
-
Bei der vorliegenden erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung ist die
Abtastgeschwindigkeit relativ begrenzt, da um den Dauerton zu erkennen, jeder Eingang
Jeweils mindestens 3 ms überwacht werden muß. Hinsichtlich der zu Übertragenden
Informationen kommen z.B. in Richtung zur Zentralen Tastendruck- und AushNngzustand
beim Handapparat, in Richtung von der Zentralen Lampeneinschaltsignale, Flackerrliythmusinformationen,
Rufeinschaltungsinformationen usw. in Frage.
-
Weiterhin ist noch zu beachten, daß die zu übertragenden Informationen
in den dezentralen Einrichtungen gespeichert werden, sodaß der Dauerton so lange
aufrechterhalten wird, bis tatsächlich eine Verbindung zwischen der dezentralen
Einrichtung und der zentralen Steuerung zustandegekommen ist.
-
Leerseite