DE2715788C2 - Bohrkrone - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Bohrkrone mit Spülkanälen und. mehreren Armen mit büchsen- oder laufringförmigen
Ansätzen, in denen jeweils ein konisches Schneidwerkzeug mit einem daran ansetzenden Lagerzapfen
frei drehbar gelagert ist, welches das freie Ende des Ansatzes unter Bildung eines nach außen offenen, zur
Lagerung hin durch eine Dichtung abgedichteten Spalts übergreift.
Es sind Bohrkronen mit konischen Werkzeugen bekannt, die die büchsen- oder laufringförmigen Ansätze
übergreifen, wobei jedoch die dabei entstehenden Spalte nicht abgedichtet sind (US-PS 23 39 161, US-PS
73 975, US-PS 10 10 406). Darüber hinaus sind Bohrkronen gleicher Art bekannt, die den Spalt durch eine
mechanische Dichtung gegenüber der äußeren Umgebung abdichten (FS-PS 10 53 319, US-PS 33 07 645,
US-PS 23 39 161). Es wurde weiterhin eine derartige Bohrkrone vorgeschlagen, bei der der Lagerraum auf
der vom Schneidwerkzeug nicht umfaßten Seite des büchsen- oder laufringförmigen Ansatzes mittels einer
flexiblen Membran vollkommen abgeschlossen ist, so daß sich ein Schmiermittel aufgrund der hohen Betriebstemperatur
ungehindert ausdehnen kann (DE-PS 26 06 004).
Bei all diesen Bohrkronen haben die mechanischen Dichtungen eine geringe Lebensdauer, da sie unmittelbar
in den Arbeitszonen des Bohrwerkzeugs angeordnet und somit den rauhen Betriebsbedingungen voll ausgesetzt
sind.
i& sind auch schon Bohrkronen bekannt bei denen
ein gasförmiges Spülfluid, das Schmiermittel mitführt,
durch Bohrungen in der Bohrkrone in das Schneidwerkzeug geleitet wird und über die Lager durch den Spalt
nach außen wieder abfließt wobei der Austrittsspalt mit keiner Dichtung versehen ist (DE-PS 11 78 806, US-PS
28 31 660). Darüber hinaus sind derartige Bohrkronen bekannt bei denen der Austrittsspalt mit einem in Richtung
des abfließenden Spülfluids durchlässigen Faserring abgedichtet ist (US-PS 39 21 735). Dabei erweist
sich die Schmierung der Lager als nachteilig, da das Spülfluid als Schmiermittel für die hochbeliisteten Lager
nicht gut geeignet ist
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, das Eindringen von Bohrklein und Schmutz in den Spalt
zuverlässig zu verhindern und gleichzeitig die tragende Lagerung gegen jegliche äußere Einflüsse, auch gegen
die des Spülfluids abzuschirmen.
Vorstehende Aufgabe wird dadurch gelöst, daß unter Spülmitteldruck stehende Spülkanäle in den Spalt zwischen
seiner öffnung und seiner Dichtung münden. Auf diese Weise wird verhindert daß Bohrklein und
Schmutz in den Spalt eindringen und die Dichtung zerstören, andererseits die tragende Lagerung gegen jegliche
äußere Einflüsse, auch seitens der Spülflüssigkeit, abgeschirmt ist.
In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist der mittlere Durchmesser des das Schneidwerkzeug auf
dem Ansatz haltenden Wälzlagers im wesentlichen gleich dem Außendurchmesser des Ansatzes. Wegen
dieses verhältnismäßig großen Durchmessers können mehr Kugeln oder andere Wälzkörper in das Wälzlager
eingeführt werden als bei bekannten Lagern mit vergleichbarer Funktion und geringerem Durchmesser,
was u. a. zu einer soliden Befestigung der Schneidwerkzeuge am Hauptkörper der Bohrkrone beiträgt
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Die in der Zeichnung im Teil-Querschnitt dargestellte, insgesamt mit 1 bezeichnete Bohrkrone besteht im
wesentlichen aus einem Hauptkörper 2. der am oberen Ende mit einem Gewinde 3 versehen ist, über welches
die Bohrkrone mit einem nicht gezeigten Bohrgestänge verbunden werden kann. Über das Rohrgestänge wird
Spülflüssigkeit in einen inneren Hohlraum 4 im Hauptkörper 2 der Bohrkrone gepumpt. Ein Teil der Spülflüssigkeit
fließt dann von dort in den in der Zeichnung gezeigten Spülkanal 5, der sich teilweise durch den
Hauptkörper 2 und anschließend durch einen Teil 6 eines Arms 7 der Bohrkrone erstreckt. Bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel hat der Teil 6 der Bohrkrone Keilform, wie in dem älteren Recht gemäß DE-PS
26 27 553 beschrieben. Der Teil 6 ist mittels eines BoI-
zens 8 am Arm 7 befestigt. Durch den Teil 6 erstreckt
sieh ein Spülkanal 9, der mit dem Spülkanal 5 in Verbindung steht Der Durchmesser des Spülkanals 9 ist so
gewählt, daß Kugeln oder andere Wälzkörper 10 darüber eingeführt werden können. Wie in der Zeichnung
dargestellt, enthält der Spülkanal 9 außerdem einen Kupplungs- und Verschlußholzen 11, welcher gestattet,
daß die Kugeln 10 in einer Ringrille 12 umlaufen können. Die Ringriiie 12 steht mit dem vorderen Ende des
Spülkanals 9 in Verbindung, welcher sich außer durch den Teil 6 der Bohrkrone auch durch einen büchsen-
bzw. laufringförmigen Ansatz 13 am Arm der Bohrkrone erstreckt Die Ringrille 12 liegt radial außerhalb des
Lagerzapfens 15 eines Schneidwerkzeugs 16, welcher in einem Drehlager 14 aufgenommen ist Die Ringrille 12
besteht aus zwei zusammenwirkenden Ringnuten einerseits in der Außenfläche des Ansatzes 13 und andererseits
in der Innenfläche des diesen übergreifenden Schneidwerkzeugs 16. Da die Kugeln 10 oder sonstige
Wälzkörper über den Spülkanal 9 in die Ringrille 12 im Schneidwerkzeug 16 und dem Ansatz 13 eingeführt
werden, ergibt sich ein stabiles und sicheres Haltelager, welches den Vorteil hat, daß es so weit außen wie möglich
im Schneidwerkzeug 16 angeordnet ist und damit in einem gewissen Abstand radial außerhalb des Drehlagers
14 liegt
Gemäß der Erfindung besteht eine offene Verbindung zwischen der Ringrille 12 und dem Spülkanal einerseits
sowie zwischen der Ringrille 12 und einem Spalt 17 zwischen der radial äußeren Seite des Ansatzes
13 und der Innenseite des Schneidwerkzeugs 16 andererseits. In einem bestimmten Abstand vom Haltelager
10, 12 befindet sich eine Ringdichtung 18, welche den mit 19 bezeichneten inneren Teil des Spalts 17 von dessen
äußeren Teil trennt. Der Teil 19 des Spalts steht mit einem Lagerspait oder Ringraum 20 in Verbindung, weicher
zwei Reihen Rollen 21 und 22 oder auch andere Wälzkörper enthält Im Ausführungsbeispiel handelt es
sich um KegHrollen 21 und Zylinderrollen 22. Es sollte
jedoch bemerkt werden, daß das Drehlager auch aus anderen Arten von Wälzlagern, einem Gleitlager oder
einer Kombination eines Gleit- und eines Wälzlagers bestehen kann. Die Laufbahnen der Wälzkörper 21 und
22 sind einerseits unmittelbar auf der Innenseite des laufringförrnigen Ansatzes 13 und andererseits unmittelbar
auf der Außenseite des Lagerzapfens 15 ausgebildet. Das aus dem nach außen abgedichteten Spaltabschnitt
19 und dem das Drehlager aufnehmenden Ringraum 20 bestehende Kar.Msystem umfaßt weiterhin einen
inneren Hohlraum 23 vor der Stirnseite des Lagerzapfens 15 \ind eine damit zusammenhängende Kammer
24, die nach außen durch eine aus flexiblem Material bestehende Wand 25 begrenzt wird. Die flexible
Wand 25 dient im wesentlichen als Membran und wird zu diesem Zweck auf der Außenseite über einen Kanal
26 mit dem äußeren Druck beaufschlagt. Die Kammer 24 und der Kanal 26 sind vorzugsweise im Teil 6 der
Bohrkrone angelegt.
Im Betrieb wird die neue Bohrkrone 1 an ein nicht gezeigtes Bohrgestänge angeschraubt, welches motorisch
drehend angetrieben werden kann. Die Bohrwirkung im Gestein entsteht durch das Zusammenwirken
von Drehung und Druck. Dabei drückt eine Pumpe ein Spülfluid — meistens schlammiges Waser — durch das
Rohrgestänge, um das Bohrklein fortzuspülen. Die Spül- e5
flüssigkeit wird während des Bohrens im Bereich der rotierenden Schneidwerkzeuge ausgespritzt. Bei der Erfindung
wird sie jet/.t aber auch noch dazu benutzt, eine Flüssigkeitsdichtung zu bilden. Dies geschieht in der
Weise, daß die Spülflüssigkeit über die Spülkanäle 5 und 9 und die Ringrille 12 in den Spalt 17 gedrückt wird, wo
sie aus der Bohrkrone austritt Dieser Durchfluß kommt dadurch zustande, daß in der Kammer 4 und dem Kanalsystem
5,9,12,17 ein höherer Druck herrscht als auf der
Außenseite der Bohrkrone, jedenfalls dann, wenn die Pumpe in Betrieb ist
Das zweite Kanalsystem, welches aus den abgedichteten inneren Hohlräumen 19, 20, 23, 24 besteht, ist über
die flexible Wand 25 dem Druck auf der Außenseite der
Bohrkrone ausgesetzt Durch geeignete Wahl und besondere Formgebung der flexiblen Wand 25 kann sichergestellt
werden, daß diese entsprechend der Bohrtiefe verformt und/oder verschoben wird, so daß der
Druck eines das abgedichtete Kanalsystem füllenden Fluids, z. B. eines Schmiermittels, ebenfalls entsprechend
beeinflußt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Bohrkrone mit Spülkanälen und mehreren Armen mit büchsen- oder laufringförmigen Ansätzen,
in denen jeweils ein konisches Schneidwerkzeug mit einem daran ansetzenden Lagerzapfen frei drehbar
gelagert ist, welches das freie Ende des Ansatzes unter Bildung eines nach außen offenen, zur Lagerung
im Ansatz hin durch eine Dichtung abgedichteten Spalts übergreift, dadurch gekennzeichnet,
daß unter Spülmitteldruck stehende Spülkanäle (5, 9) in dem Spalt (17) zwischen seiner öffnung
und der Dichtung (18) münden.
2. Bohrkrone nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spülkanäle (S, 9) in einer Ringrille
(12) im Spalt (17) münden, weiche die Laufrille eines das Schneidwerkzeug (16) auf dem Ansatz (13) haltenden
Wälzlagers (10) ist
3. Bohrkrone nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wälzkörper des Wälzlagers (10) durch eine einen Spülkanal bildende Bohrung (9) in
die Laufrille (12) einführbar sind und die Bohrung (9) durch einen sie nach außen abdichtenden Verschlußbolzen
(11) verschließbar ist, welcher gleichzeitig ein
der Laufrille (12) der Wälzkörper (10) angepaßtes Formstück bildet
4. Bohrkrone nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der mittlere Durchmesser
des das Schneidwerkzeug (16) auf dem Ansatz (13) haltenden Wälzlagers (10) im wesentlichen
gleich dem Außendurchnjisser dz ~, Ansatzes (13) ist
5. Bohrkrone nach einen der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet daß die ■ -gerung (14) des
Schneidwerkzeugs (16) im Ansatz (13) eine mit einem Schmiermittelvorrat versehene Wäizlagerung
ist.
6. Bohrkrone nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet
daß die Lagerung (14) im Ansatz (13) mit einer teilweise durch eine elastische Membran (25)
begrenzten Druckausgleichskammer (23,24) in Verbindung steht
7. Bohrkrone nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet daß die Druckausgleichskammer (23,24) in
einem ablösbaren Teil (6) des Arms (6,7) ausgebildet ist
8. Bohrkrone nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet daß die Ansätze
(13) lösbar mit den Armen (6,7) verbunden sind.
50
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