DE2712285B1 - Abwehrvorrichtung gegen das Eindringen von bodengebundenen Schaedlingen in schutzbeduerftige Anlagen - Google Patents
Abwehrvorrichtung gegen das Eindringen von bodengebundenen Schaedlingen in schutzbeduerftige AnlagenInfo
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Description
Abwehrvorrichtung gegen das Eindringen von Schädlingen in schutzbedürftige Anlagen unter Verwendung
von Wechselspannung.
Beim Schutz von Pflanzungen oder Fischzucht in flachen Gewässern, zum Beispiel von Reisfeldern gegen
Ratten und Schlangen oder von Uferbauten und Uferbepflanzungen gegen Ratten oder Bisamratten,
besteht die Schwierigkeit, daß chemische Mittel sich als ungeeignet herausgestellt haben, da sie gewöhnlich nur
kurzzeitig wirksam sind, andererseits aber leicht die
Gefahr der Vergiftung für Pflanzen, Tiere oder
Menschen heraufbeschwören. Die Verwendung mechanischer Mittel, wie Netze oder Zäune aus Metall oder
Kunststoff, hat sich als unwirksam herausgestellt, da diese von den Schädlingen umgangen, übersprungen
oder überstiegen werden.
Aus der DE-OS 22 41 227, von der im Gattungsbegriff
ausgegangen wird, ist es bekannt, zum Schutz von Pflanzenkulturen gegen Schädlinge eine Umzäunung
mit wenigstens zwei im Abstand voneinander verlaufen-
J5 den Leiterbahnen zu versehen, an die eine elektrische
Wechsel- oder Gleichspannungsquelle, z. B. eine Trokkenbatterie von 4,5 V, gelegt wird. Zweck dieser
vorgenannten Einrichtung ist es, lediglich als Hindernis zu dienen, durch welches die Tiere veranlaßt werden,
sich zurückzuziehen. Dabei ist in erster Linie an Schädlinge wie z. B. Schnecken gedacht, die nicht in der
Lage sind, ein solches Hindernis zu überlaufen oder zu überspringen, wie dieses z. B. bei Nagetieren der Fall ist.
Außerdem ist nicht sichergestellt, daß die Tiere bei dem
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine giftfreie, elektrisch wirkende, leicht zu montierende und
für Mensch, Pflanze und andere Tiere unschädliche Abwehrvorrichtung gegen Schädlinge anzugeben, die,
wie Ratten, Bisamratten oder Schlangen, in flachen Gewässern oder an deren Rändern auftreten, und diese
Schädlinge mit hoher Wahrscheinlichkeit tötet.
Die Erfindung geht dabei von der Tatsache aus, daß Wechselströme von einer Frequenz, die für die
einzelnen Schädlingsarten spezifisch ist, lähmend auf deren Herztätigkeit wirken, und das sogenannte
»Herzflimmern« hervorrufen.
Zur Lösung der Aufgabe geht die Erfindung von einer Abwehrvorrichtung gegen das Eindringen von boden
gebundenen Schädlingen in schutzbedürftige Anlagen
mit Hilfe einer Vielzahl geradlinig geführter und im wesentlichen blanker elektrischer Leiter aus, die in
Abständen entsprechend der Körpergröße der abzuwehrenden Tiere angeordnet und alternativ an Erde und
f>5 an eine Wechselspannung gelegt sind. Die erfindungsgemäße Verbesserung besteht darin, daß es sich bei den
schutzbedürftigen Anlagen um flache Gewässer oder Gewässerränder handelt, wobei die Leiter auf dem aus
dem Wasser ragenden Teil eines Dammes oder eines Schwimm- oder Senkkörpers angeordnet sind und an
eine nach ihrer Frequenz bei den abzuwehrenden Tieren das Herzflimmern bewirkende Wechselspannung
gelegt sind.
Die wesentlichen Vorteile der erfindungsgemäßen Abwehrvorrichtung sind darin zu sehen, daß sie
weitgehend umweltfreundlich ist, für Menschen bei Einhaltung einfach zu handhabender Sicherheitsvorkehrungen
unschädlich ist, und daß sie leicht montiert werden kann. Der letztgenannte Vorteil kommt
besonders in solchen Fällen zum Tragen, in denen der Schutz nicht dauernd erforderlich ist, sondern auf
gewisse Zeiträume der Reife des zu schützenden Gutes beschränkt werden kann.
Um sicherzustellen, daß die von der Vorrichtung erfaßten Schädlinge keinen dauernden Kurzschluß in
dem elektrischen System darstellen, ist es von Vorteil, die Leiter an den geneigten Flanken des Dammes oder
des Schwimm- oder Senkkörpers anzubringen.
Die Leiter selbst werden mit Vorteil in an sich bekannter Weise als Bandleiter ausgeführt, die auf einer
Trägerfolie haften, die ihrerseits auf dem Damm oder dem Schwimm- oder Senkkörper befestigt ist. Dies
erlaubt die Verwendung aufrollbarer Folienbänder, die leicht montiert und wieder abgebaut werden können.
Bei Gewässern mit wechselndem Wasserstand ist es von Vorteil, daß der auf dem Band wassernächste Leiter
auf Erdpotential liegt und in seiner Breite so bemessen ist, daß sich auch beim vorhersehbaren Stand von
Niedrigwasser ein genügend niedriger Erdübergangswiderstand ergibt. In einer bewährten Ausführungsform
wird eine 0,1 mm dicke Folie mit einer Breite von etwa 300 mm mit 20 mm breiten, durch die Folie gegeneinander
isolierten Bändern aus leitendem Material beschichtet und an einer Seite ein ungefähr 150 mm breites
Leiterband vorgesehen, das gegebenenfalls den Folienrand auch überragen kann und somit eine Veränderung
des Wasserstandes von mehreren Zentimetern erlaubt.
Um die Verlegung zu erleichtern, kann es von Vorteil sein, die Leiter bzw. die diese tragende Folie in
Abständen oder über ihre ganze Länge auf vorgefertigten, dem Dammprofil angepaßten oder anpaßbaren
Trägerkörpern zu befestigen, so daß man von etwaigen Unregelmäßigkeiten im Dammprofil unabhängig wird.
Für fliegende Montage oder die Unterteilung größerer Flachwasserflächen in Teilfelder ist es von
Vorteil, Senkkörper zu verwenden, die aus einem Schlauch aus Kunststoff oder Gummi bestehen, der zur
Formgebung und Anlage auf dem Gewässerboden mit flüssigem und/oder festem Material gefüllt sind. Bei
dieser Ausführungsform werden die Leiter fest auf dem Schlauch angebracht und können mit diesem zusammen
aufgerollt transportiert werden. Bei der Verlegung werden die Schläuche mit Wasser und Schlamm gefüllt.
Sie nehmen dabei das bei ihrer Herstellung vorgegebenen Profil an und können auf dem Gewässerboden zur
Auflage gebracht werden.
Um die Wirkung der Abwehrvorrichtung nicht nur auf den Damm oder den Körper zu beschränken, sind
erfindungsgemäß mindestens auf einer Seite des Dammes oder Körpers in einem Abstand etwa gleich
der doppelten Länge der Tierkörper und durch Isolierstege im Abstand zu dem Damm oder Körper
gehalten, eine oder mehrere zum Damm oder Körper parallel verlaufende elektrisch leitende flexible und
schwimmfähige Elektroden vorgesehen, die gegen Erde oder gegen die Leiter an der tödlichen Spannung liegen.
Damit ist es möglich, die Schädlinge bei der Annäherung oder der Entfernung von dem Damm oder Körper zu
erfassen. Auch können solche Schädlinge erfaßt werden, die von dem Damm springen oder diesen aus anderen
Gründen ungeschädigt überwunden haben.
Für die erleichterte Montage oder fliegende Installation eignen sich besonders schwimmfähige Elektroden,
die aus einem gewellten Metallrohr bestehen. Die zur Abstandshaltung der Elektroden untereinander und
to gegen den Damm erforderlichen Isolierstäbe werden vorteilhaft im Bereich der schwimmfähigen Elektroden
auf deren Potential gelegt, um zu verhindern, daß die Schädlinge durch Laufen über diese Stege die
Abwehrvorrichtung überwinden.
is Es empfiehlt sich, die elektrischen Leiter aus einem
korrosionsbeständigen Metall herzustellen oder damit zu beschichten.
Die tödliche Spannung kann zum Zwecke der Einsparung der elektrischen Energie und gegebenenfalls
auch zur Erhöhung der Wirkung auf die Herztätigkeit der Schädlinge phasenweise versetzt als intermittierende
Wollenfolgen an die einzelnen Leiter der Vorrichtung angelegt werden, wobei die Einschaltdauer bis auf
10% der Gesamtdauer gesenkt werden kann. Weiterhin 2'' ist es vorteilhaft die Impedanz der Stromkreise danach
anzupassen, ob die die spannungsführenden Leiter an Luft oder im Wasser liegen, was besonders bei
wechselndem Wasserstand die Funktionssicherheit der Vorrichtung erhöht.
j<> Die Figuren zeigen in zum Teil schematischer
Darstellung Ausführungsbeispiele von Abwehrvorrichtungen nach der Lehre der Erfindung.
In F i g. 1 ist die zu schützende Wasserfläche mit 1 bezeichnet und von einem Damm 2 begrenzt. Die steiler
i) als der natürliche Böschungswinkel gehaltene Flanke 3
ist mit einer Mehrzahl von Elektroden 4 belegt, die alternierend an Erde oder an Spannung liegen. Die dem
Wasser nächste Elektrode 5 liegt an Erde und ist so breit gehalten, daß sie Schwankungen des Wasserstandes
+<) ausgleichen kann. Beispielsweise bewohnen Reisfelder schädigende Ratten gewöhnlich den über den Wasserspiegel
hinausragenden Teil des Dammes und treten an dessen Oberfläche aus. Beim Hinablaufen über die
Flanke 3 des Dammes geraten sie dann auf die Elektroden 4, die an einer Spannung von etwa 40 V
liegen, die mit einer Frequenz von 450 Hz stoßweise beaufschlagt werden. Die bewußtlosen oder getöteten
Tier rutschen die steile Flanke 3 hinab in das Wasser.
In der Ausführungsform nach F i g. 2 sind zusätzlich Schwimmelektroden 6 und 7 vorgesehen, die parallel zu
dem Damm verlaufen und mit einem Isoliersteg 8 auf Abstand gehalten werden. Diese Schwimmelektroden 6
und 7 führen gegen die Elektrode 9 eine Spannung von etwa 5 V, so daß die Schädlinge im Bereich der
Elektroden 6 und 7 der tödlichen Frequenz des Wechselstromes ausgesetzt sind. Da die Schwimmelektroden
an der Wasseroberfläche liegen und die Isolierstege 8 von den Schädlingen überlaufen werden
könnten, sind die Schwimmelektroden auf den Isolier- «> steg 8 gelegt, so daß die Schädlinge auch hier der
tödlichen Spannung ausgesetzt sind, da unter ihrem Gewicht die Schwimmelektroden in das Wasser
eintauchen und damit die Tiere mit den Füßen unter die Wasseroberfläche gelangen.
*>5 Fig.3 zeigt eine besonders für fliegende Montage
geeignete Ausführungsform, bei der der Senkkörper aus einem Schlauch 10 besteht, auf dem die Elektroden 11
befestigt sind und an den mit Isolierstegen 12 die
Schwimmelektroden 13 angelegt werden können. Bei der Montage wird der Schlauch 10, der aus Kunststoff
oder Gummi besteht, mit einer Füllung 14 versehen, die z. B. aus Wasser und Schlamm bestehen kann. Der
Schlauch 10 nimmt die bei der Herstellung vorgesehene
Form an und sinkt unter dem Gewicht seines Inhalts auf
den Gewässerboden 15. Beim Abbau kann die Füllung aus dem Schlauch entfernt und dieser danach aufgerollt
werden.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (12)
1. Abwehrvorrichtung gegen das Eindringen von bodengebundenen Schädlingen in schutzbedürftige
Anlagen mit Hilfe einer Vielzahl geradlinig geführter und im wesentlichen blanker elektrischer Leiter,
die in Abständen entsprechend der Körpergröße der abzuwehrenden Tiere angeordnet und alternativ an
Erde und an eine Wechselspannung gelegt sind, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei
den schutzbedürftigen Anlagen um flache Gewässer oder Gewässerränder handelt, wobei die Leiter (4,
U) auf dem aus dem Wasser ragenden Teil eines Dammes (2) oder eines Schwimm- oder Senkkörpers
(10) angeordnet sind und an eine nach ihrer Frequenz bei den abzuwehrenden Tieren das
Herzflimmern bewirkende Wechselspannung gelegt sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiter (4) an den geneigten Flanken
(3) des Dammes (2) oder des Schwimm- oder Senkkörpers (10) liegen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiter (4, 11) in an sich
bekannter Weise als Bandleiter ausgeführt sind, die auf einer Trägerfolie haften, die ihrerseits auf dem
Damm (2) oder dem Schwimm- oder Senkkörper (10) befestigt ist
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der auf dem Band wassernächste
Leiter (5, 9) auf Erdpotential liegt und in seiner Breite so bemessen ist, daß auch bei wechselndem
Wasserstand bei Niedrigwasser ein genügend geringer Erdübergangswiderstand vorhanden ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiter
(4, II) in Abständen oder über ihre ganze Länge auf vorgefertigten dem Dammprofil angepaßten oder
anpaßbaren Trägerkörpern befestigt sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4 oder einem derselben mit einem Senkkörper, dadurch gekennzeichnet, daß der Senkkörper (10) aus einem
Schlauch aus Kunststoff oder Gummi besteht, der zur Formgebung und Anlage auf dem Gewässerboden mit flüssigem und/oder festem Material (14)
gefüllt ist
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
auf einer Seite des Dammes oder Körpers in einem Abstand etwa gleich der doppelten Länge der
Tierkörper und durch Isolierstege (8,12) im Abstand zu dem Damm oder Körper gehalten, eine oder
mehrere parallel zum Damm oder Körper verlaufende elektrisch leitende flexible und schwimmfähige
Elektroden (6,7,13) vorgesehen sind, die gegen Erde oder gegen die Leiter an der tödlichen Spannung
liegen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die schwimmfähigen Elektroden (6, 7,
13) aus gewelltem Metallrohr bestehen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolierstege (8, 12) im
Bereich der schwimmfähigen Elektroden (6, 7, 13) auf deren Potential liegen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiter
aus einem korrosionsbeständigem Metall bestehen oder damit beschichtet sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden dadurch gekennzeichnet, daß die tödliche
Spannung phasenweise versetzt als intermittierende Wellenfolgen an die einzelnen Leiter der Vorrichtung angelegt ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Impedanz der Stromkreise
danach angepaßt ist, ob der spannungsführende Leiter an Luft oder im Wasser liegt.
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- 1978-03-21 BE BE186114A patent/BE865117A/xx unknown
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EP1464760A3 (de) * | 2003-03-27 | 2005-08-17 | Niklas-Simon Dipl.-Med. Graul | Erdwall mit Rasendeckung, insbesondere Deich |
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ZA781600B (en) | 1979-10-31 |
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