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Besonders vorteilhaft ist aber die zuletztgenannte Konstruktion,
wenn an dem Brennkanal eine Absaugvorrichtung zum Entfernen der Rauchgase angeschlossen
wird, Es wurde nämlich festgestellt, daß neben der anfallenden Brennschlacke etwa
90% der entstehenden Rauchgase unterhalb der Bramme anfallen, so daß unter Zuhilfenahme
der Absaugvorrichtung nahezu die gesamten störenden Rauchgase entfernt werden können.
Wenn die als Spalt ausgebildete Brennstellenöffnung nicht sehr groß gewählt wird,
ergibt sich der Vorteil, daß nur ein geringer Falschluftanteil mit angesaugt wird.
Dadurch ist es möglich, daß mit
verhältnismäßig kleinen Ansaugleistungen
der Absaugvorrichtung dem Abgasproblem bereits wirkungsvoll begegnet werden kann.
Dieses Ziel wird noch besser verwirklicht, wenn abgesehen von der notwendigen Brennstellenöffnung
der Brennkanal weitgehend, vorzugsweise allseitig, verschließbar ist, um das Eindringen
von Falschluft zu minimieren. Zweckmäßige Lösungen hierzu sind in Verbindung mit
den F i g. 2 und 3 erwähnt Gemäß einer Ausführungsform sind der Schneidbrenner und
die Brennstellenöffnung insgesamt sowohl in Querrichtung als auch in Längsrichtung
der Vorrichtung ortsfest montiert, wobei die Bramme zum Längsteilen in Längsrichtung
über die Brennstellenöffnung geschoben wird. Dabei wird die Bramme von der arretierten
Zentriereinrichtung geführt Bei dieser Konstruktion sind die Brennstellenöffnung
und der darunter befindliche Brennkanal in Längsrichtung der Vorrichtung auf einen
engen Raum begrenzt. so daß die auf diesen Raum anfallende Brennschlacke leicht
entfernt werden kann.
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Bei dieser Konstruktion wird es bevorzugt, nur einen einzigen Schneidbrenner
zum Einsatz zu bringen, um eine glatte, fehlerfreie Schnittkante zu gewährleisten.
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Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform erstreckt sich die
als Spalt ausgebildete Brennstellenöffnung und der damit in Verbindung stehende
Brennkanal in Längsrichtung praktisch über die gesamte Länge der Längsteilvorrichtung
unterhalb der Brammenauflagefläche, wobei zweckmäßigerweise zum Längsteilen der
Bramme oberhalb der Brammenauflagefläche zwei in Längsrichtung in entgegengesetzter
Richtung verfahrbare Schneidbrenner vorgesehen sind. Diese Konstruktion gewährleistet
ein schnelles Teilen der Bramme in Längsrichtung, nahezu in der Hälfte der Zeit,
wobei gleichzeitig ein einfaches Entfernen der Brennschlacke und der Rauchgase erreicht
wird. Alternativ zu dem über die gesamte Länge der Längsteilvorrichtung vorgesehenen
Brennkanal ist es auch möglich, beispielsweise einen in der gedachten Spaltrichtung
verfahrbaren Kübel, d. h. eine Schlacke-Auffangvorrichtung viel kürzerer Länge vorzusehen,
wobei der Vorschub des Kübels mit dem Vorschub des Schneidbrenners zu koordinieren
ist. Die Konstruktion mit dem verfahrbaren Kübel kann vorteilhaft dann eingesetzt
werden, wenn die Bramme während des gesamten Brennschneidvorganges fest auf der
Brammenauflagefläche aufliegt, d. h. die Bramme während des Brennschneidens nicht
zu stark arbeitet.
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Die Konstruktion mit mehreren Schneidbrennern bietet den Vorteil
einer besonders schnellen Längsteilung, so daß die Stranggußbrammen noch aus der
Gießhitze bei Oberflächentemperaturen oberhalb 300° C längsgeteilt werden können.
Gegen ein Teilen aus der Gießhitze spricht zwar die in der Fachwelt beim Querteilen
gemachte Beobachtung, daß z. B. bei 8000 C Strangtemperatur gegenüber Raumtemperatur
mehr Werkstoffverluste und damit mehr Brennschlacke und Rauchgase anfallen; gerade
diese Brennschlacke- und Rauchgasprobleme werden aber durch die erfindungsgemäße
Konstruktion überwunden.
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Die Längsteilvorrichtung bietet insbesondere folgende Vorteile: Aus
überbreiten Stranggußbrammen mit entsprechend großen Querschnitten können durch
Längsteilung Brammen mit geringeren und insbesondere mit variablen Einsatzbreiten
geschnitten werden, die damit als Ausgangsprodukt für die Walzwerke und die gewünschten
Blechbreiten besonders günstig sind.
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Darüber hinaus können die Vorteile des Sequenzgie-
ßens genutzt werden.
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Die während des Brennschneidvorganges anfallende Brennschlacke und
insbesondere die Rauchgase werden in einfacher Weise weitgehend entfernt.
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Die Konstruktion arbeitet mit hoher Genauigkeit und eignet sich dazu,
Stranggußbrammen im noch warmen Zustand, d. h aus dem Produktionsfluß der Stranggießanlage
heraus, längszuteilen.
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Nachfolgend wird die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigt: F i g. 1 einen Längsschnitt durch die Längsteilvorrichtung
gemäß 1-1 der F i g. 2, F i g. 2 eine Draufsicht auf die Längsteilvorrichtung, F
i g. 3 einen Querschnitt durch die Längsteilvorrichtung gemäß 111-111 der Fig. 2
und F i g. 4 in schematischer Darstellung eine Längsteilanlage, d. h. eine Draufsicht
auf Längsteilvorrichtungen, die besonders zweckmäßig zur Stranggießanlage angeordnet
sind.
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Die insgesamt mit der Bezugsziffer 1 bezeichnete Längsteilvorrichtung
weist eine Brennschneideinrichtung 10 und darunter die Brennstellenöffnung 3 auf,
die sich etwa in der Mitte der Längsteilvorrichtung spaltartig praktisch über die
gesamte Längsteilvorrichtung erstreckt. Auf der einen Längsseite der Längsteilvorrichtung
1 befindet sich die Zentriervorrichtung 20, auf der anderen Längsseite eine Andrückvorrichtung
25.
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Im einzelnen bleibt zu den Figuren folgendes auszuführen: Wie insbesondere
die F i g. 1 und 2 zeigen, weist die Längsteilvorrichtung zum An- und Abtransport
der Bramme vorzugsweise sechs hintereinanderliegende Rollen 2 auf, wobei der Vorschub
der Bramme an der vorderen Stirnseite durch den festen Vorstoß 6 begrenzt wird.
Die Rollen 2, bei denen es sich um einzeln angetriebene, innengekühlte Rollen handelt,
werden nach dem Brammentransport in an sich bekannter Weise nach vorn und unten
weggeschwenkt (s.
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gestrichelte Rollenlage in Fig. 1). Bei weggeschwenkten Rollen 2 ruht
die Bramme auf einer Mehrzahl hintereinander angeordneter Auflageelemente 4, welche
die Brammenauflagefläche 5 bilden. Diese Auflagefläche 5 bzw. die einzelnen Auflageelemente
4, sind in der Mitte durch die spaltartige Brennstellenöffnung 3 unterbrochen. Dabei
beträgt die Breite der Brennstellenöffnung 3 in Querrichtung der Längsteilvorrichtung
mindestens etwa 100 mm. Gemäß F i g. 1 und 2 sind insgesamt sechs hintereinander
angeordnete Auflageelemente 4 vorgesehen.
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Oberhalb der Auflageelemente 4 befindet sich die insgesamt mit 10
bezeichnete Brennschneideinrichtung.
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Die Brennschneideinrichtung besteht aus zwei auf Schienen 11, 12 verfahrbaren
Brennerwagen 13 und 14, die jeweils mit Schneidbrennern 15, 16 ausgerüstet sind.
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Jeder Brennerwagen 13, 14 wird einzeln angetrieben.
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Während des Brennschneidvorganges werden die Brennerwagen mit einem
der Brennschnittgeschwindigkeit entsprechenden Vorschub aufeinander zubewegt.
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Die Schneidbrenner 15, 16 befinden sich in der Wagenmitte und sind
in Querrichtung der Längsteilvorrichtung 1 derart ortsfest am Brennerwagen 13, 14
montiert, daß sie sich während des Brennschneidvorganges auf einer Geraden, der
sogenannten Brennschnittlinie, aufeinander zu bewegen. Diese Brennschnittlinie befindet
sich in Überdeckung mit der darunter befindlichen spaltartigen Brennstellenöffnung
3.
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Zur Einstellung der gewünschten Breite, in welche die
auf
der Brammenauflagefläche 5 ruhende Bramme lingigeteilt werden soll, ist auf der
einen Seite der Auflagefläche 5 eine Zentriervorrichtung 20 vorgeseheh Die Zentriervorrichtung
20 besteht aus einem mit Rollen 22 bestückten, parallel zur Längsachse der Lingsteilvorrichtung
1 verlaufenden, linealartig ausgebildeten Balken 21. Mit Hilfe des durch den Motor
23 angetriebenen Schneckenradgetriebes 24 kann der Balken 21 quer zur Längsachse
der Längsteilvorrichtung 1 verschoben und dann ortsfest arretiert werden Bei der
gezeigten bevorzugten Ausführungsform sind auf der anderen Längsseite der Brammenauflagefläche
5 Andrückvorrichtungen 25 vorgesehen, die aus einem am Boden der Längsteilvorrichtung
1 angeschlagenen, drehbaren Hebel 26 bestehen, welcher über einen Hydraulikzylinder
27 betätigt werden kann. Nachdem mit Hilfe der Zentriervorrichtung 20 die gewünschten
Breiten, in die die Bramme längsgeteilt werden soll, eingestellt sind, wird die
Bramme mit Hilfe der Andrückvorrichtungen 25 gegen den als Widerlager dienenden
Balken 21 gedrückt Dadurch ist eine genaue Zentrierung der Bramme gewährleistet
Fig. 2 zeigt, daß sich die Brennstellenöffnung 3 als schmaler Spalt praktisch über
die gesamte Länge der Längsteilvorrichtung 1 erstreckt Wie der Querschnitt in F
i g. 3 zeigt, mündet die spaltartige Brennstellenöffnung in einen Brennkanal 28,
der über die gesamte Länge der Längsteilvorrichtung 1 nur nach oben hin offen ist.
Der Brennkanal 28 hat Seitenwände 29 aus hitzebeständigen Blechen. Wie F i g. 1
zeigt, weisen diese Seitenwände 29 Ausnehmungen 31 auf, die nach dem Verschwenkweg
der Rollen 2 (in F i g. 1 nach rechts) ausgebildet sind. Im nach rechts verschwenkten
Zustand werden die Ausnehmungen 31 für die Rollen 2 durch Jalousiebleche 32 verschlossen.
Nach unten hin wird der Brennkanal 28 durch eine Schüttelrutsche 33 abgeschlossen,
mit der die während des Brennschneidvorganges anfallende Brennschlacke auf bzw.
in eine Abtransportvorrichtung 34, z. B. auf eine Rutsche oder in einen Kübel, gefördert
wird.
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F i g. 3 zeigt, daß etwa in mittlerer Höhe der Seitenwände 29 Leistungen
35 in den Brennkanal 28 einmünden, wobei die Leistungen 35 an eine parallel zum
Brennkanal verlaufende Absaugleitung 36 angeschlossen sind. Die Absaugleitung 36
mündet in eine Entstaubungsanlage 44 (s. F i g. 4)- Die gezeigte Konstruktion bietet
den Vorteil, daß mit relativ geringer Leistung eine gute Absaugung gewährleistet
ist. Hierzu tragen einmal die Jalousiebleche 32 bei die während des Brennschneidvorganges
die Ausnehmungen 31 in den Seitenwänden 29 des Brennkanals 28 verschließen. Zum
anderen reicht der obere Rand der Seitenwände 29 soweit wie möglich, d. h bis auf
etwa 20 mm, und ohne daß die Brammenunterseite bei dem Querverschub der Bramme durch
den oberen Rand des Brennkanals 28 verletzt wird, bis zum oberen Rand der Auflageelemente
4 hinauf, so daß, wenn die Länge der Bramme mit der Länge des Spaltes übereinstimmt,
nur wenig Falschluft angesaugt werden kann. Liegt eine kürzere Bramme auf der Brammenauflagefläche
auf, so wird die als Spalt ausgebildete Brennstellenöffnung 3 und damit der Brennkanal
28 an mindestens einem Ende nicht nach oben hin abgeschlossen.
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Um in diesen Fällen den Anteil der in den Brennkanal 28 eindringenden
Falschluft zu verringern, besteht die Möglichkeit, den Brennkanal 28 in Abhängigkeit
von der Brammenlänge von einem bzw. von beiden Enden aus segmentweise zu- bzw. aufzufahren.
Eine entspre-
chende Vorrichtung ist in den Figuren nicht dargestellt Um den Anteil
der eindringenden Falschluft weiter zu verringern, wird auch die Möglichkeit bevorzugt,
die Absaugleitungen 35 in Koordination mit dem Schneidvorgang segmentweise zu- bzw.
aufzufahren. Hierbei sind dann jeweils nur die Absaugleitungen geöffnet und damit
in Funktion, in deren Höhe sich die Brennschneideinrichtungen befinden.
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Die F i g. 4 zeigt eine Draufsicht auf eine zweisträngige Brammen-Stranggießanlage
jeweils mit Querteilvorrichtung 40 und anschließendem Auslaufrollgang 41. Am Ende
des Auslaufrollganges 41 und senkrecht hierzu befindet sich eine Quertransportvorrichtung
4Z die zu mehreren, in diesem Fall zu den vier erfindungsgemä-Den Längsteilvorrichtungen
1 führt. Die Quertransportvorrichtung 42 ist zweckmäßigerweise ein wie die Längsteilvorrichtungen
1 mit einem Rollgang ausgerüsteter, auf Schienen verfahrbarer Brammentransportwagen.
Die Längsteilvorrichtungen 1 befinden sich parallel und nebeneinander etwa in Höhe
des Abschnittes der Auslaufrollgänge 41, die sich hinter die Querteilvorrichtungen
40 der Stranggießanlage erstrekken. Jedem Strang sind je zwei Längsteilvorrichtungen
1 zugeordnet Die gezeigte Anordnung von Längsteilvorrichtungen 1 und Auslaufrollgängen
41 ergibt eine kompakte Anordnung, wobei bereits mit nur einer Quertransportvorrichtung
42 ein schneller An- und Abtransport der Brammen zu den Längsteilvorrichtungen gewährleistet
ist Zum Absaugen der Rauchgase während des Brennschneidvorganges sind die bei den
F i g. 1 bis 3 erwähnten Absaugleitungen 36 vorgesehen, die in eine gemeinsame Entstaubungsanlage
44 münden.
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Die Arbeitsweise der in den F i g. 1 bis 3 dargestellten Längsteilvorrichtung
ist wie folgt: Nach dem Querteilen wird eine einzelne Bramme (Strangabschnitt) mit
Hilfe des Brammentransportwagens 4Z der vorzugsweise mit einem Rollgang ausgerüstet
ist, vor eine der Längsteilvorrichtungen 1 gefahren. Über die Rollgänge des Brammentransportwagens
42 und der Längsteilvorrichtung 1 gelangt die Bramme bis gegen den festen Vorstoß
6. Die Rollen 2 werden abgesenkt und die Jalousiebleche 32 geschlossen. Die Bramme
ruht jetzt auf der Brammenauflagefläche 5. Die Rollen 2 können sich im abgesenkten
Zustand weiterdrehen, um Schlacke-Anbackungen zu verhindern.
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Die Bramme wird nun durch die Zentriervorrichtung 20 in Schnittposition
gebracht Zu diesem Zweck wird die Bramme mit Hilfe des linealartig ausgebildeten
Balkens 21 der Zentriervorrichtung 20 so lange zur Mitte der Längsteilvorrichtung
1 querverschoben, bis der Abstand zwischen Brennschnittlinie und Balken 21 der gewünschten
Teilbreite, z. B. zwei Teilbrammen mit Teilbreiten a) 2/5 der überbreiten Bramme
und b) 3/5 der überbreiten Bramme, entspricht In dieser Position wird dann der Balken
21 arretiert. Anschließend wird die Bramme mit Hilfe der Andrückvorrichtung 25 gegen
den als Widerlager dienenden Balken 21 gedrückt Nach diesem Ausrichtvorgang können
der Balken 21 und die Andrückvorrichtung 25 wieder in ihre Ausgangsposition zurückgefahren
werden.
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Zum eigentlichen Brennschneidvorgang bewegen sich die Brennerwagen
13, 14 mit vorgegebenem Vorschub aufeinander zu. Sie treffen sich etwa in Mitte
der Brennstrecke. Bevor die Mitte erreicht ist, bricht einer der Brennwagen 13,
14 seine Fahrt ab und fährt in die Wartestellung zurück, während der andere den
Schnitt beendet
Die anfallende Brennschlacke fällt frei in den unterhalb
der Brammenauflagefläche 5 angeordneten Brennkanal 28 und wird über die Schüttelrutsche
33 bis zur Abtransportvorrichtung 34 (Kübel bzw. Rutsche) transportiert.
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Die Rauchgase werden über die Absaugleitungen 35, 36 bis zur Entstaubungsanlage
44 geführt. Es hat sich gezeigt, daß auf diese Weise etwa 90% der entstehenden Rauchgase
entfernt werden können. Die noch oberhalb der Bramme anfallenden Rauchgase können
mit
Hilfe einer nicht dargestellten Haube aufgefangen werden und über eine Leitung ebenfalls
der Entstaubungsanlage zugeführt werden.
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Die in F i g. 4 gezeigte Konstruktion bietet die Möglichkeit, Stranggußbrammen
aus der Gießhitze heraus bei Oberflächentemperaturen oberhalb 3000 C, ja selbst
oberhalb 500° C, längszuteilen. Die Konstruktion zeichnet sich durch ihren kompakten,
einfachen Aufbau aus.