-
Gerät zur selektiven Uv-Phototherapie
-
Die Erfindung bezieht sich auf ein Gerät zur selektiven W-Phototherapie,
insbesondere zur Behandlung der Psoriasis, mit einer Uv-Strahlung abgebenden Strahlungsvorrichtung.
-
Zur Behandlung der Psoriasis und ähnlicher Krankheiten ist eine Metalldampf-Hochdrucklampe
bekannt, deren Stillung so gewählt ist, daß sich mehrere stark ausgeprägte Spektrallinien
im Bereich zwischen 300 und 330 nm finden. Dieser eng begrenzte Spektralbereich
enthält Strahlen, die einerseits eine fUr die Behandlung ausreichende Quantenenergie
besitzen und andererseits so tier in die Epidermis eindringen, daß sie die untere
Grenzschicht der Keimschicht, wo sich der Erreger der Psoriasis befindet, erreichen.
-
Mit dieser Metalldampf-Hochdrucklampe lassen sich nur begrenzte Körperpartien
bestrahlen. Außerdem ist die Dosierung der Strahlung schwierig, weil der Patient
wegen der Wärmeabstrahlung der Lampe einen gewissen Abstand einhalten iuß, dieser
aber von Patient zu Patient und von Bestrahlung zu Bestrahlung unterschiedlich ist,
so daß sich wegen der mit der Entfernung abnehmenden Strahlungsdichte unterschiedliche
Strahlendosen ergeben.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gerät der eingangs beschriebenen
Art anzugeben, das für größere Körperpartien geeignet ist und eine weitgehend reproduzierbare
Dosierung ermöglicht.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine erste Strahlungsvorrichtung
mit mehreren UV-Brennern und mit einer Strahlenaustrittsöffnung, deren Breite der
Breite und deren Länge mindestens dem überwiegenden Teil der Länge eines menschlichen
Körpers entspricht, und durch ein7Filter, vorzugsweise eine druckfeste Verschlußplatte
(5), der für Strahlung oberhalb von etwa 300 nm durchlässig ist und so angeordnet
ist, daß er im Betrieb höchstens für den Körper erträgliche Temperaturen annimmt.
-
Bei diesem Gerät sorgen die Brenner dafür, daß UV-Strahlung im Selektionsbereich
über eine größere Fläche hinweg abgegeben werden kann. Bei Ausbildung des Filters
als Verschlu#atte für die Strahlenaustrittsöffnung kann sich der Patient wenigstens
mit einem Teil der zu behandelnden Körperteile gegen die Platte lehnen oder bei
horizontaler Verschlußplatte sogar auf sie legen. Entsprechend groß ist die Stabilität
der Verschlußplatte oder ihrer Abstützungen zu bemessen. Auf diese Weise hat der
Patient einen genau vorgegebenen Abstand von den Uv-Brennern und erhält damit eine
Strahlung vorgegebener Dichte, wobei gleichzeitig sichergestellt ist, daß er keinen
unzulässig hohen Temperaturen ausgesetzt wird. Der Breitenbereich geht vorzugsweise
von etwa 50 bis 90 cm, der Längenbereich von vorzugsweise etwa 130 bis 200 cm. Der
Filter kann aber auch Teil des Glasmantels der Brenner sein.
-
Platzsparend ist es, die erste Strahlungsvorrichtung als Wandteil
mit einer vertikalen Strahlungsaustrittsöffnung aus zu bilden. Hierbei kommt man
auch mit einer weniger stabilen Verschlußplatte als bei einer Liege aus.
-
Mit besonderem Vorteil ist mindestens eine weitere Strahlungsvorrichtung
mit einer Strahlenaustrittsöffnung vorgesehen, die etwa senkrecht zu derjenigen
der ersten Strahlungsvorrichtung steht, aber wesentlich kürzer ist. Auf diese Weise
können die Oberseite des Kopfes bzw. die Unterseite der Füße bestrahlt werden, wobei
auch eine gleichzeitige Bestrahlung des Körpers möglich ist.
-
Beispielsweise ist die weitere Strahlungsvorrichtung ein Fußteil,
deren horizontal verlaufende Strahlenaustrittsöffnung durch eine gegenüber dem Gewicht
eines menschlichen Körpers druckfeste Verschlußplatte abgedeckt ist.
-
Es kann sich aber auch um einen Kopfteil mit horizontaler Strahlenaustrittsöffnung
handeln. Dieses Kopfteil kann einen vertikalen Abschnitt mit einer Strahlenaustrittsöffnung
aufweisen, der eine Verlängerung der Strahlenaustrittsöffnung des Wandteils bildet.
-
Günstig ist es ferner, wenn die erste Strahlungsvorrichtung und die
mindestens eine weitere Strahlungsvorrichtung selbständige Montageeinheiten bilden.
Dies erlaubt einerseits den wahlweisen Einsatz derjenigen Montageeinheit, die für
den betreffenden Behandlungsfall am zweckmäßigsten ist. Andererseits können dem
Käufer, Arzt oder Klinik, je nach Bedarf verschiedenartig zusammengesetzte Geräte
angeboten werden.
-
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann eine zusätzliche Strahlungsvorrichtung
mit einer zur Strahlenaustrittsöffnung der ersten Strahlungsvorrichtung etwa parallelen
Strahlenaustrittsöffnung vorgesehen werden. Hiermit wird ein noch größerer Teil
des Körpers bestrahlt. Die Länge der Strahlenaustrittsöfftung der zusätzlichen Strahlungsvorrichtung
kann so bemessen sein, daß sie etwas unterhalb des Kopfes eines menschlichen Körpers
endet. Der Patient kann dann nach außen blicken und vom behandelnden Personal beobachtet
werden.
Zweckmäßigerweise ist die zusätzliche Strahlungsvorrichtung
ein Frontteil, das mit Bezug auf das Wandteil beweglich, insbesondere verfahrbar,
ist. Der Patient kann daher bequem den Bestrahlungsplatz erreichen und verlassen.
-
Des weiteren empfiehlt es sich, zu beiden Seiten der Strahlenaustrittsöffnung
der ersten Strahlungsvorrichtung sich über deren Länge erstreckende, etwa senkrecht
dazu verlaufende, seitliche Strahlenaustrittsöffnungen vorzusehen. Damit können
weitere Körperpartien gleichzeitig behandelt werden.
-
Zweckmäßigerweise sind die seitlichen Strahlenaustrittsöffnungen fest
an der zusätzlichen Strahlungsvorrichtung angebracht. Der Behandlungsplatz ist daher
auch in diesem Fall leicht zu erreichen zu verlassen.
-
In weiterer Ausgestaltung ist eine klappbare Stütze mit einem Querholm
vorgesehen, der von einer ersten Stellung dicht neben der Strahlenaustrittsöffnung
des Wandteils in eine zweite Stellung mit etwas größerem Abstand davon schwenkbar
ist. Der Querholm dient als Stütze für den Patienten, wenn er sich mit dem RUcken
an die vertikale Verschlußplatte der ersten Strahlungsvorrichtung anlehnt, und als
Stütze und ein zu großes Abrücken von der Verschlußplatte verhinderndes Sperrelement,
wenn der Patient von vorn bestrahlt werden soll. Hierbei sollte der Querholm aus
einem Material bestehen, das zumindest für Strahlung zwischen etwa 300 und 330 nm
durchlässig ist, damit keine unbehandelten Hautflächen verbleiben.
-
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist dafür gesorgt, daß die Strahlungsvorrichtung
dicht hinter der Verschlußplatte 5 bis 20, vorzugsweise 10 bis 12, parallel mit
geringem Abstand nebeneinander angeordnete, stabfõrmige Hg-Niederdruckbrenner aufweist,
die ein kontinuierliches Spektrum aussenden, das in dem durch den Grenzbereich zwischen
UVE-und UVA-Strahlung gegebenen Selektionsbereich eine große
Intensität
hat, die aber noch innerhalb des UvA-Bereichs, vorzugsweise bei etwa 330 nm, stark
abnimmt, und die einen Mantel aus einem Filtermaterial aufweisen, dessen untere
Absorptionskante bei etwa 295 nm liegt. Derartige Hg-Niederdruckbrenner geben fast
Uberhaupt keine Wärmestrahlung ab.
-
Sie können daher unmittelbar hinter der Verschlußplatte angebracht
sein, so daß sich im Bereich der Verschlußplatte eine hohe Strahlungsdichte ergibt.
Diese kann noch dadurch erhöht werden, daß jede Strahlungsvorrichtung eine Anzahl
von rinnenförmigen Reflektoren aufweist, die je einen stabförmigen Brenner silber
einen Achswinkel von mindestens 1800 umgeben. Außerdem wird mit diesen Brennern
eine recht gleichmäßige Ausleuchtung der Strahlenaustrittsöfftung erreicht.
-
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht eines
erfindungsgemäßen Geräts, Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie A - A in Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt durch das Wandteil bei einer abgewandelten Ausführungsform
und Fig. 4 einen Schnitt durch einen verwendbaren Hg-Niederdruckbrenner.
-
Das in Fig. 1 veranschaulichte Gerät weist ein Wandteil 1, ein Fußteil
2, ein Kopfteil 3 und ein Frontteil 4 auf.
-
Das Wandteil 1 hat eine vertikale Strahlenaustrittsaffnung, die mit
einer Verschlußplatte 5 aus einer Material, wie Glas, abgedeckt ist, das zumindest
eine Strahlung von 300 bis 330 nm hindurchllßt. Die Verschlußplatte ist so druckfest
und stabil, daß sich ein Patient mit seinem Körper oder mit seinen Gliedaaaßen dagegen
lohnen kann. Die Verschlußplatte
5 ist zur Anpassung an die Körperform
konkav gekrümmt. Das Wandteil 1 ist für die unmittelbare Montage an einer Raumwand
geeignet. Dicht hinter der Verschlußplatte 5 befindet sich eine Anzahl von Hg-Niederdruckbrennern,
welche Uv-Strahlung im Selektionsbereich von 300 bis 330 nm abgeben.
-
Ein Beispiel solcher stabförmiger Hg-Niederdruckbrenner ist in Fig.
4 veranschaulicht. Ein Mantel 7 aus einem Filterglas, dessen untere Absorptionskante
bei etwa 295 nm liegt.
-
Beispielsweise handelt es sich um Natron-Kalk-Glas mit geringen Spuren
von Eisen, wie es für Lampenkolben und Lampenmäntel von sichtbares Normallicht abgebenden
Lichtquellen, wie Glühlampen oder Leuchtstoffröhren, bekannt ist. An der Innenseite
des Mantels 7 ist eine Leuchtschicht 8 aufgetragen, die Strontiumaluminat aufweist.
Der Innenraum 9 ist nach Art einer Ublichen Hg-Niederdrucklampe ausgebildet, enthält
also Hg-Dampf, Elektroden usw. Dieser Dampf sendet bei Erregung Strahlung auf bestimmten
Spektrallinien aus, welche von der Leuchtschicht 8 in ein kontinuierliches Spektrum
transformiert werden, das zwischen 300 und 330 nm eine große Intensität hat, welche
aber etwa bei 330 nm stark abfällt.
-
Fig. 3 zeigt eine abgewandelte Form, bei der ein Wandteil 11 mit einer
ebenen Verschlußplatte 15 versehen ist. Die stabförmigen Hg-Niederdruckbrenner 6
sind je mit einem rinnenförmigen Reflektor 12 versehen, der parallele Seitenwände
13 aufweist, welche über den Brenner 6 nach vorn überstehen, so daß sich der Reflektor
über einen Achswinkel von mehr als 180° erstreckt. Die Rückwand 14 des Reflektors
12 hat einen Knick, der dicht bis an den Mantel 7 des Brenners 6 ragt.
-
Sie geht mit zwei weiteren Knicken in die Seitenwände 13 über, die
von der Knickstelle bis zur Ebene des Größtdurchmessers des Brenners 6 auseinanderstreben.
Die Verschlußplatte 15 kann sich auf den vorderen Kanten der Reflektoren 12 abstützen
und erhält dadurch eine erhöhte Druckfestigkeit.
-
Das Fußteil 2 liegt auf dem Boden und kann auch als Untersatz für
das Wandteil 1 dienen. Seine nach oben gerichtete Strahlenaustrittsöffnung ist durch
eine Verschlußplatte 25 abgedeckt, die ähnlich der Verschlußplatte 5 bzw. 15 ausgebildet
ist. Sie ist jedoch so stabil und druckfest, daß sie das Gewicht eines Menschen
zu tragen vermag. Unmittelbar unterhalb der Verschlußplatte befinden sich Hg-Niederdruckbrenner
26 nach Art der Brenner 6, wobei außerdem Reflektoren 22 angedeutet sind.
-
Das Kopfteil 3 besitzt einen oberen Abschnitt 31 mit nach unten gerichteter
Strahlenaustrittsöffnung 32 und einen vertikalen Abschnitt 33 mit zur Seite gerichteter
Strahlenaustrittsöffnung 34. Beide können ebenfalls durch eine Verschlußplatte abgedeckt
sein. Das Kopfteil weist ebenfalls Hg-Niederdruckbrenner auf und kann auf dem Wandteil
1 oder an der Wand montiert sein.
-
Das Frontteil 4 besitzt eine vertikale Strahlenaustrittsöffnung, die
mit einer Verschlußplatte 45 abgedeckt ist, welche der Verschlußplatte 5 gegenilberliegt.
Dahinter befinden sich Hg-Niederdruckbrenner 46. Zu beiden Seiten schließen sich
seitliche Strahlenaustrittsöffnungen 47 und 48 an, die ebenfalls durch Verschlußplatten
abgedeckt sein können. Sie liegen einander gegenüber und stehen etwa senkrecht zu
den Verschlußplatten 5 und 45. Das ganze Frontteil ist auf Rollen 49 verfahrbar.
-
Eine klappbare Stütze 50 weist zwei Seitenstreben 51 und 52 sowie
einen Querholm 53 auf. Sie ist um eine Gelenkachse 54 schwenkbar. Der Querholm 53
besteht aus einem für Uv-Strahlung im Selektionsbereich durchlässigen Material,
z. B.
-
Glas oder Kunststoff. In einer ersten Stellung, die in Fig. 1 voll
ausgezogen ist, befindet sich der Querholm 53 in der Nähe der Verschlußplatte 5.
Ein Patient kannEich auf den Querholm setzen und gleichzeitig mit dem RUcken gegen
die Verschlußplatte 5 lehnen. In der anderen Stellung, die gestrichelt dargestellt
ist, wird dem Patienten, der mittels
des Wandteils 1 von vorn bestrahlt
werden soll, eine Stütze und gleichzeitig eine Sperre dargeboten, die ihn dicht
an der Verschlußplatte 5 hält. Es besteht auch die Möglichkeit, der klappbaren Stütze
mehr als zwei arretierbare Stellungen zu geben.
-
In der veranschaulichten Stellung der einzelnen Teile ist das Fußteil
2 vom Patienten leicht besteigbar. Alsdann kann das Frontteil 4 herangefahren werden.
Nunmehr wird praktisch der gesamte Körper von allen Seiten und von oben und unten
bestrahlt. Dabei kann der Patient durch eine verbleibende oeffnung 55 zwischen Kopfteil
3 und Frontteil 4 beobachtet werden und seinerseits nach außen sehen.
-
Bei einem Ausführungsbeispiel hatte die Verschlußplatte 5 eine Breite
von 70 cm und eine Höhe von 150 cm. Die Verschlußplatte 26 hatte eine Breite von
60 cm und eine Länge von 60 cm. Die horizontale Strahlenaustrittsöffnung 32 hatte
eine ähnliche Abmessung. Die vertikale Strahlenaustrittsdehnung 34 betrug 40 x 70
cm. Die Verschlußplatte 45 des Frontteils hatte eine Höhe von 150 cm. Die einzelnen
Abschnitte45, 47 und 48 hatten je eine Breite von 60 cm bzw. 50 cm. Die Längen von
60 und 150 cm sind wegen der Verwendbarkeit genormter Röhren für Hg-Niederdruckbrenne
r besonders zu empfehlen.
-
Die einzelnen Bauteile sind als selbständige Montageeinheiten ausgebildet,
die nach Belieben zusammengesetzt und eingeschaltet werden können. Das Wandteil
1 allein dient zur Bestrahlung der RUckseite und der Vorderseite des Körpers sowie
der Hände und gegebenenfalls jeweils eines Fußes. Wird zusätzlich das Fußteil 2
verwendet, kann der Patient stehend (gleichzeitig Körper halbseitig und Füße), sitzend
(RUcken, Gesäß und Hände) oder liegend (Kopfrüokseite und Oberseite) bestrahlt werden.
-
Bei Verwendung des Kopfteils kann zusätzlich zum halbseitig bestrahlten
Körper der Kopf von oben und von vorn bzw. hinten
bestrahlt werden.
Bei vollständigem Ausbau, wie er in den Fig.
-
1 und 2 dargestellt ist, kann der ganze Körper einschließlich Füße,
Hände und Kopf (mit Ausnahme eines Beobachtungsspalts) bestrahlt werden.
-
L e e r s e i t e