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Verfahren zur Herstellung von Pyridonen
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Verbindungen,
die in einer der möglichen tautomeren Formen der Formel I
entsprechen, in der H Wasserstoff oder ein aliphatischer, cycloaliphatischer, araliphatischer,
aroiatischer oder heterocyclischer Rest ist, das daduroh gekennzeichnet ist, daß
man Verbindungen der Formel II CH3COCH2CONHR II mit Diketen in Gegenwart einer Base
und gegebenenfalls eines Lösung mittels umsetzt.
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Geeignete Basen sind z. B. organisch tertiäre Amine, wie Trialkyl-,
Dialkylcycloalkyl-, Alkyldicycloalkyl-, Dialkylaralkyl-, Alkyldi aralkyl, lialkylaryl-
oder Diaralkylarylamine sowie heterocyclische Basen.
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Im einzelnen seien beispielsweise Trimethylamin, Triäthylamin, Tri-n-propylamin,
Tributylamin, Tri-2-äthylhexylamin, N,N-Dimethyläthylamin, N,N-Dimethylisopropylamin,
N,N-Dimethylisobutylamin, N,N-Dimethyl-2-äthylhexylamin, N-Methylditridecylamin,
N,N,N',N'-Tetramethyl-1,3-diaminopropan, Trimethylendiamin (DABCO), 1,5-Diazo-bicyclo-[4,3,0]-nonen-(5),
1,5-Diazabicyclo-[5,4,0]-undecen-(5), Dimethylcyclohexylamin, Äthyldicyclohexylamin,
N,N-Dimethylbenzylamin, Tribenzylamin, N,N,N',N'-Tetramethyl-4,4'-diamino-diphenylmethan,
N,N-Dimethylanilin, N,N-Diäthylanilin, N,N-Dibenzylanilin, N-Äthyl-N-benzylanilin,
N-Äthyl-N-ßcyanäthylanilin, N-Äthyl-N-benzyl-o-toluidin, N-ß-Cyanäthyl.N-acetoxyäthyl-anilin,
N-Acetoxyäthyl-N-äthylanilin, N,N-Dimethylm-toluidin, 1-Methylpyrrolidin, 1-Methylpiperidin,
1-Äthylpiperidin, 4-Methylmorpholin, 4-Äthylmorpholin, 1-Methylimidazol, 1,2-Dimethylimidazol,
1-Äthylinidazol, 1-Propyliaidazol, Pyridin und Chinolin genannt.
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11. Lösungsiittel ftir die Reaktion eignen eich insbesondere Kohlenwasserstoffe
und Chlorkohlenwasserstoffe, wie Benzol, Toluol, Xylole, Chlorbenzol, Dichlorbenzol,
Trichlorbenzol, Äthylenchlorid, Methylenchlorid, Tetrachlorkohlenstoff eowie Nitrobenzol.
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Zweckmäßigerweise führt man die erfindungsgemäße Reaktion eo durch,
daß man eine Verbindung der Formel II und eine Base in einen Lösungsmittel vorlegt
und unter kräftigem rühren Diketen tropft Zweckmäßige U,setzungstemperaturen liegen
im Bereich von 50 bis 150 OC vorzugsweise 100 bis 130 OC, d.hG man arbeitet vorzugsweise
bei Rickflußtenperatur. Auf 1 Mol der Verbindung II setzt man zweckmäßigerweise
1,1 bis 3 Mol, vorzugsweise 1,5 bis 1,8 Mol Diketen zu. Die Herstellung der Verbindungen
der Formel II kann man vorechalten, da sie aus Diketen und einem Amin der Formel
RNH2 gebildet werden, d.h. man kann die Verbindungen der Formel I augehend von einem
limin der Formel XNH2 in einem Eintopfverfahren ohne Zwischenisolierung von Verbindungen
der Formel II herstellen.
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Die Basen setzt man im allgeneinen erst bei der erfindungsgemäßen
Umsetzung zu, da die Reaktion von Diketen mit den Aminen der Formel RNH2 zu den
Verbindungen der Formel II außer bei echwach basischen aromatischen Aminen auch
ohne Katalysator glatt verläuft.
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Zweckmäßigerweise wendet man eie in Mengen von 0,1 bis 5 %, vorzugsweise
0,2 bis 1,5 %, bei aliphatischen Basen und 1 - 50 %, vorzugsweise ungefähr 10 %
bei aromatischen und heterocycliechen Basen an.
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Reste R sind insbesondere Wasserstoff, gegebenenfalls durch C1 -bis
C4-Alkoxy, Cyan, Phenoxy, Acetoacetoxy, Chlor oder Brom substituiertes C1- bis C8-Alkyl,
Cyclohexyl, Phenyl-C1- bis C4-alkyl, gegebenenfalls durch Chlor, Brom, Methyl, Äthyl,
Methoxy, Äthoxy oder Acetylamino substituiertes Phenyl, Naphthyl, Pyridyl, Chinadinyl,
Benzthiasolyl oder Pyrazolyl.
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Im einselnen zeien für R neben Wasserstoff beispielsweise genannt:
Methyl, Äthyl, n- und iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, n-Octyl, 2-Äthylhexyl, Stearyl,
2-Methoxyäthyl, 2-Äthoxyäthyl, 3-Methoxypropyl, 3-Äthoxypropyl, 3-Butoxypropyl,
3-(2-Äthylhexoxy)-propyl, Cyclohexyl, 2-Methylcyclohexyl, Benzyl, 2-Phenyläthyl,
2-Phenylpropyl, 2-Dimethylaminoäthyl, 3-Dimethylaminopropyl, 3-Diäthylaminopropyl,
3-Phenoxypropyl, 3-(2'-Phenoxyäthoxy)-propyl, Benzyloxypropyl, Phenyl, 2-Chlorphenyl,
2,4-Dichlorphenyl, 2,5-Dichlorphenyl, 2-Methylphenyl, 2,5-Dimethylphenyl, 2,4-Dimethylphenyl,
2-Methoxyphenyl, 4-Methoxyphenyl, 2,4-Dimethoxyphenyl, 2,5-Dimethoxy-4-chlorphenyl,
4-Acetylaminophenyl, 1-Naphthyl, 8-(2-Methylchinolinyl).
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Von besonderer Bedeutung ist das erfindungsgemäße Verfahren für die
Herstellung von Verbindungen der Formel Ia
in der R¹ Wasserstoff, C1- bis C4-Alkyl, C1- bis C4-Alkoxy-C2-
oder C3-alkyl, Cyclohexyl, Benzyl, Phenyläthyl, Phenylpropyl oder gegebenenfalls
durch Chlor, Methyl oder Methoxy subetituiertes Phenyl ist.
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Die Verbindungen der Fornel I sind wertvolle Kupplungskomponente für
die Herstellung von azofarbstoffen.
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In den folgenden Beispielen beziehen eich Ingaben über Teile und Prozente,
sofern nicht anders vermerkt, auf das Gewicht.
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Beispiel 1 Zu einer Mischung aus 177 Teilen Acetessiganilid und 25
Teilen B-Cyanäthyläthylanilin in 500 Teilen Xylol tropft man bei einer Temperatur
von 110 oC 210 Teile Diketen. Nach 5stündigen Rühren bei RUckflußtemperatur läßt
man erkalten, saugt ab, wäscht ait Xylol nach und trocknet. Man erhält 224 Teile
1-Phenyl-3-acetyl-4-hydroxy-6-methyl-2-pyrldon vor Pp. 222 - 226 °C (Lit. 217 -
218 °C). Die Mutterlauge wird in 3 Portionen mit insgesamt 3 1 gesättigter Natriumbicarbonatlösung
ausgeschüttelt. Die vereinigten alkalischen Extrakte werden mit konz.
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Salzsäure angesäuert. Der Niederschlag wird abgesaugt, getrocknet
und zur Binigung aus Methanol umkristallisiert. Man erhält reines 1-Phenyl-3-acetyl-4-methyl-6-hydroxy-2-pyridon
der Formel
C14H13NO3 (243) Ber. C 69,2 H 5,4 M 5,7 0 19,7 Gef. 6g,0 5,6 5,7 20,0
Beispiel
2 Arbeitet man wie in Beispiel 1, setzt aber als Base N,N-Dimethylanilin statt B-Cyanäthyläthylanilin
ein, so erhält man die Kupplungskomponente 1-Phenyl-3-acetyl-4-methyl-6-hydroxy-2-pyridon
in gleicher Ausbeute und Reinheit.
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In den folgenden Beispielen arbeitet man nach den Angaben des Beispiels
1, setzt aber statt des unsubstituierten Acetassiganilids die in der Tabelle aufgeführten
Acetoacetamide mit Diketen um und erhält die angegebenen 3-Acetyl-6-hydrory-2-pyridone
CE3COCH2CONH-R
p.Nr. B |
3 |
Cl |
C1 |
4 t C1 |
C1 |
5 |
C1 |
Bep.Nr R |
C1 |
6 X 1 |
E |
C1 |
OCIf, |
7 bOCj |
OCH |
8 OCH3 |
CH, |
9 |
10 a CH3 |
CH3 |
OC2g5 |
11 d |
OCH |
12 4 ocH3 |
Cl |
OCH |
13 zuC1 |
OCH3 |
OH |
14 X noch3 |
Beispiel 15 Zu 93 Teilen Anilin in 500 Teilen Xylol tropft man
bei 70 - 80 OC Innentemperatur 86 Teile Diketen. Wenn chromatographisch kein Anilin
mehr nachzuweisen ist, setzt man 20 Teile N,N-Diäthylanilin zu, erhitzt auf 110/120°C
und läßt weitere 210 Teile Diketen zutropfen. Nach 6stündigem Rtlckflußkochen läßt
man erkalten, eaugt das Nebenprodukt 1-Phenyl-3-acetyl-4-hydroxy-6-methyl-2-pyridon
sb und extrahiert die Mutterlauge mit gesättigter Natriumbicarbonatdem lösung. Nach
insäuern mit konz. Salzsäure, Absaugen, Trocknen und Umkristallization aus Methanol
erhält man reines 1-Phenyl-3-acetyl 4-nethyl-6-hydrory-2-pyridon vom Fp. 163/165
°C; Kupplungszahl 234 (ber. 243).
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Beispiel 16 Zu 100 Teilen Acetassigamid in 400 Teilen Toluol gibt
man 16 Teile N,N-Diäthylanilin, Nach dem Erhitzen auf 1000C tropft man 126 Teile
Diketen hinzu und kocht 5 Stunden unter Rückfluß. rauch dem Erkalten dem saugt man
ab und erhält nach Trocknen 100 Teile eines Substanzgemisches, das zu 86 s aus 2,6-Dihydroxy-3-acetyl-4-methyl-pyridin
besteht.
Man erhält die reine Verbindung, indem man das Rohprodukt
mit gesättigter Natriumbicarbonatlösung verrührt, wobei das isomere 2,4-Dihydroxy-3-acetyl-6-methvlpyridin
ungelöst zurückbleibt (Fp 266 - 2700C, Lit. 2680C).
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Die Mutterlauge wird mit konzentrierter Salsäure angesäuert, der Niederschlag
abgesaugt und getocknet. Fp 228 - 232°C; Kupplungszahl 172 (ber. 167).
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C8H9NO3 (167) ber. C 57,6 H 5,4 N 8,4 0 28,8 gef. 57,5 5,7 8,6 28,5
In den folgenden Beispielen verfährt man nach den Angaben des Beispiele 16. Man
ersetzt die 16 Teile N,N-Diäthylanilin durch die in der Tabelle angegebenen Mengen
anderer Basen und erhält 2,6-Dihydroxy-3-acetyl-4-aethylpyridin in der aufgeführten
Ausbeute.
p.lr. Teile Base |
Teile WCOCH3 |
HO N OH |
17 27 Tle N,N-Dibenzylaain 70,5 |
18 12 Tle N,N-Di-et4ylanilin 69 |
19 21 Tle N-Athyl-N-benzylanilin 70,5 |
20 17,5 Tle S-Cyanäthyläthyl- |
anilin 81 |
21 0,4 Tle Triäthyla in 39 |
22 1,8 Tle Triäthylasin 26 |
23 8 Tle Triäthylasin 10 |
24 10 Tle Pyridin 34 |
25 3 Tle Dissabicyclo- |
t4,3,0]-nonen-(5) 41 |
26 4 Tle Triäthylendiamin (DbBCO) 50 |
27 8 Tle 1-Methylinidazol 72 |
28 10 Tle 1-Methylsorpholin 68 |
29 9 Tle 1,2-Dinethylinidazol 64 |
Beispiel 30 In eine Lösung von 84 Teilen Diketen in 400 Teilen
Toluol leitet man unter Kühlung mit Kohlensäure/Aceton 18 g Ammoniakgas ein. Nach
der Eingasen entfernt man die Kühlung und läßt auf Raumtemperatur kommen.
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Man setst 15 Teile N,N-Dimethylanilin zu, erhitzt auf 75°C und tropft
innerhalb von 30 Minuten 126 Teile Diketen ein. Nach 6stündigem Rückflußkochen läßt
man erkalten und verrührt in 2 Portionen mit 2 1 gesättigter Natriumbicarbonatlösung.
Man trennt die Phasen, säuert den wäßrig-alkalischen Extrakt an, saugt ab und erhält
nach den Trocknen 78 Teile 2,6-Dihydroxy-3-acetyl-6-methylpyridin, Fp. 228 -232°C.
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Beispiel 31 Arbeitet man nach den Angaben des Beispiels 16, setzt
als Lösungsmittel aber Chlorbenzol ein, so erhält man 2,6-Dihydroxy-3-acetyl-4-nethylpyridin
in vergleichbarer Reinheit und Ausbeute.
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Beispiel 32 Ersetst man Toluol als Lösungsmittel durch Xylol und arbeitet
im übrigen vie in Beispiel 16 beschrieben, so erhält man 2,6-Dihydroxy-3-acetyl-4--ethylpyridin
in gleicher Ausbeute und Reinheit.
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Beispiel 33 Man arbeitet nach den ingaben des Beispiels 16, setzt
als Lösung mittel aber Nitrobenzol ein. 2,6-Dihydroxy-3-acetyl-4-methylpyridin wird
in vergleichbarer Reinheit aber etwas geringerer Ausbeute erhalten.
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Beispiel 34 In 2000 Teile Toluol gibt man 336 Teile Diketen. Unter
Kühlung mit Kohlensäure/Aceton leitet man 126 Teile Monomethylamin ein. Nach dem
Ringasen setzt man 60 Teile Dimethylanilin zu und tropft bei einer Innentemperatur
von 60 - 70 °C weitere 336 Teile Diketen zu.
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Man erhitzt auf Rückflußtemperatur, hält 6 Stunden dabei und läßt
erkalten. Der Ansatz wird dreimal mit Je 1,5 1 gesättigter Natriumbicarbonatlöeung
extrahiert. Die wäßrig-alkalische Phase wird dann angesäuert, der Niederschlag abgesaugt,
neutral gewaschen und getrocknet. Man erhält 376 Teile 1,4-Dimethyl-3-acetyl-6-hydroxy-2-pyridon
der Formel
vom Fp. 70/73 °C (Cyclohexan).
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C9H11NO3 (181) ber. C 59,7 H 6,1 N 7,7 0 26,5 gef. 59,9 6,1 7,8 26,5
Beispiel
35 Zu 23 Teilen N-Methylacetoacetamid in 100 Teilen Toluol gibt man 4 Teile N-Äthyl-N-ß-cyanäthylanilin.
Man erhitzt auf 1000C und tropft 26 Teile diketen hinzu. Nach 10stündigen Rückflußkochen
läßt man erkalten und schüttelt den Ansatz mit ca. 250 ml gesättigter Sodalösung
aus. Die wäßrige Phase wird mit konz. Salzsäure angesäuert.
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Das sich abscheidende Öl kristallisiert nach kurzer Zeit durch.
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Man saugt ab, wäscht neutral und trocknet. Ausbeute: 15 Teile 1,4-Dimethyl-3-acetyl-6-hydroxypyrid-2-on
der Formel
In den folgenden Beispielen arbeitet man nach den Angaben des Beispiels 35. Statt
N-Methylacetoacetamid setzt man jedoch die in der Tabelle aufgeführten Acetessigsäureamide
ein und erhält die angegebenen 3-Acetyl-4-methyl-6-hydroxy-pyrid-2-one.
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3COCH2CONH-R +
sp.Nr. R |
36 -C2H5 |
37 -C3H7 |
38 -nC4Hg |
39 (CH3)2-cH-CHf |
40 -CH2-lCH-C4Hg |
CH |
25 |
41 |
42 |
CH3 |
43 -CH2-C6H5 |
44 -CH2-CH2-C6H5 |
45 -CH2-CH-C6H5 |
CH3 |
46 -CH2-CH2-OCH) |
47 -CH2-CH2-OC H |
25 |
48 -CH2-CH2-CH2-OCH3 |
Bsp. Nr. R |
49 -CH2-CH2-CH2-OC2H5 |
50 -(CH2)3OCH2-CH-C4H9 |
C2H5 |
51 -CH2-CH2-N(CH3)2 |
52 -CH2-CH2-N(C2H5)2 |
Beispiel 53 Zu 11,5 Teilen N-Methylacetoacetamid in 90 Teilen Toluol gibt mpsn 0,2
Teile Triäthylamin Nach dem Erhitzen auf 80/850C läßt man in 2 Stunden die Lösung
von 13 Teilen Diketen in 40 Teilen Toluol zulaufen. Man erhitzt 5 Stunden auf Rückflußtemperatur,
läBt erkalten und extrahiert mit gesättigter Sodalösung. Die wäBrigalkalieche Phase
wird angesäuert, der Niederschlag abgesaugt, neutral gewaschen und getrocknet. Ausbeute
5 Teile 1,4-Dimethyl-3-acetyl-4-methyl-pyrid-2-on.
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Beispiel 54 Arbeitet man nach den angaben des Beispiels 53, setzt
als Katalysator statt Triäthylamin aber 1 g 1-Methylimidazol, so erhält man 5 Teile
1,4-Dimethyl-3-acetyl-4-methyl-pyrid-2-on.