DE2705197C3 - Verfahren zur Wärmebehandlung von Streifen aus duktilem Metall - Google Patents
Verfahren zur Wärmebehandlung von Streifen aus duktilem MetallInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Behandlung von duktilen Metallstreifen, bei denen der Streifen einer Erhitzungsstufe unterworfen wird, während er durch eine
Heizzone in Form einer Kettenlinie läuft. Ein typisches Beispiel eines Verfahrens, für welches die vorliegende
Erfindung anwendbar ist, ist die Ofenhärtung von mit einem Farbfilm beschichteten Aluminiumstreifen. Normalerweise
wird ein Farbfilm auf einen Aluminiumstreifen mittels einer gleichsinnig laufenden Walzenauftragsmaschine
aufgetragen. Der Streifen wird von einer Spule abgezogen, läuft durch die Walzenauftragsvorrichtung,
durch welche ein Farbfilm auf seine Oberfläche aufgetragen wird und durchläuft dann einen
Heiztunnel, um den Farbfilm einzubrennen. Während des Durchgangs durch den Tunnel bildet der Streifen
eine Kettenlinie, welche zwischen den, hinter den beiden Enden des Tunnels vorhandenen Walzen aufgehängt ist.
Da es außerordentlich schwierig ist, ein einheitliches quer verlaufendes Temperaturprofil innerhalb des
Heiztunnels aufrechtzuerhalten, findet man gewöhnlich beim Ofenhärten von angestrichenen Metallstreifen,
daß die Temperatur, die auf die Kanten des Streifens einwirkt, niedriger ist, und zwar gewöhnlich 5 bis 200C
niedriger, als die die auf die Mitte des Streifens einwirkt.
In vielen Fällen sind mit einem Anstrich versehene Aluminiumstreifen, die in einem Heiztunnel ofengehärtet
wurden, nicht so flach wie gewünscht und insbesondere neigen die Streifen dazu, wellig zu sein,
entweder an den Kanten oder zur Mitte hin.
Bei der normalen Praxis der AJuminiumbeschichtung mittels einer Walzenauftragsmaschine wird das Metall
vom oberen Ende einer Spule abgezogen, so daß der Farbfilm auf die Oberfläche aufgetragen wird, die in der
Spule nach außen liegt Wird ein Metallstreifen zu einer Spule geformt so wird die äußere Oberfläche des
ίο Streifens im Verhältnis zu der Innenoberfläche etwas
gedehnt Wird eine Länge des Streifens durch Zug von der Spule abgezogen, so führt die natürliche Elastizität
des Streifens zu einem Spannungsunterschied zwischen der äußeren und der inneren Oberfläche. Wird die
Spannung nachgelassen, so nimmt der Streifen wieder die Längskrümmung an. Läßt man eine Kraft einwirken,
um den Streifen zu glätten, so findet eine Querkrümmung statt so daß in dem Fall, bei dem der Streifen als
eine Kettenlinie gehalten wird, eine Krümmung erfolgt die sich sowohl längs wie auch in der Breite erstreckt
Die Krümmung in der Breite ist konvex an der äußeren
Oberfläche des Streifens.
Wird eine Länge des Streifens als eine Kettenlinie gehalten, nachdem er vom äußeren Ende der Spule
abgezogen worden ist, so wird infolgedessen die konvexe transversale Krümmung an dessen äußerer
Oberfläche sein und die Länge des Streifens zur Mitte hin ist geringer als zu den Kanten hin, wobei unterstellt
wird, daß die Kettenlinie an beiden Enden flach zwischen den Ausführungswalzen gehalten wird.
Daraus folgt, daß, wenn die äußere Oberfläche in der Kettenlinie nach oben gerichtet ist, die Längsspannungskräfte
in der Kettenlinie an den Kanten größer sind als in der Mitte, wegen der größeren Länge der
Kanten. Wird der Streifen daher durch die Einwirkung von Wärme erweicht, insbesondere, wenn die Temperatur
in der Mitte höher ist als an den Kanten, so besteht die Wahrscheinlichkeit, daß sich das Metall an den
Kanten verformt um die Ungleichheit der Zugeinwirkung zu vermindern. Die Verformung an den Kanten
des Streifens kann zu einer permanenten Dehnung an diesen Regionen führen, und wenn der Streifen
abgekühlt wird und die Längsspannung auf ihn nachgelassen hat, ergibt sich ein welliges Aussehen der
Streifenkanten.
Ist die Temperatur beim Ofenbrennen des Streifens an dessen Mittellinie größer als an den Kanten, so findet
nach dem Brennen eine unterschiedliche Kontraktion statt. Diese unterschiedliche Kontraktion oder Zusammenziehung
vergrößert die Wirkung der Kantenverformung und dadurch erhält der Streifen nach dem
Abkühlen ein wellenförmiges Aussehen. Auch aus einem anderen Gesichtspunkt führt eine höhere Temperatur
im Zentrum gegenüber der Temperatur an den Kanten
>5 zu einer Erhöhung des Verformungsunterschiedes
zwischen den Kanten und der Mitte, wenn nämlich die transversale Krümmung, wegen der Verformung der
Spule konvex an der Oberfläche des Streifens vorliegt. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, diese
wi Neigung zur Welligkeit zu vermindern.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt in der in den Patentansprüchen angegebenen Weise.
Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen wird die pannungsungleichheit in dem erwärmten Streifen
Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen wird die pannungsungleichheit in dem erwärmten Streifen
""' vermindert, so daß die Neigung zu lokalisierten
Verformungen abnimmt.
Je enger die unterschiedliche Dehnung zwischen den Kanten und der Mitte der Kettenlinie in dem
Wärmetunnel der unterschiedlichen Zusammenziehung, die hinter dem Tunnel stattfindet, angeglichen wird, um
so größer sind die Aussichten, Verformungen an den Kanten zu vermeiden, aber selbst bei einer nur
teilweisen Anpassung, die sich dadurch ergibt, daß die transversale konvexe Wölbung sich an der Unterseite
der Kettenlinie befindet, kann man eine bemerkenswerte Verbesserung hinsichtlich der Flachheit des Produktes
erzielen.
Die einfachste Verfahrensweise, um die gewünschte transversale konvexe Wölbung an der Unterseite des
Streifens in der Kettenlinie zu erzielen, besteht darin, daß man den Metallstreifen vom unteren Ende der
Spule abzieht Der Grad der »Spulenverformung«, der dem Metallstreifen, während er als Spule vorlag,
verliehen wurde, variiert beachtlich, je nach den Bedingungen, unter denen das Aufspulen stattfindet, und
kann infolgedessen auch von Spule zu Spule verschieden sein. Diese Schwierigkeit kann man in einem
gewissen Maße überwinden, indem man Jie Spule
wärmebehandelt und damit die Spulenverformung stabilisiert Nach einer thermischen Behandlung nimmt
die Spulenverformung allmählich in dem Maße zu, wie der Durchmesser der Spule abnimmt und es gibt kein
Mittel, um diesen Unterschied zu kompensieren. Trotzdem wurde festgestellt daß man eine erhebliche
Verbesserung der Flachheit erzielt, wenn man die Spule zunächst wärmebehandelt, um die Spulenverformung zu
stabilisieren und dann den Streifen vom unteren Ende der Walzenbeschichtungsvorrichtung zuführt. Eine
geeignete Wärmebehandlung zum Stabilisieren der Spulenverformung besteht darin, daß man die Spule 2
Stunden bei 180° C hält
Es ist jedoch bekannt, daß ein vorbestimmter Grad an Spulenverformung einen Metallstreifen mittels einer
Planierwalze verliehen werden kann, einer Vorrichtung, die üblicherweise eingesetzt wird, um die Spulenverformung
bei metallstreifenverarbeitenden Fertigungsstraßen zu unterbinden. Bei einer Planierwalze wird der
Metallstreifen in entgegengesetzter Richtung beim Passieren einer Anzahl von Walzen, beispielsweise einer
Reihe von 5 Walzen von 80 bis 160 rjim Durchmesser,
gebogen. Eine solche Vorrichtung kann man anwenden, um jeden gewünschten Grad einer durch die Spulenverformung
bedingten Krümmung zu erzielen. Dadurch hat man die Möglichkeit, die von der Spulenverformung
ausgehende Krümmung ziemlich genau den Anforderungen anzupassen, die sich aus dem nicht gleichmäßigen
Temperaturprofil in dem Heiztunnel ergeben.
Nach einer weiteren Ausführungsform kann die durch die Spulenverformung erzielte Krümmung, die durch
Planierwalzen oder ähnliche Vorrichtungen verursacht wurde, automatisch ändern, entsprechend den erhaltenen
Temperatursignalen aus dem Einbrenntun.iei, so daß den Änderungen des transversalen Temperaturprofils
automatisch durch eine Änderung der transversalen Wölbung des Streifens in der Kettenlinie entsprochen
werden kann.
Die Zeichnungen haben die folgende Bedeutung.
F i g. 1 zeigt im Diagramm einen Streifen der in Form einer Kettenlinie durch einen Heiztunnel geleitet wird;
F i g. 2 zeigt einen idealisierten Querschnitt, wie er gemäß der vorliegenden Erfindung erzielt wird;
F i g. 3 zeigt im Diagramm einen Querschnitt des Streifens in der Mitte der Kettenlinie, wenn der Streifen
von der Spule von oben abgezogen wird;
Fig.4 ist ein Diagramm für eine Vorrichtung zum
Beschichten eines Streifens gemäß der vorliegenden Erfindung;
F i g. 5 ist ein Diagramm für eine andere Vorrichtung.
In Fig. 1 wird ein Diagramm gezeigt bei dem ein
Streifen 1 durch einen Wärmetunnel 2 geführt wird. Der
Streifen ist unter Spannung und wird durch die Walzen 3 außerhalb des Wärmetunnels gehalten. Fig.2 und 3
stellen stark übertriebene zeichnerische Darstellungen des Querschnittes des Streifens in der Mitte der
Kettenlinie dar. Im Falle der Fig.3 kommt diese Form
ίο zustande, indem man das Metallband vom oberen Teil
der Spule abzieht (also Abziehen des Materials vom oberen Teil der Spule, so daß die innere Oberfläche des
Streifens an der Unterseite der Kettenlinie ist). Die Anordnung der F i g. 3 ist eine unerwünschte Anord-ηung,
die zu einer permanenten Dehnung der Streifenkanten führen kann, wodurch im Endprodukt wellige
Kanten vorkommen. F i g. 2 zeigt eine gewünschte Anordnung gemäß der vorliegenden Erfindung, die
besonders geeignet ist um die Welligkeit der Kanten zu vermindern, wenn die Temperatur T2 in der Mitte des
Streifens größer ist als die Temperatur 71 an den Kanten.
Fig.4 zeigt eine typische Anordnung für eine kontinuierliche Herstellung von beschichteten Streifen.
Der Streifen 1 wird von der Vorratsspule 4 abgezogen, läuft über die Walze 5 und durchläuft eine oder mehrere
Reinigungs- und Vorbehandlungsstufen, die zeichnerisch mit 6 bezeichnet werden. Der Streifen 1 wird dann
mittels einer Walzenbeschichtungsanlage 7 beschichtet Diese kann in verschiedenen Formen vorliegen. Im
dargestellten Beispiel besteht sie aus einer Aufnahmewalze 8, einer Dosierwalze 9 und einer Auftrügwalze 10,
die sich alle im gleichen Sinne drehen, so daß ihre sich gegeneinander berührenden Oberflächen, in entgegengesetzten
Richtungen drehen. Die Oberfläche der Auftragwalze 10 bewegt sich in entgegengesetzter
Richtung zur Oberfläche des Streifens vom Berührungspunkt. Von der Walzenbeschichtungsvorrichtung 7 läuft
der Streifen zu dem Heiztunnel 2, um die aufgetragene Beschichtung in der Wärme zu härten, so daß das
Material nach dem Verlassen des Tunnels aufgespult werden kann.
Es ist leicht erkennbar, daß die äußere Seite des Streifens beschichtet wird, wenn der Streifen 1 in
·> > üblicher Weise von oben von der Spule abgezogen wird.
Andererseits wird die innere Seite des Streifens beschichtet, wenn man den Streifen entlang der Linie la
von der Unterseite der Spule abzieht und die transversale Wölbung, welche sich durch die Spulenver-
Ί» formung ergibt, ist an der Unterseite der Kettenlinie
innerhalb des Tunnels 2.
In F i g. 5 wird ein System gezeigt das identisch ist mit dem in Fig.4, mit der Ausnahme, daß die für die
Planierung verwendeten Walzen 11 so angeordnet sind,
η daß sie an den vorbehandelten Streifen vor dessen
Beschichtung einwirken. Die Planierwalzenvorrichtung 11 besteht aus einer Anzahl von Walzen geringen
Durchmessers, die so angeordnet sind, daß der Streifen bei jeder Berührung mit jeder Walzenoberfläche etwas
i,(i gebogen wird. In der Planierwalzenvorrichtung wird die
Spulenverformung wirksam entfernt, bevor der Streifen die letzte Walze der Anordnung erreicht Die letzte
Walze ist vertikal einstellbar, so daß man einen gewünschten Wert der Spulenverformung dem Streifen
■ ■ verleihen kann, während er um die Wabe, die mit 12
bezeichnet ist, gebogen wird. Wie bereits vorher erwähnt, kann die Stellung der WaWe automatisch
eingestellt werden, entsprechend den Temperaturmes-
sungen, die in Abständen an quer verlaufenden Stellungen in dem Heiztunnel gemacht wurden. In
diesem Falle ist es unwichtig, ob der Streifen von oben oder von unten von der Spule abgezogen wird, weil das
Ausmaß der durch die Spulenverformung entstandenen Wölbung von der WiItx 12 bestimmt wird.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Verfahren zur Wärmebehandlung von Streifen aus duktilem Metall, wie Aluminium, wobei die
Metallstreifen in Form einer Kettenlinie durch einen Heiztunnel geführt werden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Metallstreifen so geformt werden, daß sie eine transversale Wölbung aufweisen,
die konvex an der Unterseite der Kettenlinie ist, so daß die Streifen entlang der Mittellinie länger sind
als an den Kanten, wodurch der Einfluß des Temperaturgefälles von der Mitte zu den Seiten des
Heiztunneis ausgeglichen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die transversale Wölbung der Metallstreifen
durch die Spulenverformung der Vorratsspulen der Metallstreifen aufgrund des Aufspuiens
hervorgerufen wird, wobei die Streifen von der Spule so abgezogen werden, daß die äußere
Oberfläche des aufgespulten Streifens an der Unterseite des Streifens in der Kettenlinie liegt
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet daß die Spulenverformung der Vorratsspulen
durch eine Wärmebehandlung stabilisiert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die transversale Wölbung der Metallstreifen
durch eine Walzenplaniervorrichtung bewirkt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die transversale Wölbung der Metallstreifen
durch Steuerung der Walzenplaniervorrichtung in bezug auf die Temperaturverhältnisse im
Heiztunnel variiert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Oberfläche des Streifens vor
dem Eintritt in den Heiztunnel einem Beschichtungsverfahren unterworfen wird.
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