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"strangDresse"
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Die Erfindung betrifft eine Strangpresse mit zwei im Außenmantel koaxial
ineinander angeordneten Preßschnecken mit gegenläufig orientierten, äußeren Schneckengängen
zur Zuführung verschiedener plastischer Massen zum Preßmundstück, wobei die äußere
Preßschnecke antreibbar, die innere Preßschnecke dagegen feststehend montiert ist
und wobei am mundstückseitigen Ende der äußeren Preßschnecke ein Mischorgan befestigt
ist.
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Eine Strangpresse dieser Gattung ist aus der DT-OS 24 19 952 CD 4901)
bereits bekannt. Die bekannte Presse eignet sich unter anderem zum Zusammenführen
zweier, über getrennte Aufgabetrichter eingespeiste Massenströme, zum Beispiel Seifenströmt
im Preßmundstück. Es ist dabei am mundstückseitigen Ende der äußeren Preßschnecke
ein Mischorgan mit schaufelartigen Mischwerkzeugen befestigt, welche sowohl den
Förderraum der äußeren Schnecke als auch denjenigen der inneren Schnecke bestreichen.
Dadurch soll ein Strang mit über dem Querschnitt gleichmäßig verteilter Marmorstruktur
herstellbar sein, der anschließend - beispielsweise zu marmorierten Seifen stücken
- weiterverarbeitet werden kann. Die rotierenden Mischwerkzeuge fördern sowohl Teilchen
aus dem von der inneren Preßschnecke geförderten Massenstrom in den von der äußeren
Preßschnecke geförderten Massenstrom hinein als auch umgekehrt
Teilchen
von außen nach innen. Hierdurch wird verhindert, daß sich Nester ohne Marmorstruktur
ausbilden können. Das Ergebnis dieser an sich schon guten, teilweisen Vermischung
der Massenströme ist Jedoch neben der technischen Ausbildung des Mischorgans (Form
und Anzahl der Mischwerkzeuge) abhängig von einer Vielzahl weiterer Faktoren. So
führen bei gegebener Drehzahl der äußeren Preßschnecke unterschiedliche Temperaturen
und wechselnde Konsistenzen der zu verarbeitenden Massen sowie unterschiedliche
Drucke im Mischbereich zu wechselnden Marmorierungsbildern mit schwankendem Aussehen
bzw. Aufbau der aus dem extrudierten Strang hergestellten Produkte, zum Beispiel
gepreßte Seifenstücke. Außerdem führen die relativ kompakt ausgebildeten Mischwerkzeuge
zu einem unerwünschten Druckaufbau, der eine Leistungsminderung der Strangpresse
zur Folge hat.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Strangpresse der eingangs
angegebenen Gattung zu schaffen, bei der die Nachteile der bekannten Strangpresse
beseitigt sind. Insbesondere soll die Strangpresse so verbessert werden, daß sie
eine symmetrische Farbverteilung der verarbeiteten Massen am Schneckenende liefert.
Es sollen vorzugsweise Mittel geschaffen werden, die es ermöglichen, die Struktur
der Marmorierung bzw.
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deren Feinheit einzustellen. Günstig wäre es auch, wenn die durch
die Mischorgane hervorgerufenen Widerstände weitgehend abgebaut werden könnten und
damit eine Steigerung der Strangpressenleistung möglich wäre.
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Bei der eingangs genannten Strangpresse besteht die Lösung darin,
daß als Mischorgan ein eines der Lager der äußeren Preßschnecke bildender Kammerkopf
mit einseitig offenen, konischen Kammern in Ein- oder Mehrzahl und dazwischen befindlichen
Lücken vorgesehen ist, daß die Kammern zwischen einem mit dem Wellenende der äußeren
Preßschnecke starr verbundenen
Befestigungsring und zwei koaxialen
die äußere Preßschnecke zwischen der Welle der inneren Preßschnecke und dem Außenmantel
haltenden Lagerringen am gegenüberliegenden axialen Längsende des Kammerkopfes aufgespannt
sind, derart, daß die von der inneren Preßschnecke geförderte Masse innerhalb der
Kammern und die von der äußeren Preßschnecke geförderte Masse in den Lücken - oder
umgekehrt - in einer der Zahl der Kammern und Lücken entsprechenden Anzahl von Streifen
weiterführbar ist.
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Gemäß weiterer Erfindung ist zwischen dem Preßmundstück und dem Kammerkopf
ein feststehender zu den Schnecken koaxialer Stützring mit radialen, vor dem ringförmigen
Ausgang des Kammerkopfes liegenden Speichen (bzw. Rippen) vorgesehen.
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Die Speichen sind vorzugsweise kantig ausgebildet.
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Die Feinheit der Marmorierung ist mit der Anzahl der Kammern und Lücken
exakt einstellbar. Weiterhin ist mit der Anzahl der Rippen auch eine entsprechende
Zeichnung im Strangpressenquerschnitt des extrudierten Seifenstranges zu erzielen.
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Bei Verwendung des erfindungsgemäßen Kammerkopfes kann man verschiedenste
Effekte erzielen, die unabhängig von Temperatur und Konsistenz der zu verarbeitenden
Massen sowie unabhängig von eventuell schwankenden Drucken im Mischbereich exakt
reproduzierbar sind.
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Verwendet man beispielsweise die Strangpresse mit einem aus nur 3
Kammern bestehendem Kammerkopf, und setzt man den mit der äußeren Preßschnecke nicht
mitrotierenden und mit Speichen versehenen Stützring, der auch zum Abstützen der
Welle der inneren Preßschnecke dienen kann, unmittelbar vor den ringförmigen Ausgang
des mit der äußeren Preßschnecke mitrotierenden Kammerkopfes, so werden die nebeneinander
liegenden
aus dem Kammerkopf kommenden Streifen ufer zu verarbeitenden Massen durch die wie
feststehende Messer wirkenden Speichen bzw. Rippen des Stützringes in Form von Scheiben
abgeschält und zu einer groben Marmorierung gemischt.
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Die Anzahl der Speichen findet sich dabei als charakteristische Zeichnung
im Strangquerschnitt wieder. Benutzt man dagegen einen aus z.B. 24 Kammern und Locken
bestehenden Kammerkopf, so führt dies in Kombination mit einem feststehenden Stützring
zu einer sehr feinen, absolut gleichmäßigen Verteilung der unterschiedlichen Farbphasen.
Damit besteht die Möglichkeit, durch einfachen Austausch von Kammerköpfen verschiedene
Marmorstrukturen zu erzeugen. So erhält man beispielsweise mit einer Kammer eine
grobe markante Marmorstruktur dagegen mit 24 Kammern ein feinmaseriges Bild im Seifenstrang.
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Ein weiterer wirtschaftlicher Vorteil des Verfahrens liegt darin,
daß durch Abbau der Widerstände im Mischbereich eine erhebliche Steigerung der Strangpressenleistung
möglich ist.
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Anhangrder schematischen Zeichnung eines Auführungsbeispiels werden
weitere Einzelheiten erläutert; es zeigen: Figur 1 eine Strangpresse und Figur 2
einen Kammerkopf in perspektivischer Ansicht.
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Die Strangpresse besteht gemäß Figur 1 aus zwei in einem Außenmantel
1 koaxial ineinander angeordneten, Je einen äußeren Schneckengang tragenden Preßschnecken
2 und 3 zur Zuführung verschiedener plastischer Massen zum Preßmundstück 4.
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Die äußere Preßschnecke 2 ist antreibbar - zum Beispiel in Pfeilrichtung
über den Wellenstumpf 5 - mit Hilfe eines nicht gezeichneten Antriebs. Die innere
Preßschnecke 3 ist feststehend montiert. In der Welle der äußeren Preßschnecke 2
sind im Bereich des Aufgabetrichters 6 fensterartige Durchbrüche 7
vorhanden,
die eine Verbindung der inneren Preßschnecke 3 mit dem Aufgabetrichter 6 herstellen.
Letzterer ist durch eine Zwischenwand 8 so abgeteilt, daß die der äußeren Preßschnecke
2 und der inneren Preßschnecke 3 zuzuführenden Massen sich im Aufgabetrichter 6
nicht vermischen können. Die Schneckengänge der äußeren Preßschnecke 2 sind gegenüber
denjenigen der inneren Preßschnecke 3 gegenläufig orientiert. Bei Betrieb tritt
aus dem Preßmundstück 4 der Strangpresse ein Strang 9 der zu vermischenden Massen
aus.
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Der erfindungsgemäße Kammerkopf 10 befindet sich am mundstückseitigen
Ende der äußeren Preßschnecke 2. Der Kammerkopf 10 ist starr über den Befestigungsring
11 mit der Welle der äußeren Preßschnecke 2 verbunden. Er rotiert zusammen mit der
äußeren Preßschnecke und bildet über seine Lagerringe 12 und 13 gleichzeitig deren
Lager gegenüber der Welle der inneren Preßschnecke 3 und gegenüber dem Außenmantel
1.
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Der Kammerkopf 10 ist so ausgebildet, daß der (hintere) Befestigungsring
11 und die beiden (vorderen) Lagerringe 12 und 13 durch mehrere einseitig offene,
konische Kammern 14 - mit dazwischen gebildeten durchgängigen Lücken 15 - zu einer
kompakten statischen Einheit zusammengefaßt sind. Der Kammerkopf 10 kann mit der
äußeren drehbaren Preßschnecke 2 über den Befestigungsring 11 verschraubt sein.
Im Ausführungsbeispiel sind (vgl. auch Figur 2) die Kammern 14 und die dazwischenliegenden
Lücken 15 des Kammerkopfes 10 so angeordnet, daß der von der inneren Preßschnecke
3 geförderte Materialstrom innerhalb der Kammern und der von der äußeren Preßschnecke
2 geförderte Materialstrom in den dazwischenliegenden Lücken bis zum Schneckenende
in einer der Zahl von Kammern und Lücken entsprechenden Anzahl von Streifen mit
wechselnder Farbe und/ oder Zusammensetzung getrennt geführt und aufgeteilt wird.
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Am Ausgang eines Kammerkopfes 10 mit beispielsweise 24 Kammern und
24 Lücken entsteht also ein ringförmiger Materialstrang mit insgesamt 48 Streifen.
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Es ist erfindungsgemäß vorgesehen, den aus dem Kammerkopf 10 austretenden
Materialstrang so zu vermischen, daß der aus dem Preßmundstück 4 austretende Strang
9 eine mehr oder weniger fein marmorierte Struktur erhält. Die Mischung der nebeneinander
liegenden Farbstreifen im Ringquerschnitt des aus dem Kammerkopf austretenden Materialstrangs
erfolgt durch die wie feststehende Messer wirkenden Speichen 16 (oder Rippen) des
dem Kammerkopf 10 nachgeschalteten Stützrings 17.
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Letzterer kann gleichzeitig zum Abstützen der Welle der inneren Preßschnecke
3 dienen.
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Je mehr Kammern 14 der Kammerkopf 10 besitzt, um so feiner wird die
Marmorierung.
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Außerdem gilt, daß Je mehr Speichen 16 der Stützring 17 aufweist,
um so kürzere Scheiben von dem aus dem Kammerkopf 10 austretenden Materialstrang
abgeschält werden.
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Hat der Kammerkopf 10 nur wenig Kammern 14, so sind im Querschnitt
des Stranges 9 neben einer entsprechend groben markanten Marmorstruktur die Rippen
16 als interessante Zeichnung zu erkennen.
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Die erfindungsgemäße Strangpresse bietet also eine Vielzahl von Möglichkeiten
bei der teilweisen, aber gleichmäßigen Vermischung zweier plastischer Massen beginnend
bei feinster Verteilung bis zu einer groben markanten Marmorstruktur.