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Lagerung für den Schaft eines Offenend-Spinnrotors
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Es ist eine Lagerung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 bekannt
(DT-OS 23 17 306), bei der die Halterung, in der die die Kugel mit radialem Abstand
umgebende Innenzylinder-Mantelfläche angeordnet ist, eine fest in das Lagergehäuse
eingesetzte Platte ist, die eine entsprechend große, die Kugel aufnehmende Bohrung
enthält, durch die der Grad der Exzentrizität der Kugel gegenüber der Schaft achse
und damit auch die durch die Rotation des Schaftes verursachte Rollbewegung der
Kugel innerhalb ihrer Begrenzung bestimmt ist. Dieser Lageraufbau läßt es nicht
ohne weiteres zu, die einem Verschleiß unterworfene Platte und ebenso die Kugel
bei Erfordernis auswechseln zu können, zumal diese Lagerung auch nur von ihrer dem
Rotor abgekehrten Rückseite her zugänglich ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lagerung zu schaffen,
bei der in besonders einfacher Weise und von der Bedienungaseite der Spinnvorrichtung
her ein etwa erforderlich werdender Austausch dieser Verschleißteile möglich ist.
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Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruches
1 angegebenen Merkmale gelöst.
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Der erfindungagemäß als Träger der Innenzylinder-Mantelfläche gewählte
Lagerring ist ein einfaches Bauteil, das mittels des ohne Zuhilfenahme eines Werkzeuges
lös- und ansetzbaren Befestigungsgliedes am Spurlagergehäuse leicht austauschbar
festgehalten ist. Das Befestigungsglied sichert durch seine weitere spezielle Gestaltung
die Kugel gegen ein Heraustreten aus dem Lagerring, wenn der Schaft, z.B. bei einem
Wechsel, von ihr gelöst wird.
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Die erfindungsgemäße Gestaltung bietet zugleich noch einen weiteren
Vorteil, denn sie ermdglicht es auch, in einfacher Weise einen Lagerring gegen einen
Lagerring anderen Innendurchmessers austauschen und somit den Exzentrizitätsgrad
der Kugel gegenüber dem Schaft bestimmbar ändern zu können. Das ist bei einer Änderung
der Betriebsdrehzahl des Schaftes zweckmäßig, denn dadurch kann erreicht werden,
daß die Rollbewegung der Kugel optimal ihren 9ewegungsmöglichkeiten und ihrer möglichen
Schmiermittelversorgung angepaßt verbleibt.
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Es ist zwar bekannt (DT-PS 494 161, Abb. 2), einer der axialen Abstützung
einer Spindel dienenden Kugel einen sie mit radialem Spiel gegenüber der Spindel
haltenden Lagerring zuzuordnen, Jedoch ist dieser Lagerring der Innenring eines
fest in das Lagergehäuse eingesetzten Kugellagers, das weder leicht auswechselbar
im Gehäuse festgelegt ist noch eine Sicherung gelten ein Heraustreten der Kugel
aus dem Lagerring hat.
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Es ist weiter eine Lagerung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1
bekannt (DT-OS 25 14 734, Fig. 8), bei der an einem das Lagergehäuse rückwärtig
abschließenden, in es eingeklipaten Deckel das eine Ende eines Bolzens eingespannt
ist, dessen freies Ende eine Aufnahme aufweist, die die den Spinnrotorschaft axial
abstützende Kugel teilweise umfaßt. Außerdem ist im Deckel ein koaxial zum Bolzen
liegendes, diesen und die Kugel mit radialem Abstand umschließendes Rohr befestigt,
dessen dem Schaft zugekehrtes Ende soweit eingebördelt ist, daß das Schaftende mit
radialem Spiel in das Rohr eingreifen kann, jedoch die im Durchmesser größer als
der Schaft gehaltene Kugel nicht aus dem Rohr herausfallen kann. Bei diesem, eine
schwingfähige Halterung der Kugel bezweckenden Lsgeraufbau ist, im wesentichen Unterschied
zur erfindungsgemäßen, diese spezielle Eigenart nicht aufweisenden Lagerung, weder,
wie bei jener, eine Kugelhalterung in Form eines einfach gestalteten Lagerringes
vorgesehen, noch ist diese
Kugelhalterung auf ihrer dem Schaft zugekehrten
Stirnfläche von dem lösbar am Spurlagergehäuse gehaltenen Befestigungsglied übergriffen,
und dieses Befestigungsglied ist auch nicht jenes Teil, das durch eine im Durchmesser
kleiner als der Kugeldurchmesser bemessene oeffnung die Kugel gegen ein Herausfallen
aus ihrer Halterung sichert.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Fign. 1 und 2
beschrieben.
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Es zeigt: Fig. 1 in Seitenansicht, teilweise im Schnitt, eine Lagerung
für den Schaft eines Offenend-Spinnrotors; Fig. 2 in Seitenansicht im Schnitt ein
zweites Beispiel für eine Halterung der den Schaft abstützenden Kugel.
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GemäB Fig. 1 sind in einem mit 1 bezeichneten Lagerbock nebeneinanderliegend,
axial aber zueinander versetzt, zwei Lagergehäuse für je eine Welle 2 bzw. 3 befestigt.
Die Welle 2 trägt ein Stützrollenpaar 4, 4', die Welle 3 ein Stützrollenpaar 5,
5'. Im zwischen diesen beiden Stützrollenpsaren bestehenden Keilspalt lagert ein
Schaft 6, der von einem auf ihm liegenden Tangentialantriebsriemen 7 radial in diesen
Keilspalt gedrängt wird. Der Schaft 6 durchgreift mit Spiel Schilde des Lagerbockes
1 und trägt am einen Ende einen Spinnrotor 8, der sich innerhalb eines nicht dargestellten
Gehäuses befindet.
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Zur sicheren axialen Halterung des Spinnrotors 8 gegenüber ihm mit
engem Luftspaltabstand zugeordneten Wandteilen dieses Gehäuses ist der Schaft 6
mit seiner freien Stirnfläche an einer in einer
Halterung eines
Spurlagers angeordneten Kugel 9 abgestützt, und er iaird durch eine Axialkraft in
Anlage an diese Kugel 9 gedrängt.
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Diese Axialkraft kann in an sich bekannter Weise erzeugt werden, z.O.
durch entsprechenden Schräglauf des Riemens zur Schaftachae oder durch entsprechende
Nicht-Parallelität der beiden Stützrollenwellen zueinander oder durch entsprechende
Konizität des Schaftes oder der Stützrollenpaare oder durch diesen Teilen gegebene
stufenweise Durchmesserunterschiede oder durch Magnetkraft.
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Die Kugel 9 und ihre Halterung sind innerhalb eines Spurlagergehäuses
10 angeordnet, das lösbar und gegebenenfalls unter Zwischenlage einer Dichtung am
vom freien Ende des Schaftes 6 durchgriffenen Schild 11 des Lagerbockes 1 befestigt
ist. Im Gehäuse 10 ist, ebenfalls lösbar, ein Spurlagerklotz 12 so befestigt, daß
ein in diesen unter Zwischenlage eines Toleranzringes 13 eingepreßter Stift 14 o.dgl.
aus Hartmetall koaxial zum Schaft 6 und zu einem in dessen freies Ende in gleicher
Weise eingepreßten gleichartigen Stift 15 o.dgl. liegt. Der Schaft 6 liegt also
mit seinem Stift 15 an der Kugel 9, die sich ihrerseits in Achsrichtung des Schaftes
auf dem Stift 14 abstützt. Anstelle dieser Stifte 14 und 15 können im Spurlagerklotz
12 bzw. am Ende des Schaftes 6 auch Hartmetallplättchen o.dgl. angeordnet sein,
die Kugel kann aber auch unmittelbar an Flächen des Klotzes bzw. des Schaft es anliegen.
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Damit die Kugel 9 vom rotierenden Schaft 6 mit Sicherheit in Drehung
versetzt werden kann, ist sie mit in bezug auf die Achse des Schaft es 6 radialem
Spiel innerhalb einer sie umgebenden Innenzylinder-Mantelfläche angeordnet, so daß
sie eine exzentrische Lage zur Achse des Schaft es 6 einnehmen kann. Dieses radiale
Spiel ist in den Figuren zur Verdeutlichung übertrieben groß dargestellt.
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Im Beispiel nach Fig. 1 ist diese Innenzylinder-Mantelfläche die Innenfläche
eines Lagerringes 16, der in einen seinem AuBendurchmesser angepaßten Sitz 17 des
Spurlagerklotzes 12 eingesetzt ist. Der Sitz 17 ist vorzugsweise konzentrisch zum
Schaft 6 liegend in den Lagerklotz eingebracht, und der eingesetzte Lagerring 16
ist dadurch gegen ein Lösen aus seinem Sitz 17 gesichert, daß seine freie, dem Schaft
6 zugekehrte Stirnfläche von einem kappenartig ausgebildeten Befestigungsglied 18
übergriffen ist, das vorzugsweise aus einem in sich elastischen Werkstoff besteht,
so daß an ihm ausgebildete Rasten 19 in am Spurlagerklotz 12 ausgebildete Gegenrasten
20, die z.B. die Form einer umlaufenden Nut haben, eingreifen können, wodurch das
Glied 18 lösbar am Klotz 12 festgelegt ist. Das Befestigungsglied 18 enthält eine
im Durchmesser kleiner als der Kugeldurchmesser bemessene Öffnung 21, durch die
die Kugel 9 teilweise hindurchragt,aber gegen ein Heraustreten aus dem Lagerring
16 gesichert ist, wenn der Schaft 6, z.B. bei einem Wechsel, von ihr entfernt wird.
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Die Kugel 9 und ihre Laufbahn wird dadurch ständig mit Schmiermittel
versorgt, daß in ihren Bewegungsbereich das eine Ende eines Dochtes 22 geführt ist,
der anderen Endes in eine in das Gehäuse 10 eingebrachte Ölfüllung 23 taucht. Der
Docht 22 ist in einem in den Spurlagerklotz 12 eingebrachten Kanal 24 festgehalten.
Auf das Ende des Schaftes 6 gelangendes und von dort in den Umgebungsbereich abgespritztes
Schmieröl trifft auf einen in den Lagerbockschild 11 eingesetzten Dichtring 25 und
fließt von diesem in die Olfüllung 23 zurück.
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Die Geschwindigkeit der Rollbewegung der Kugel 9 innerhalb des Lagerringes
16 ist außer von der Drehzahl des Schaft es durch den ihr gegebenen Exzentrizitätsgrad
gegenüber dem Schaft 6, also durch den Innendurchmesser des Lagerringes 16, bestimmt,
und nur
innerhalb eines gewissen Drehzahlbereiches des Schaftes
6 bestehen hinsichtlich der VerschleiBfestigkeit dieser Axialabstützung optimal
günstige Laufgegebenheiten für die Kugel bei für sie ebenfalls optimaler Schmiermittelversorgung.
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Einer aus spinntechnologischen Gründen erfolgenden Änderung der Betriebsdrehzahl
des Schaft es 6 kann die beschriebene Lagerung dadurch in einfacher Weise zur Aufrechterhaltung
dieser optimalen Verhältnisse angepaßt werden, daß der Exzentrizitätsgrad der Kugel
9 durch das Einsetzen eines Lagerringes 16 entsprechend anderen Innendurchmessers
geändert wird, wodurch für die Kugel 9 die als optimal günstig erkannte Rolldrehzahl
beibehalten wird.
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Dieser Austausch eines Lagerringes 16 gegen einen Ring anderen Innendurchmessers
kann nach einfach möglichem Lösen und danach Wiederansetzen des Befestigungsgliedes
18 erfolgen, das nach einem Lösen des in seinem Durchmesser größeren D4chtringes
25 aus dem Lagerbockschild 11 der Hand zugänglich wird.
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Das Beispiel nach Fig. 2 unterscheidet sich vom Vorbeschriebenen lediglich
dadurch, daß hier der Lagerring 16 nicht unmittelbar in einem Sitz eines Spurlagerklotzes
112 festgelegt ist, sondern in einem Befestigungsglied 118 ein den Außenabmessungen
des Lagerringes 16 angepaßter Sitz 117 für diesen ausgebildet ist.
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Das gleichfalls vorzugsweise aus in sich elastischem Material bestehende
Befestigungsglied 118 mit Öffnung 121 ist seinerseits in einem Sitz des Klotzes
112 gehalten und dort durch an ihm ausgebildete Rasten 119 und im Klotz 112 ausgebildete
Gegenrasten 120 lösbar festgelegt. Ein zur Anpassung an eine andere Schaftdrehzahl
vorzunehmender Austausch eines Lagerringes 16 gegen einen Ring anderen Innendurchmessers
kann hier also außerhalb des Lagergehäuses 10 bei von diesem gelösten Befestigungsglied
118 vorgenommen werden.
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Die anderen dargestellten Teile entsprechen denen der Fig. 1 und sind
deshalb mit den dieser Fig. entsprechenden Sezugsziffern belegt.
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In beiden Beispielafällen wird auch dann in der beschriebenen Weise
verfahren, wenn aus Verschleiß gründen ein Ring 16 oder die Kugel 9 durch ein gleichartiges
anderes Teil zu ersetzen sind.
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Um den Stift 14 in einfacher Weise aus seinem Sitz im Spurlagerklotz
12 lösen zu können, enthalten dieser und gegebenenfalls auch das Spurlagergehäuse
10 zu ihm fluchtende Öffnungen 26 bzw. 27, durch die hindurch für ein Herausschlagen
ein Dorn in Anlage an den Stift 14 gebracht werden kann. Selbstverständlich kann
die Art der Festlegung der Stifte 14 und 15 auch anders als dargestellt getroffen
sein.
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In den Beispielen sind die Dochte 22 als fest in den Spurlagerklotz
12 eingesetzte Teils dargestellt. Der Docht kann aber auch ein nur durch eine Mulde
o.dgl. des Klotzes hindurchgeführtes, mit seinem einen Ende aber im oder am Lagerring
16 gehaltenes Teil sein, das dann zugleich mit dem Lagerring auswechselbar ist.
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