DE2702402C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Ventil für einen mit Unterdruck betriebenen Bremskraftverstärker nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ein solches Ventil ist Gegenstand des Hauptpatents 26 39 921.

In dem Ventil nach diesem älteren Vorschlag ist ein Schließglied angeordnet, welches durch Federkraft in Abstand von einem unterdruckquellenseitigen Ventilsitz gehalten ist. Luft wird von der Unterdruckquelle aus dem Bremskraftverstärker durch Öffnungen des Schließgliedes angesaugt. Erhöht sich der Unterdruck in der Unterdruck­ quelle bis über einen für den Bremskraftverstärker unzu­ lässigen Wert, was z. B. beim Kraftfahrzeug bei rascher Fahrt durch den Wechsel des Fahrerfußes vom Gaspedal auf das Bremspedal geschieht, so wirkt auf das Schließglied eine Druckdifferenz, da der Druck sich über die Öffnungen des Schließgliedes nur langsam ausgleichen kann. Diese Druckdifferenz führt dazu, daß das Schließglied sich auf den unterdruckquellenseitigen Ventilsitz aufsetzt und die Verbindung von der Unterdruckquelle zum Bremskraftver­ stärker verschließt.

Es kann in der Praxis vorkommen, daß der Unterdruck der Unterdruckquelle sehr langsam zunimmt, weil der Fahrer z. B. das Gas sehr langsam zurücknimmt um erst allmählich die Fahrgeschwindigkeit zu erniedrigen. Das kann zur Folge haben, daß das Ventil nicht schließt und der Bremskraft­ verstärker dadurch mit zu hohem Unterdruck beansprucht wird.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Ventil der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem sichergestellt ist, daß unabhängig von der Geschwindigkeit des Wechsels zwischen unzulässig hohem und zulässigem Unterdruck in der Unterdruckquelle der Bremskraftver­ stäker nur bis zu einem festgelegten Höchstwert mit Unterdruck belastet wird.

Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Ventil erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Schließglied in Richtung seines unterdruckquellenseitigen Ventilsitzes entgegen der Kraft einer Feder von der Atmosphäre druckbeaufschlagt ist.

Die Vorteile dieser Ausgestaltung liegen darin, daß das Schließglied unabhängig von der Geschwindigkeit des Wechsels zwischen zu hohem und normalem Unterdruck schließt. Das Schließglied wird ausschließlich durch die Differenz zwischen dem Druck in der Unterdruckquelle und dem Atmosphärendruck in Schließstellung gebracht, so daß auch Strömungen keinen Einfluß auf seine Funktion haben. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß keine Falschluft­ ansaugung erfolgen kann und hohe Schaltgenauigkeit erzielt wird.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß das Schließglied unter Bildung eines Druckraumes dichtend axial verschieblich in einem zwischen zwei Gehäusehälften angeordneten Zwischenstück angeordnet ist, welches Verbindungskanäle zu dem Druckraum aufweist, durch die die Atmosphärenluft strömt und das Schließglied in Schließrichtung druckbeaufschlagt, und durch welches unter Umgehung des Druckraumes die Gehäuse­ hälften strömungsmäßig miteinander verbunden sind.

Diese Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, daß sie konstruktiv besonders einfach zu verwirklichen ist und damit nur geringe Herstellungskosten erforderlich macht.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung im Längsschnitt dargestellt und wird nachfolgend beschrieben.

Das dargestellte Ventil besteht aus zwei Gehäusehälften 1 und 2, die durch ein Zwischenstück 3 miteinander verbunden sind. Die Gehäusehälfte 2 hat einen Anschlußstutzen 4, durch den das Ventil mit einer zum Ansaugkrümmer eines Otto-Motors als Unterdruckquelle führenden Leitung verbindbar ist. Die Gehäusehälfte 1 hat einen Anschlußstutzen 5, über den eine Verbindung zu einem Vakuumbremskraftverstärker herstellbar ist.

In der Gehäusehälfte 2 ist koaxial zum Anschlußstutzen 4 ein unterdruckquellenseitiger Ventilsitz 6 vorgesehen, auf den sich ein Schließglied 7 setzen kann. Dieses Schließ­ glied 7 wird durch eine Feder 8 in Abstand von dem Ventilsitz 6 gehalten. Das Schließglied 7 ist axial verschiebbar in einem zylindrischen Fortsatz 9 des Zwischenstückes 3. Die Abdichtung zwischen dem zylindri­ schen Fortsatz 9 und dem Schließglied 7 erfolgt bei diesem Ausführungsbeispiel durch eine Rollmembran 10.

Auf der dem Ventilsitz 6 abgewandten Seite des Schließ­ gliedes 7 ist ein Druckraum 11 vorgesehen, der über Kanäle 12 und 13 Verbindung zur Atmosphärenluft hat. Auf diese Weise beaufschlagt die Atmosphäreluft das Schließglied 7 in Richtung des Ventilsitzes 6 entgegen der Kraft der Feder 8. Nicht zu erkennen ist in der Zeichnung, daß die Kanäle 12 und 13 lediglich in Stegen des Zwischenstückes 3 vorgesehen sind, so daß entlang des Zwischenstückes 3 zwischen den beiden Gehäusehälften 1 und 2 eine Luftver­ bindung besteht und Luft ungehindert vom Anschlußstutzen 5 zum Anschlußstutzen 4 gelangen kann, wenn das Schließglied 7 durch die Feder 8 in Abstand von dem Ventilsitz 6 gehalten ist.

Der Vollständigkeit halber sei noch darauf hingewiesen, daß in der Zeichnung mit 14 ein Rückschlagventil bezeichnet ist, welches üblicher Bauart entspricht. Dieses Rückschlagventil 14 dient dazu, zu verhindern, daß bei einem plötzlichen Überdruck im Ansaugstutzen, beispiels­ weise infolge einer Fehlzündung, dieser Überdruck in den Bremskraftverstärker gelangen kann.

Das beschriebene Ventil kann zum Einknöpfen in das Gehäuse des Bremskraftverstärkers oder aber zum Einschalten in eine Verbindungsleitung vom Bremskraftverstärker zum Ansaugstutzen des Otto-Motors ausgebildet sein.

Claims (2)

1. Ventil für einen mit Unterdruck betriebenen Brems­ kraftverstärker, das in der Verbindung zwischen Unterdruckquelle (Ansaugkrümmer) und Bremskraftverstärker angeordnet ist und bei dem bei Gefahr eines unzulässig hohen Unterdrucks die Verbindung zur Unterdruckquelle durch ein auf einen unterdruckquellenseitigen Ventil­ sitz aufsetzbares Schließglied absperrbar ist, nach Patent 26 39 921, dadurch gekennzeichnet, daß das Schließglied (7) in Richtung seines unterdruckquellenseitigen Ventilsitzes (6) entgegen der Kraft einer Feder (8) von der Atmosphäre druckbeaufschlagt ist.

2. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schließglied (7) unter Bildung eines Druckraumes (11) dichtend axial verschieblich in einem zwischen zwei Gehäusehälften (1, 2) angeordneten Zwischenstück (3) angeordnet ist, welches Verbindungskanäle (12, 13) zu dem Druckraum (11) aufweist, durch die die Atmosphärenluft strömt und das Schließglied (7) in Schließrichtung druckbeaufschlagt, und durch welches unter Umgehung des Druckraumes (11) die Gehäusehälften (1, 2) strömungsmäßig miteinander verbunden sind.