DE2700656A1 - Polymermischungen, enthaltend ein vinylchloridpolymerisat und kupferoxalat - Google Patents
Polymermischungen, enthaltend ein vinylchloridpolymerisat und kupferoxalatInfo
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- C08K—Use of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
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Description
VON KREISLER SCHONWALD MEYER EISHOLD FUES VON KREISLER KELLER SELTING
PATENTANWÄLTE Dr.-Iny. von Kreisler ϊ 17/3
Diving. K. Schonwald, Kohl
Di.-Iny. Th. Meyci, Köln
Dr. In.j. K. W. Libhüld, Bad Soden
Di. J. F. Kies, Köln
Dipl.-Chi-in. Ali.k von Kreislur, Köln
Dipl. -Clieiii. Ciiiolci Kt.ller, Köln
Dipl. Iri'j. G. Si-Itnuj, Köln
AvK/Ax 5 KÖLN 1 7.1 .77
L)Lk ll/.'./.lll-JIIAU'j A'v\ HAUfI 1>ΛIHIIOf
500 South Main Street, Akron, Ohio (U.S.A.).
Polymermischungen, enthaltend ein Vinylchloridpolymerisat und Kupferoxalat
___^
Es besteht heute ein Bedürfnis für verbesserte Kunststoff
produkte , die im Falle von Bränden sicherer sind, und auch für in dieser Hinsicht allgemein als nicht entflammbar geltende Vinylchloridpolymerisate. Harte
Polyvinylchloridprodukte finden zahlreiche Anwendungen als Konstruktionsteile in Gebäuden und Transportfahrzeugen,
jedoch werden für viele Zwecke, z.B. in Stoffen, Polsterungen, Wandbekleidungen u.dgl., wo Entflammbarkeit
und Rauchbildung ein Problem sein könnten, auch weiche Vinylchloridpolymerisate verwendet. Diese Materialien
unterliegen inzwischen behördlichen Bestimmungen und Sicherheitsvorschriften. Nicht nur die Entflammbarkeit
muß bei Werkstoffen wie Polyvinylchloridkunststoffen
verringert werden, sondern auch die Rauchbildung durch ^olyvinylchloridprodukte bei Bränden muß vermindert werden,
/feine Anzahl von Materialien wurde vorgeschlagen und für diesen Zweck in Polyvinylchlorid verwendet, jedoch
nur sehr wenige erwiesen sich als völlig befriedigend.
Viele sind mit Vinylchloridpolymerisaten nicht verträg-
7 Die NBS-Rauchkammer ist anerkannt als Maß für den
erzeugten Rauch.
709828/0987
Telefon: (0221| 234541 - 4 Tuk-x.H . 23Ü7 dopa d I- -I1 j. jm.i,. pum, ,,ι, nt Köln
lieh oder lassen sich mit ihnen nicht leicht mischen.·
Viele sind farbig oder bilden in Vinylchloridpolymermlschungen verfärbte Produkte,und viele wirken sich
nachteilig auf die physikalischen Eigenschaften von Vinylchloridpolymerisaten aus.
Die US-PS 3 845 001 schlägt die Verwendung von Kupferverbindungen,
z.B. CUpO, allein oder von Gemischen von
MoO- und CUpO vor, die die Rauchbildung während des
Brennens verringern. In dieser Patentschrift wird ferner festgestellt, daß "die Eignung solcher Oxyde die Verwendung
anderer Verbindungen, z.B. von Acetylacetonylacetaten und Kupfersalzen von Carbonsäuren, z.B. Acetaten
und Butyraten" nahelegt. Zwar vermindert Kupfer(II)-oxyd zufriedenstellend die Rauchbildung durch brennendes
Polyvinylchlorid, jedoch hat es eine unerwünschte rote Farbe in den Verbindungen zur Folge. Dieses Problem der
Verfärbung ist besonders akut bei den Zinn-Schwefel-Stabilisatoren,
die in großem Umfange in der gesamten Industrie verwendet werden. Die vorgeschlagenen Kupfercarboxylate
sind im allgemeinen in anderer Hinsicht als vom Standpunkt der Rauchbildung unbefriedigend.
Beispielsweise verursacht Kupferdl)-formiat während
des Einknetens in Polyvinylchlorid Verfärbung und schwarze Stellen. Kupferacetylacetonat verursacht während
der Verarbeitung Verfärbung, die sich beim Erhitzen weiterhin in unerwünschter Weise entwickelt.
Gemäß der Erfindung wurde nun gefunden, daß Kupferoxalat ein sehr wirksames feuerhemmendes und rauchunterdrücken—
des Mittel in Vinylchloridpolymermassen ist. Kupferoxalat ist mit Vinylchloridpolymerisaten sowohl in harter
als auch weicher Form verträglich und leicht mischbar, bildet in Vinylchloridpolymerisaten keine unerwünschten
Farbprodukte und hat keine nachteiligen Wirkungen auf die physikalischen Eigenschaften oder die
Verarbeitung von Produkten, die es enthalten.
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Das Kupferoxalat wird normalerweise in Pulverform in , Mengen von mehr als etwa 0,01 Teilen, vorzugsweise von
etwa 0,1 bis 20 Gew.-Teilen pro 100 Gew.-Teile Vinylchloridpolymerisat
verwendet. Ein Mengenbereich von etwa 1 bis 10 Gew.-Teile ist sehr zweckmäßig, da mit diesen
Mengen eine gute gegenseitige Abstimmung erwünschter Eigenschaften der Polyvinylchloridmassen erzielt wird.
Kupferoxalat läßt sich mit Vinylchloridpolymerisaten in Pulverform ebenso wie alle anderen pulverförmigen
Zusatzstoffe, die mit Vinylchloridpolymerisaten gemischt werden, leicht mischen.
KupferdD-oxalat kann durch Mischen stöchiometrischer
Mengen heißer konzentrierter Lösungen von Kupfer(II)-sulfat und Oxalsäure leicht hergestellt werden. Die
Fällung wird abfiltriert und kann unter vermindertem Druck oder bei 1000C und Normaldruck getrocknet werden.
Die Vinylchloridpolymerisate umfassen die Vinylchloridhomopolymeren,
d.h. Polyvinylchlorid, sowie die Copolymerisate, die Vinylchlorid .und bis zu etwa 50%, häufiger
etwa 30 Gew.-% wenigstens eines anderen Vinylidenmonomeren
enthalten, das wenigstens eine endständige Gruppe der Formel CH_=CC!enthält. Als Beispiele solcher Vinylidenmonomerer
seien genannt: Vinylidenchlorid, Alkylacrylate und -methacrylate mit 1 bis 10 C-Atomen im
Alkylrest, Acrylsäuren und ihre Amide und Nitrile, z.B. Acrylsäure, Äthacrylsäure, Acrylamide, N-Methylolmethacrylamid,
Acrylnitril, Methacrylnitril u.dgl., a-01efine mit 2 bis 6 C-Atomen, z.B. Äthylen und Propylen,
Vinylester, z.B. Vinylacetat, Vinylbutyrat, Vinylbenzoat,
Vinylaromaten, z.B. Styrol, Chlorstyrol, Äthylstyrol, Vinylnaphthalin, Vinylalkyläther und Vinylketone. Zu den
Vinylchloridpolymerisaten gehören ferner die chlorierten Vinylchloridpolymerisate und Gemische von Vinylchloridpolymerisaten
mit anderen kunststoffartigen und elastomeren Polymerisaten, z.B. mit ABS-Harzen, mit 10 bis
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40% Copolymerisaten von Styrol und Acrylnitril oder Styrol und Methylmethacrylat, worin Styrol die Haupt- ;
komponente ist, mit Elastomeren, die etwa gleiche Mengen Styrol und Acrylnitril mit Butadien enthalten, Polyurethanen,
Nitrilelastomeren sowohl in flüssiger als auch fester Form, die etwa 15 bis 40%Acrylnitril enthalten,
während der Rest aus Butadien besteht, mit Polyolefinen u.dgl. Diese Vinylchloridpolymerisate sind
normalerweise hochmolekulare Polymerisate mit einer spezifischen Viskosität von mehr als 0,4, gemessen an
einer 0,4%igen Lösung in Nitrobenzol.
Die Vinylchloridpolymerisate werden mit den üblichen Mischungszusätzen, die dem Fachmann bekannt sind, mit
Weichmachern, Gleitmitteln, Stabilisatoren, Füllstoffen, färbenden Stoffen, Verarbeitungshilfsstoffen, anderen
flammwidrig machenden Mitteln und rauchunterdrückenden Mitteln u.dgl. gemischt. Zwar sind diese Verbindungen
am wirksamsten in Vinylchloridpolymerisaten, die im wesentlichen frei von brennbaren Weichmachern sind,
jedoch ergeben sie auch Massen, die in Bezug auf Flammenausbreitung und Rauchentwicklung auch dann verbessert
sind, wenn Weichmacher vorhanden sind.
In den folgenden Beispielen sind die D /g, d.h. die maximale optische Dichte/g Probe, die mit einem senkrechten
Strahlenweg in der NBS-Rauchkammer (NBS = National Bureau of Standards) beobachtet wurde, und die
prozentuale Rauchverminderung angegeben. D ist die maximale optische Dichte nach Gross. Die NBS-Rauchkammer
und ihre Verwendung werden von Gross und Mitarbeitern unter "Fire Test Methods1· in ASTM STP 422, 1967,
S. 166-206, beschrieben. Die angegebenen, in der NBS-Rauchkammer ermittelten Werte von D /g wurden unter
Beflammung gemessen.
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Eine Vinylchloridpolymermischung wurde wie folgt hergestellt: 100 Gew.-Teile Polyvinylchlorid mit einer spezifischen
Viskosität von 0,38 bis 0,42 in Nitrobenzol bei 30°C wurden mit 2 Gew.-Teilen Polyäthylen mit einem spezifischen
Gewicht von 0,924 g/cm^ und einem Schmelzindex von 5 g/10 Minuten und den in der folgenden Tabelle in Teilen
pro 100 Teile Polyvinylchlorid angegebenen Mengen Kupferoxalat gemischt. Die Bestandteile wurden sämtlich trocken
gemischt, bei 163°C geknetet und 3 Minuten bei 177°C zu Platten einer Dicke von 0,635 mm gepreßt. Proben einer
Größe von 7,62 χ 7,62 cm wurden in der NBS-Rauchkammer
mit Beflammung getestet.
Teile D /g Rauchverminderung
CuC2O4 .1/2H2O m %
0 | 65 | - |
0,5 | 37,8 | 42 |
2,0 | 16,2 | 75 |
5,0 | 12,0 - | 82 |
Beispiel 2 |
Um die überraschenden Vorteile der Verwendung von Kupferoxalat
in Polyvinylchloridmischungen zu veranschaulichen, , wurden auf cie in Beispiel 1 beschriebene Weise Testplatten
einer Größe von 152,4 χ 152,4 χ 0,635 mm durch Mischen
und Pressen der folgenden Bestandteile hergestellt: 100 Gew.-Teile des gleichen Polyvinylchlorids wie in
Beispiel 1, 2 Gew.-Teile Dibutylzinn-bisisooctyldithioglykolat, 4 Gev/.-Teile Methylmethacrylat als Verarbeitungshilfsstoff
mit einer Brookfield-Viskosität von 200 bis 1000 cPs als 10%ige Lösung in Toluol, 3 Gew.-Teile
Titandioxyd, 1 Gew.-Teil Calciumstearat, 1 Gew.-Teil Äthylenbisstearamid und 0,5 bis 10 Gew.-Teile Kupferoxalat.
Eine Verfärbung wurde bis zu etwa 5 Gew.-Teile Kupferoxalat
nicht festgestellt, und bei Zumischung von 5 bis 10 Gew.-Teilen Kupferoxalat zeigten die Mischungen nur
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einen blaß bläulichgrünen Stich. Im Gegensatz hierzu
bewirkten Kupfer(II)-hexanoat und Kupfer(II)-acetat bereits in einer Konzentration von nur 1 Gew.-Teil eine starke dunkle Verfärbung. Kupfer(II)-stearat konnte wegen der übermäßig starken Gleitmittelwirkung in Mengen von mehr als 2,5 Gew.-Teilen nicht in die Mischung eingearbeitet werden und bewirkte selbst in einer Konzentration von 1 Gew.-Teil eine dunkle braungelbe Verfärbung/ während Kupferoxalat in einer Menge von 2,5 Gew.-Teilen keine Verfärbung bewirkte. Wie die Werte in der folgenden
Tabelle zeigen, war das Kupferoxalat in den NBS-Rauchkammertesten bei gleicher Gewichtsmenge wirksamer als viele dieser Carboxylate. Außer einer Verschlechterung der physikalischen Eigenschaften der erhaltenen Polyvinylchloridmischungen ergaben sich noch andere Verarbeitungsprobleme, v/enn diese Kupfercarboxylate verwendet wurden.
bewirkten Kupfer(II)-hexanoat und Kupfer(II)-acetat bereits in einer Konzentration von nur 1 Gew.-Teil eine starke dunkle Verfärbung. Kupfer(II)-stearat konnte wegen der übermäßig starken Gleitmittelwirkung in Mengen von mehr als 2,5 Gew.-Teilen nicht in die Mischung eingearbeitet werden und bewirkte selbst in einer Konzentration von 1 Gew.-Teil eine dunkle braungelbe Verfärbung/ während Kupferoxalat in einer Menge von 2,5 Gew.-Teilen keine Verfärbung bewirkte. Wie die Werte in der folgenden
Tabelle zeigen, war das Kupferoxalat in den NBS-Rauchkammertesten bei gleicher Gewichtsmenge wirksamer als viele dieser Carboxylate. Außer einer Verschlechterung der physikalischen Eigenschaften der erhaltenen Polyvinylchloridmischungen ergaben sich noch andere Verarbeitungsprobleme, v/enn diese Kupfercarboxylate verwendet wurden.
Kupfer(II)-oxalat D /g D Zahl der Rauchverminde-Teile/100
Teile Messungen rung, %
Polyvinylchlorid ■·_
Polyvinylchlorid ■·_
O (Vergleichsprobe) 55.5 290 8 -0-
0,5 38.3 191 6 31.0
1,0 33.4 184 6 39.8
2,5 29.3 145 6 47.2
5,O 27.6 152 6 50.3
10,O 19.9 117 6 64.1
1,0 Kupfer(II)-stearat42,1 6 .- 24.1
1,0 Kupfer(II)-acetat 42,3 6 23.8
2,5 34,7 6 37.5
5,0 30,2 6 45.6
709828/0987
Claims (5)
1. Polymermischungen, enthaltend ein Vinylchloridpolymerisat und Kupferoxalat.
mer
2. Polymischungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie das Kupferoxalat in Mengen von etwa 0,01 bis
20 Gew.-Teilen pro 100 Gew.-Teile Vinylchloridpolymerisat enthalten.
20 Gew.-Teilen pro 100 Gew.-Teile Vinylchloridpolymerisat enthalten.
3. Polymermischungen nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß sie Polyvinylchlorid als Vinylchloridpolymerisat enthalten.
gekennzeichnet, daß sie Polyvinylchlorid als Vinylchloridpolymerisat enthalten.
4. Polymermischungen nach Anspruch 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Vinylchloridpolymerisat bis
gekennzeichnet, daß das Vinylchloridpolymerisat bis
zu etwa 50 Gew.-% wenigstens einer damit copolymerisierten
Verbindung mit einer endständigen Gruppe der Formel =C^ enthält.
5. Polymermischungen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie etwa 1 bis 10' Gew.-Teile Kupfer (II)-oxalat
enthalten.
709828/0987
ORIGINAL INSPECTED
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