DE269512C

DE269512C -

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Publication number: DE269512C
Application number: DENDAT269512D
Authority: DE
Priority date: 1912-11-15
Also published as: DE265221C; FR19455E; GB191311530A; DE266619C; FR18705E; FR464533A

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 269512 KLASSE 39 b. GRUPPE

FARBENFABRIKEN vorm. FRIEDR. BAYER & CO. in LEVERKUSEN b. CÖLN a. Rh.

Kautschukarten.

Zusatz zum Patent 265221.*)

Patentiert im Deutschen Reiche vom 26. Februar 1913 ab. Längste Dauer: 15.November 1927.

In dem Hauptpatent 265221 ist gezeigt worden, daß sich natürliche und künstliche Kautschukarten bedeutend schneller vulkanisieren lassen, wenn man den zu vulkanisiereriden Massen in geringer Menge Piperidin und seine Homologen zufügt. Im Zusatzpatent 266619 wurde weiter gezeigt, daß man statt des Piperidins und seiner Homologen auch Derivate des Piperidins und seiner Homologen mit gleichem Erfolge verwenden kann.

Bei weiterer Bearbeitung des Gebietes wurde jetzt gefunden, daß sich das Piperidin, seine Homologen und Derivate generell durch solche aliphatische Amine ersetzen lassen, die infolge ihrer schwereren Flüchtigkeit während des Prozesses der Vulkanisation der Masse beigemengt bleiben. Statt dieser Amine selbst kann man auch ihre Derivate, wie z. B. Harnstoffderivate oder Schwefelkohlenstoffadditionsprodukte, verwenden.

Während die leicht flüchtigen Basen, wie z. B. Dimethylamin, für diesen Zweck nicht gebraucht werden können, üben ihre schwerer flüchtigen Derivate hingegen denselben Effekt aus, wie die schwer flüchtigen Basen selbst. Im Patent 268947 ist zwar bereits darauf hingewiesen, daß man bei Anwesenheit der eben erwähnten Basen und ihrer Derivate das von Konda kow beschriebene Polymerisationsprodukt des ß-y-Dimethylbutadiens (vgl. Jour- nal für prakt. Chemie, Bd. 64, Seite 109/110) mit Leichtigkeit bis zu einer dem Hartgummi ähnlichen Substanz vulkanisieren kann; da dieses Kondakowsche Produkt aber sich nicht ohne weiteres in seinen Eigenschaften und seinem Verhalten beim Vulkanisieren den natürlichen oder künstlichen Kautschukarten an die Seite stellen läßt, so war nicht ohne weiteres vorauszusehen', ob auch bei letzteren der Ersatz des Piperidins durch andere schwerer flüchtige Basen und ihre Derivate oder durch die schwerer flüchtigen Derivate der leicht flüchtigen Basen die technisch so wichtige Beschleunigung der Vulkanisation hervorbringen würde. ■

Beispiel 1.

100 Teile Parakautschuk werden mit 10 Teilen Schwefel und 1 Teil des Additionsproduktes von Schwefelkohlenstoff und Dimethylamin bei 130 bis 135 ° (3 Atm.) 15 Minuten vulkanisiert. Man erhält so ein gut ausvul-

Früheres Zusatzpatent: 266619.

kanisiertes Produkt. Ohne Zusatz der oben erwähnten Verbindung dauert der Prozeß über ι Stunde.

Ersetzt man den Parakautschuk durch künstlichen Isoprenkautschuk, so erhält man ein ähnliches Resultat.

Beispiel 2.

100 Teile ß-y-Dimethylbutadienkautschuk (Patent 250335) werden mit 10 Teilen Schwefel und ι Teil Tetramethylendiamin 1 Stunde bei 120 bis 125° (2¹Z₂ Atm.) vulkanisiert. Das Material stellt einen gut brauchbaren, weichgummiähnlichen Körper dar.

100 Teile

Beispiel 3.

Parakautschuk

und 100 Teile

ß-y-Dimethylbutadienkautschuk werden mit Teilen Schwefel und 3 Teilen des Harnstoffderivates des ß-ß-Dimethyl-delta-methyltrimethylenimins 2 Stunden bei 155 ° (5 bis Atm ) vulkanisiert. Man erhält einen guten Hartgummi.

Claims

Patent-Anspruch:

Abänderung der durch das Hauptpatent 265221 und durch das Zusatzpatent 266619 geschützten Verfahren zur Beschleunigung der Vulkanisation von natürlichen oder künstlichen Kautschukarten, dadurch gekennzeichnet, daß man statt in Gegenwart von Piperidin, seinen Homologen und Derivaten hier in Gegenwart anderer schwer flüchtiger aliphatischer Basen oder ihrer Derivate oder schwer flüchtiger Derivate leicht flüchtiger Basen vulkanisiert.