DE26843C - Verfahren und Apparate zur \ Reinigung von Luft und Gasen - Google Patents
Verfahren und Apparate zur \ Reinigung von Luft und GasenInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
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- B01D45/00—Separating dispersed particles from gases or vapours by gravity, inertia, or centrifugal forces
- B01D45/12—Separating dispersed particles from gases or vapours by gravity, inertia, or centrifugal forces by centrifugal forces
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
rf ι/ Jb /ti KLASSE .^1" Gebläse
und
Der Zweck vorliegender Erfindung besteht darin, Luft von Staub, Bakterien, Sporen und
anderen lebenden Organismen zu reinigen, oder Gase, wie sie in metallurgischen und anderen
chemischen Processen erzeugt werden, von darin suspendirten Substanzen zu befreien, und zwar
geschieht dies dadurch, dafs man die Luft oder das Gas in einer Schicht von Wasser oder anderen
Flüssigkeit rotiren läfst, so dafs die besagten Substanzen durch die Centrifugalkraft nach
aufserhalb in die Flüssigkeit getrieben und von dieser weggeschwemmt werden. Zu dem Ende
wird die Luft (welche im folgenden Theile dieser Beschreibung auch als Gase einschliefsend
verstanden werden soll) mittelst einer geeigneten Vorrichtung; wie z. B. eines Ventilators, durch
den ringförmigen Raum, welcher durch zwei in einander geschobene concentrische Trommeln
von verschiedenem Durchmesser gebildet wird, getrieben. Von diesen Trommeln, welche mit
bedeutender Geschwindigkeit rotiren, ist die innere an ihrem äufseren Umfange mit Platten
oder Vorsprüngen versehen, um die Luft bei der Rotation mitzunehmen.
Die Flüssigkeit, welche die aus der Luft auszuscheidenden Substanzen aufnehmen soll, wird
entweder direct oder durch die innere Trommel nach der Wand der äufseren Trommel geführt,
von wo sie sich infolge der Rotation der Trommel und der Wirkung der Centrifugalkraft
ausbreitet und ringsum eine Schicht über die durchströmende Luft bildet. Die Flüssigkeit
wird vortheilhaft nach einer der Luftströmung entgegengesetzten Richtung eingeführt und am
Ende der Trommel abgelassen.
Der Apparat, welcher zur Ausübung des vorstehend beschriebenen Verfahrens angewendet
wird, ist auf beiliegender Zeichnung in zwei verschiedenen Anordnungen dargestellt.
Fig. ι ist ein verticaler Längenschnitt der ersten Anordnung,
Fig. 2 ein Schnitt nach der Linie 1 -1 in
Fig· ι,
Fig. 3 ein Schnitt nach der Linie 2-2 in Fig. i,
Fig. 4 ein Verticalschnitt der zweiten Anordnung, und
Fig. 5 und 6 sind Modificationen von Theilen der Apparate.
Der Apparat, Fig. 1, 2 und 3, besteht aus den concentrischen Trommeln α und c und
einem Ventilator t, welche auf der Welle b befestigt sind und innerhalb des Gehäuses r rotiren.
Die äufsere Trommel hat bei/ und h centrale Oeffnungen, durch welche der Ventilator
t die Luft einsaugt. Letzterer könnte übrigens, anstatt die Luft einzusaugen, dieselbe
auch in den Apparat eindrücken; in letzterem Falle braucht er nur an der entgegengesetzten
Seite angeordnet zu werden. Wenn es wünschenswerth erscheint, kann der Ventilator auch auf
einer besonderen Welle montirt werden. Durch die auf dem äufseren Umfange der inneren
Trommel c angebrachten Platten d wird die
ZBB 93
eingesaugte Luft gezwungen, an der Rotation dieser Trommel theilzunehmen. Genannte
Platten sind radial oder beinahe radial angeordnet und können gerade oder gekrümmt sein
wie die Flügel eines Ventilators; sie können, wie in Fig. ι dargestellt, durch den Zwischenraum
zwischen den Trommeln ganz hindurchgehen, müssen aber für die Circulation der
Flüssigkeit zwischen sich und der Wand der äufseren Trommel einen Zwischenraum lassen.
In Fig. 4 sind die Platten d nur an einem Theil, z. B. den beiden Enden der Trommel c,
angeordnet.
Das Wasser oder eine andere im Reinigungsprocefs zu benutzende Flüssigkeit fliefst von
einer Zuleitungsröhre k in die hohle Welle b
und durch die Löcher b1 derselben in die innere Trommel c ein. Von dieser Trommel,
welche auf einem Theil oder ihrer ganzen Länge nach perforirt ist, gelangt die Flüssigkeit
in Form von Regen in die äufsere Trommel a, wo sie sich infolge der wirkenden Centrifugalkraft
in eine gleichmäfsige Schicht ausbreitet.
Anstatt der Löcher bl bx für den Austritt
der Flüssigkeit kann auch die Welle b mit Röhren // versehen werden (s. Fig. 5), welche
so gekrümmt sind, dafs sie durch die Rotation der Welle die Flüssigkeit automatisch einsaugen.
Soll die Flüssigkeit direct in den Raum zwischen den beiden Trommeln gelassen werden,
so werden die Löcher b1 aufserhalb der Trommel c in die Welle b gebohrt, oder aber eine
Röhre w, Fig. 6, wird zwischen den Ventilator und die Trommel c in die Oeffhung h eingeführt,
wie in Fig. 6 mit specieller Bezugnahme auf den Apparat, Fig. 4, dargestellt ist.
An ihrem linken Ende ist die Trommel a mit einem Flantsch versehen, welcher so umgebogen
ist, dafs er einen ringförmigen Kanal bildet. In diesen Kanal reicht mit einem kleinen
Spielraum die Bodenplatte s hinein. Durch den zwischen den Wandungen des Kanals η und der
Platte ί gebildeten siphonartigen Abflufsschlitz
wird die Flüssigkeit, welche den von der Luft geschiedenen Staub etc. enthält, durch die Wirkung
der Centrifugalkraft in den Kanal p des Gehäuses r hinausgetrieben und fliefst von hier
durch die Siphonröhre q ab. Gleichzeitig bildet die im Kanal η den Rand der Platte ί umgebende
Flüssigkeit einen Wasserverschlufs, wodurch ein Austreten von Luft an dieser Stelle
verhindert wird.
Anstatt jedoch den Kanal auf dem Flantsch der Trommel anzuordnen, kann er sich auch
an der Platte ί befinden, während die Trommel dann einen ebenen Flantsch hat, der in
den Kanal hineinreicht.
Um die Schicht der Flüssigkeit in der Trommel in einer bestimmten Dicke zu erhalten, ist
die letztere mit einem vorspringenden Ring oder einer Leiste m versehen, welche die Flüssigkeit
so lange zurückhält, bis sie die Dicke des Randes übersteigt und dann abfliefst.
Wird die Welle b mittelst der Riemscheibe ν
in Bewegung gesetzt, so wird der Ventilator t durch die Oeffhung / Luft ansaugen und sie
veranlassen, durch den ringförmigen Raum zwischen den beiden Trommeln und durch die
Oeffnung h zu gehen, von wo die Luft durch den Kanal 2 nach dem Verbrauchsort hin getrieben
wird.
Während ihres Durchganges durch den Apparat ist die Luft infolge der Platten d gezwungen
, dieselbe Rotationsgeschwindigkeit anzunehmen wie die Trommeln. Alle in der eintretenden
Luft in Suspension befindlichen Partikelchen sind schwerer als erstere, werden infolge
dessen von der Centrifugalkraft beeinfiufst und gegen die Wandung der Trommel α geschleudert.
Wenn nun Wasser oder Salzwasser oder irgend eine geeignete Desinfectionsflüssigkeit
in der beschriebenen Weise in den Apparat eingelassen wird, so wird diese Flüssigkeit alle
Partikelchen aufnehmen und wegschwemmen, während die Luft den Apparat in gereinigter
Form verläfst.
Nach der Zeichnung ist am Gehäuse ein Einführungskanal
g angebracht, welcher an beiden Enden offen und mit zwei Drosselklappen u
und ux versehen ist. Diese Anordnung ist gewählt
worden, damit mit dem einen Ende des Kanals g ein Apparat zum Erhitzen oder Kühlen
atmosphärischer Luft in Communication gesetzt werden kann, während, das andere mit der
freien Luft in Verbindung steht.
Der in Fig. 4 dargestellte Apparat der beschriebenen
Art ist vertical angeordnet. Die Trommeln α und c, das Gehäuse r und die
Platten d sind .im wesentlichen dieselben wie im ersten Falle. Der Ventilator t ist hier als
Schraubenventilator construirt, er könnte aber auch denjenigen in Fig. 1 und 2 gleich oder
ähnlich sein. Die reinigende Flüssigkeit fliefst durch den hohlen oberen Theil der Welle b
und die Löcher bl auf einer Platte c1, welch
letztere sie nach den Perforationen in de,r Trommel c leitet.
Nachdem die Flüssigkeit gegen die Wandung der Trommel α geschleudert worden ist, fliefst
sie an derselben abwärts nach dem Kanal 11, wo sie wieder einen Wasserverschlufs bildet,
und geht dann durch das Rohr q fort.
Soll die Luft zur Ventilation von Wohnräumen benutzt werden und ist sie . vorher in einem mit
dem Reiniger verbundenen Heizapparat erwärmt worden, so ist es vortheilhaft, dieselbe mit einer
gewissen Menge Feuchtigkeit in Form von Dampf ■zu imprägniren. Die Luft aber wird keine
Partikelchen von . unverdampftem Wasser mit sich führen, da dieselben, auch wenn sie
ursprünglich gegenwärtig waren, durch die Wirkung der Centrifugalkraft ausgeschieden werden.
In einigen Fällen ist es auch vortheilhaft, die Luft vor ihrer Einführung in den Apparat zu
erwärmen.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:ι . Das Verfahren, Luft oder Gase von Staub, Bakterien, Sporen und anderen darin suspendirten Substanzen zu befreien, dadurch, dafs man dieselben innerhalb einer fliefsen-■ den Schicht Wasser oder anderer Flüssigkeit in Drehung versetzt und dadurch der Einwirkung der Centrifugalkraft unterwirft, so dafs die suspendirten Substanzen in die Flüssigkeit geschleudert und von dieser weggeschwemmt werden.Ein zur Ausführung dieses Verfahrens dienender Apparat, bestehend aus der mit den Oeffnungen f und h versehenen rotirenden Trommel a, der in letzterer eingeschlossenen Trommel c, den Scheidewänden d, dem Ventilator t, der mit Löchern versehenen hohlen Welle b oder einem anderweitigen Rohr zum Einlafs von Flüssigkeit und dem siphonartigen Abflufsschlitz η oder einer anderen geeigneten Oeffnung für den Ablauf der Flüssigkeit aus der Trommel a.
Bei dem durch Anspruch 2. charakterisirten Apparat die Anbringung der gebogenen Zweigrohre / an der hohlen Welle. b einerseits, sowie die Verwendung des innerhalb der Trommel α von der Ablaufsstelle der Flüssigkeit befestigten Ringes m andererseits.Hierzu I Blatt Zeichnungen.berlin: gedruckt in der reichsdruckerei.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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ID=303193
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DE (1) | DE26843C (de) |
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