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Kernblech für Mantelkerne, vorzugsweise für Transformatoren
Die Erfindung bezieht sich auf· ein Kernblech für Mantelkerne,
vorzugsweise für Transformatoren, Übertrager, Drosseln und dergleichen,
aus einer Mehrzahl von wechselweise gegeneinander geschichteten Kernblechen, mit einem Mittelschenkel, zwei dazu im Abstand
befindlichen parallelen Außenschenkeln und zwei deren Enden verbindenden Jochen, wobei zum Einschichten in die Wicklung zwischen einem
Ende des Mittelschenkels und dem benachbarten Joch mindestens eine Trennfuge vorgesehen ist.
Bei den genormten Kernblechen dieser Art ist die Breite c. des
fugenlos anschließenden Joches gleich der Breite Cp des trennfugenseitigen
Joches und die Summe dieser beiden Breiten C1 und Cp
gleich der Breite f des Mittelschenkels. Aus derartigen Kernblechen aufgebaute Transformatoren haben keine optimale Materialausnutzung
und ihre Trennfugen haben unerwünscht hohen magnetschen Widerstand.
In einem aus dem Jahr 1952 stammenden Katalog der Firma Kienle & Spiess GmbH, Großsachsenheim, ist ein Kernblechschnitt gezeigt, bei
dem die Trennfuge derart innerhalb des Joches geführt ist, daß der Mittelschenkel sich vier Sechstel der Jochbreite in das Joch hinein
fortsetzt. Dadurch ist der magnetische Widerstand der Trennfugen zwar kleiner als bei den genormten Kernen, aber für gesteigerte Ansprüche
immer noch zu hoch. In der DE-OS 2454419 ist auf ähnliche Kernblechschnitte hingewiesen, bei denen die Trennfuge derart innerhalb des
Joches geführt ist, daß der Mittelschenkel sich zwischen drei Sechstel und fünf Sechstel der Jochbreite in das Joch hinein fortsetzt.
Zwecks Unterdrückung des magnetischen Widerstandes der Trennfugeti
sint^rin der DT-AS 1053096, Kernbleche vorgeschlagen worden, bei
denen die Jochbreite das 1,5-fache oder sogar das 2-fache der halbevt
Breite des Mittelschenkels ist und die Trennfugen in geradliniger Fortsetzung der Mittelschenkelkanten oder von den inneren Fensterecken
aus diagonal zur Mitte der Jochaußenkante verlaufen. Derartig
große Jochbreiten bedeuten aber überhöhten Materialbedarf und überhöhtes
Gewicht. Auch diese Auslegeschrift zeigt eine Trennfuge, die derart innerhalb des Joches geführt ist, daß sich der Mittelschenkel
bis tief in das Joch fortsetzt.
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Es sind auch Kernbleche vorgeschlagen worden, deren Jochbreite ungefähr das--1 »35-fache der halben Breite des Mittelschenkels ist
und deren Trennfugenverlauf unsymmetrisch zur Mittelachse ist. Diese Auslegung der Jochbreiten ergibt ausgezeichnete Materialausnutzung
- sowohl für kornorientiertes als auch für isotropes Material. Außerdem ist der magnetische "Widerstand der Trennfugen bei
aus solchen Kernblechen aufgebauten Transformatoren dann äußerst klein, wenn im Kernpaket die Kernbleche in der Reihe nach abwechselnd
immer vier verschiedenen Lagen geschichtet sind. Derartige Schichtung erfordert aber aufwendigere Schichtmaschinen als sie zur
üblichen Schichtung der Kernbleche in immer nur zwei verschiedenen Lagen'erforderlich sind.
Demgegenüber besteht die Aufgabe der Erfindung darin, das Kernblech
der eingangs genannten Gattung so zu verbessern, daß die daraus aufgebauten Transformatoren oder sonstigen Induktionsgeräte
geringen Materialaufwand, hohe Qualität und einfache Fertigung miteinander vereinen.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist gemäß der Erfindung vorgesehen, daß
die Summe aus der Breite des fugenlos anschließenden Joches und der Breite des trennfugenseitigen Joches mindestens 1,25-fach und höchstens
1,45-fach der Mittelschenkelbreite ist, daß auf jeder Seite der Mittelachse die Länge der Trennfuge mindestens 0,75-fach der
Mittelschenkelbreite ist und daß die Trennfuge zumindest auf einer Seite der Mittelachse von dieser aus gesehen mindestens einen
konkaven und mindestens einen konvexen Teil enthält.
In früheren Zeiten hatte man fälschlich gemeint, ein trennfugenfreier
magnetischer Kreis aus isotropem Material sei dann optimal ausgelegt, wenn sein Querschnitt überall gleich groß ist. Durch den
Gegenstand der DT-PS 1223473 und damit in Zusammenhang stehende Fachveröffentlichungen ist diese Meinung jedoch widerlegt worden.
Tatsächlich hat ein teilweise bewickelter magnetischer Kreis dann die höchste Leistung pro Materialaufwand und außerdem besonders
kleine magnetische Ausstreuung und Einstreuung, wenn seine nicht-umwickelten
Stege verbreitert sind, wenn also beim Mantelkern. Joche und Außenschenkel breiter sind als der umwickelte Mittelschenkel.
Theorie und Praxis zeigen, daß - bei Nichtberücksichtigung der
Trennfugen - es sowohl hinsichtlich der Blind- als auch der Wirkverluste besonders günstig ist, den doppelten Jochquerschnitt um
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ungefähr den Paktor 1,25 bis 1,45 gegenüber dem Mittelschenkelquerschnitt
zu verstärken. Für isotropes Material liegt das Optimum mehr gegen die untere Grenze zu, für Goss-kornorientiertes Material
mit zum Mittelschenkel paralleler Texturrichtung liegt es mehr gegen
die obere Grenze zu. Unter Mitberücksichtigung der Befestigungslöcher ist für isotropes Material etwa der Paktor 1,3 und für kornorientiertes
Material der Paktor 1,4 ein ausgezeichneter Wert. Der Bereich zwischen diesen beiden Werten und insbesondere der Wert
von ungefähr 1,35 sind vorzüglich geeignet für Universalkerne aus den allermeisten, üblichen Materialen. Es ist in diesem Zusammenhang
vorteilhaft, wenn außerdem die Breite der beiden Außenschenkel zusammen etwa 1,2—fach bis 1,3-fach der Mittelschenkelbreite ist.
Pur die praktische Anwendung muß der Mantelkern in eine fertige
Wicklung eingebracht werden können. Dazu müssen die den Mantelkern bildenden Kernbleche Trennfugen haben. Bis jetzt war man überzeugt,
daß man bei Mantelkernen mit dem genannten optimalen Jochverstärkungs-Paktor
zwischen 1,25 und 1,45 wenigstens einen von zwei Nachteilen in Kauf nehmen muß: Entweder einen beachtlichen magnetischen
Widerstand der Trennfugen oder erhöhten Fertigungsaufwand durch Aufbau des Kerns aus in abwechselnd immer vier verschiedenen Lagen
zu schichtenden Kernblechen. Die Erfindung erlaubt es überraschenderweise, beide Nachteile zu vermeiden.
Bei Mantelkernen aus in immer nur zwei verschiedenen Lagen geschichteten
Kernblechen ist jede Trennfuge nur 1-fach überlappt. Der Idealfall einer 1-fach überlappten Trennfuge liegt bekanntlich
dann vor, wenn die gesamte Trennfuge doppelt so lang ist wie die Mittelschenkelbreite. Genauere Untersuchungen zeigen aber, daß beispielsweise
für Netztransformatoren aus isotropem Material die
Trennfuge nicht derart lang zu sein braucht. Bei den heute üblichen isotropen Transformatorenblechen liegt die Sättigungs-Induktion
ungefähr um den Paktor /2 über derjenigen Induktion, bei der die
Magnetisierungskurve einen mehr oder minder scharfen Knick macht. Die Erklärung hierfür liegt im Aufbau des Materials aus magnetischer
Elementarbezirken, die unterhalb der Knick-Induktion im wesentlichen
in der (1,0,0)-Richtung, oberhalb der Knick-Induktion aber
auch in der (1,1,0)-Richtung und schließlich sogar in der (1,1,1)-Richtung
magnetisiert werden müssen. Bei einem Mantelkern, dessen Mittelschenkel mit der ebengenannten Knick-Induktion betrieben
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erreichen also die 1-fachen Überlappungsstellen dann gerade die
Sättigung, wenn die Trennfugenlänge nicht 2-fach, sondern 2/\/2 = ^S-fach der Mittelschenkelbreite ist. Bei Mantelkernen mit
gegenüber dem bewickelten Mittelschenkel verbreiterten Jochen und/oder Außenschenkeln kann man aber die Betriebs-Induktion des
Mittelschenkels mäßig höher auslegen als die Knick-Induktion. Hieraus
erhellt die von der Erfindung geoffenbarte Lehre, daß bei Kernen mit optimalen 3οchverStärkungen die Trennfugenlänge mäßig
mehr als ^2 = 1,41-fach, nämlich mindestens 1,5-fach der Mittelschenkelbreite
sein soll. Bei nur 1,5-facher Trennfugenlänge und gesteigerter Mittelschenkel-Induktion kann allerdings bereits ein
kleiner Teil des magnetischen Flusses durch die Trennfuge selbst getrieben werden. Für nicht zu hohe Ansprüche läßt sich das aber
in Kauf nehmen.
Die Kernbleche nach der Erfindung sind in erster Linie, wenn auch nicht ausschließlich, zum Aufbau von Mantelkernen gedacht,
die diese Kernbleche in immer nur zwei verschiedenen Lagen enthalten. Damit hierbei der magnetische» Widerstand der Trennfugen
auf beiden Seiten klein bleibt, lehrt die Erfindung, daß nicht nur die totale Trennfugenlänge mindestens 1,5-fach, sondern daß insbesondere
auf jeder Seite der Mittelachse die Trennfugenlänge mindestens 1,5/2 = 0,75-fach der Mittelschenkelbreite sein soll. Bei
den bisher bekannt gewordenen Mantel-Kernblechen mit im Vergleich zur Mittelschenkelbreite 1,25-facher bis 1,45-facher Jochbreite
ist die Trennfugenlänge auf wenigstens einer Seite der Mittelachse kleiner als das 0,75-fache der Mittelschenkelbreite.
Bei Mantel-Kernblechen, deren Jochbreiten auf beiden Seiten gleich der halben Mittelschenkelbreite sind, ist es magnetisch
vorteilhaft, wenn der Verlauf der Trennfuge nicht zu sehr von der das zugehörige innere Fenstereck mit der Mitte der Jochaußenkante
verbindenden Diagonale abweicht. Läuft nämlich bei einem so dimensionierten Kern die Trennfuge vom inneren Penstereck aus beispielsweise
ein großes Stück in geradliniger Verlängerung der Mittelschenkel-Längskante
oder senkrecht dazu, so wird der magnetische Fluß im ersten Fall im Joch, im letzten Fall im Mittelschenkel
teilweise vom Fenstereck weg gedrängt und dabei seine Lichte lokal gesteigert. Das ist besonders bei kornorientiertem Material ungünstig.
Es ist eine Erkenntnis der Erfindung, daß die Situation
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anders ist, wenn die auf beiden Seiten liegenden Joche zusammen wesentlich größere Breite haben als der Mittelschenkel.
Trennfugen, die auf den die inneren Fensterecken mit der Mitte der Jochaußenkante verbindenden Diagonal&nverlaufen, haben verschiedene
Nachteile: Zum Beispiel ist bei nicht unmäßig breitem Joch ihre Länge für höchste Ansprüche zu kurz; ferner muß bei kornorientiertem
Material der Fluß die Überlappungszone in der ungünstigsten Richtung, nämlich etwa 50° bis 55° zur Texturrichtung
geneigt, durchlaufen; ferner sind die scharfen Spitzen an den Jochenden
und dem Mittelschenkelende werkzeugtechnisch unerwünscht;
und zudem gibt es keine halb- oder vollmaschinelle Vorrichtung zum Einschichten solcher Bleche in die Wicklung.
Nach der der Erfindung zugrundeliegenden Erkenntnis kommt es
nicht nur auf ausreichende Länge der Trennfugen an, sondern auch darauf, daß der magnetische Fluß die zu überquerende Überlappte
Trennfuge mit geringem magnetischem Widerstand erreichen und wieder verlassen kann. Das ist nicht der Fall bei nur in einer einzigen
Richtung gekrümmten Trennfugen - falls deren Krümmung so stark ist,
daß dadurch die Trennfugenlänge im Vergleich zu geradliniger Trennfugenführung wesentlich vergrößert ist. Aus dem Beispiel der in
Figur 1 kurz-gestrichelt eingezeichneten nicht-erfindungsgemäßen Linien läßt sich zeigen, daß dabei jochseitig oder schenkeiseitig
lokale Flußdichte-Erhöhungen und damit erhöhte magnetische Widerstände
auftreten.
Bei der erfindungsgemäßen Trennfugenführung dagegen wird der
magnetische Widerstand sowohl der Trennfugen selbst als auch des in Flußrichtung davor und dahinter liegenden Bereichs extrem klein
gehalten; und zwar auch schon bei 1-fächer Überlappung der Trennfugen,
das heißt,wenn im Mantelkern die Kernbleche nur in zwei verschiedenen
Lagen geschichtet sind. Die erfindungsgemäße Trennfugenführung
bringt also entscheidend mehr Vorteil als es nach der durch sie sich ergebenden Verlängerung der Trennfuge zu erwarten ist.
Ohne die erfindungsgemäße Verstärkung der Jochbreite* gegenüber der
Mittelschenkelbreite würde die erfindungsgemäße Trennfugenführung
keinen wesentlichen Vorteil oder sogar Nachteil bringen. Das Zusammenkommen dieser Merkmale gilt also ei» zusätzlichen und überraschenden
Kombinationseffekt.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß die Breite c. des fugenlos anschließenden Joches größer ist
als die Breite C2 des trennfugenseitigen Joches. Dadurch besteht im
wechselseitig geschichteten Kern weniger als 50$ des Jochmaterial-Querschnitts
aus durchtrennten Kernblech-Jochen. Ein Teil des aus
dem Mittelschenkel austretenden magnetischen Flusses kann mit verkürzter
magnetischer Weglänge seitlich in die fugenlos anschließenden Kernblech-Joche einschwenken, ohne dabei eine Trennfuge zu
passieren. Unter diesen Umständen kann es günstig sein, wenn vom inneren Eck des zugehörigen Kernblech-Fensters aus gerechnet, zuerst
ein - von der Mittelachse aus gesehen - konvexer und dann erst ein konkaver Teil der Trennfuge kommt.
Selbstverständlich darf beim erfindungsgemäßen Kernblech die
Breite c. des fugenlos anschließenden Joches auch gleich groß sein
wie die Breite C2 des trennfugenseitigen Joches. In diesem Fall ist
es besonders vorteilhaft, wenn auf einen - von der Mittelachse aus
gesehen - konkaven Teil der Trennfuge in Entlang der Trennfuge gerechnet größerem Abstand vom zugehörigen Kernblech-Fenstereck
ein konvexer Teil der Trennfuge folgt.
Es ist heute üblich und auch bei Kernblechen nach der Erfindung
geeignet, die Trennfuge nicht einfach als Trennung, sondern als Luftspalt herzustellen? beispielsweise als Haarluftspalt mit einer
Breite zwischen 0,05 mm und 0,3 mm. Dadurch wird vermieden, daß
sich das Ende des Mittelschenkels mit dem Joch verhakt, was fertigungstechnisch
unerwünscht ist. Wenn die Trennfugen als Luftspalt ausgebildet sind, müssen an ihre Mindestlänge und ihre geeignete
Führung besonders hohe Anforderungen gestellt werden, weil der
magnetische Widerstand des Spaltes proportional dessen Breite ist.
Die erfindungsgemäße Trennfugenführung kann hinsichtlich der
Mittelachse symmetrisch oder unsymmetrisch sein. Mit unsymmetrischer
Führung ergibt sich bei abwechselnd in vier verschiedenen Lagen geschichteten Kernblechen eine wenigstens teilweise 3-fach-Überlappung
der Trennfugen, was bei kornorientiertem Material und höchsten Anforderungen vorteilhaft sein kann.
Gute magnetische Eigenschaften, auch für kornorientiertes Material,
ergeben erfindungsgemäße Trennfugen, deren gesamte Länge
mindestens gleich der Länge beider vom inneren Kernblech-Fenstereck
zur Mitte der Jochaußenkante geführten Diagonalen ist. Wenn C2 die
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Breite des trennfugenseitigen Joches und f die Mittelschenkelbreite
bedeutet, ist diese Länge gleich \f4Cp+f · Hervorragende magnetische
Eigenschaften ergeben erfindungsgemäße Trennfugen, wenn ihre
gesamte Länge angenähert gleich oder sogar größer ist als 2f~ 2-(C1-C2), wo C1 die Breite des ungetrennten Joches ist. Dann
ist,selbst bei nur einfach überlappten Trennfugen, die Flußdichte in den Überlappungen nicht oder nicht wesentlich höher als im
Mittelschenkel. Trennfugen, die wesentlich langer sind, zum Beispiel
größer als 1,1 mal oder gar 1,2 mal 2f-2(c.-c2) , bedeuten
normalerweise unnützen Aufwand und können sogar nachteilig sein.
Derart große Trennfugenlängen können allerdings dann vorteilhaft sein, wenn in den verschiedenen Lagen des Mantelkerns Kernbleche
verschiedener Materialstärke und/oder verschiedener Materialqualitäi
vorkommen; beispielsweise auf immer ein Kernblech in 0,75 mm starkem
kaltgewalztem Material zwei gegensinnig gelegte Kernbleche in 0,35 mm starkem kornorientiertem Material.
Die erfindungsgemäßen Kernbleche können zwei Trennfugen, deren jede die Jochaußenkante erreicht, oder eine einzige innerhalb des
Jochs verlaufende Trennfuge haben. Im ersteren Fall ist es vorteilhaft,
wenn jede Trennfuge an einer Stelle der Jochaußenkante endet, die von der gedachten geradlinigen Verlängerung der auf der gleiche«,
Seite liegenden Mittelschenkel-Längskante weiter entfernt ist als von der Mittelachse, die Mittelachse selbst aber nicht erreicht.
Im letzteren Fall x&s. ist es vorteilhaft, wenn die Trennfuge in der
Umgebung ihres Schnittpunktes mit der Mittelachse geradlinig und senkrecht zur Mittelachse verläuft.
Nach der Lehre der Erfindung sollen die Trennfugen nicht auf ihrer ganzen Länge mit den das zugehörige innere Kerriblech-Fenstereck
und die Mitte der Jochaußenkantea- verbindenden Diagonalen zusammenfallen.
Sie dürfen aber teilweise damit zusammenfallen. Es ist vorteilhaft, wenn sich die Trennfugen nicht zu weit von den zugehörigen
Diagonalen entfernen. Beispielsweise besteht eine günstige Ausfuhrungsform darin, daß wenigstens auf einer Seite der Mittelachse
keine Stelle der Trennfuge sich mehr als ein Viertel oder wesentlich mehr als ein Fünftel der Mittelschenkelbreite von der
zugehörigen Diagonallinie entfernt. Bei ganz innerhalb des Jochs verlaufenden Trennfugen kann es besonders vorteilhaft sein, wenn
diese Entfernung höchstens ein Sechstel der Mittelschenkelbreite ist. Vorteilhaft schneiden die Trennfugen die Diagonale mindestens 2-mal.
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Besonders günstig sind Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Trennfuge, die wenigstens einen angenähert parallel oder angenähert senkrecht zur Mittelachse verlaufenden Abschnitt enthalten. Solche
Abschnitte tragen stark zur Verlängerung der Trennfuge bei und haben bei kornorientiertem Material eine für den magnetischen Fluß
günstige Richtung. Solche Abschnitte können miteinander etwa durch scharfe Ecken, durch Kj/izven oder durch kurze Schrägungen verbunden
sein. Je mehr solche Abschnitte einander folgen, desto mehr kann sich die Trennfuge - beispielsweise in treppenförmigem oder geschlängeltem
Verlauf - der genannten Diagonale annähern. Zuviele solche Teilabschnitte bringen aber keinen Vorteil mehr und können außer
den fertigungstechnischen Nachteilen sogar magnetische Nachteile
bringen. Denn an den Trennfugen-Überlappungen muß der magnetische Fluß beidseits der Trennfuge auf einer Weglänge von größenordnungsmäßig
ein Millimeter auf die durchlaufenden Blechlagen ausweichen,
was bei jedem rechtwinkligen Eck oder jeder scharfen Krümmung der Trennfuge zu lokalen Störungen des Flusses führt; das kann sich zu
einem beträchtlichen Gesamteffekt aufsummieren.
Sehr günstig sind Trennfugenführungen, die auf mindestens einer Seite der Mittelachse ein oder zwei zur Mittelachse angenähert
parallele Abschnitte und/oder ein oder zwei zur Mittelachse angenähert senkrechte Abschnitte enthalten. Besonders bei Kernblechen
mit auf beiden Seiten gleich breiten Jochen (c. = Cp) ist es magnetisch
günstig, wenn wenigstens auf einer Seite der Mittelachse die Trennfuge im ersten Fünftel ihres vom zugehörigen Fenstereck aus
gerechneten Verlaufs einen mittleren Winkel von nicht wesentlich mehr als 45° mit der Mittelschenkel-Außenkante einschließt^ besser
liegt dieser zwischen 0° und 30°.
In den Zeichnungen sind mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung
schematisch dargestellt. Es zeigt:
Fig.1 die teilweise Draufsicht auf ein Kernblech mit unsymmetrischer-Trennfugenführung.
Die Mittelachse ist strich-punktiert, die die inneren Fensterecken mit der Mitte der Jochaußenkante verbindenden
Diagonalen sind lang-gestrichelt, Beispiele von nicht erfindungsgemäßen Trennfugen sind kurz-gestrichelt;
Fig.2 die teilweise Draufsieht auf ein Kernblech mit zwei zur Mittelachse
unsymmetrischen und diese nicht schneidenden Trennfugen;
Fig.3 die teilweise Draufsicht auf ein Kernblech mit einer innerhall
des Joches verlaufenden, zur Mittelachse symmetrischen Trennfuge,
die an den Fensterecken schräg zur Mittelschenkel-Längskante
ansetzt; 809826/0319
Fig.4 die teilweise Draufsicht auf ein. Kernblech mit einer innerhalb
des Joches verlaufenden, zur Mittelachse symmetrischen Trennfuge, die an den Fensterecken ein Stück weit in geradliniger
Fortsetzung der Mittelschenkel-Längskante verlauftj
Fig.5 die Draufsicht auf ein Kernblech mit zwei zur Mittelachse
symmetrischen und diese nicht schneidenden Trennfugen. Die Trennfugen sind als Haar-Luftspalte ausgebildet, deren Breite
deutlichkeitshalber übertrieben dargestellt ist. Die Breite des fugenlos anschließenden Joches ist größer als die des
trennfugenseitigen Joches;
Fig.6 die Draufsicht auf einen aus einzelnen Kernblechen gemäß Fig. 5
geschichteten Mantelkern mit unbewickeltem Spulenkörper;
Fig.7 einen Schnitt-durch den Mantelkern mit Spulenkörper nach Fig.6.
Aus den Figuren 1 bis 5 erhält man weitere Beispiele erfindungsgemäßer
Kernbleche, indem man irgend eine rechts der Mittelachse 9 dargestellte Seite ergänzt durch die links der Mittelachse 9 dargestellte
Seite irgend einer anderen aus diesen fünf Figuren.
Das Kernblech nach Fig.5 ist eine bevorzugte Ausfuhrungsform der
Erfindung. Es ist quadratisch ausgebildet und besteht aus einem Mittelschenkel 1, zwei dazu im Abstand befindlichen parallelen Außeiischenkeln
2 und 3 und zwei deren Enden verbindenden Jochen 4 und 5, wobei zum Einschichten in die in Fig.5 nicht gezeigte Wicklung
zwischen dem einen Ende 7 des Mittelschenkels 1 und dem benachbarten Joch 4 zwei Trennfugen 8a und 8b vorgesehen sind. Die Summe der
Breite C^ des trennfugenseitigen Joches 4 und der Breite c. des
fugenlps anschließenden Joches 5 ist größer als die Breite f des Mittelschenkels 1. Ebenso ist die Summe der Breiten b der beiden
Außenschenkel 2 und 3 größer als die Breite f des Mittelschenkels. Der Mittelschenkel 1, die Außenschenkel 2 und 3 und die Joche 4
und 5 schließen die Fenster 10 und 11 ein, deren in Richtung der
Mittelachse 9 gerechnete Länge e ist. Da die Breite c. des fugenlos
anschließenden Joches 5 in dieser Ausführungsform der Erfindung
größer als die Breite C2 des trennfugenseitigen Joches 4 ist, liegen
die Fenster 10 und 11 unsymmetrisch zur Querachse 6. Die zum Mittelschenkel 1 parallele Außenkante weist die Länge a auf.
Der Mantelkern nach Fig.6 enthält Kernbleche nach Fig.5, die in
abwechselnd zwei verschiedenen Lagen eingeschichtet sind. Wenn diese
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beiden gegeneinander gerichteten Lagen von gleich vielen Kernblechen
mit einander gleicher Materialstärke angenommen werden, so haben beide Joche des Mantelkerns gleichen Querschnitt und dieser
steht zum Querschnitt des Mittelschenkels des Mantelkerns im Verhältnis i(c.|+Cg)Zf. Die Innenkanten 12 der fugenlos anschließenden
Joch 5 der Kernbleche liegen nahezu an den Flanschen 13 des die
nicht dargestellte Wicklung tragenden Spulenkörpers 14 an. Dagegen
haben die Innenkanten 15 der trennfugenseitigen Joche 4 der Kernbleche
um die Kernblech-Jochbreitendifferenz C1-Cp vergrößerte Abstände
von den Planschen 15 des Spulenkörpers 14· Die lichte Länge eK des Mantelkern-Fensters ist um die Kernblech-Jochbreitendifferenz
c-j-Cp kurzer als die Länge e der Fenster 10 und 11 der einzelnen
Kernbleche.
In den Figuren 1 bis 4 ist nur das trennfugenseitige Joch 4 mit
der Breite Cp von erfindungsgemäßen Kernblechen dargestellt. Diese
Breite Cp ist größer als-die Hälfte der Mittelschenkelbreite f. Die
Breite c. des nicht dargestellten Joches kann gleich Cp oder davon
verschieden seinj es ist vorteilhaft, wenn sie größer als Op ist.
Sehr günstige und realistische Verhältnisse hat man beispielsweise dann, wenn C1Zf = 0»72 und C2Zf = 0,62, also (Cj+c2)Zf s 1»34
ist, wie das angenähert beim Kernblech nach Fig.5 der Fall ist.
Keine der beiden in Fig.1 in kurz-gestrichelter Darstellung gezeigten
Trennfugen hat von der Mittelachse 9 aus gesehen sowohl einen konkaven als auch einen konvexen Teil. Diese Trennfugenführune
ist also nicht erfindungsgsmäß. Obwohl diese beiden Trennfugen länger sind als die läng-gestrichelt dargestellten Diagonalen,
sind sie dennoch keine gute Lösung: Die linke von ihnen bildet einen sehr spitzen Winkel mit der Jochaußenkante 16, was fertigungstechnisch
und magnetisch schlecht istj die rechte von ihnen ist insbesondere dann schlecht, wenn die beiden Jochbreiten C1 und e«
einander gleich sind, weil dann ein Teil des in der Nähe der Mittelschenkel-Längskante
1? laufenden magnetischen Flusses von der Trennfuge schräg auf die Mittelachse hin gedrängt wird.
Diese Nachteile vermeiden die in Fig.1 als ausgezogene« Linien dargestellten erfindungsgemäßen Trennfugen 8a und 8b. Bei beiden
Fugen 8a und 8b kommt - immer von der Mittelachse 9 aus gesehen vom zugehörigen Fenstereck 18 aus, entlang der Trennfuge 8a bzw.
8b gerechnet, zuerst der konkave Teil und dann der konvexe Teil der Trennfuge 8a bzw. 8b. Beim Kernblech nach Fig.2 kommt bei der
rechtsseitigen Trennfuge 8a zuerst ein konvexer, dann ein konkaver
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und dann wieder ein konvexer Teil; nach Fig.3 kommt auf jeder Seite
der Mittelachse 9 der konvexe Teil der Trennfuge 8 vor dem konkaven: nach Fig.4 ist auf jeder Seite der Mittelachse 9 ein konvexer Teil
der Trennfuge 8 zwischen zwei konkaven Teilen; nach Fig.5 kommt der
konvexe Teil jeder Trennfuge 8a und 8b nach einem zweiteiligen konkaven Teil. Die konkaven und konvexen Teile der Trennfugen 8,
8a bzw. 8b können als Ecken, Kreisbögen oder sonstige Kurven ausgebildet sein.
Bei den Kernblechen nach den Figuren 1, 4 und 5 setzen die erfindungsgemäßen Trennfugen 8, 8a bzw. 8b am zugehörigen Fenstereck
18 in geradliniger Fortsetzung der Mittelschenkel-Längskante 17 an und behalten diese Richtung ein Stück weit genau oder ungefähr
bei. Das ist sehr günstig, besonders bei kornorientiertem Material,
weil dadurch der aus dem umv/ickelten Teil des Mittelschenkels 1
kommende magnetische Fluß im Bereich des jeweiligen inneren Fensterecks 18 ohne starke Störungen teils seine Richtung beibehalten,
teils rechtwinklig über die überlappten Trennfugen 8, 8a bzw. 8b übersetzen kann.
Bei den Trennfugen 8, 8a bzw. 8b nach den Figuren 4 und 5 schließsich
dem konkaven Teil ein senkrecht zur Mittelachse 9 verlaufender Abschnitt an, der ungefähr ein Viertel so lang wie die Mittelschenkelbreite
f ist. Das hat unter anderem den Vorteil, daß die Trennfuge 8, 8a bzw. 8b lang wird, daß sie die gedachte Diagonale (Fig. 1)
schneidet und bei kornorientiertem Material in den überlappenden Blechlagen die ideale Übertrittsrichtung bietet.
Bei den Trennfugen 8, 8a bzw. 8b nach den Figuren 4 und 5 folgt auf den ebengenannten Abschnitt ein konvexes Eck und dann ein
parallel zur Mittelachse 9 verlaufender Abschnitt, der sich in Fig.5
mit einer Länge von rund zwei Fünftel der Mittelschenkelbreite f bis zur Jochaußenkante 16 fortsetzt. Auch hierdurch wird die Trennfuge
8, 8a bzw. 8b lang und schneidet die gedachte Diagonale erneut. Bei der Trennfugenführung nach Fig.4 folgt noch ein letzter Abschnitt
bestehend aus einem sehr flachen Kreisbogen. Dadurch bleibt der mechanische Zusammenhalt des Joches 4 gewahrt.
Bei der rechten Trennfuge 8a nach Fig.2 und der Trennfuge 8 nach
Fig.3 kommt - auch wieder vom zugehörigen Fenstereck 18 aus entlang
der Trennfuge 8 bzw. 8a gerechnet - vor dem konkaven Teil der Trennfuge 8 bzw. 8a ein konvexer. Bei der Trennfuge 8a in Fig.2 ist der
konvexe Teil so schwach ausgeprägt, daß er magnetisch kaum oder gar nicht schadet, aber die Einschichtung der Kernbleche in die Wicklung
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erleichtert. Schwerwiegender ist die Trennfugenführung von etwa 45
gegen die Mittelachse 9 am zugehörigen Fenstereck 18 in Fig.3. Diese für das Einschichten der Kernbleche günstige Schrägführung ist
aber dann auch magnetisch^ schadlos, wenn die Jochbreite C1 größer
ist als die Jochbreite Cp· Eine kleine Schrägung zur Erleichterung
des Einschichtens der Bleche ist auch bei den Trennfugen 8a und 8b nach Fig.5 vorgesehen.
Bei dem Kernblech nach Fig.5 ist das von der Mittelachse 9 aus
gesehen konvexe Eck 20 der Trennfugen 8a und 8b so gelegt, daß .sein
Abstand von der Verlängerung der zugehörigen Mittelschenkel-Längskante
17 ungefähr halb so groß ist wie die Summe aus den zwischen diesem Eck 20 und dem zugehörigen inneren Kernblech-Fenstereck 18
liegenden Trennfugenlängen und der Jochbreitendifferenz C1-Cp.
Diese Summe ist gleich dem entlang der Trennfuge 8a bzw. 81) und dem anschließenden Teil der Mittelschenkel-Längskante 17 gerechneten
Abstand zwischen dem Eck 20 jeder Trennfuge 8a und 8b und dem zugehörigen lichten inneren Fenstereck 19 des Mantelkerns. Dadurch ist
erreicht, daß in einem aus Kernblechen in zwei verschiedenen gegensinnigen Lagen geschichteten Mantelkern im Mittelschenkel 9 selbst
dann keine lokalen Flußdichte-Erhöhungen auftreten, wenn über den Trennspalt selbst überhaupt kein Fluß übergeht.
Bei den Trennfugen 8, 8a bzw. 8b nach den Figuren 3, 4 und 5 sind die Abstände der konkaven Ecken 21 der Trennfugen 8, 8a z)bw.8b
von der Mittelachse 9 und von der Jochaußenkante 16 derart eingerichtet, daß sich aufgrund der zwischen diesen Ecken 21 und der
Jochaußenkante 16 bzw. der Mittelachse 9 liegenden Trennfugenlängen, zwischen diesen Ecken 21 und der Jochaußenkante 16 eine gegenüber
dem MittelschenkelI9 angemessen reduzierte Flußdichte einstellt.
Der ideale Flußdichte-Reduktionsfaktor f/(c. +Cp) wird dabei nicht
ganz erreicht. Der tatsächlich erreichte Reduktionsfaktor von etwa 0,75 bis 0,8 reicht aber selbst für höchste Ansprüche aus. Um das
zu erreichen ist bei jeder der beiden Trennfugen 8a und 8b nach Fig.5 der Abstand des dem Fenstereck 18 entfernter liegenden konkaven
Ecks 21 von der Jochaußenkante 16 ungefähr das 0,6-fache bis 0,65-fache der Längen beider zwischen diesem konkaven Eck 21 und
16
der Jochaußenkant erliegenden Trennfugenabs chhitte. Hinsichtlich des
rechts oder links der Mittelachseyiiegenden Teils der Trennfuge 8
nach Figuren 3 und 4 gilt die analoge Relation, jedoch sind die Trennfugenlängen zur Mittelachse 9 statt zur Jochaußenkante 16 zu
rechnen.
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