DE2655541C3 - Verfahren und Anordnung für das vertikale Eintreiben von Rohren - Google Patents
Verfahren und Anordnung für das vertikale Eintreiben von RohrenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung für das vertikale Eintreiben von Rohren in
verdrängungsfähige oder spaltbare Böden mittels eines im Rohrinneren in Richtung der Rohrachse auf die
Rohre einwirkenden Druckluftrammbären mit schlagendem Kolben, der unmittelbar auf das einzutreibende
Rohrende einwirkt und das Rohr nachzieht
Nach dem Stande der Technik werden Rohre insbesondere bei der Brunnenbohrung, bei der Einbringung von Pfählen od. dgl. durch Einrammen in den
Boden getrieben, wobei die Rammschläge auf das
ίο äußere obere Rohrende zur Einwirkung gebracht
werden. Bedingt durch die hohe Reibung der Rohraußenfläche an Erdreich und Gestein können mit diesem
Verfahren keine größeren Tiefen und kein schnelles Eintreiben erzielt werden. Außerdem kommt es dabei zu
is achlagenergiezehrenden elastischen Verformungen und
Schwingungserscheinungen, was die Erreichung größerer Rammtiefen und höherer Eintreibgeschwindigkeiten
zusätzlich erschwert
Es ist aber auch bereits eine nach dem eingangs
bezeichneten Verfahren arbeitende Vorrichtung zum
Niederbringen eines Filterrohres bekannt (DE-GM 69 07 332), die zur Durchführung von Grundwasserabsenkungen dient Hierfür werden regelmäßig keine
größeren Rammtiefen benötigt, wie sie etwa beim
Brunnenbau auftreten können. Die Abluft des Rammbären strömt innerhalb des Rohres nach oben und tritt am
oberen Rohrende aus. Auch bei dieser bekannten Vorrichtung tritt eine hohe Reibung der Rohraußenfläche am umgebenden Erdreich und Gestein auf, so daß
nur begrenzte Rammtiefen erreicht werden können.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Anordnung zur Durchführung des
Verfahrens bereitzustellen, mit dem bzw. mit der in verdrängungsfähigen oder spaltbaren Böden große
Rammtiefen in verhältnismäßig kurzer Zeit erzielbar sind.
Diese Aufgabe wird ausgehend von dem eingangs bezeichneten Verfahren dadurch gelöst, daß man die
Abluft des Rammbären zur Verminderung der Reibung
zwischen der Rohraußenfläche und dem Boden in der
Nähe des unteren Rohrendes aus dem Rohr am Rohrumfang verteilt austreten läßt.
Es hat sich herausgestellt, daß auf diese Weise Rohre schnell in größere Tiefen eingetreten werden können,
weil die Abluft des Rammbären zur Verminderung der Reibung zwischen der Rohraußenfläche und dem Boden
verwendet wird. Durch diese Maßnahme wird die das einzurammende Rohr umgebende Grenzschicht an
Erdreich und/oder Gestein gelockert bzw. partiell
weggeblasen, wodurch die auf das Rohr einwirkenden
äußeren Reibungskräfte sehr wesentlich herabgesetzt werden, wodurch die Arbeitsgeschwindigkeit erhöht
und die erzielbaren Rammtiefen vergrößert werden. Da man die Abluft des Rammbären in der Nähe des unteren
Rohrendes aus dem Rohr am Rohrumfang verteilt austreten läßt, tritt die gewünschte vorstehend erläuterte Grenzschichtbeeinflussung schon in der Nähe des
unteren Rohrendes ein und erstreckt sich über den vollen Rohrumfang.
Die erwähnte Grenzschichtbeeinflussung kann noch im Sinne einer weiteren Reibungsherabsetzung dadurch
verstärkt werden, daß zusätzlich zur Abluft noch Luft und/oder Wasser von außen eingeleitet wird. Auch diese
zusätzliche Luft und/oder das zusätzliche Wasser tritt
M dann in der Nähe des unteren Rohrendes aus dem Rohr
zweckmäßig am Rohrumfang verteilt aus und bewirkt eine weitere Herabsetzung des Reibungskontaktes
zwischen der Rohraußenflächc und dem das Rohr
umgebenden Erdreich bzw. dem das Rohr umgebenden
Gestein.
Weiterhin ist es für das erfmdungsgemäße Verfahren
von Vorteil, wenn die Reibung zwischen Rohraußenfläche und dem Boden durch ein in der Druckluft fein
verteiltes öliges Schmiermittel noch weiter herabgesetzt wird. Dieses Schmiermittel wird in der Form eines
ölnebels von der aus dem Rohr austretenden Luft mitgeführt und ittzt die Reibung an der RohrauBenfläche weiter herab. Zugleich wird das Schmiermittel als m
Defrost- und Schmieröl für die bewegten Teile der Ramme verwendet Wenn hierfür ein geeignetes
synthetisches öl zum Einsatz gelangt, ist seine Verwendung für das umgebende Erdreich und das
Grundwasser unschädlich.
Für die Herbeiführung der gewünschten reibungsherabsetzenden Grenzschichtbeeinflussung wird im Verfolg des Erfindungsgedankens im Rohr ein Luftdruck
von 1 bis 5 bar, vorzugsweise 1 bis 2 bar, aufrechterhalten.
Mit Hufe des erfindungsgemäßen Verfahrens lassen
sich praktisch in Abhängigkeit vom Urtergrund beliebige Ramm- bzw. Bohrtiefen erreichen. Einem
weiteren Vordringen in vertikaler Richtung sind im Grunde nur da Grenzen gesetzt, wo das untere
Rohrende auf Bodenschichten auftrifft, die nicht verdrängungsfähig oder spaltbar sind, beispielsweise auf
Gesteinsschichten. Das erfindungsgemäße Verfahren findet seine Hauptanwendung bis zu Tiefen von etwa
50m.
Eine zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignete Anordnung besteht aus den
einzutreibenden Rohrschüssen und einem Druckluftrammbär mit einem in einem Zylinder verschiebbar
geführten Schlagkolben, dessen Weg durch einen oberen mit dem Zylinder fest verbundenen Zylinderkopf begrenzt ist, wobei am unteren Rohrende eines mit
am Umfang verteüt angeordneten Durchtrittsöffnungen versehenen unteren Rohrschusses, ggf. eines Brunnenfilteirohres, Jn Rammkopf befestigt ist, und wobei der
Außendurchmesser des Rammbären geringer ist als der Innendurchmesser des Rohres. Davon ausgehend ist die
erfindungsgemäße Anordnung dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser des mit dem Zylinder fest
verbundenen unteren Rammkopfes größer ist als der Rohraußendurchmesser, und daß das äußere Rohrende
des jeweils aus dem Boden herausragenden Rohrschusses durch einen lösbar befestigten Verschlußdeckel
dicht verschlossen ist
Form und Durchmesser des Rammkopfes hängen vom Untergrund ab, in welchen die Rohre eingetrieben
werden solL'n.
Handelt es sich dabei überwiegend um Sand, so wird für den Rammkopf zweckmäßigerweise eine schlanke
spitze Form gewählt Sind dagegen spaltbare Gesteinsschichten zu durchdringen, so empfiehlt sich, den
Rammkopf mit einer größeren vorderen Ramm- und Spaltfläche auszurüsten. Von Wichtigkeit ist, daß der
Rammkopf einen größeren Durchmesser als das in den Untergrund einzudringende Rohr aufweist, wodurch
dafür gesorgt wird, daß das umgebende Erdreich bzw. die gespaltenen Gesteinsmassen dem Rohr von
vornherein nicht zu eng anliegen. In Abhängigkeit vom Untergrund kann der Rammkopfdurchmesser bis zu
20% größer sein als der Rohrdurchmesser. Größere &■>
Durchmesser des Rammkopfes sind insbesondere dann angezeigt, wenn hafttr.de Untergrundbedingungen
vorliegen, beispielsweise nasser Lehmboden.
Dadurch, daß das äußere Rohrende des jeweils aus dem Boden herausragenden Rohrschusses durch einen
lösbar befestigten Verschlußdeckel dicht verschlossen ist, wird sichergestellt, daß die Abluft infolge des
Verschlußdeckels aus dem Rohr nur über die Durchtrittsöffnungen im unteren Rohrschuß, beispielsweise
über die Schlitze oder Bohrungen eines Brunnenfilterrohres, entweichen kann, wodurch die gewünschte
auflockernde Grenzschichtbeeinflussung an der Rohraußenfläche zwecks Herabsetzung der Rohrreibung
eintritt Für den Fall, daß Zusatzluft und/oder Wasser zu noch weiterer Grenzschichtbeeinflussung, d. h. weiterer
Reibungsherabsetzung, zugeführt werden soll, erfolgt die Zugabe ebenfalls in das abgedichtete eingerammte
Rohr, und zwar zweckmäßig über einen geeigneten Anschluß an dem Verschlußdeckel. Beim Einbringen
von Brunnenfilterrohren in den Untergrund wirkt sich das Hindurchleiten der Abluft und ggf. der Zusatzluft
und/oder des Wassers durch die Durchtrittsöffnungen des Filterrohres sehr vorteilhaft aus. veil dadurch ein
Verstopfen dieser Durchtrittsöffnungcn- wirksam verhindert wird.
Im Verschlußdeckel ist zweckmäßig ein vorzugsweise
einestellbares Druckbegrenzungsventil angeordnet Dieses sorgt dafür, daß der gewünschte Luftdruck im
Rohrinneren aufrechterhalten werden kann.
Die Zuführung der für den Betrieb des Rammbären erforderlichen Druckluft erfolgt mit Vorteil so, daß eine
am Zylinderkopf des Rammbären lösbar befestigte, vorzugsweise flexible Druckluftzuleitung durch den
Verschlußdeckel abgedichtet hindurchgeführt ist. Je nach Rammfortschritt wird die Druckluftzuleitung dem
Rammbären nachgeführt
Die für die Funktion der Anordnung wesentliche feste Verbindung zwischen Rammkopf und Schlagkopf des
Rammbären wird vorzugsweise dadurch herbeigeführt, daß der Rammkopf eine zentrale konische Innenbohrung aufweist in welche der entsprechend geformte
Schlagkopf des Rammbären mit Selbsthemmung eingreift. Es hat sich gezeigt, daß diese selbsthemmende
Verbindung leicht aufgehoben werden kann, wenn bei Schlagbetrieb des Bären auf dessen oberes Ende, d. ti.
auf den Zylinderkopf eine Zugkraft zur Anwendung gelangt beispielsweise durch Zugausübung au/ eine am
Zylinderkopf befestigte Seilanordnung. Nach Erreichen der gewünschten Ramm- bzw. Bohrtiefe kann daher der
Rammbär leicht nach oben aus dem Rohr herausgezogen werden und steht selbstverständlich zur Wiederverwendung zur Verfügung. Anstelle zusätzlicher Zugseile
könnte die Druckluftzuleitung und ihre Verbindung mit dem Zylinderkopf auch so ausgestaltet sein, daß sie die
für das Lösen des Rammbären und dessen Herausziehen aus dem Rohr erforderlichen Zugkräfte aufnehmen
kann.
Für die gewünschte feste Verbindung zwischen Rammkopf und Schlagkopf stehen selbstverständlich
auch andere bekannte Verbindungsmittel zur Verfügung, beispielsweise kann eine Gewinde- oder Bajonettverbindung erfolgen, die nach Beendigung des Rammbzw. Bohrvorganges durch ein von oben in das Rohr
eingeführtes Betätigungsgestänge, das an dem Rammbär angreift, gelöst wird. Mit Hilfe desselben Betätigungsgestiinges kann sodann der Rammbär nach oben
aus dem Rohr herausgezogen werden.
Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert, welche in schematisierter Form
ein Anordnungsbeispiel darstellen. Darin zeigt
F i g. 1 im Schnitt den unteren Bereich der Anordnung mit im unteren Rohrschuß befindlichem Rammbär und
Fig. 2 in einer weiteren Schnittdarstellung den oberen Bereich der aus ö"m Boden nach oben
vorstehenden Anordnung gemäß Fig. 1.
Die Zeichnungen stellen die bereits in den Boden eingedrungene erfindungsgemäße Anordnung dar. Dabei
sind die verschiedenen Bodenschichtungen angedeutet. Das in den Boden eingebrachte Rohr besteht aus
mehreren miteinander verschraubten Rohrschüssen, von denen aus Gründen der abgebrochenen Zeichnungsdarstellung
lediglich die Rohrschüsse 1 bis 4 dargestellt sind. Die Rohre können aus Stahl oder einem
geeigneten Kunststoff, beispielsweise Hart-PE bestehen. Im gezeichneten Beispiel ist der Rohrschuß 1 als
Filterrohr mit am Umfang desselben verteilt angeordneten Durchtrittsöffnungen 5 dargestellt.
Wie ersichtlich ist, sind die F^hr^hiiss? ι b'* 4
miteinander verschraubt. Die Schraubverbindungen sind so ausgeführt, daß weder an der inneren noch an
der äußeren Rohrfläche Stufen entstehen. Hierbei weisen die jeweils unteren Enden der Rohrschüsse ein
Innengewinde und ihre oberen Enden jeweils ein Außengewinde auf. In das Innengewinde des unteren
Endes des Rohrschusses 1, d. h. des Filterrohres, ist ein mit einem entsprechenden Außengewinde versehener
Ansatz 6 des Rammkopfes 7 eingeschraubt. Die Verbindung des Rammkopfes 7 mit dem zugeordneten
Rohrschuß muß aber nicht über eine Gewindeverbindung erfolgen, sondern es könnte auch eine Aufschrumpfverbindung
vorgesehen sein. Falls der untere Rohrschuß 1 aus Kunststoff besteht, kann der
Rammkopf 7 auch an seinem Ansatz 6 mit einem selbstschneidenden Gewinde ausgerüstet sein, auf
welches das Kunststoffrohr aufgeschraubt wird.
Wie aus F i g. 1 hervorgeht, besitzt der Rammkopf 7 einen größeren Durchmesser als die Rohrschüsse 1 bis 4,
wodurch zwischen dem unteren Rohrschuß 1 und dem Rammkopf 7 eine Stufe 8 entsteht. Der Rammkopf 7
besitzt im gezeigten Ausführungsbeispiel eine sich nach unten kurvenförmig verjüngende schlanke Form, die
besonders tür das tinanngen in band und Kies geeignet
ist.
Im Inneren des aus den Schüssen 1 bis 4 zusammengesetzten Rohres ist ein in seinei Konstruktion
prinzipiell bekannter Rammbär 9 angeordnet. Dieser Rammbär, auf dessen Funktion weiter unten
noch kurz eingegangen wird, besteht im wesentlichen aus dem Zylinder 10, dem darin verschiebbar geführten
Schlagkolben 11, dem mit dem Zylinder 10 verschraubten
Zylinderkopf 12 und dem ebenfalls mit dem Zylinder 10 verschraubten Schlagkopf 13. Der Zylinderkopf 12 ist
mit einem abwärts gerichteten wenigstens im unteren . Bereich zylindrischen Vorsprung 14 versehen, an
welchem der Schlagkolben 11 mit einer zylindrischen oberen Ausnehmung 15 verschiebbar geführt ist
Konzentrisch im Vorsprung 14 ist ein Druckluftzuleitungskanal 16 angeordnet an weichen die flexible
Druckluftzuleitung 17 über eine Schnellkupplung 18 od. dgl. angeschlossen ist Der Zylinderkopf 12 ist ferner
mit Austrittsöffnungen 19 für die Abluft ausgerüstet
Im mittleren Bereich des Kolbens 11 besitzt dieser einen verringerten Durchmesser, wodurch ein Ringraum
20 entsteht der sich nahezu bis zum unteren Ende des Schlagkolber.s 11 erstreckt Der Ringraum 20 steht
mit der zylindrischen Ausnehmung 15 über einen Kranz
von Durchtrittsöffnungen 21 in Verbindung.
Am unteren Ende des Kolbens ist eine zylindrische der Innenwand des Zylinders 10 zugeordnete Führungsfläche 22 angeordnet, an welche sich das im wesentlichen
kegelstumpfförmig ausgebildete untere Kolbenende 23 an"1 hlicßt. Durch die Konizität Hes Kolhenendes
■"> 23 entsteht zwischen diesem und der benachbarten Innenwand des Zylinders 10 ein Ringraum 24, der in
Axialrichtung gesehen eine Ringfläche repräsentiert, deren Flächeninhalt größer ist als der Querschnittsflächeninhalt
der zylindrischen Ausnehmung 15. Auf diese
in Weise ist am unteren Kolbenende eine größere pneumatische Wirkfläche vorgesehen als innerhalb der
zylindrischen Ausnehmung 15. Die Ringräume 20 und 24 kommunizieren miteinander durch in Fig. 1 durch
gestrichelte Linien angedeutete Kanäle 25, die durch
i> Abflachungen der Führungsfläche 22 bzw. des kegelstumpfförmigen
unteren Kolbenendes 23 gebildet sein können.
rVr Vorsprung 14 des Zylinderkopfes besitzt im
mittleren Bereich ebenfalls einen verringerten Durch-
:ii messer, so daß zwischen dem Schlagkolben 11 und
diesem Durchmesserbereich ebenfalls ein Ringraum 26 entsteht, an welchen die Austrittsöffnungen 19 angeschlossen
sind. Im gezeigten Beispiel sind am Zylinderkopf 12 zwei abgebrochen dargestellte Zugseile 27 für
.'■> das Lösen und Herausziehen des Rammbären befestigt.
Das untere Kolbenende schlägt mit seiner ebenen
Stirnfläche auf eine entsprechend ausgebildete Fläche
des Schlagkopfes 13. Der Schlagkopf 13 ist an seinem freien Außenumfang mit einer schwach konischen
ι» Umfangsfläche 28 ausgestattet, welche im Zusammenwirken mit einer entsprechend ausgebildeten Innenumfangsfläche
einer im Rammkopf 7 befindlichen Ausnehmung 29 selbsthemmend zusammenwirkt. Auf diese
Weise wird der Rammbär 9 konzentrisch innerhalb des
Ii Rohres befestigt, wobei wegen des kleineren Außendurchmessers
des Rammbären 9 gegenüber dem Innendurchmesser des Rohres ein Abstand aufrechterhalten
wird.
Wie aus F i g. 2 hervorgeht, ist das obere Ende des
Wie aus F i g. 2 hervorgeht, ist das obere Ende des
·"> äußeren Rohrschusses 4 durch einen zweckmäßig
aufgeschraubten Verschlußdeckel 30 dicht verschlossen, durcn weicnen die Druckiuiizuieitung !" umi ggf. auv.li
die Zugseile 27 auf nicht näher dargestellte Weise dicht hindurchgeführt sind. Außerdem ist der Verschlußdek-
·' kel30 mit dem einstellbaren Druckbegrenzungsventil 31
ausgerüstet. Die Druckluftzuleitung 17 ist an einen nicht dargestellten Kompressor angeschlossen. Die Zugseile
27, die auch zu einem einzigen Seil zusammengefaßt sein können, stehen mit einer ebenfalls nicht dargestellten
w Seilwinde od. dgl. in Verbindung.
Zur Erläuterung der Arbeitsweise der beschriebenen Anordnung wird zunächst auf F i g. 1 Bezug genommen.
In dieser Figur ist der Schlagkolben 11 längs der Mittellinie geteilt dargestellt, wobei die linke Darstellung
die untere Stellung des Schlagkolbens wiedergibt während die rechte Darstellung den Schlagkolben in der
Nähe seiner oberen Grenzstellung veranschaulicht Zunächst sei angenommen, daß sich der Schlagkolben
11 in seiner unteren in der linken Hälfte der Fig. 1
w> dargestellten Stellung befindet Die vom Kompressor
erzeugte Druckluft wird über die Druckluftzuleitung 17 und den DruckluftzuleitungskanaJ 16 im Zylinderkopf 12
der zylindrischen Ausnehmung 15 zugeführt und tritt, da sich der Kolben bereits in seiner unteren Grenzlage
befindet und sich daher nicht mehr verschieben läßt
über die Durchtrittsöffnungen 21 in den Ringraum 2( ein. Aus dem Ringraum 20 gelangt die Druckluft übei
die Kanäle 25 in den unteren Ringraum 24, wodurch dei
Kolben infolge der erläuterten unteren größeren pneumatischen Wirkfläche sich nach oben verschiebt.
Das pneumatische Wirkflächenverhältnis muß selbstverständlich so beschaffen sein, daß beim Aufwärtshub
des Kolhens nicht nur die nach unten gerichtete durch Druckluftbeaufschlagung entstehende Kraft überwunden
wird, sondern auch das Gewicht des Kolbens selbst. Sobatu der Kolben soweit angehoben ist, daß seine
Durchtrittsöffnungen 21 mit dem Ringraum 26 zu kommunizieren beginnen, tritt eine Verringerung der
den Kolben aufwärts treibenden Druckbelastung ein, wobei die aus den Durchtrittsöffnungen 21 in den
Ringraum 26 einströmende Abluft den Rammbären über die Austrittsöffnungen 19 verläßt. Infolge dieser
Druckverringerung überwiegt nunmehr die aus der abwärts gerichteten Druckbelastung und dem Kolbengewicht
resultierende Kraft, wodurch der Kolben 11 seinen Schlaghub beginnt, der mit Auftreffen des
unteren Koibenendes 23 auf den Schiagkopf i3 enciei.
Durch den resultierenden Schlagimpuls wird der Rammkopf 7 weiter in den Boden eingetrieben.
Nachdem der Kolben seine untere Grenzlage erreicht hat, beginnt ein neuer Arbeitszyklus.
Die aus den Austrittsöffnungen 19 austretende Abluft gelangt in den durch den Verschlußdeckel 30 abgedichteten
Rohrraum oberhalb des Rammbären, wobei das Druckbegrenzungsventil 31 dafür sorgt, daß ein
bestimmter Innendruck aufrechterhalten wird, der jedoch auf jeden Fall kleiner ist als der Druck, mit
welchem der Rammbär betrieben wird. Die Druckluft strö.nt dann aus dem oberen Rohrraum in Richtung der
eingezeichneten Pfeile nach unten und durchströmt den Spaltraum zwischen dem Rammbär und der Innenwandung
des Rohres bis sie schließlich aus den Durchtrittsöffnungen 5 im unteren Rohrschuß 1 bzw. im
1 ilterrohr austritt. Die austretende Luft sorgt nun für
eine Auflockerung des umgebenden Erdreichs bzw. der zerteilten Gesteinsmassen, indem sie teils in das
Erdreich bzw. in die Gesteinsmassen eindringt und teils an der Rohrwandung entlang nach oben strömt. Auf
diese Weise wird sehr wirksam die Reibung zwischen der Rohrwandune und den diese umeebenden Erd- bzw.
Gesteinsmassen vermindert. Die Auflockerung der Grenzschicht ist in der Zeichnung durch den Spaltraum
angedeutet, welcher die äußer? Rohrwandung umgibt.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend in Verbindung mit der beschriebenen Anordnung noch
an einem Beispiel für das Erbohren eines Brunnens näher erläutert.
In ein Filterrohr ans Hart-PE mit einem Au8en-/Innendurchmesser
von 180/160 mm und einer Länge von
2 m, welches am unteren Ende durch einen angeschraubten
im wesentlichen spitz zulaufenden Rammkopf verschlossen ist, wird von oben her ein Rammbär
der beschriebenen Ausführung mit einem Außendurchmesser von 145 mm eingeführt. Dei Rammbär ist über
?ine flexible Druckluftzuleitung mit einem Kompressor verbunden, der Druckluft in der erforderlichen Menge
bei einer Arbeitsdruckhöhe von 7 bar liefert. Nach Beginn der Druckluftzufuhr zum Rammbär dringt das
von Hand geführte Filterrohr rasch in den aus einer oberen 50 cm dicken Erdschicht, einer nachfolgenden
I m dicken Lehmschicht und einer unteren Kiesschicht unbekannter Dicke bestehenden Untergrund ein. Die
Schlagzahl des Rammbären beträgt dabei 400 min-'. Nach Eintreiben des Filterrohres wird der Rammvorgang
unterbrochen, um auf das Filterrohr einen zweiten Rohrschuß von 2 m Länge bei gleichen Durchmesserabmessungen
aufzuschrauben. Zu diesem Zweck ist die Druckluftzuleitung am Kompressor zu unterbrechen,
damit die Zuleitung durch den zweiten Rohrschuß !!inuüi'Cugciürii'i Wciucn Kann. ιΓΠ tcmuüic ucS WCiiCrCil
Vordringens in den Boden wird auf dieselbe Weise noch ein dritter Rohrschuß mit den bereits eingetriebenen
beiden Rohrschüssen verbunden. Während des Rammvorganges war das Druckbegrenzungsventil im Verschlußdeckel
stets auf 2 bar eingestellt Es sprach während des gesamten Rammvorganges nicht an. Die
aus dem Filterrohr abströmende Abluft des Rammbären tritt sichtbar oben am Umfang des Rohres aus. Sobald
jedoch der Grundwasserspiegel erreicht ist, kann kein oberer Luftaustritt mehr festgestellt werden. In nur zwei
Stunden Arbeitsdauer ist der Rammkopi b.» in 5 m Tiefe
vorgestoßen, wobei sich das Filterrohr bereits im Grundwasser befindet. Nach Ziehen des Rammbären
stellt sich im Rohr sofort das Niveau des Grundwasserspiegels ein. Im Anschluß daran wird eine Unterwasserpumpe
in das Rohr eingeführt, welche Grundwasser in einer Menge von etwa 300 l/min fördert. Während des
Fördervorganges sank der Wasserspiegel im Rohr nur um etwa 15 cm und verblieb dann stationär. Nach
Erhöhung der Förderleistung der Pumpe auf 600 l/min erfolgte eine Absenkung des Wasserspiegels um 60 cm.
In beiden Fällen wird praktisch sandfreies Wasser geliefert. Die verhältnismäßig große Liefermenge wird
darauf zurückgeführt, daß mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens der Boden im Bereich des Filterrohres
nicht wesentlich verdichtet wird, so daß das Grundwasser ungehindert in das Filterrohr einströmen
kann.
Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, daß vor dem Herausziehen des Rammbären 9 selbstverständlich
der Verschlußdeckel 30 vom oberen Ende des oberen Rohrschusses abzunehmen ist. Der Rammkopf 7
vtrbleibt nach dem Eindringen der Rohre im Boden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Verfahren für das vertikale Eintreiben von Rohren in verdrängungsfähige oder spaltbare Böden
mittels eines im Rohrinneren in Richtung der Rohrachse auf die Rohre einwirkenden Druckluftrammbären mit schlagendem Kolben, der unmittelbar auf das einzutreibende Rohrende einwirkt und
das Rohr nachzieht, dadurch gekennzeichnet, daß man die Abluft des Rammbären zur
Verminderung der Reibung zwischen der Rohraußenfläche und dem Boden in der Nähe des unteren
Rohrendes aus dem Rohr am Rohrumfang verteilt austreten läßt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zur Abluft noch Luft
und/oder Wasser von außen eingeleitet wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Reibung zwischen
Rohraußenfiäche und dem Boden durch ein in der Druckluft fein verteiltes öliges Schmiermittel noch
weiter herabgesetzt wird
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Rohr ein Luftdruck
von 1 bis 5 bar, vorzugsweise 1 bis 2 bar, aufrechterhalten wird.
5. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bestehend aus den
einzutreibenden Rohrschüssen und einem Druckluftrammbären mit einem in einem Zylinder verschiebbar geführt™ Schlagkolben, dessen Weg durch
einen oberen mit dem Zylinder fest verbundenen Zylinderkopf begrenzt ist, wobei am unteren
Rohrende eines mit am ürvtfanK verteilt angeordneten Durchtrittsöffnungen versehenen unteren Rohrschusses, ggf. eines Brunnenfilterrohres, ein Rammkopf befestigt ist und wobei der Außendurchmesser
des Rammbären geringer ist als der Innendurchmesser des Rohres, dadurch gekennzeichnet, daß der
Durchmesser des mit dem Zylinder fest verbundenen unteren Rammkopfes (7) größer ist als der
Rohraußendurchmesser, und daß das äußere Rohrende des jeweils aus dem Boden herausragenden
Rohrschusses (4) durch einen lösbar befestigten Verschlußdeckel (30) dicht verschlossen ist.
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Verschlußdeckel (30) ein vorzugsweise einstellbares Druckbegrenzungsventil (31)
angeordnet ist
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine am Zylinderkopf
(12) des Rammbären (9) lösbar befestigte, vorzugsweise flexible Druckluftzuleitung (17) durch den
Verschlußdeckel (30) abgedichtet hindurchgeführt ist.
8. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Rammkopfdurchmesser bis zu
20% größer ist als der Rohraußendurchmesser.
9. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Rammkopf (7) eine zentrale
Ausnehmung (29) mit einer konischen Innenbohrung aufweist, in welche der entsprechend geformte
Schlagkopf (13) des Rammbären (9) mit Selbsthemmung eingreift.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762655541 DE2655541C3 (de) | 1976-12-08 | 1976-12-08 | Verfahren und Anordnung für das vertikale Eintreiben von Rohren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762655541 DE2655541C3 (de) | 1976-12-08 | 1976-12-08 | Verfahren und Anordnung für das vertikale Eintreiben von Rohren |
Publications (3)
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DE2655541A1 DE2655541A1 (de) | 1978-06-22 |
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DE2655541C3 true DE2655541C3 (de) | 1981-02-05 |
Family
ID=5994954
Family Applications (1)
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DE19762655541 Expired DE2655541C3 (de) | 1976-12-08 | 1976-12-08 | Verfahren und Anordnung für das vertikale Eintreiben von Rohren |
Country Status (1)
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GB9106191D0 (en) * | 1991-03-22 | 1991-05-08 | Westpile Int Uk Ltd | Improvements in venting of landfill and control of leachate |
US5423633A (en) * | 1993-12-23 | 1995-06-13 | Beheersmaatschappij Verstraeten B.V. | Piling apparatus adapted to be provided in a tube |
DE19652530C2 (de) * | 1996-12-17 | 1998-12-03 | Terra Ag Tiefbautechnik | Imlochhammer |
-
1976
- 1976-12-08 DE DE19762655541 patent/DE2655541C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
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