DE2654236A1 - Aus chenillefaeden hergestelltes flaechengebilde - Google Patents
Aus chenillefaeden hergestelltes flaechengebildeInfo
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Description
- Aus Chenillefäden hergestelltes Flächengebilde
- Um bei Zwirnchenille eine Lockerung oder ein Auflösen der Verzwirnung zwischen den Seelenfäden zu verhindern und damit eine fes-te Verankerung der zwischen den Seelenfäden eingeklemmten Blorgarnstücke zu gewährleisten und darüber hinaus erforderlichenfalls die Florgarnstücke zusätzlich zu fixieren, ist es bekannt, die Seelenfäden der Zwirnchenille durch wenigstens punkt-oder abschnittweises Verkleben der Seelenfäden miteinander und/oder mit den Florgarnfäden mechanisch zu verfestigen (DI-OS 21 23 470).
- Obwohl auf die angegebene Weise mechanisch verfestigte Zwirnchenillefäden und die daraus gefertigten Flächengebilde in hohem Maße straoazierfähig sind, liegen die Herstellungskosten infolge des erforderlichen Investitions-und Arbeitsaufwandes in einer solchen Größenordnung, daß eine wirtschaftliche Nutzung zumindest derzeit nicht möglich ist. Dies gilt analog für alle anderen Chenillearten.
- Ausgehend von dieser Situation liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, Mittel und Wege zu suchen, die mit einem Geringstmaß an Aufwand die Herstellung von mechanisch äußerst widerstandsfähigen und höchst beanspruchbaren Chenille-Flächengebilden (Geweben, Gewirken, Gestricken oder sonstigen Gebilden) ermöglichen. Die besagten Flächengebilde können dabei ganz oder teilweise aus Chenillegarnen hergestellt sein.
- Diese Aufgabe ist dadurch gelöst, daß erfindungsgemäß die jeweiligen Warenbahnen ein- oder beidseitig jeweils ganz oder teilweise mit einem die Chenillefäden in sich und/oder im slächengebildeverband mechanisch ve rfe stigenden Mittel versehen sind.
- Überraschend gute Ergebnisse wurden diesbezüglich'bei aus haschelchenillefäden hergestellten Flächengebilden erzielt.
- Dies ist wohl darauf zurückzuführen, daß die mechanische Verfestigung durch eine aus Oberflächengründen intensivere Benetzung sowohl der die Bartfäden maschenartig einbindenden Fäden wie auch der Bartfäden selbst mit dem betreffenden Bindemittel ergibt. Außerdem wirkt sich im Falle eines aus Raschelchenille hergestellten Flächengebildes auch der Umstand positiv aus, daß Raschelchenillefäden aufgrund der maschenartigen Verkuotung der Seele mit den Bartfäden beispielsweise im Vergleich zu Zwirnchenille von vornherein eine höhere Verschleißfestigkeit aufweisen.
- Als Verfestigungs- bzw. Bindemittel können Thermoplaste, Chloroprene oder ähnliche Materialien sowie auch flüssige Silikonkautschuke verwendet werden. Des weiteren eignen sich Kunststoffdispersionen auf der Basis von nicht ionogenen Polyacrylsäureestern mit reaktiven Gruppen.
- In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird als Verfestigungsmittel ein leitfähig beschichtetes Kunststoffvlies benutzt.
- Bin derartiges Kunststoffvlies, das beispielsweise auf die betreffende Flächengebildebahnaufgeklebt werden kann, bringt neben dem Verfestigungseffekt den wesentlichen Vorteil mit sich, daß das Chenille-Flächengebilde beheizbar ist. Für den Fall der Verwendung der nach der Erfindung optimal verschleißfest gemachten Chenille-Flächengebilde bespielsweise als Autobezugsstoffe ist somit die Heizung bereits Bestandteil des Bezugsstoffes. Aufgrund der flauschigen Struktur von aus Chenillefäden gefertigten Flächengebilden ist zudem dessen Wärmeverhalten besonders günstig und die Wärmekapazität relativ hoch.
- Bei den elektrischen Flächenheizelementen bekannter Ausführung mit einem leitfähig beschichteten Kunststoffvlies wird der elektrische Strom über Kupferbänder eingeleitet, die auf der Ober- und Unterseite des Vlieses angeordnet sind.
- Die Flächenheizelemente werden zweckmäßigerweise mittels eines Fließverfestigungsmittels mit dem betreffenden Flächengebilde vereinigt, so daß einerseits bereits eine Verfestigung der Flächengebildebahn diirch eine Appretur und zum anderen durch das leitfähig beschichtete Eunststoffvlies erzielt wird.
- Selbstverständlich kann auch ein nicht mit einem Leitbelag versehenes Kunststoffvlies als zusätzliches Verfestigngsmittel benutzt werden. Zur Vermeidung einer Schwitzwasserbildung kónnen die Flächenheizelemente auch mit Perforationen versehen sein.
- Bs besteht auch die Möglichkeit, die Verschleißfestigkeit von ganz oder teilweise aus Chenillefäden gefertigten Flächengebilden dadurch ziierhöhen, daß die als Ausgangsmaterial für die Chenillefäden dienenden Seelen- und/oder Bartfäden-bzw. Bartfäden-Fasern von vornherein mit einem unter Wärmeeinwirkung klebeaktiv werdenden Belag versehen werden.
- In diesem Fall braucht das Chenille-Flächengebilde lediglich kurzzeitig auf diejenige Temperatur gebracht zu werden, bei welcher der Klebevorgang einsetzt und danach wieder abgekühlt zu werden. Das letztere kann dabei einfach dadurch geschehen, daß man das Chenillegewebe nachdem Erwärmungsvorgang sich selbst überläßt.
- Die Erfindung wird im nachstehenden anhand der Zeichnung naher erläutert.
- Es zeigen: Fig. 1 einen Ausschnitt eines nach der Erfindung mechanisch verfestigten Chenille-Flächengebildes, Fig. 2 die Seitenansicht einer Vorrichtung zum Aufbringen eines Bindemittels auf eine Chenille-Flächengebildebahn mit Hilfe eines Trägers, auf welchen das Bindemittel in geeigneter Weise aufgetragen ist, Fig. 3 eine- Vorrichtung zum Aufbringen einer leitfähig beschichteten Kunststoffvlieses auf ein Chenille-Flächengebilde.
- Bei dem durch Fig. 1 veranschaulichten Bahnabsclmitt 1 aus einem Chenille-Flschengebilde in Form eines Gewebes sind mit 2 die Chenillefäden, mit 3 die Rettfäden und mit 4 die neelenfäden~bezeichnet, während 5 das Bartmaterial darstellt und 6 das Bindemittel andeutungsweise kennzeichnet, welches die Bartfäden und/oder die Kettfäden sowie gegebenenfalls auch die Seelenfäden mechanisch fest miteinander vereinigt. Die mit 3 dargestellten Kettfäden können ebenfalls aus Chenillegarnen bestehen Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, wird die auf eine auf einem Bock 7 drehbar gelagerte Rolle 8 gewickelte Chenille-Gewebebahn 9 von der Rolle abgezogen, wogegen von der räumlich oberhalb der Rolle 8 angeordneten Rolle 10 eine silikonisierte Folienbahn 11 abläuft. Die Folie 11 wird auf die Gewebebahn 9 geführt. Daraiifhin werden die Gewebebahn 9 und die gewebebahnseitig mit dem Bindemittelbelag versehene Folie 11 gegebenenfalls mittels Walzen 12,13 in engen Berührungskontakt gebracht. Der Bindemittelbelag kann dabei durch einen auf die Folie 11 aufgestrichenen oder sonstwie aufgebrachten Silikonkautschuk realisiert sein.
- Die Einheit Gewebebahn 9 silikonisierte Folie 11- gelangt dann in einen Wärmetunnel 14 und wird dort auf eine solche Temperatur gebracht, daß der zun Beispiel aus einem speziellen Silllcoiilcautschuk bestehende Belag der auf der unmittelbar auf dem Gewebe aufliegenden Folie ausvulkanisiert. Damit ist eine innige Verbindung des Bindemittels mit der Chenille-Gewebebahn gewährleistet.
- Sofern dies zweckmäßig oder auch notwendig ist, kann im Anschluß an den Wärmetunnel 14 eine Euhlstation 15 vorgesehen sein. Nachdem das Chenille-Gewebe in den infrage kommenden Zonen in hinreichendem Maße mit dem betreffenden Bindemittel durchsetzt ist, wird der beispielsweise aus Papier oder einem geeigneten Kunststoff bestehende Träger 11 von der Chonille-Gewebebahn entfernt. Zu diesem Zweck ist im Anschluß an die beiden Führungs- oder Transportwalzen 16,17 oberhalb der Chenille-Gewebebahn 9 eine Wickelrolle 18 angeordnet, auf welche die Trägerfolie 11 aufgewickelt wird. Die Uragerfolie kann gegebenenfalls nach einem Reinigungsvorgang wiederverwendet werden.
- Der Rolle 18 kalm ein eigener Antrieb 19 zugeordnet sein oder sie kann über einen Ketten- oder Riementrieb vom Antriebsmotor 20 für die die mechanisch verfestigte und nunmehr in höchstem Maße strapazierfähige Chenille-Gewebebahn aufnehmende Aufwickelrolle 21 betätigt werden, welche sich auf einem Traggestell 22 abstützt. Mit 23 und 24 sind weitere Führungswal-zen bezeichnet.
- Es ist selbstverständlich auch möglich, das betreffende Chenilleflächengebilde unmittelbar nach dessen Austritt aus der das Flächengebilde herstellenden Maschine zum Beispiel in Form.eines Webstuhls, eines Wirkstuhls, einer Raschel oder dgl. einer Beschickungsstation zuzuführen, so daß sich ein vorheriges Aufwickeln des Flächengebildes erübrigt.
- Bei der Vorrichtung zum Aufbringen eines leitfähig beschichteten Kunststoffvlieses auf ein Chenille-Flächengebilde gemäß Fig. 3 wird das von einer Rolle 25 ablaufende Eunstsoffvlies 26 zunächst einer Beleimungsstation 27 zugeführt.
- Der Klebstoff, beispielsweise in Form eines Fließverfestigungs mittels, wird dabei mittels einer Walzenanordnung 28,29 auf das Vlies aufgetragen. Die Walzen können dabei als Glatt- oder Bürstenwalzen ausgebildet sein; gegebenenfalls kann für diesen Zweck auch eine Rakel oder ein Gummituch benutzt werden.
- Dem mit dem Verfestigungsmittel versehenen Kunststoffvlies 26 wird dann das Chenille-Flächengebilde 9 zugeführt, das von einer hängend angeordneten Rolle 3.0 abläuft und zur Auflage auf das Kunststoffvlies kommt. Mittels der Andrückrollen 31 und 32 wird eine innige Verbindung zwischen dem Kunststoffvlies 26 und dem Flächengebilde 9 erzielt. Die mit dem leitfähigen Vlies 26 vereinigte Bahn 9 des Flächengebildes durchläuft anschließend eine Erwärmungsstation 33. In dieser Station wird die Verfestigung des Bließverfestigungsmittels beschleunigt, welches beispielsweise aus einer 4j-igen Kunststoffdispersion besteht. Das fertige Flächengebilde läuft dann auf eine. Rolle 34 auf, die von einem drehzahlregelbaren Antriebsmotor 35 in Drehung versetzt wird.
- Das Chenille-Flächengebilde 9 kann selbstverstandlich auch lediglich mit einer Appretur aus einer Isunststoffdispersion, aus geeigneten Thermoplasten oder aus einem Silikonkautschuk versehen werden. Diese Bindemittel werden zweckmäßigerweise im flüssigen Zustand auf die betreffende Bahn aus einem Flächengebilde aufgetragen oder mittels einer Spränvorrichtung aufgestäubt. Dabei ist ein wesentlicher Gesichtspunkt, daß der textile Charakter des Chenille-Flächengebildes weitestgehend erhalten bleibt.
- Die Anwendungsgebiete von nach der Erfindung mechanisch verfestigten Chenille-Flächengebilden sind vielgestaltig.
- So eignen sich derartige Gewebe neben ihrer Verwendung als Autobezugsstoffe vor allem auch als Möbelbezugsstoffe.
- Ansprüche: L e e r s e i t e
Claims (12)
- A n 5 p r ii c h e 1. Aus Chenillefäden hergestelltes Flächengebilde, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweiligen Warenbahnen ein-oder beidseitig å jeweils ganz oder teilweise mit einem die Chenillefäden in sich und/oder im Verband des Flächengebildes mechanisch verfestigenden Mittel versehen sind.
- 2. Chenille-Flächengebilde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es aus 12aschelchenillefädenbesteht.
- 3. Chenille-Flächengebilde nach den Ansprüchen 1-2, dadurch gekennzeichnet, daß es nur zum Teil aus Chenille besteht.
- 4. Chenille-Flächengebilde nach den Ansprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß als Verfestigungsmittel Thermoplaste und/oder Chloroprene dienen.
- 5. Chenille-Flächengebilde nach den Ansprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß als Verfestigungsmittel Eunststoffdispersionen verwendet werden.
- 6. Chenille-Flächengebilde nach den Ansprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß Silikonkautschuke als Verfestigungsmittel gewählt sind.
- 7. Chenille-Flächengebilde nach den Ansprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß es mittels eines elektrischen Flächenheizelements verfestigt ist.
- 8. Chenille-Flächengebilde nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Blächenheizelement aus einem leitfähig beschichteten Kunststoffvlies besteht.
- 9. Chenille-Flächengebilde nach den Ansprüchen 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächenheizelement mittels eines Fließverfestigungsmittels auf das Flächengebilde aufgebracht ist.
- 10. Verfahren zum Aufbringen von Verfestigungsmitteln gemäß den Ansprüchen 4--6 auf Chenille-Flächengebilde und/oder Kunststoffvliese, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfestigungsmittel mittels Walzen, Rakeln oder Gummitüchern auf die betreffenden Trenbahnen aufgetragen wird und die Jeweils bestrichene i3ahn gegebenenfalls im Verein mit d.er mit ihr zu vereinigenden Warenbahn erwärmt und anschliessend abgelcühft wird.
- 11. Chenille-Flächengebilde nach den Ansprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß das Verf estigungsmittel durch einen auf den Seelen-und/oder Bartfäden bzw. Bartfädenfasern befindlichen, unter Wärmeeinwirkung klebeaktiv werdenden Belag verkörpert ist.
- 12. Verfahren zum Vernetzen eines Chenille-Flächengebildes nach den Ansprüchen 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfestigungsmittel auf eine Trägerfolie aufgebracht ist und die Trägerfolie mit ihrer das Verfestigungsmittel enthaltenden Seite auf das Chenille-Flächengebilde au*elegt wird und daß die Trägerfolie nach dem Vernetzungsvorgang separat aufgewickelt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762654236 DE2654236A1 (de) | 1976-11-30 | 1976-11-30 | Aus chenillefaeden hergestelltes flaechengebilde |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762654236 DE2654236A1 (de) | 1976-11-30 | 1976-11-30 | Aus chenillefaeden hergestelltes flaechengebilde |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2654236A1 true DE2654236A1 (de) | 1978-06-01 |
Family
ID=5994291
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19762654236 Withdrawn DE2654236A1 (de) | 1976-11-30 | 1976-11-30 | Aus chenillefaeden hergestelltes flaechengebilde |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2654236A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0105423A1 (de) * | 1982-10-02 | 1984-04-18 | Bayer Ag | Verfestigter Polartikel, dessen Herstellung und Verwendung zur Bearbeitung von Oberflächen |
-
1976
- 1976-11-30 DE DE19762654236 patent/DE2654236A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP0105423A1 (de) * | 1982-10-02 | 1984-04-18 | Bayer Ag | Verfestigter Polartikel, dessen Herstellung und Verwendung zur Bearbeitung von Oberflächen |
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