DE2653694C3 - Druckentlastungsvorrichtung für die Kernreaktoranlagenräume eines Reaktorgebäudes - Google Patents

Description

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Druckentlastungsvorrichtung für ein Reaktorgebäude mit Druckentlastungsöffnungen, die durch um Scharniergelenke schwenkbare Druckentlastungsklappen abgedeckt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckentlastungsklappen (6) jeweils zweier nebeneinanderliegender Druckentlastungsöffnungen (7) gegensinnig verschwenkbar und ihre Scharniergelenkachsen (10) in einem solchen Abstand (a) voneinander angeordnet sind, daß sie beim öffnen aneinanderstoßen, und daß sich die Druckentlastungsklappen (6) beim Zusammenstoß unter Vernichtung ihrer Bewegungsenergie verformen.

   Die Erfindung betrifft eine Druckentlastungsvorrichtung für ein Reaktorgebäude mit Druckentlastungsöffnungen, die durch um Scharniergelenke schwenkbare Druckentlastungsklappen abgedeckt sind.

   Eine derartige Vorrichtung ist aus der DE-AS 21 25 158 bekannt, um bei etwaigen Störungen im Reaktoranlagenraum, bei denen ein plötzlicher Druckanstieg auftreten kann, zur Druckreduzierung zwischen den Reaktoranlagen- und den Betriebsräumen Entlastungsöffnungen freizugeben. Hierbei sind als Entlastungsöffnungen die Decken oberhalb des Dampferzeugers und/oder der Umwälzpumpe als gitterförmige Stahlträgerkonstruktion ausgebildet und mit lösbaren Blechen abgedeckt. Durch diese Lösung sollen große Entlastungsquerschnitte erzielt werden. Die Bewegungen der aufklappenden Bleche sind hier unkontrolliert, so daß die in der Nähe von Aufbauten liegenden Bleche die Aufbauten beschädigen können. In der DE-AS 21 25 158 wird zwar herausgestellt, daß eine Beschädigung der Sicherheitshülle bei an Scharnieren angelenkten Blechen nicht auftreten kann, dafür ist, wie die Fig. 1 zeigt, die Sicherheitshülle offensichtlich in zu großem Abstand von den Blechen angeordnet, jedoch können andere Bauteile, beispielsweise der Trümmerschutzzylinder, von den Abdeckblechen beschädigt werden. Außerdem tendieren die Abdeckbleche durch ihr Eigengewicht zu einem Schließen der Öffnungen, was während des Druckentlastungsvorgangs unerwünscht ist.

   Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Druckentlastungsvorrichtung der eingangs genannten Art so auszubilden, daß bei kostengünstiger Konstruktion Beschädigungen durch die den Druckentlastungsklappen erteilte Bewegungsenergie an Gebäudeteilen oder Aufbauten vermieden werden.

   Die Lösung der gestellten Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, daß die Druckentlastungsklappen jeweils zweier nebeneinanderliegender Druckentlastungsöffnungen gegensinnig verschwenkbar und ihre Scharniergelenkachsen in einem solchen Abstand voneinander angeordnet sind, daß sie beim öffnen aneinanderstoßen, und daß sich die Druckentlastungsklappen beim Zusammenstoß unter Vernichtung ihrer Bewegungsenergie verformen.

   Der durch die Erfindung erreichte Vorteil besteht

   darin, daß die jeweils paarweise angeordneten Druckentlastungsklappen mit etwa gleicher Energie aufeinanderprallen und durch die an ihnen entstehende Verformung diese Energie vernichten. Eine Beschädigung etwaiger Gebäudeteile od. dgl. ist hierbei ausgeschlossen. Lediglich die Klappen selbst können im Extremfall zerstört werden. Dieses ist jedoch weniger von Bedeutung als die Zerstörung von Gebäudeteilen, da die Klappen selbst leicht auswechselbar sind. Ferner wird durch die Verformung der Druckentlastungsklappen zusammen mit dem unter Druck ausströmenden Medium das Schließen der Öffnungen sicher verhindert

   Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung näher erläutert Es zeigt

   Fig. 1 einen Teilbereich eines Kernkraftwerks,

   F i g. 2 einen Schnitt entlang der Linie A-A der F i g. 1, F i g. 2a die Einzelheit »C« der F i g. 2 und

   F i g. 3 einen Schnitt entlang der Linie B-B der F i g. 2 in vergrößertem Maßstab.

   In Fig. 1 ist ein Raum 1 eines nicht weiter dargestellten Kernkraftwerkes im Längsschnitt zu sehen, der von einer Betonabschirmung 2 umgeben und von einem Bttonriegel 11 verschlossen ist. Im Raum 1 ist ein Dampferzeuger 4 angeordnet, zu dem eine Rohrleitung 5 führt, durch die das von einem nicht dargestellten Kernreaktor kommende Primärkühlmittel strömt.

   Bei einem angenommenen Bruch der Rohrleitung 5 sorgen Druckentlastungsklappen 6 für den notwendigen Druckausgleich, indem sie Druckentlastungsöffnungen 7 freigeben.

   Aus Fig.2, die einen Teilschnitt entlang der Linie A-A der Fig. 1 darstellt, sind mehrere Druckentlastungsöffnungen 7 (in unterbrochenen Linien dargestellt) zu sehen, die durch die Druckentlastungsklappen 6 (durch Diagonallinien gekennzeichnet) verschlossen sind. Über Scharniergelenke 8, deren stationäres Teil 12 über eine Platte 13 und Elemente 14 in der Betonabschirmung 2 verankert ist und deren drehbares Teil 15 mit Verbindungselementen 16 an der Druckentlastungsklappe 6 befestigt ist, sind die Druckentlastungsklappen 6 jeweils paarweise in gegenläufiger Richtung zu öffnen (F i g. 2a).

   Aus der in größerem Maßstab dargestellten F i g. 3 ist die Wirkungsweise der Erfindung zu erkennen. Die Abstände a der Scharniergelenkachsen 10 jeweils zweier Druckentlastungsklappen 6 sind so gewählt, daß bei einem Druck P beide Druckentlastungsklappen 6 gegeneinander (Pfeilrichtung 18) in die strichpunktiert gezeichnete Stellung 6a bewegt werden. Durch ihren Zusammenprall werden die Bewegungsenergien der Druckentlastungsklappen 6 gebremst.

   Das Bestreben der Druckentlastungsklappen 6, nach dem Zusammenprall in Schließstellung zurückzugehen, wird durch die energieverzehrende Verformungsarbeit der Druckentlastungsklappen 6 und das aus den Druckentlastungsklappen 6 strömende Medium sicher verhindert. Mit 19 sind die Gebäudeteile bezeichnet, welche die Druckentlastungsöffnungen 7 begrenzen.

   Die Abbremsung der Druckentlastungsklappen 6 erfolgt somit in einfacher Weise ohne Einbeziehung von Dämpfungselementen und ohne Belastung der Gebäudeteile.