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Biegebearbeitungseinrichtung
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Die Erfindung betrifft eine Biege bearbeitungse inrichtung mit den
Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 1.
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Es sind Biegebearbeitungseinrichtungen diesr Art (DT-OS 2.043.883)
bekannt, bei denen in dem Maschinenstößel ein Werkzeughalter angeordnet ist, an
dem ein erstes Arbeitswerkzeug vorgesehen ist. An diesem ersten, im Maschinenstoßel
sitzenden Werkzeughater ist ein zweiter Werkzeughalter für ein zweites Arbeitswerkzeug
gelagert, der als zweiarmiger Hebel in Form eines Doppelhubzylinders ausgebildet
ist. Dieser Doppelhubzylinder ist gegenüber dem Werkzeughalter durch eine erste
Schwenkstelle schwenkbar an diesem befestigt, wobei am unteren Ende der hin- und
herverschiebbaren Kolbenstange dieses Doppelhubzylinders das zweite Arbeitswerkzeug
angebracht und in der Arbeitsstellung am ersten Werkzeughalter und dem an diesem
befestigten ersten Arbeitswerkzeug abgestützt ist. Der doppelt wirkende Hubzylinder
bildet somit für das zweite Arbeitswerkzeug einen zweiarmigen Hebel, an dessen oberem
Ende ein Arbeitszylinder angelenkt ist, mittels dem der doppelt wirkende Hubzylinder
um die ersten Schwenkstelle aus seiner Schräglage in eine annähernd vertikale Lage
geschwenkt werden kann. Der Werkzeughalter des zweiten Werkzeuges kann somit aus
der Arbeitsstellung des zweiten Werkzeuges, bei welchem dieses gegenüber dem ersten
Werkzeughalter und dem ersten Arbeitswerkzeug abgestützt ist, herausgeschwenkt und
in elne Ruhestellung
überführt werden, in dem die das zweite Arbeitswerkzeug
tragende Kolbenstange des doppelt wirkenden Hubzylinders mit dem an ihr befestigten
zweiten Arbeitswerkzeug nach oben geschoben wird.
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Hierdurch kommt das zweite Arbeitswerkzeug außer Eingriff mit der
auf dem Arbeitstisch angeordneten Matrize und der in dieser Matrize angeordneten
zweiten Arbeitsstelle in Form einer Ausnehmung in dieser Matrize.
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Es sind auch Biegevorrichtungen bekannt, bei denen die zusätzlichen
Arbeitswerkzeuge beispielsweise mittels einer Revolver- oder Kettenzugeinrichtung
in die jeweilige Arbeitsstellung bzlz. Ruhestellung überführt werden können.
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Die bekannten Lösungen haben den Nachteil, daß sie konstruktiv aufwendig
sind, da zur Erlangung der huhestellung für die weiteren Arbeitswerkzeuge und deren
VleSkzeuxhalter Verschwenkeinrichtungen erforderlich sind, welche das Zusatzwerkzeug
aus der Ebene herausbewegen, in der es seine Arbeitsposition hat und in eine andere
Ebene überführen, in der es die Ruhestellung einnimmt. Bei mir eingangs erwähnten
Biegebearbeitungseinrichtung sind demgemäß zwei Verstellzylinder erforderlich, nämlich
ein doppelt wirkender Hubzylinder, der zugleich als zweiarmiger Hebel ausgebildet
ist, derart, daß ein zweiter Hubzylinder diesen zweiarmigen Hebel um seinen Schwenkpunkt
derart verschwenken kann, daß das Arbeitswerkzeug aus seiner Arbeitsposition in
eine Zwischenposition gelangt, und dann erst durch Zurückfahren des Doppelhubzylinders
in die eigentliche Ruheposition bewegt wird Ein weiterer konstruktiver Aufwand ist
bei der bekannten Kons#ktion, daß ein besonderer Werkzeughalter vorgesehen sein
muß, der in den Stößel der Presse eingesetzt wird und so ausgebildet ist, daß das
zweite, verschwenkbare W6szeug an diesen zwecks Übertragung der Druckkräfte flächig
zur Anlage kommt.
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Durch die Erfindung soll eine Biegebearbeitungseinrichtung der eingangs
erwähnten Art derart ausgebildet werden, daß die erwähnten Nachteile vermieden sind;
es soll daher eine Biegevorrichtung geschaffen werden, die einen einfachen Aufbau
und eine große Stabilität hat und bei der das zweite oder ein weiteres Arbeitswerkzeug
bei der Verstellung von der Ruhe- in die Arbeitslage nur in einer einzigen Bewegungsebene
parallel zur Bewegungsebene des ersten Arbeitswerkzeuges verschoben wird.
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Diese Aufgabe wird bei einer Biegebearbeitungseinrichtung der eingangs
erwähnten Art durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles des Anspnches 1 gelöst.
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Durch die erfindungsgemäße Ausbildung ergibt sich der Vorteil, daß
zur Überführung des zweiten Arbeitswerkzeuges in seine Ruhe- bzw. Arbeitslage und
wngekehrtrur ein einziger Verstellzylinder erforderlich ist und daß das zweite Arbeitswerkzeug
vom 1. Arbeitswerkzeug stabil und sicher geführt ist, so daß sich die besondere
Ausbildung eines Werkzeug halters für die einzelnen Werkzeuge erübrigt.
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Weitere Ausbildungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden an einem
Ausführungsbeispiel beschrieben und sind in den Unteransprüchen beansprucht. Es
zeigen: Fig. 1 eine Ansicht der Biegebearbeitungseinrichtung von der Seite, wobei
sich das erste Arbeitswerkzeug in Arbeitsstellung und das zweite in Rlhestellung
befindet, Fig.la eine Ansicht entsprechend Fig. 1, bei der jedoch das erste Arbeitswerkzeug
in Ruhestellung und das zweite in Arbeiwstellung ist,
Fig. 2 eine
Ansicht in Richtung Pfeil II der Fig. 1, mit Werkzeug 2 in der Ruhestellung, Fig.
3 eine Ansicht in Richtung Pfeil II der Fig. 1, mit Werkzeug 2 in Arbeitsstellung,
Fig. 4 eine Gesamtansicht auf die Biegemaschine von vorn, Fig. 5 weitere Ausführungsformen
für die Zuordnung für 5a, 5b die Zusatzwerkzeuge zu dem ersten Arbeitswerkzeug und
den zugehörigen Matrizen sowie schematische Darstellungen der mit diesen Werkzeugen
herstellbaren Blechverormungen Die Biegebearbeitungsein richtung weist einen in
Richtung der #feile 19, also nach oben und unten gehenden, im Maschinengestell der
Biegebearbei tungseinrichtung gelagerten und angetriebenen Stößel 3 auf.
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Mit diesem Stößel 3 lösbar verbunden ist ein erstes Arbeitswerkzeug
1, das im Ausführungsbeispiel der Fig. 1, la als Spitzstempel ausgebildet ist. Das
Arbeitswerkzeug 1 ist im Stößel 3 formschlüssig gelagert. Dem Arbeitswerkzeug, also
dem Spitzstempel 1 entsprechend Fig. 1 bzw. la ist in der Matrize 4 eine der Verformung
des zu bearbeitenden Bleches 6 entsprechend ausgebildete Ausnehmung 5 zugeordnet.
Die Matrlze 4 liegt zweckmäßig in einer Zentrierplatte 7, die sich ihrerseits auf
dem Arbeitstisch 8 befindet. Wenn der Stößel 3 mit dem formschlüssig in ihm angeordneten
Spitzstempel 1 in Richtung Pfeil 19 nach unten geht, wird in einem ersten Biegevorgang
das flach auf der Matrize aufliewende und noch ebene Blech im spitzen Winkel abgebogen,
wobei die Spitze des Werkzeuges 1 und die entsprechende Ausnehmung 5 in der Matrize
4 den Grad der spitzwinkligen Abbiegung des Bleches 6 bestimmen. In Fig. 1 ist das
Blech 6 nach seiner Verformung mit spitzwinkliger Abbiegung dargestellt.
Nach
diesem ersten Arbeitsgang geht der Stößel in Pfeilrichtung 19 nach oben und, gibt
das spitzwinklig abgekan tete Blechteil 6 frei. Dieses rrird dann in einem folgenden
Abwärtsgang des Stößels 6 entsprechend der Darstellung in Fig. la in einem zweiten
Arbeitswerkzeug 2, nämlich einem Flachstempel, so umgebogen, daß der Kantenabschnitt
6a des Bleches 6 etwa parallel zum Blech verläuft.
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Erfindungsgemäß besteht nun das für diesen Verformungsvorgang erforderliche
Werkzeug 2 aus zwei voneinander getrennten Teilen, nämlich einem starr mit dem ersten
Werkzeug 1 verbundenen oberen Teil 2' und einem am ersten Werkzeug 1 formschlüssig
geführten unteren Teil 2". Dieser untere Teil 2 ist gegenüber dem ersten Teil 2'
und damit gegenüber dem ersten Werkzeug 1 mittels eines Stellzylinders 11 einer
lotrechten Ebene verschiebbar angeordnet und kann daher innerhalb derselben lotrechten
Ebene von der Ruhestellng in eine Arbeitsstellung und umgekehrt überführt werden.
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Der obere Teil 2' des zweiten Arbeitswerkzeuges 2 ist mit Schrauben
15 fest am ersten Arbeitswerkzeug befestigt. Dabei liegt der Teil 2' mit einem Teil
seiner oberen Stirnkante 17 in einer gleich ausgebildeten und mit dieser Stirnkante
genau korrespondierenden Anlagefläche 17' des ersten Werkzeuges m. Durch diese flächige
Anlage der korrespondierenden Flächen 17, 17t wird die Drckraft des Stößels 3 über
das erste Werkzeug~1 auf den oberen Teil 2' des zweiten Werkzeuges 2 gegeben. Dabei
liegt der obere Teil 2' auch mit seiner äußeren lotrechten Fläche 38 flächig an
der entsprechenden Anlagefläche 18' des ersten Werkzeuges 1 an.
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Oberhalb des oberen Teiles 2' ist am erden Werkzeug ferner mittels
einer Aufhängung 16 der Stellzylinder 11 mittels eines Bolzens 16a befestigt. Demgemäß
führen der Stellzylinder 11 und der obere Teil 2' des zweiten Werkzeuges 2 infolge
ihrer unmittelbaen Befestigung am Werkzeug 1 dessen Bewegungen mit aus. Die Kolbenstange
12 des Stellzylinders 11 ist mit einem Bolzen 16b in dem in ldrechter Ebene gegenüber
dem Werkzeug 1 verschiebbar gelagerten rnteren Teil 2" befestigt. Dieser untere
Teil 2" weist über seine Breite g#esehen mindestens eine, vorzugsweise mehrere Ausnehmungen
als Kulissenführungen 9 auf, die eine obere Rastlage 9' und eine untere Rastlage
9 haben. Diese Rast lagen sind als horizontale Endabschnitte der schräg vonoben
nach unten verlaufenden Kulissenführung 9 ausgebildet. In die Kulissenführung 9
greift der Bolzen an seinem freiliegendem äußeren Ende eine Bundscheibe 20 tragt,
die die Kulissenführung 9 überdeckt und den Teil 2t bei der lotrechten Verschiebebewegung
von der Ruhestellung (vgl. Fig. 2) in die Arbeitsstellung (vgl. Fig. 3) führt, wobei
der Bolzen 10 seinerseits im Werkzeug 1 befestigt ist, Bei der Überführung von der
oberen Ruhelage entsprechend Fig. 2 in die untere Arbeitslage (vgl. Fig. 3) gleitet
der untere Teil 2" des zweiten Werkzeuges 2 in der Kulisse 9 und nht in der oberen
bzw, unteren Endlage mit den horizontalen Ausnehmungen 9', 9" auf dem Bolzen 10
auf.
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In der Arbeitsstellung des Werkzeuges 2 (vgl. Fig. 3) wird die Kraft
des Stößels 3 voll auf das Werkzeug 2 übertragen.
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Um dies zu erreichen, ist im Ausführungsbeispiel die untere Kante
des oberen Teiles 2' und die ihr zugewandte obere Kante des Teiles 2" so ausgebildet,
daß horizontale Anlageflächen 13 und 14 vorgesehen sind, die Abschnitte an einer
sägezahnartigen
Ausbildung der beiden Kanten bilden. Anstelle einer Sägezahnausbildung kann auch
eine andere geeignete Ausführung , beispielsweise eine mäanderförmige Ausbildung,
der unteren Kante des oberen Teiles 2t und der oberen Seite dn unteren Teiles 2
vorgesehen werden. Die korrespondierenden horizontalen Flächen 13 und 14 der Teile
2' und 2" liegen somit in der Arbeitsstellung des Werkzeuges~2 flächig horizontal
aufeinander, so daß die Druckkraft über Teil 2' mit Anlagefläche 13 unmittelbar
auf den Teil 2" mit dessen korrespondierender Anlagefläche 14 übertragen wird und
von diesem auf das Werkstück gegeben wird, wie es in der Fig. la bei der weiteren
Faltung des Bleches 6 eingezeichnet ist.
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Die Anordnung ist so, daß der Verstellweg des Stellzylinders 11 dem
Höhenabstand zwischen der oberen (9t) und der unteren (9") Rastlage entspricht.
Im Ausführungsbespiel der Fig. 2, 3 bilden die Anlageflächen 13 und 14 Horizontalabsehnitte
der sägezahnartig ausebildeten unteren Kante des Teiles 2' und der entsprechend
ausgebildeten oberen Kante des Teiles 2", wobei jeder Zahn mit 21 bzw. 21t bezeichnet
ist. Die Höhe a jedes Zahnes 21 bzw. 21t ist dabei gleich der Verstellhöhe des Stellzylinders
11 sow# des Höhenabstandes zwischen den Rastlagen 9t und 9" der Kulissenführung
9.
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Das Werkstück 6 wird bei dem zweiten Verformungsvorgang gemäß Fig.
la von Hand auf der Matrize 4 in die gewünschte Arbeitslage gebracht, hierauf wird
der Arbeitsstempel 2 in die Arbeitsstellung abgelassen. Dabei wird in üblicher Weise
das Werkstück 6 gegen einen nicht näher dargestellten Anschlag gebracht.
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In den Fig. 5, 5a> 5b sind weitere Ausbildungen des Erz in dungsgegenstandes
dargestellt. Die erfindungsgemäße Anordnung
kann auch drei Werkzeuge,
nämlich die Werkzeuge 1, 2, 2A umfassen, wobei beidseitig des am nicht näher dargestellten
Stößel 3 befestigten Werkzeug 1 je ein Werkzeug 2 bzw. 2A vorgesehen ist. Die Befestigung
und Führung ist in entsprechender Weise wie in den Ausführungsbeispielen der Fig.
1 bis 4 vorgesehen. Die Fig. 5 einerseits und 5a und 5b andererseits zeigen zwei
verschiedene mögliche Ausbildungen der Folgewerkzeuge 2, 2A. Fig. 5 zeigt eine Ausführung,
bei der das Werkzeug 1 ein 900-#jtempel ist, an welchem auf der einen Seite der
Flachstempel 2 und auf der gegenüberliegenden Seite der Spitzstempel tA in der Weise,wie
in den Fig. 1 bis 4 beschrieben, befestigt ist.
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Mit einem solchen Werkzeug können die rechts neben der Fig. 5 schematisch
gezeigten Blechverformungen ausgeführt werden.
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Das Werkzeug 2A besteht dabei aus dem Teil 2A und dem ver-+ Das Ausführungsbeispiel
der Fig. ga und 5b zeigt eine Anordnung mit nur zwei Werkzeugen, wobei das Werkzeug
2B, daß auch aus dem starr mit dem Werkzeug 1 verbundenen oberen Teil 2B und dem
in lotrechter Ebene mittels Hubzylinder verschiebbaren unteren Teil 2"B besteht,
in der Arbeitsstellung ist. Mit dieser Anordnung wird in einem ersten Arbeitsvorgang
entsprechend Fig. 5a das rechts neben dieser Figur gezeichnete U-Profil geformt.
Daran anschließend kann das so geformte Profil mit dem 900 -Stempel 1, wie in Fig.
5b gezeichnet, noch mit einem 90°-Winkel versehen werden, so daß sich ein Profil
entsprechend der schematischen Darstellung rechts neben Fig. 5b ergibt.
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bearbeitungs Die erfindungsgemaße Biegeiinrichtung bildet ei vollständig
geschlossenes System, das auschließlich mit dem mit dem Stößel 3 forinschlüssig
verbundenen ersten Arbeitswerkzeug 1 angeordnet ist und demgemäß zusammen mit diesem
aus dem Stößel 3 herausgenommen und as Einheit aufbewahrt wer-+schiebbaren Teil
2"A.
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den kann. Wenn eines der Folgebearbeitungswerkzeuge 2 bzw.
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2A bzw. 2B ausgewechselt werden sollen, ist es lediglich erforderlich,
den jeweiligen unteren Teil 2', 2'A bzw. 2113 dieser einzelnen Werkzeuge vom ersten
Arbeitswerkzeug zu lösen. Hierzu muß lediglich der Befestigungsbolzen 10 samt der
Bundscheibe 20 nach Lösen der Befestigungsmuttern 21 entfernt werden.
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