DE2652881C2

DE2652881C2 - Kinder-Rückhaltevorrichtung für Kraftfahrzeuge

Info

Publication number: DE2652881C2
Application number: DE2652881A
Authority: DE
Inventors: Heinrich von Detroit Mich. Wimmersperg
Original assignee: Roemer-Britax Autogurte 7900 Ulm De GmbH
Current assignee: Roemer-Britax Autogurte 7900 Ulm De GmbH
Priority date: 1975-11-26
Filing date: 1976-11-20
Publication date: 1986-07-03
Also published as: DE2652881A1; US4067608A; US4113306A

Description

Die Erfindung betrifft eine Kinder-Rückhaltevorrichtung für Kraftfahrzeuge, bestehend aus einer das Kind in Rückenlage aufnehmenden formstabilen Schale, in der das Kind gegen Herausschleudern im Falle einer Fahrzeugkollision gesichert ist, und die durch am Fahrzeugboden hinter einem Fahrzeugsitz verankerte und von dort schräg nach vorn und aufwärts geführte Gurte derart auf dem Sitzpolster des Fahrzeuges gehalten ist, daß das Kind mit seiner Körperachse im wesentlichen in Längsrichtung des Kraftfahrzeuges und geneigt gegen

die Horizontale liegt

Eine Kinder-Rückhaltevorrichtung dieser Art ist aus der DE-OS 19 30 891 bekannt. Die Schale ist dort mit Befestigungsflächen versehen, über die die Schale in schräger Lage einerseits am Sitzteil und andererseits an der Rücklehne durch Gurte befestigt ist Ferner ist ein Aufprallpolster vorgesehen, das auf dem Rand der Seitenwände der Schale angeordnet ist und das Herausschleudern des Kindes aus der Schale bei einem Aufprall verhindert

Einen ähnlichen Kindersitz beschreibt die DE-OS 21 47 248, bei dem das Aufprallpolster sich jedoch über einen größeren Bereich des Oberkörpers des Kindes erstreckt so daß es auch als Abstützung für den Kopf ties Kindes dient und ferner verhindert daß das Kind in Richtung des Fußraumes abrutschen kann.

In der Zeitung AZ vom 15.05.74 ist auf der Seite 18 oben ein Kinder-Sicherheitssitz gezeigt der entgegen der Fahrtrichtung, also mit Blickrichtung des Kindes nach hinten eingebaut und von einem Beckengurt in seiner Einbaulage gehalten wird.

Aus der DE-OS 23 27 835 ist schließlich eine Sicherheitsvorrichtung bekannt die aus einem Sicherheitssitz und einem Sicherheitskissen besteht, die beide in Kombination miteinander, ebenso jedoch auch getrennt voneinander verwendet werden können. Die Befestigung dieser Sicherheits inrichtung erfolgt ebenfalls über einen am Fahrzeug angeschlossenen Sicherheitsgurt der den Sicherheitssitz übergreift und/oder in einer Lasche des Sicherheitskissens verläuft

Diese bekannten Kinder-Rückhaltevorrichtungen, die auf dem Sitzpolster des Fahrzeugsitzes ruhen und üblicherweise durch den schräg aufwärts verlaufenden Gurt, insbes. den üblichen Becken-Sicherheitsgurt in ihrer Lage gehalten werden, schwingen bei einer Frontalkciüsion des Fahrzeuges normalerweise vor und zurück. Die aus der Kompression des Sitzpolsters herrührenden Kräfte reichen nicht aus, um die hohen Drehmomente aufzufangen, die durch die Trägheil der Rückhaltevorrichtung und des darin befindlichen Kindes entstehen. Die resultierende heftige Drehung erzeugt bei einer das Kind in einer nach vorn blickenden Lage aufnehmenden Rückhaltevorrichtung eine erheblich vorwärts gerichtete Verlagerung des Kinderkopfes, der somit hart an das Armaturenbrett oder an die Rückseite der Lehne des Vordersitzes anschlagen kann, je nach dem die Rückhaltevorrichtung auf dem Vorder- oder Rücksitz des Fahrzeuges angeordnet .'St. Ist die Rückhaltevorrichtung mit im Fahrzeug rückwärtsblickendem Kind angeordnet, kann das Kind sogar aus der Vorrichtung herausgeschleudert werden.

Um eine solche heftige Drehung der Rückhaltevorrichtung zu vermeiden, wurden auch schon zusätzliche Haltegurte verwendet, und zwar derart, daß sie das obere Ende der Rückhaltevorrichtung gegenüber dem Fahrzeugaufbau fixieren. Derartige Haltegurte haben sich jedoch im Hinblick auf die zusätzlich benötigten Beschläge und die mit ihrem Anlegen verbundenen Umstände nicht durchgesetzt.

Durch die Erfindung soll im wesentlichen eine Kinder-Rückhaltevorrichtung geschaffen werden, die auf einem Fahrzeugsitz angeordnet werden kann und im Falle einer Fahrzeugkollision die Wahrscheinlichkeil schwerer Verletzungen des Kindes wesentlich verringert.

Insbesondere liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Kinder-Rückhaltevorrichtung der eingangs genannten Art so auszubilden und anzuordnen, daß hef-

tige Vorwärtsdrehungen der Vorrichtung mit dem Kind im Falle einer Frontalkollision des Fahrzeuges vermieden werden. Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, den Kopf eines in einer rückwärts gerichteten Rückhaltevorrichtung befindlichen Kindes davor zu schützen, daß er im Falle einer Heckkollision des Fahrzeuges gegen die Rückenlehne des Fahrzeugsitzes schlägt

Diese Aufgaben werden nach der Erfindung dadurch gelöst, daß zwischen der Schale und dem Fahrzeugboden eine Stützvorrichtung angeordnet ist, deren gegen nach vprn und oben gerichtete Schwenkbewegungen gesicherte Stützen die Schale beidseits gegen den Fahrzeugboden in Fahrtrichtung gesehen vor dem Fahrzeugsitz abstützen und die in Fahrzeuglängsrichtung derart vor den Beckengurten an der Schale angreift, daß die durch die Punkte der Beckengurte am Fahrzeugboden einerseits und an der Schale andererseits gehende Ebene und die durch die Punkte der Stützvorrichtung am Fahrzeugboden einerseits und an der Schale andererseits gehende Ebene gegeneinander geneigt sind und sich in einer im wesentlichen horizontalen Geraden oberhalb des Massen-Schwerpunktes des Systems aus Schale und Kind schneiden.

Der durch die Erfindung erreichte Fortschritt besteht im wesentlichen darin, daß im Falle einer Frontalkollision gegenüber üblichen bekannten Kinder-Rückhaltevorrichtungen ein im wesentlichen entgegengesetzter Bewegungsablauf erreicht wird, wodurch verhältnismäßig hohe Druckkräfte auf das Sitzpolster ausgeübt werden, so daß eine kontrollierte Abbremsung und eine sehr erhebliche Dämpfung der Rückprallwirkung erreicht wird. Somit wird insbesondere im Fall relativ kleiner Fahrzeuge die Gefahr, daß der Kopf des Kindes hart gegen die Fahrzeugkonstruktion anschlagen kann, erheblich verringert

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Im folgenden wird die Erfindung an in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert; es zeigt

F i g. 1 eine Seitenansicht einer Kinder-Rückhaltevorrichtung mit zusammengelegter bzw. eingezogener Stützvorrichtung,

F i g. 2 eine perspektivische Ansicht der Stützvorrichtung nach Fig. 1,

F i g. 3 eine im Maßstab vergrößerte Teilansicht der Befestigung der Stützvorrichtung an der Schale der Rückhaltevorrichtung,

F i g. 4 die Rückhaltevorrichtung nach F i g. 1 in einer Stirnansicht, bzw. teilweise geschnitten,

F i g. 5 eitien Längsschnitt durch die Rückhaltevorrichtung nach den F i g. 1 und 4,

F i g. 6 eine Darstellung der Rückhaltevorrichtung bei rückwärts gerichteter Anordnung der Schale auf dem Fahrzeugsitz,

F i g. 7 die von der Rückhaltevorrichtung nach F i g. 6 dem Kinde angenommene Lage im Falle einer frontalen Fahrzeugkollision,

F i g. 8 eine der F i g. 7 ähnliche Darstellung der Situation im Falle einer Heckkollision des Fahrzeuges,

Fig.9 die Rückhaltevorrichtung mit einer anderen Ausführungsform der Stützvorrichtung in einer nach vorn gerichteten Anordnung der Schale auf dem Fahrzeugsitz,

Fig. 10 die von der Rückhaltevorrichtung nach Fi g. 9 im Falle einer froitfalen Fahrzeugkollision angenommene Laee.

F i g. 11 eine teilweise Vorderansicht der Stützvorrichtung nach den F i g. 9 und 10,

F i g. 12 und 13 die Stützvorrichtung nach den F i g.9 und 10 in vergrößerter Seiten- und Vorderansicht
Fig. 14 und 15 Vorder- und Seitenansichten einer weiteren Ausführungsform der Rückhaltevorrichtung,

Fig. 16 ein Schema zur Erläuterung des kinematischen Verhaltens der Kinder-Rückhaltevorrichtung in der Ausführungsform nach F i g. 9 und im Falle einer

ίο frontalen Kollision,

F i g. 17 schematisch in einer Schrägansicht die Schale der Kinder-Rückhaltevorrichtung mit zwei Paaren von Befestigungsstücken für die Stützvorrichtung,
Fig. 18 eine Seitenansicht des Gegenstandes der

is F i g. 17 in seiner rückwärts gerichteten Anordnung auf einem Fahrzeugsitz, wobei die Stützvorrichtung am Boden der Schale befestigt ist

Fig. 19 ein Schema zur Darstellung des kinematischen Verhaltens der Rückhaltevorrichtung nach Fig. 18 im Falle einer Frontalkollision.

In der in den F i g. 1 bis 6 dargestellten Ausführungsform besteht die Kinder-Rückhaltevorriehtung aus einer Schale 10, an der eine allgemein mit 12 bezeichnete Stützvorrichtung montiert ist Die Schale 10 besteht aus einem formstabilen Kunststoff und bildet eine etwa rechteckige Aufnahme für das Kind. Sie besitzt an jeder Seitenwand 16, aus der Mitte zu einer der beiden Stirnwände 18 hin versetzt eine öffnung 14. Das Innere der Schale 10 ist mit einem Energie absorbierenden Polster 22 ausgekleidet, das aus einem unter Energieverzehrung verformbaren, im wesentlichen unelastischen Kunststoffschaum besteht Das Polster 22 ist im wesentlichen so geformt daß die Schale 10 das Kind in einer Rückenlage aufnimmt in der der Kopf des Kindes in der Nähe

des von den öffnungen 14 entfernteren Schalenendes liegt

Die Stützvorrichtung 12 besteht aus einem Paar von Stützen 24, die in der Nähe ihres einen Endes durch eine im allgemeinen U-förmige Klammer 26 parallel zueinander verbunden sind. Mit ihrem anderen Ende sind die Stüt/.en 24 gelenkig bei 28 an Metallhalter 30 angeschlossen, die an beiden Seitenwänden 16 der Schale 10 angenietet sind. Im Ausführungsbeispiel nach den F i g. 1 bis 6 sind die Metallhalter 30 im Bereich des von

den Öffnungen 14 entfernteren Schalenendes befestigt Jeder Metallhalter 30 besitzt einen als Anschlag dienenden Flansch 32, der eine Drehung der Stützen 24 gegen den Uhrzeigersinn — gesehen m Fig.3 — begrenzt, wobei die durch den Flansch 32 bestimmte Endstellung der Stützen 24 in den F i g. 7 und 8 dargestellt ist.

An jeder Seitenwand 16 der Schale 10 ist etwas vor und über den Öffnungen 14 ein Versteifungselement 38 angebracht, das mehrere im wesentlichen vertikal übereinander liegende Öffnungen 40 (Fig. 1) besitzt. Mit

Hilfe dieser Öffnungen 40 kann an der Schale 10 ein Fangkörper 42 verstellbar befestigt werden.

Die Vorrichtung nach den F i g. 1 bis 5 ist speziell so gestaltet, daß die Schale 10 mit nach rückwärts gerichteter Blickrichtung d<_s Kindes auf einem Fahrzeugsitz 60 angeordnet werden kann, wie dies in F i g. 6 gezeigt ist Die Stützen 24 sind in ihrer Länge so gestaltet, daß sie die Schale 10 in einer — bezogen auf das K.ind — rückwärts gerichteten, geneigten Stellung halten, in der die Längsachse des Kindes mit der Horizontalen einen Wines kel von 30—45° bildet. Mit <52 ist ein üblicher Beckengurt bezeichnet dessen Enden bei 66 am Fahrzeugboden 64 verankert sind. Der Beckengurt 62 ist durch die miteinander fluchtenden öffnungen 14 eeführt und so-

weit angezogen, daß die Schale 10 mit ihrer hinteren Unterkante in das Sitzpolster 68 und mit ihrem hinteren oberen Rand in die Rückenlehne 70 gedruckt wird.

Wie im folgenden noch ausführlicher beschrieben werden wird, streckt sich der Beckengurt 62 im Falle einer Frontalkollision des Fahrzeuges geringfügig und ermöglicht dadurch der Schale 10 eine entsprechend geringe Versetzung nach vorn. Die dabei auftretende Schwenkbewegung der Stützen 24 wird jedoch bei Erreichen der in F i g. 7 gezeigten Stellung blockiert, so daß das höhere Vorderende der Schale 10 keine nach unten gerichtete Schwenkbewegung von nennenswerter Größe ausführen kann. Im Ergebnis wird der gesamte Körper des Kindes, besonders sein Kopf und seine Schultern, lediglich tiefer in und gegen das Stoßenergie verzehrende Polster 22 gepreßt und gleichzeitig durch die vom unteren Teil des Fangkörpers 42 ausgeübte Rückhaltefunktion dagegen gesichert, in Fahrzcügrichtung schräg nach vorn aufwärts aus der Schale 10 herausgeschleudert zu werden. Im Falle einer Heckkollision oder eines Rückpralls nach einer Frontalkollosion führt die Schale 10 eine Drehbewegung aufwärts und gegen den Uhrzeigersinn aus, wie es in F i g. 8 gezeigt ist

Der Fangkörper 42 ist mit seinem allgemein mit 72 bezeichneten oberen Ende so gestaltet, daß dieses Ende 72 bei richtiger Befestigung des Fangkörpers 42 über die oberen Ränder der Seitenwände 16 erheblich vorsteht. Wenn daher die Schale 10 auf- und rückwärts schwenkt, preßt sich das obere Ende 72 des Fangkörpers 42 in die Rückenlehne 70 und verhindert dadurch, daß der Kopf des Kindes gegen die Rückenlehne 70 anschlägt Der Rumpf des Kindes legt sich gleichsam faltend um den J-förmigen Fangkörper 42. Führt eine Heckkollision zu einem Rückprall, so wird sich die Schale anschließend nach vorn im allgemeinen in die in Fig,7 gezeigte Lage drehen, in der die Stoßkräfte durch das Polster 22 absorbiert werden. In jedem dieser Fälle wird die gegenseitige Lage von Kopf, Nacken und Rücken des Kindes nur unwesentlich geändert, so daß ernstere Verletzungen des Kopfes und die Gefahr eines Genickbruches vermieden werden.

Eine zweite Ausführungsform der Erfindung ist in den F i g. 9 bis 13 dargestellt. Dort besteht die Stützvorrichtung 74 aus einem Paar parallel im Abstand gehaltener Stützen 76, die an ihrem oberen Ende durch einen Querstab 78 einstückig verbunden sind, so daß sie eine Stützvorrichtung 74 in Form eines umgekehrten U bilden. Jede Stütze 76 ist durch ein zweites U-förmiges Element versteift, das aus einem mittleren gekrümmten Abschnitt 80 und ein-jm Paar seitlicher Ringglieder 82 besteht In der Normalstellung der Vorrichtung sind die Stützen 76 mit ihrem oberen Ende bei 84 rückwärts gekrümmt bis zu ihrem Anschluß am Querstab 78. Entsprechend sind die Ringglieder 82 nach oben und rückwärts um den Querstab 78 herum und dann bei 86 nach vorn gebogen. Sie sind bei 88 mit den Stützen 76 verschweißt

Bei der Ausführungsform nach den Fig.9 bis 13 ist die Stützvorrichtung 74 gelenkig an die vordere Stirnwand 18 der Schale 10 nahe ihrem oberen Rande mittels eines Paares von Haltern 92 angeschlossen, von welchen jeder eine flache Basisplatte 94 besitzt mit der er an der Stirnwand 18 befestigt ist An seinem oberen Ende ist jeder Halter 92 in einem Abschnitt 96 kreisförmig zurückgebogen und an seinem unteren Ende mit einem Paar von je eine öffnung formenden Aufnahmen 98 für einen Bolzen 100 versehen. Dieser Bolzen 100 trägt drehbar eine Riegelplatte 102, die so gestaltet ist, daß ihr freies Ende das Ende des rückwärts gebogenen Abschnittes 96 hintergreift und gegen dieses Ende im Uhrzeigersinn, gesehen entsprechend der Darstellung in F i g. 13 durch eine Schraubenfeder 104 vorgespannt ist. Der die Stützen 76 verbindende Querstab 78 kann daher in den zurückgebogenen Abschnitt 96 der Halter 92 eingeschnappt und darin durch das freie Ende der Riegelplatte 102 festgehalten werden (Fig. 12). Soll die ίο Stützvorrichtung 74 von der Schale 10 abgenommen werden, so wird die Riegelplatte 102 gegen die Vorspannung der Schraubenfeder 104 zurückgedrückt, so daß das freie Ende der Riegelplatte 102 vom Querstab 78 freikommt und dieser von den Haltern 92 abgenommen werden kann. Seitliche Verschiebungen der Stützvorrichtung 74 werden durch einstückig an eine oder jede der Basisplatten 94 angeformte Ohren 106 verhindert. Diese Ohren 106 verhindern auch Schwenkbewegungen der Stützvorrichtung 74 in einer Richtung entgegen dem Uhrzeigersinn aus der in F i g. 12 dargestellten Lage.

Im Ausführungsbeispiel nach den Fig.9 bis 13 ist die Schale 10 vorwärts gerichtet auf dem Fahrzeugsitz 60 angeordnet Die unteren Enden der Stützen 76 können dabei beispielsweise durch Haken 108 an Verschiebungen vorwärts in Fahrzeugrichtung gehindert werden.

Im Falle einer Frontalkollision wird die Schale 10 mit dem darh^s befindlichen Kind gemäß F i g. 10 geringfügig nach vorn und abwärts in das Sitzpolster 68 verlagert. Eine Versetzung der Stützvorrichtung 74 in Vorwärtsrichtung ist nur in geringem Maße möglich, so daß die Schale 10 im wesentlichen eine Drehbewegung in dem Uhrzeigersinn entgegengesetzter Richtung ausführt. Im Ergebnis wird der Kopf des Kindes nur wenig nach vorn verlagert und die Wahrscheinlichkeit von Peitschenschnurverletzungen verringert.

Soll die Schale 10 in rückwärts gerichteter Anordnung auf dem Fahrzeugsitz 60 mit Hilfe derselben kurzen Stützvorrichtung 74 gehalten werden, so kann dies dadurch erreicht werden, daß am Boden der Schale 10 ein zweites Paar von Haltern 112 oder äquivalenten Haltemitteln montiert wird, wie es in den F i g. 17 und 18 dargestellt ist. Dadurch entsteht die Möglichkeit, dieselbe Schale 10 und Stützvorrichtung 74 wahlweise in An-Ordnungen mit vorwärts oder rückwärts blickendem Kind zu verwenden.

In den Fig. 14 und 15 ist eine weitere Ausführungsform der Kinder-Rückhaltevorrichtung dargestellt, und zwar mit einer an sich bekannten Schale 118, die auf so dem Fahrzeugsitz durch einen Beckengurt 120 festgehalten wird. Die Schale 118 besteht aus einem sie! etwa horizontal erstreckenden Tunnelabschnitt 122 und aus einem aufwärts und nach vorne geneigten. Kopf und Brust des Kindes schützenden Fangkörper 124. In dieser Anordnung sitzt das Kind unmittelbar auf dem Fahrzeugsitz 60. Die Schale 118 übergreift das Kind, wobei der Tunnelabschnitt 122 die Beine des Kindes aufnimmt und der Fangkörper 124 etwas vor dem Kopf und der Brust des Kindes liegt. Um die Schale 118 im Falle einer Frontalkollision an einer Drehung abwärts und nach vorn zu hindern, ist eine Stützvorrichtung 126 gelenkig bei 128 an die Schale angeschlossen. Die Stützvorrichtung 126 ist von einer Torsionsfeder 130 in Uhrzeigerrichtung vorgespannt, während ein Anschlag 127 Vorwärtsdrehungen der Stützvorrichtung 126 auf die in F i g. 15 gezeichnete Stellung begrenzt

Bei jeder der dargestellten Ausführungsformen befindet sich je eine Stütze 24,76 an beiden Seiten der Schale

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10, 118, die im Falle einer seitlichen Kollision der Vor- durch die dabei auftretende Reibung ausgeübt werden. richtung die erforderliche Querstabilität verleihen. Dies führt zu einer weichen Abbremsung, wobei die

Bei jeder der dargestellten Ausführungsformen ver- Schale 10, 118 etwa die in den Fig. 16 und 19 durch halt sich die Rückhaltevorrichtung in Verbindung mit gestrichelte Linien angedeutete Stellung annimmt. Im dem Fahrzeug im Falle einer Frontalkollision nach Art 5 Ergebnis bewegt sich der Punkt 134 in die mit 134' eines Gelenkviereckes, wobei diesen Gelenkviereck auf bezeichnete Lage. Der Punkt 135 bewegt sich in die mit beiden Seiten der Schale 10,118 besteht und beide Ge- 136' bezeichnete Lage und die Gerade E bewegt sich lenkvierecke in derselben Weise arbeiten. Das eine EIe- längs der Kurve 144 in die mit E' bezeichnete Lage, ment jedss Gelenkviereckes ist der Fahrzeugboden 64. Gleichzeitig bewegt sich der Massenschwerpunkt CG Ein weiteres Element ist der Beckengurt 62, 120. Das io längs des Weges 146 in die mit CG'bezeichnete Lage, dritte Element ist die Stützvorrichtung 12, 74, 126, und Ist daher die Schale 10,118 vorwärts gerichtet wie in

das vierte Element ist die formstabile Schale 10,118. Fi g. 16, so dreht sie sich entgegen dem Uhrzeigersinn

Im einzelnen bildet in Fig. 16 und 19 der Fahrzeug- um die sich vorwärtsbewegende Gerade E als Achse boden 64 jeweils zwischen dem Verankerungspunkt 66 derart, daß das obere Schalenende abwärts und das un- und dem mit 132 bezeichneten Punkt, in welchem die 15 tere Schalenende vorwärts schwenkt unter gleichzeitig Stützen 24, 76 dem Fahrzeugboden 64 aufsitzen, eine ger Ausübung erheblicher abwärts auf das Sitzpolster zur Zeichenebene senkrechte und daher in der Zeich- 68 gerichteter Druckkräfte. Ist die Schale 10,118 wie in nung als Gerade dargestellte feste Ebene A der beiden Fig. 19 rückwärts gerichtet, verlagert sich das obere Gelenkvierecke. Eine jeweils durch 66 und den mit 134 Schalenende in rückwärtiger Richtung und das untere bezeichneten, die den Beckengurt 62,120 aufnehmende 20 Schalenende in Vorwärtsrichtung, wobei die Schale 10, öffnung 14 darstellenden Punkt gezogene Linie be- 118 wiederum erhebliche abwärts gerichtete Druckstimmt die zweite Ebene B der Gelenkvierecke. Die kräfte auf das Sitzpolster 68 ausübt. Diese auf das Sitzdritte Ebene Cder Gelenkvierecke bestimmt sich durch polster 68 ausgeübten verhältnismäßig hohen Druckdie Geraden jeweils zwischen dem unteren Stützenen- kräfte zusammen mit den damit verbundenen Reibungsde, also dem Punkt 132, und dem Punkt 136 der Verbin- 25 kräften erzeugen die gewünschte kontrollierte Abbremdung zwischen der Stütze 24, 76 und der Schale 10,118. sung und dämpfen sehr erheblich die Rückprallwirkung.

Die vierte Ebene D der Gelenkvierecke ergibt sich

durch die Geraden jeweils zwischen den beiden an der Hierzu 8 Blatt Zeichnungen

Schale 10,118 festen Punkte 134 und 136. Somit definie-

ren die Punkte 66,132,134 und 136 horizontale Gelenkachse", die sich quer zum Fahrzeug erstrecken.

In der normalen Ruhelage schneiden sich die mit B und C bezeichneten Ebenen in der nur als Durchstoßpunkt der Zeichenebene dargestellten Geraden E In den beschriebenen und dargestellten Anordnungen liegen die Ebenen A. B. C und D so zueinander, daß die Gerade E über dem Massenschwerpunkt CG des aus der Rückhaltevorrichtung und dem darin befindlichen Kind gebildeten Gesamtsystems liegt. Dies ist ein wesentliches Merkmal der Rückhaltevorrichtung. Die Bedeutung dieses Merkmals bei einer Frontalkollision ergibt sich am besten aus einer Betrachtung des in den Fig. 16 und 19 dargestellten kinematischen Verhaltens. Fig. 16 erläutert die Kinematik bei vorwärts und F i g. 19 die Kinematik bei rückwärts gerichteter Schale 10, 118. Bei einer Frontalkollision sind die im Massenschwerpunkt CG angreifenden Trägheitskräfte des Kindes und der Rückhaltevorrichtung nach vorn in Richtung des Pfeiles 138 gerichtet. Da sich der Beckengurt 62, 120 geringfügig dehnt, bewegt sich der Punkt 134 längs eines der Kurve 140 entsprechenden Weges, was dazu führt, daß der Punkt 136, der die Gelenkverbindung zwischen der Stützvorrichtung 12, 74 und der Schale 10, 118 darstellt, sich längs der Kurve 142 bewegt. Die Gerade E zwischen den Ebenen B und C, die die Momentanachse der Drehung der Schale 10, 118 repräsentiert, bewegt sich auf einem gebogenen Weg längs der Kurve 144, während der Massenschwerpunkt CG sich längs des gebogenen Weges 146 bewegt Ersichtlich liegt die Bewegungsbahn des Massenschwerpunktes CG immer unter der Bewegungsbahn der Geraden £

Das vorstehend beschriebene Verhalten der Gelenkvierecke bedeutet, daß sich die Schale 10,118 allgemein in einer Richtung entgegen dem Uhrzeiger drehL Dieser Drehung wird in erster Linie durch die aufwärts gerichteten Kräfte Widerstand geleistet, die durch das Sitzpolster 68 auf die untere Kante der Schale 10. 118 und

Claims

Patentansprüche:

1. Kinder-Rückhaltevorrichtung für Kraftfahrzeuge, bestehend aus einer das Kind in Rückenlage aufnehmenden formstabilen Schale, in der das Kind gegen Herausschleudern im Falle einer Fahrzeugkollision gesichert ist, und die durch am Fahrzeugboden hinter einem Fahrzeugsitz verankerte und von dort schräg nach vorn und aufwärts geführte Gurte derart auf dem Sitzpolster des Fahrzeuges gehalten ist, daß das Kind mit seiner Körperachse im wesentlichen in Längsrichtung des Kraftfahrzeuges und geneigt gegen die Horizontale liegt, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Schale (10, 118) und dem Fahrzeugboden (64) eine Stützvorrichtung (12, 74,126) angeordnet ist, deren gegen nach vorn und oben gerichtete Schwenkbewegungen gesicherte Stützen (24,76) die Schale (10,118) beidseits gegen den Fahrzeugboden (64) in Fahrtrichtung gesehen vor dem Fahrzeugsitz (60) abstützen, und die in Fahrzeuglängsrichtung derart vor den Beckengurten (62,120) an der Schale (10,118) angreift, daß die durch die Punkte (66,134) der Beckengurte (62, 120) am Fahrzeugboden (64) einerseits und an der Schale (10,118) andererseits gehende Ebene (B) und die durch die Punkte (132,136) der Stützvorrichtung (12, 74, 126) am Fahrzeugboden (64) einerseits und an der Schale (10,118) andererseits gehende Ebene (C) gegeneinander geneigt sind und sich in einer im wesentlichen Iiorizontalen Geraden (^oberhalb des Massenschwerpunktes CCC) dr~> Systems aus Schale und Kind schneiden.

2. Vorrichtung nach Anspruch \, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützen (24, 76) gelenkig an die Schale (iO, 118) angeschlossen sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützen (24, 76) im Bereich des in Fahrzeuglängsrichtung vorderen Schalenendes an die Schale (10,118) angeschlossen sind.

4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Sicherung der Stützen (24) gegek nach vorn und oben gerichtete Schwenkbewegungen an der Schale (10) Flansche (32) für die Stützen (24) vorgesehen sind, welche die Schwenkbewegung der Stützen (24) in Vorwärtsrichtung begrenzen.

5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schale (10) zum Anschluß der Stützvorrichtung (12, 74) am Boden (34) und an der Stirnwand (18) Halter (92, 112) derart trägt, daß die Stüizen (24,76) bei vorwärts gerichteter Anordnung der Schale (10) an der Stirnwand (18) und bei rückwärts gerichteter Anordnung der Schale (10) am Boden (34) anschließbar sind.

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