DE2652385C3 - Verfahren zum Betrieb einer Schiffsantriebsanlage mit einem Dieselmotor und Schiffsantriebsanlage zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Betrieb einer Schiffsantriebsanlage mit einem Dieselmotor und Schiffsantriebsanlage zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren /um Betrieb einer Schiffsantriebsanlage mit einem Dieselmotor, bei
der zwischen dem Dieselmotor und dem Schiffsgetriebe eine druckmittelbctätigtc Reibungskupplung mit regelbarer
Druckmittelzufuhr vorgesehen ist.
In der DE-AS 22 44 919, die eine hydraulisch betätigte
Lamellenkupplung für Schiffswendegetriebe betrifft, werden verschiedene Ausführungsformen beschrieben,
die sich mit den beim Anfahren der Schiffsantriebsanlage entstehenden Kupplungsproblemc befassen. Dabei
wird im wesentlichen vorgeschlagen, das Einschalten der Reibungskupplung durch einen erhöhten Druck des
Druckmittels zu beschleunigen oder eine langsame Schaltung vorzunehmen, bei der der Druck des
Druckmittels allmählich auf den Betriebsdruck gebracht wird. Bei dieser langsamen Schaltung läuft die
Reibungskupplung in der ersten Phase mit einem allmählich abnehmenden Schlupf. Durch diese bekannten
Maßnahmen wird also versucht, den beim Anfahren einer Schiffsantriebsanlage auftretenden Abweichungen
vom normalen Fahrtbetrieb Rechnung zu tragen.
Derartige Abweichungen vom Normalbetricb gibt es
jedoch nicht nur in der Anlaufphasc oder beim
Umsteuern eines Schiffswendcgctricbcs, sie können vielmehr auch während des normalen Fahrtbetriebes,
z. B. durch den Ausfall eines Zylinders des in der Regel mittelschncll laufenden Dieselmotors auftreten. Sie
führen in der Schiffsantriebsanlage wegen der dann erhöhten Wechseldrehmomente zu erhöhton Beanspruchungen,
die sich bis in das Schiffsgetriebe fortsetzen können. Enthält die Antriebsanlage eine hochelastische
Kupplung, so sind die meist auf Gummibasis aufgebauten hochelastischen Teile erfahrungsgemäß besonders
gefährdet.
Eine Reduzierung der erhöhten Wechseldrehmomente und somit auch der Beanspruchungen auf ertragbare
Werte läßt sich unter anderem dadurch erreichen, daß eine hydraulische Schlupfkupplung in das Antriebssystem
eingebaut wird. Der Nachteil der hydraulischen Schlupfkupplungen liegt in dem hohen Aufwand, der
betrieben werden muß, insbesondere dann, wenn eine hydraulische Kupplung in einem Antriebsystem mit
relativ niedriger Drehzahl eingesetzt ist.
Auch pneumatisch geschaltete, hochelastische Kupplungen lassen Schlupf zu, der jedoch so bemessen sein
muß, daß einerseits die erforderliche Dämpfung zur Reduzierung von Ubcrbcanspruchungcn auf ein erträgliches
Maß erreicht wird, andererseits sich infolge des Schlupfes eine frühzeitige Abnutzung der Kupplungsreibbeläge
aufgrund zu großer Erwärmung nicht einstellt. Bei diesen hochelastischen, pneumatischen
Schaltkupplungen ist die Beibehaltung rines eingestellten Schlupfes über längere Zeil ein Problem insofern, als
durch den allmählichen Bclagvcrschleiß und der damit verbundenen Vergrößerung des axialen Schaltwegcs,
sowie durch Änderung der elastischen Eigenschaften der Gummielemcnte im Betrieb sich die ursprünglich
vorhandenen Rückstellkräftc, welche zur Ausschaltung
erforderlich sind, verändern. Ein weiterer Faktor liegt in einer Änderung des Reibwerts unter den verschiedenen
Betriebsbedingungen vor. Auch ist es vom Grundsat/ her als eine schlechte Lösung anzusehen, eine
Reibungskupplung nur deswegen im Dauerbetrieb mit Schlupf zu fahren, um die /v einem nicht vorher
bestimmbaren Zeitpunkt auf·'retention erhöhten Wechscldrehmomentc
dämpfen zu können.
Aufgabe der Erfindung ist es, die den Anlagen genial! dem Stand der Technik anhaftenden Nachteile zu
beseitigen und ein Verfahren zum Betrieb einer Schiffsantriebsanlage zu schaffen, durch das zu einem
beliebigen Zeilpunkt auftretende Abweichungen vom Normalbctrieb ohne Schaden für die Kupplung
kompensiert werden können.
Erfindungsgemäß wird daher vorgeschlagen, daß der Druckmitteldruck in Abhängigkeit vom l.aufvcrhaltcn
des Dieselmotors gesteuert wird, und zwar derart, daß mit dem Auftreten von erhöhten Wcchscldrehmomcn-
[r.n der beim Ruhiglauf des Dieselmotors auf einen höheren Hallcwcrt eingestellte Druckmitteldruck gesenkt
und auf einen Wert selbstätig eingeregelt wird, der für die Dauer des Anhaltens der erhöhten Wcchscldrchmomenle
einen die Wechscldrehmomenlc dämpfenden Schlupf in der Reibungskupplung bewirkt.
Durch die Erfindung werden die dem Slancl der Technik anhaftenden Nachteile vermieden und es wird
eine Antriebsanordnung geschaffen, die ohne eine aufwendige und gegebenenfalls zusätzliche Schlupfkupplung
auskommt und dennoch auf plötzlich auftretende Unregelmäßigkeiten im Antriebssystem reagieren
kann.
Vorteilhafterweise wird der Schlupf beim Auftreten von Unregelmäßigkeiten ;uif einen vorgegebenen Wert
eingeregelt, wobei durch das Einregeln /um Ausdruck kommt, daß für die Dauer der Unregelmäßigkeiten
dieser Wert auch beibehalten wird. Die hierfür
erforderlichen Maßnahmen gehören zum Stand der Technik, wie die Erfassung von Unregelmäßigkeiten
durch entsprechende Meßfühler am Dieselmotor oder das Erfassen der Drehzahldifferenz zwischen den
Kupplungshälfien zur Ermittlung und Einregclung des
Schlupfs. Hierfür sind Maßnahmen einsetzbar, wie sie in der AT-PS 3 31 084 zum Erfassen der Drehzahldifferenz
zwischen den Hälften einer Schlupfkupplung vorgeschlagen werden.
Eine Schiffsantriebsanlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen Veifahrcns, bei der eine Einrichtung
zum Überwachen des Laufverhaltens des Dieselmotors und an der Reibungskupplung eine einen Schlupf
derselben quantitativ erfassende Schlupfmeßvorrichtung vorgesehen ist, zeichnet sich erfindungsgemäß
dadureh aus, daß die Einrichtung zum Überwachen des Laufverhaltens und die Schlupfmeßvorrichtung an ein
Regelgerät angeschlossen sind, welches ein die Druckmittelzufuhr steuerndes Ventil betätigt.
Eine vorteilhafte Kombination ergibt sich dann, wenn
die Reibungskupplung eine an sich bekannte pneumatisch betätigte elastische Doppelkegelreibungskupplung
ist. Hierbei übernehmen die elastischen Elemente der Doppelkcgelreibungskupplung die Dämpfung der normalen
Wechscldrehmomente, während die erhöhten Wechseldrehmomentc durch die erfindungsgemäße
Maßnahme gedämpft werden. Die Abbildung zeigt in schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung.
Die in der Abbildung dargestellte Schiffsantriebsanlagc besteht aus einem Dieselmotor t, der über eine
druckmittelbetätigt Reibungskupplung 2 und eine einfache Wellenkupplung 12 ein Schiffsgetriebe 3 treibt.
Über das Schiffsgetriebe 3 wird eine durch eine strichpunktierte Linie angedeutete Propcllerwelle 4 mit
einem Propeller 5 angetrieben.
Der Dieselmotor ist mit einer Einrichtung 22 /um Überwachen des Laufvcrhaltens ausgerüstet, die über
eine Vcrbiiidungsleitung 23 an ein Regelgcrät 7
angeschlossen ist. Mit 21 ist die Energieversorgung des Regelgerätes 7 bezeichnet. Weiterhin ist über eine
weitere Verbindungs.eitung 24 eine Schlupfmeßvorrichtung 6 an das Regelgerät 7 angeschlossen. Zur
Schlupfmeßvorrichtung 6 gehören zwei Meßfühler 15 und 16 und deren Anschlüsse 17 und 18. Die Meßfühler
15 und 16 nehmen die Impulse von Impulsgebern 13 und 14 auf. Die Impulsgeber 14 sind auf den Umfang des
Primärteiles der druckmittelbetätigten Reibungskupplung 2 verteilte Stifte, während die Impulsgeber 13 an
einem mit dem Sekundärteil der Reibungskupplung 2 starr verbundenen Teil, hier an der Wellenkupplung 12
angeordnet sind.
Das Regelgcrät 7 ist über eine Steuerleitung 11 mit dem Stellantrieb 10 eines die Druckmittelzufuhr
steuernden Ventils 9 verbunden. Dieses teilt die Druckmittelleitung in einen vor dem Ventil 9 liegenden
Leitungsabschnitt 8, der an eine Druckmittelquelle angeschlossen ist und einen Abschp'·".·. 8,i, in dem der
durch eine Anzeigevorrichtung 20 an'ieshare erforderliche
oder gewünschte Betriebsdruck für die Reibungskupplung 2 herrscht.
Im Normalbetrieb liefert das Ventil 9 einen Betriebsdruck, der so groß ist, daß die Reibungskupplung
2 ohne Schlupf läuft. Dieser normale Betriebsdruck ist hier der höhere Hallewert. Sobald die Einrichtung 22
zum Überwachen des Laufverhaltens eine Unregelmä ßigkeit, z. B. einen Zylindcrausfall meldet, geht über das
Steuerventil 7 an die Stellvorrichtung 10 der Befehl, das Ventil 9 zu drosseln. Durch die Drosselung kommt es zu
einem entsprechenden Druckabfall im l.eistungsabschnitt 8.7 und zu einem Schlupf in der schaltbaren
Reibungskupplung 2. Dieser Schlupf wird von der Schlupfmeßvorrichtung 6 quantitativ erfaßt und dem
Rcgelgerät 7 gemeldet. Dieses vergleicht den Schlupf mit einem vorgegebenen Wert und steuert daraufhin
das Ventil so ein, daß dieser Wert erreicht und gehalten wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Claims (4)
1. Verfahren zum Betrieb einer Schiffsantriebsanlage
mit dnem Dieselmotor, bei der /wischen dem Dieselmotor und dem Schiffsgetriebe eine druckmittelbetätigte
Reibungskupplung mit regelbarer Druckmittelzufuhr vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckmitleidruck in Abhängigkeit vom Laufverhallen des Dieselmotors gesteuert wird, und zwar derart, daß mit dem
Auftreten von erhöhten Wechseldrehmomenten der beim Ruhiglauf des Dieselmotors auf einen höheren
Haltewert eingestellte Druckmitteldruck gesenkt und auf einen Wert selbstätig eingeregelt wird, der
für die Dauer des Anhaltens der erhöhten Wechseldrehmomente einen die Wechscldrehmomente
dämpfenden Schlupf in der Reibungskupplung bewirkt.
2. Verfahren nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet,
daß auf einen vorgegebenen Schlupf eingeregelt wird.
3. Schiffsantriebsanlage zur Durchführung des Verfahrens nach ehern der Ansprüche I und 2, bei
der eine Einrichtung zum Überwachen des Laufverhaltcns des Dieselmotors und in der Reibungskupplung
eine einen Schlupf derselben quantitativ erfassende Schlupfmeßvorrichtung vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (22) zum Überwachen des Laufverhallens und die
SchlupfmeC orrichtung (6) an ein Rcgelgerät (7)
angeschlossen sind, welches /*m die Druckmittelzufuhr
steuerndes Ventil (9) betätigt.
4. Schiffsantriebsanlage nach einen·, der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Reibungskupplung eine an sich bekannte pneumatisch betätigte elastische Doppelkegclreibungskupplungist.
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