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Die
Erfindung betrifft eine Getriebevorrichtung nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Es
sind bereits Getriebevorrichtungen, insbesondere Kraftfahrzeuggetriebevorrichtungen,
mit einer Getriebeeinheit zur Schaltung von Getriebegängen, die
zumindest eine Planetenradstufe sowie zumindest ein Formschlussschaltmittel
und zumindest ein Reibschlussschaltmittel zur Schaltung der zumindest
einen Planetenradstufe aufweist, und mit einer Steuer- und/oder
Regeleinheit, die in zumindest einem der Getriebegänge dazu
vorgesehen ist, zumindest das Formschlussschaltmittel und das Reibschlussschaltmittel
gleichzeitig zu schalten, bekannt.
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Der
Erfindung liegt insbesondere die Aufgabe zugrunde, einen Kundenkomfort
insbesondere bei einer Schaltung der Getriebevorrichtung zu erhöhen. Sie
wird gemäß der Erfindung
durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere Ausgestaltungen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die
Erfindung geht aus von einer Getriebevorrichtung, insbesondere Kraftfahrzeuggetriebevorrichtung,
mit einer Getriebeeinheit zur Schaltung von Getriebegängen, die
zumindest eine Planetenradstufe sowie zumindest ein Formschlussschaltmittel
und zumindest ein Reibschlussschaltmittel zur Schaltung der zumindest
einen Planetenradstufe aufweist, und mit einer Steuer- und/oder
Regeleinheit, die in zumindest einem der Getriebegänge dazu
vorgesehen ist, zumindest das Formschlussschaltmittel und das Reibschlussschaltmittel
gleichzeitig zu schalten.
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Es
wird vorgeschlagen, dass die Steuereinheit zumindest einen Betriebsmodus
aufweist, der dazu vorgesehen ist, zur Schaltung des Formschlussschaltmittels
ein Schlupfmoment des Reibschlussschaltmittels einzustellen. Dadurch
kann ein von der Getriebevorrichtung übertragbares Moment begrenzt
werden, wodurch hohe Momente, die aufgrund von Mas senträgheit insbesondere
bei der Schaltung des Formschlussschaltmittels auftreten, vorteilhaft
abgeleitet werden können.
Durch die Ableitung der Momente kann ein von einem Bediener wahrgenommener
Schaltruck vermindert werden, wodurch insbesondere bei Schaltvorgängen ein
Kundenkomfort erhöht
werden kann. Außerdem
kann dadurch eine Momentenänderung
in der Getriebeeinheit, die sich durch die Schaltung des Formschlussschaltmittels
einstellt, für
den Kundenkomfort vorteilhaft verändert werden. Unter einer „Einstellung
eines Schlupfmoments” soll
dabei insbesondere verstanden werden, dass die Steuer- und/oder
Regeleinheit ein mittels des Reibschlussmittels übertragbares Moment einstellt,
das in zumindest einem Betriebszustand dazu vorgesehen ist, eine
Relativdrehzahl in der Reibschlusseinheit bereitzustellen. Insbesondere soll
unter einer „Einstellung
eines Schlupfmoments” auch
eine Veränderung
des Schlupfmoments verstanden werden. Das Schlupfmoment kann dabei vorteilhafterweise
einen beliebigen Wert annehmen, der in zumindest einem Betriebszustand
dazu vorgesehen ist, die Relativdrehzahl in der Reibschlusseinheit
bereitzustellen. Vorzugsweise ist ein Schlupfmoment kleiner als
ein von dem Reibschlussschaltmittel maximal übertragbares Moment. Insbesondere
soll unter einer Einstellung eines definierten Schlupfmoments eine
Einstellung von einem Wert größer als Null
und wesentlich kleiner als das maximal übertragbare Moment verstanden
werden.
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Weiter
soll unter einer „Bildung
eines Getriebegangs” insbesondere
ein Schalten von dem Getriebegang zugeordneten Getriebeschaltmitteln
in ihre Schaltstellungen verstanden werden. Unter einem „Formschlussschaltmittel” soll insbesondere
ein Getriebeschaltmittel verstanden werden, das zur Herstellung
einer drehfesten Verbindung zwei formschlüssig miteinander verbindbare
Getriebeelemente aufweist, wie beispielsweise ein Getriebeschaltmittel mit
einer formschlüssig
schaltenden Klauenkupplung. Unter einem „Reibschlussschaltmittel” soll insbesondere
ein Getriebeschaltmittel verstanden werden, das zur Herstellung
einer drehfesten Verbindung zwei reibschlüssig miteinander verbindbare
Getriebeelemente aufweist, wie beispielsweise ein Getriebeschaltmittel
mit einer reibschlüssig
schaltenden Lamellenkupplung. Unter einer „Steuer- und/oder Regeleinheit” soll insbesondere
eine Recheneinheit mit einer Speichereinheit und einem in der Speichereinheit
gespeicherten Betriebsprogramm verstanden werden. Unter „vorgesehen” soll insbesondere
speziell programmiert, ausgestattet und/oder ausgelegt verstanden
werden.
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Vorteilhafterweise
ist die Steuer- und/oder Regeleinheit zur Einstellung eines definierten
Werts des Schlupfmoments vorgesehen. Dadurch kann das von der Getriebevorrichtung übertragbare
Moment auf einen vorteilhaft angepassten, definierten Wert begrenzt
werden, wodurch ein hoher Kundenkomfort bei gleichzeitig vorteilhafter Übertragung
eines Antriebsmoments erreicht werden kann. Unter einer „Einstellung
eines definierten Werts” soll
dabei insbesondere eine Einstellung eines in der Steuer- und/oder
Regeleinheit hinterlegten Werts des Schlupfmoments verstanden werden,
der beispielsweise mittels der Einstellung eines definierten Betriebsdrucks
erreicht wird. Vorzugsweise regelt die Steuer- und/oder Regeleinheit
das Schlupfmoment auf den definierten Wert ein. Vorzugsweise beträgt das eingestellte
Schlupfmoment weniger als 100 Nm. Dadurch kann eine besonders vorteilhafte
Dämpfung erreicht
werden. Ein typischer Wert für
das Schlupfmoment kann beispielsweise bei 50 Nm liegen, wobei in
Abhängigkeit
von einem Kraftfahrzeug, das mittels der Getriebevorrichtung angetrieben
wird, auch andere Werte vorteilhaft sein können.
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Weiter
wird vorgeschlagen, dass die Steuer- und/oder Regeleinheit dazu
vorgesehen ist, das Schlupfmoment des Reibschlussschaltmittels einzustellen,
bevor das Formschlussschaltmittel geschaltet wird. Dadurch kann
der Schaltvorgang des Formschlussschaltmittels bei gleichzeitiger
hoher Schaltbarkeit komfortabel ausgestaltet werden. Unter einem „Schalten
eines Getriebeschaltmittels” soll
in diesem Zusammenhang insbesondere ein vollständiges Schließen des
Formschlussschaltmittels verstanden werden. Vorteilhafterweise weist
das Getriebeschaltmittel eine vollständig geöffnete Neutralstellung und
eine vollständig
geschlossene Schaltstellung auf. Für ein Reibschlussschaltmittel
kann weiter eine betätigte,
d. h. teilweise geschlossene bzw. teilweise geöffnete Schaltstellung vorgesehen
werden. Unter „betätigt” soll in
diesem Zusammenhang insbesondere nicht geschaltet bzw. geöffnet verstanden werden.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die Steuer- und/oder Regeleinheit dazu
vorgesehen ist, das Schlupfmoment einzustellen, während das
Formschlussschaltmittel geschaltet wird. Dadurch kann insbesondere
der Schaltvorgang des Formschlussschaltmittels vorteilhaft gedämpft werden.
Unter „einstellen” soll in
diesem Zusammenhang insbesondere verstanden werden, dass die Steuer-
und/oder Regeleinheit ein Schlupfmoment vorgibt, während das Formschlussschaltmittel
geschaltet wird.
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Vorzugsweise
ist die Steuer- und/oder Regeleinheit dazu vorgesehen, das Schlupfmoment
zu erhöhen,
nachdem das Formschlussschaltmittel geschaltet ist. Dadurch kann
nach dem Schalten des Formschlussschaltmittels das mittels der Getriebevorrichtung übertragbare
Moment wieder auf einen vorteilhaften Wert erhöht werden.
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Ferner
wird vorgeschlagen, dass die Steuer- und/oder Regeleinheit dazu
vorgesehen ist, das Reibschlussschaltmittel sukzessive zu schließen, nachdem
das Formschlussschalt mittel geschaltet ist. Dadurch kann ein besonders
vorteilhafter Schaltvorgang erreicht werden.
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Insbesondere
ist es vorteilhaft, wenn die Steuer- und/oder Regeleinheit dazu
vorgesehen ist, das Reibschlussschaltmittel kontinuierlich zu schließen, nachdem
das Formschlussschaltmittel geschaltet ist. Dadurch kann eine als
unvorteilhaft wahrgenommene, sprunghafte Momentenänderung
zumindest teilweise vermieden werden. Unter „kontinuierlich schließen” soll dabei
insbesondere verstanden werden, dass die Steuer- und/oder Regeleinheit
das eingestellte Schlupfmoment sprungfrei erhöht, bis das Reibschlussschaltmittel
zur Übertragung
eines maximalen Moments vollständig
geschlossen ist.
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Vorzugweise
ist die Steuer- und/oder Regeleinheit für einen Schaltvorgang von einer
Leerlaufschaltstellung in eine Fahrstufe vorgesehen. Dadurch kann
eine vorteilhafte Schaltung der Fahrstufe erreicht werden.
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Weiter
wird vorgeschlagen, dass die Steuer- und/oder Regeleinheit für einen
Schaltvorgang zum Wechsel einer Fahrrichtungseinstellung vorgesehen ist.
Dadurch kann ein Schaltvorgang zur Änderung einer Fahrtrichtung,
wie beispielsweise ein Schaltvorgang von einem Vorwärtsgetriebegang
in den Rückwärtsgetriebegang,
für einen
Kunden vorteilhaft ausgestaltet werden.
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Zu
dem wird vorgeschlagen, dass die Steuer- und/oder Regeleinheit für einen
Schaltvorgang vorgesehen ist, bei dem zumindest eine Schaltstellung
des Reibschlussschaltmittels beibehalten wird. Dadurch kann ein
Schaltvorgang, bei dem zumindest das Formschlussschaltelement zugeschaltet
wird, besonders vorteilhaft ausgebildet werden.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung weist die Getriebeeinheit zumindest
drei Planetenradstufen auf, die mittels des zumindest einen Formschlussschaltmittels
und des zumindest einen Reibschlussschaltmittels teilweise drehfest
miteinander und/oder drehfest mit einem Getriebegehäuse verbindbar
sind. Dadurch kann eine besonders vorteilhafte Getriebeeinheit bereitgestellt
werden. Vorzugsweise weist die Getriebeeinheit insgesamt zumindest
vier Formschlussschaltmittel und/oder Reibschlussschaltmittel auf.
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Ferner
wird vorgeschlagen, dass die Getriebevorrichtung eine Wandlereinheit
umfasst, die in einem Kraftfluss vor dem Formschlussschaltmittel
und dem Kraftschlussschaltmittel angeordnet ist. Dadurch weist die
Getriebevorrichtung ein vorteilhaftes Anfahrelement auf. Unter „in einem
Kraftfluss vor dem Formschlussschaltmittel” soll dabei insbesondere in
Bezug auf einen von einer Antriebsmaschine ausgehenden Kraftfluss
verstanden werden.
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Außerdem wird
vorgeschlagen, dass die Getriebevorrichtung ein Hybridantriebsmodul
aufweist, das in einem Kraftfluss vor dem Formschlussschaltmittel
und dem Kraftschlussschaltmittel angeordnet ist. Dadurch kann eine
besonders vorteilhafte Getriebevorrichtung bereitgestellt werden.
Grundsätzlich kann
die Getriebevorrichtung alternativ zu der Wandlereinheit, bzw. alternativ
oder zusätzlich
zu dem Hybridantriebsmodul eine Anfahrkupplung aufweisen.
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Weitere
Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung.
In der Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung dargestellt. Die Zeichnungen, die Beschreibung und
die Ansprüche
enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird
die Merkmale zweckmäßigerweise
auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen
zusammenfassen.
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Dabei
zeigen:
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1 schematisch
eine Getriebevorrichtung mit einer Getriebeeinheit und einer Wandlereinheit,
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2 eine
Schaltlogik für
die Getriebeeinheit,
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3 schematisch
Drehzahlen für
einen ersten Schaltvorgang,
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4 schematisch
Momente für
den ersten Schaltvorgang,
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5 schematisch
ein Abtriebsmoment für den
ersten Schaltvorgang,
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6 schematisch
Drehzahlen für
einen zweiten Schaltvorgang,
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7 schematisch
Momente für
den zweiten Schaltvorgang und
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8 schematisch
ein Abtriebsmoment für den
zweiten Schaltvorgang.
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1 zeigt
eine Getriebevorrichtung für
ein Kraftfahrzeug. Die Getriebevorrichtung weist zur Schaltung von
Getriebegängen
V1–V7,
R1–R3
eine Getriebeeinheit 10 mit drei Planetenradstufen P1, P2,
P3 auf. Die Planetenradstufen P1, P2, P3 sind teilweise wirkungsmäßig fest
miteinander verbunden und teilweise wirkungsmäßig miteinander bzw. einem Getriebegehäuse 13 verbindbar.
Zur Schaltung der Getriebegänge
V1–V7,
R1–R3
weist die Getriebeeinheit 10 zwei Formschlussschaltmittel
S5, S7 und fünf Reibschlussschaltmittel
S1–S4,
S6 auf. Die Formschlussschaltmittel S5, S7 und die Reibschlussschaltmittel
S1–S4,
S6 sind teilweise als Bremsmittel zur Verbindung von drehbaren Getriebeelementen mit
dem Getriebegehäuse 13 und
teilweise als Kupplungsmittel zur Verbindung von drehbaren Getriebeelementen
verbunden. Die drehbaren Getriebeelemente sind jeweils wirkungsmäßig mit
den Planetenradstufen P1, P2, P3 gekoppelt. In einem Kraftfluss vor
den Planetenradstufen P1, P2, P3, den Formschlussschaltmitteln S5,
S7 und den Reibschlussschaltmitteln S1–S4, S6 ist eine hydrodynamische Wandlereinheit 14 angeordnet.
Grundsätzlich
kann alternativ zu der Wandlereinheit 14 auch ein Hybridantriebsmodul
und/oder eine Anfahrkupplung angeordnet sein.
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In
Abhängigkeit
von einem Schaltvorgang zur Bildung der Getriebegänge V1–V7, R1–R3 werden
die Formschlussschaltmittel S5, S7 und die Reibschlussschaltmittel
S1–S4,
S6 zumindest teilweise von einer Neutralstellung in eine Schaltstellung
geschaltet. Eine Schaltlogik zur Bildung der Getriebegänge ist
in 2 dargestellt. In dem Vorwärtsgetriebegang V1 sind die
Reibschlussschaltmittel S3, S6 und das Formschlussschaltmittel S7
geschaltet. In dem Rückwärtsgetriebegang
R3 sind die Reibschlussschaltmittel S3, S6 und das Formschlussschaltmittel
S7 geschaltet. Um beispielsweise einen ersten Vorwärtsgetriebegang
V1 zu bilden, werden die Reibschlussschaltmittel S3, S6 und das
Formschlussschaltmittel S5 in ihre Schaltstellungen geschaltet.
Um beispielsweise einen Rückwärtsgetriebegang
R3 zu schalten, werden die Reibschlussschaltmittel S3, S6 und das
Formschlussschaltmittel S7 in ihre Schaltstellungen geschaltet.
Die weiteren Vorwärtsgetriebegänge V2–V7 und
Rückwärtsgetriebegänge R1,
R2 sind analog bildbar.
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Zur
Schaltung der Formschlussschaltmittel S5, S7 und der Reibschlussschaltmittel
S1–S4,
S6 weist die Getriebevorrichtung einer Steuer- und Regeleinheit 11 auf,
mittels der in Abhängigkeit
von der Schaltlogik die Formschlussschaltmittel S5, S7 bzw. die
Reibschlussschaltmittel S1–S4,
S6 geschaltet bzw. geöffnet
werden. In einem Teil der Getriebegänge V1–V7, R1–R3, wie insbesondere in dem
ersten Vorwärtsgetriebegang
V1 und dem Rückwärtsgetriebegang
R3, schaltet die Steuer- und Regeleinheit 11 dabei zumindest
eines der Reibschlussschaltmittel S1–S4, S6 und zumindest eines
der Formschlussschaltmittel S5, S7. Zur Schaltung von solchen Getriebegängen wird
grundsätzlich
zunächst
zumindest eines der Reibschlussschaltmittel S1–S4, S6 geschaltet. Erst wenn
das Reibschlussschaltmittel S1–S4,
S6 zumindest teilweise betätigt
ist, wird das zu schaltende Formschlussschaltmittel S5, S7 geschaltet.
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Ausgehend
von einer Leerlaufstellung, in der die Formschlussschaltmittel S5,
S7 und die Reibschlussschaltmittel S1–S4, S6 in ihre Neutralstellungen
geschaltet sind, wird zunächst
zumindest eines der Reibschlussschaltmittel S1–S4, S6 geschaltet, bevor eines
der Formschlussschaltmittel S5, S7 geschaltet wird. Um beispielsweise
ausgehend von der Leerlaufstellung den ersten Vorwärtsgetriebegang V1
oder den Rückwärtsgetriebe gang
R3 zu schalten, werden zunächst
die beiden Reibschlussschaltmittel S3, S6 geschaltet. Sobald die
Reibschlussschaltmittel S3, S6 betätigt sind, wird in Abhängigkeit
von dem zu schaltenden Getriebegang V1, R3 anschließend entweder
das Formschlussschaltmittel S5 oder das Formschlussschaltmittel
S7 geschaltet.
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Ausgehend
von einem bereits geschalteten Getriebegang V1–V7, R1–R3 wird in einem Teil der Schaltvorgänge eines
der Formschlussschaltmittel S5, S7 geschaltet, während das weitere Formschlussschaltmittel
S5, S7 bzw. eines der Reibschlussschaltmittel S1–S4, S6 geöffnet wird. Um beispielsweise
von dem ersten Vorwärtsgetriebegang V1
in den Rückwärtsgetriebegang
R3 zu schalten, wird das Formschlussschaltmittel S5 in die Neutralstellung
und das Formschlussschaltmittel S7 in die Schaltstellung geschaltet.
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Zur
Bildung der Getriebegänge
V1–V4, R1–R3, in
denen gleichzeitig zumindest eines der Formschlussschaltmittel S5,
S7 und zumindest eines der Reibschlussschaltmittel S1–S4, S6
geschaltet sind, weist die Steuer- und Regeleinheit 11 einen
Betriebsmodus auf, bei dem während
der Schaltung des Formschlussschaltmittels S5, S7 ein definiertes Schlupfmoment 12 für das Reibschlussschaltmittel S3
eingestellt wird. Ein mittels der Steuer- und Regeleinheit 11 eingestellter
Wert für
das Schlupfmoment 12 kann beispielsweise als ca. 50 Nm
in der Steuer- und Regeleinheit 11 definiert sein.
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Die
Steuer- und Regeleinheit 11 stellt das Schlupfmoment 12 ein,
bevor das Formschlussschaltmittel S5, S7 geschaltet wird. Während dem Schaltvorgang
des Formschlussschaltmittels S5, S7 hält die Steuer- und Regeleinheit 11 das
Schlupfmoment 12 eingestellt. Nachdem das Formschlussschaltmittel
S5, S7 geschaltet ist, erhöht
die Steuer- und Regeleinheit 11 das Schlupfmoment 12 wieder und
schließt
somit das Reibschlussschaltmittel S3, für das das Schlupfmoment 12 eingestellt
wurde, kontinuierlich. Mittels des Betriebsmodus ist die Steuer-
und Regeleinheit 11 für
Schaltvorgänge
von der Leerlaufschaltstellung in eine Fahrstellung, für Schaltvorgänge zum
Wechsel einer Fahrrichtungseinstellung und für Schaltvorgänge, bei
denen eines der Formschlussschaltmittel S5, S7 in seine Schaltstellung
geschaltet wird, vorgesehen.
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Durch
die bereits geschalteten Reibschlussschaltmittel S1–S4, S6
weist insbesondere bei diesen Schaltvorgängen das zu schaltende Formschlussschaltmittel
S5, S7 vor seiner Schaltung in die Schaltstellung eine Differenzdrehzahl
und ein anliegendes Moment 17, 18 größer als
Null auf. Nach der Schaltung in die Schaltstellung weist die Differenzdrehzahl
des Formschlussschaltmittels S5, S7 den Wert Null auf. Das an dem
Formschlussschaltmittel S5, S7 anliegende Moment 17, 18 wird
nach der Schaltung auf das Getriebe gehäuse 13 übertragen, wodurch
an einer Abtriebseinheit 19 ein Abtriebsmoment 20 bereitgestellt
wird. Durch den Schaltvorgang des Formschlussschaltmittels S5, S7 ändert sich
somit das an der Abtriebseinheit 19 anliegenden Abtriebsmoment 20.
Mittels des Betriebsmodus der Steuer- und Regeleinheit 11 wird
das Abtriebsmoment 20 zumindest in Teilbereichen kontinuierlich
geändert,
d. h. zumindest in den Teilbereichen entfällt eine sprunghafte Änderung
des Abtriebsmoments 20.
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Das
an der Abtriebseinheit 19 anliegende Abtriebsmoment 20 ändert sich
analog zu dem von dem Formschlussschaltmittel S5, S7 übertragenen Moment 17, 18.
Durch das Schlupfmoment 12, das ein über das entsprechende Reibschlussschaltmittel S3 übertragbares
Moment 21 begrenzt, ist auch das über das Formschlussschalmittel
S5, S7 übertragene Moment 17, 18 und
somit das von der Abtriebseinheit 19 übertragene Abtriebsmoment 20 begrenzt.
Mittels einer Sollkurve für
das von dem Reibschlussschaltmittel S3 übertragene Schlupfmoment 12 wird
ein Verlauf des Abtriebsmoments 20 eingestellt. Die Sollkurve
für das
Schlupfmoment 12 ist in der Steuer- und Regeleinheit 11 gespeichert.
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Durch
das kontinuierliche Schließen
des Reibschlussschaltmittels S3 wird das Abtriebsmoment 20 nach
dem Schalten des Formschlussschaltmittels S5, S7 erhöht, bis
es in Abhängigkeit
von dem zu schaltenden Getriebegang V1–V4, R1–R3 einem an einer Antriebseinheit 22 eingeleiteten
Antriebsmoment entspricht. In den 4 und 7 ist
das Schließen
der Reibschlussschaltmittel S3 als ein gleichmäßig lineares Schließen ausgebildet.
In der Steuer- und Regeleinheit 11 sind zusätzlich auch noch
weitere Sollkurven zum Schließen
des Reibschlussschaltmittels S3 hinterlegbar. Insbesondere kann
die Steuer- und Regeleinheit 11 mehrere Sollkurven aufweisen,
die in Abhängigkeit
von einem Schaltvorgang ausgewählt
werden. Mittels der Sollkurven ist auch das eingestellte Schlupfmoment 12, das
das Reibschlussschaltmittel S3 während
des Schaltens des Formschlussschaltmittels S5, S7 aufweist, in Abhängigkeit
von einem Schaltvorgang definierbar.
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Die 3 bis 5 zeigen
schematisch den Schaltvorgang von der Leerlaufschaltstellung in
den ersten Vorwärtsgetriebegang
V1. Für
die Antriebseinheit 22 wird während des gesamten Schaltvorgangs eine
konstante Antriebsdrehzahl 23 angenommen, wie beispielsweise
eine Leerlaufdrehzahl. Eine Abtriebsdrehzahl 24 der Abtriebseinheit 19 wird
während
des Schaltvorgangs ebenfalls als konstant und größer als Null angenommen, was
einem bewegten Fahrzeug während
dem Schaltvorgang entspricht. Grundsätzlich kann die Abtriebsdrehzahl 24 für den Schaltvorgang
auch Null sein. In 2 ist eine modifi zierte Abtriebsdrehzahl 24 dargestellt,
die als Produkt aus einem Übersetzungsverhältnis des
geschalteten Getriebegangs und der tatsächlich anliegenden Abtriebsdrehzahl
definiert ist. Die Wandlereinheit 14 weist zu Beginn des
Schaltvorgangs eine Turbinendrehzahl 25 auf, die durch
die in der Leerlaufschaltstellung frei mitdrehende Getriebeeinheit 10 im
Wesentlichen der Antriebsdrehzahl 23 entspricht (vgl. 3).
Das von dem Reibschlussschaltmittel S3 übertragbare Moment 21 entspricht
zu Beginn des Schaltvorgangs dem maximal übertragbaren Moment (vgl. 4).
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Bevor
das Formschlussschaltmittel S5 geschaltet wird, wird das von dem
Reibschlussschaltmittel S3 übertragbare
Moment 21 auf das Schlupfmoment 12 reduziert.
Anschließend
wird das Formschlussschaltmittel S5 geschaltet. Durch die Schaltung
des Formschlussschaltmittels S5 steigt das über das Formschlussschaltmittel
S5 übertragene
Moment 17 zunächst
auf einen von dem Schlupfmoment 12 abhängenden Wert an. Das von dem
Formschlussschaltmittel S5 übertragene
Moment 21 ist dabei kleiner als ein Moment, das über das
Formschlussschaltmittel S5 in dem ersten Vorwärtsgetriebegang übertragen
wird (vgl. 4). Durch das Schalten des Formschlussschaltmittels
S5 liegt an dem Reibschlussschaltmittel S3 ein Moment an, das größer ist
als das Schlupfmoment 12. Durch das Schalten des Formschlussschaltmittels
S5 stellt sich an dem Reibschlussschaltmittel S3 somit eine Differenzdrehzahl 15 ein,
die ungleich Null ist. Eine Größe der Differenzdrehzahl 15 des
Reibschlussschaltmittels S3 ist mittels des Schlupfmoments 12 definiert. Durch
die Differenzdrehzahl 15 des Reibschlussmittels S3 fällt die
Turbinendrehzahl 25 bei Schalten des Formschlussschaltmittels
S5 zunächst
ab. Die Turbinendrehzahl 25 ist dabei stets größer als
ein Wert, den die Turbinendrehzahl 25 in dem ersten Vorwärtsgetriebegang
V1 annimmt (vgl. 3).
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Durch
das sukzessive Schließen
des Reibschlussschaltmittels S3 nach dem Schalten des Formschlussschaltmittels
S5 erhöht
sich das von dem Reibschlussschaltmittel S3 übertragene Moment 21 (vgl. 4).
Die Differenzdrehzahl 15 des Reibschlussschaltmittels S3
verringert sich dadurch, bis sie wieder Null erreicht (vgl. 3).
Analog zu dem steigenden Schlupfmoment 12, das dem von dem
Reibschlussschaltmittel S3 übertragbaren
Moment 21 entspricht, steigt das von dem Formschlussschaltmittel
S5 übertragene
Moment 17 und damit das an der Abtriebseinheit 19 anliegende
Abtriebsmoment 20 (vgl. 4 und 5).
Analog mit der Differenzdrehzahl 15 des Reibschlussschaltmittels S3
verändert
sich auch die Turbinendrehzahl 25. Da das Reibschlussmittel
S3 kontinuierlich geschlossen wird, ändert sich die Turbinendrehzahl 25 zumindest während dem
kontinuierlichen Schließen
des Reibschlussschaltmittels S3 sprungfrei (vgl. 3).
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Am
Ende des Schaltvorgangs weist die Turbinendrehzahl 25 einen
Wert auf, der durch die tatsächliche
Abtriebsdrehzahl und ein Übersetzungsverhältnis des
Vorwärtsgetriebegangs
V1 definiert ist. Das Reibschlussschaltmittel S3 ist am Ende des Schaltvorgangs
wieder vollständig
geschlossen. Das von dem Reibschlussschaltmittel S3 übertragbare Moment
entspricht am Ende des Schaltvorgangs wieder dem maximal übertragbaren
Moment.
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Die 6 bis 8 zeigen
schematisch den Schaltvorgang von dem ersten Vorwärtsgetriebegang
V1 in den Rückwärtsgetriebegang
R3. Für
die Antriebsdrehzahl 23 wird während des gesamten Schaltvorgangs
eine konstante Drehzahl angenommen. Die in 7 dargestellte
modifizierte Abtriebsdrehzahl 24 ist zu Beginn und am Ende
des Schaltvorgangs größer als
Null, da das Übersetzungsverhältnis und
die tatsächliche
Abtriebsdrehzahl ihr Vorzeichen ändern.
Zu Beginn des Schaltvorgangs weist die Wandlereinheit 14 die
Turbinendrehzahl 25 auf, die durch die Abtriebsdrehzahl
und das Übersetzungsverhältnis des
Vorwärtsgetriebegangs
V1 definiert ist (vgl. 6). Das von dem Reibschlussschaltmittel
S3 übertragbare
Moment entspricht zu Beginn des Schaltvorgangs dem maximal übertragbaren
Moment (vgl. 7).
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Bevor
das Formschlussschaltmittel S7 geschaltet wird, wird das von dem
Reibschlussschaltmittel S3 übertragbare
Moment auf das Schlupfmoment 12 reduziert. Zeitgleich oder
vorher wird das in dem ersten Vorwärtsgetriebegang V1 geschaltete Formschlussschaltmittel
S5 geöffnet,
wodurch das über
das Formschlussschaltmittel S5 übertragene Moment 17 auf
Null fällt.
Sobald das Formschlussschaltmittel S5 geöffnet ist, wird das Formschlussschaltmittel
S7 geschaltet. Durch die Schaltung des Formschlussschaltmittels
S7 steigt das über
das Formschlussschaltmittel S7 übertragene
Moment 18 zunächst
auf einen von dem Schlupfmoment 12 abhängenden Wert an (vgl. 7).
Durch das Schalten des Formschlussschaltmittels S7 stellt sich an
dem Reibschlussschaltmittel S3 die Differenzdrehzahl 15 ein.
Analog mit der Differenzdrehzahl 15 des Reibschlussschaltmittels
S3 verändert
sich auch die Turbinendrehzahl 25. Durch die an dem Reibschlussschaltmittel
S3 auftretende Differenzdrehzahl 15 während des Schaltvorgangs steigt
die Turbinendrehzahl 25 zunächst an (vgl. 6).
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Sobald
das Formschlussschaltmittel S7 geschaltet ist, wird das Reibschlussschaltmittel
S3 kontinuierlich sukzessive geschlossen, wodurch sich das von dem
Formschlussmittel S7 übertragene
Moment 18 auf den in dem Rückwärtsgetriebegang V3 zu übertragene
Moment annähert
(vgl. 7). Durch das sich dabei erhöhende Schlupfmoment 12 fällt die Turbinendrehzahl 25 auf
den durch die Abtriebsdrehzahl und das Übersetzungsver hältnis des
Rückwärtsgetriebegangs
R3 definierten Wert ab. Gleichzeitig erhöht sich das über das
Formschlussschaltmittel S7 übertragene
Moment 18 und damit auch ein Absolutwert des Abtriebsmoments 20.
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Am
Ende des Schaltvorgangs weist die Turbinendrehzahl 25 einen
Wert auf, der durch die Abtriebsdrehzahl und das Übersetzungsverhältnis des Rückwärtsgetriebegangs
R3 definiert ist. Das Reibschlussschaltmittel S7 ist am Ende des
Schaltvorgangs wieder vollständig
geschlossen.