DE2651122C2 - - Google Patents
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- B01D59/00—Separation of different isotopes of the same chemical element
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum selektiven Anregen und Dissoziieren von Molekülen
eines bestimmten Isotops der im Oberbegriff der Ansprüche
1 bzw. 6 beschriebenen Art. Ein solches Verfahren und eine
solche Vorrichtung sind aus der Druckschrift Applied Phy
sics Letters 27 (1975), Seiten 87-89 bekannt.
Die Monochromie von Laserlicht sowie die starke Intensität
der insbesondere mit Hochleistungs-Kohlendioxid-Lasern
erhaltenen Laserstrahlen erreichen, daß die selektive
Absorption des Lichts durch Elemente im Gaszustand eine
insbesondere für die Isotopendissoziation geeignete Er
scheinung ist. Die Massenunterschiede zwischen zwei Iso
topen bewirken nämlich, daß, wenn diese Isotope Bestand
teile chemischer Stoffe sind, die Anregungsniveaus der
Elektronen bzw. Moleküle dieser Stoffe etwas verschieden
sind. Durch Einstellen der Energie der vom Laser abgegebenen
Photonen derart, daß diese einem Übergang zwischen
zwei Energieniveaus entspricht, die einem Stoff zugeordnet
sind, der ein gegebenes Isotop enthält, werden vorzugs
weise diejenigen Moleküle oder Atome angeregt, die dieses
Isotop enthalten. Die auf diese Weise selektiv angeregten
Isotope werden vom Rest der gasförmigen Masse mittels
unterschiedlicher Einrichtungen getrennt, z. B. unter Ver
wendung von Strahlungsdruck, durch Massenspektrographie,
durch chemische Reaktionen usw.
In der Druckschrift Applied Physics Letters 27 (1975), Seiten
87-89 wird ein Verfahren zum selektiven Anregen und
Dissoziieren von Molekülen eines bestimmten Isotops aus
einem Isotopengemisch von Gasmolekülen unter Absorption
von monochromatischem Laserlicht beschrieben, bei dem durch Bestrahlen
mit Laserlicht einer ersten Frequenz ν 1 in den abzutren
nenden Isotopenmolekülen Übergänge zwischen zwei Schwin
gungsniveaus mit einem Energieabstand von Δ E₁=2 h ν₁
angeregt werden und die angeregten Isotopenmoleküle durch
Laserlichteinstrahlung dissoziiert werden, sowie eine
Vorrichtung zur Durchführung eines solchen Verfahrens, mit
einem Laser und einem Gehäuse für das Isotopengemisch aus
Gasmolekülen.
Die Selektivität der in dieser Druckschrift erläuterten
Methode ist nicht sehr groß. So ergeben sich unter ver
gleichbaren Randbedingungen (Druck, Anzahl der Laser
impulse) bei den drei verschiedenen Laserlinien etwa die
selben Anreicherungsfaktoren. Die Autoren dieser Druck
schrift führen das darauf zurück, daß die Dichte der
Energiezustände in dem interessierenden Bereich sehr hoch
ist, so daß bei einer Verschmierung der eingestrahlten
Photonenenergie immer einige verschiedene Energieübergänge
angeregt werden können. Die Autoren dieser Druckschrift
führen die Energieverschmierung auf eine Unstabilität der
abgestrahlten Laserwellenlänge zurück.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren bzw. eine
Vorrichtung der eingangs genannten Art dahingehend zu
verbessern, daß die Selektivität der Dissoziation von
Molekülen eines bestimmten Isotops erhöht wird.
Diese Aufgabe wird anspruchsgemäß gelöst.
In den Unteransprüchen sind Merkmale bevorzugter Ausführungen
des erfindungsgemäßen Verfahrens gekennzeichnet.
Dabei ist es aus der DE-OS 24 49 429 an sich bekannt, zum
Dissoziieren angeregter Isotopenmoleküle zusätzlich Laser
licht einer zweiten Frequenz zu verwenden.
Die Erfindung wird anhand des in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 zwei Schwingungsspektren, die zwei verschie
denen Isotopen entsprechen, die durch Photonen
angeregt sind, deren Energie der Hälfte
des Energieabstands zwischen zwei Schwingungs
niveaus entspricht,
Fig. 2 eine Darstellung eines Beispiels des mit
einem nicht-selektiven Strahlungsbereich
anschließend an den selektiven Strahlungs
bereich,
Fig. 3 Strahlenspektren, die zwei verschiedenen
Isotopen entsprechen, die sich überlagern,
Fig. 4 schematisch ein Ausführungsbeispiel der er
findungsgemäßen Vorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
In Fig. 1 ist auf der linken Seite eine erste Serie von
Schwingungsniveaus dargestellt, die durch Quantenzahlen 1,
2, 3, 4 gekennzeichnet sind, wobei diese Serie einer
vorgegebenen Isotopenart entspricht; auf der rechten Seite
sind die Schwingungs-Rotations-Niveaus der gleichen Quanten
zahl (mit einem Strich versehen) dargestellt, die
einer anderen Isotopenart des gleichen Elements entsprechen;
der Energieabstand Δ E′ zwischen den beiden Schwin
gungsniveaus unterscheidet sich vom Engergieabstand Δ E₁ der
ersten Isotopenart. Beim erfindungsgemäßen Verfahren werden
zwei Photonen der (ersten) Frequenz ν₁ mit einer
Gasamtenergie von 2 h ν₁ zugeführt, die den Übergang vom
Niveau 1 zum Niveau 2, vom Niveau 2 zum Niveau 3, usw.,
anregen, bis zur Dissoziation des Moleküls, wobei der
Energieabstand Δ E₁ dem Zweifachen der zugeführten Energie
h ν₁ jedes Photons entspricht. Die Rotationsniveaus, die
jeder Schwingung entsprechen, sind durch die Bezeichnung
2 a, 2 b, . . . dargestellt. Das Verfahren zur Anregung und
Dissoziation ist selektiv, wenn der Energiestand Δ E₁-
Δ E′ größer als die Größe eines Schwingungs-Rotations-
Energieabstandes ist.
In Fig. 2 ist schematisch zur Erläuterung eine Weiter
bildung des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt, bei
dem ein Niveau 2 selektiv durch zwei Photonen der Frequenz
ν₁ angeregt wird, wobei anschließend eine zweite
Bestrahlung mit der Energie h ν₂ erfolgt, durch die die
Moleküle oder Atome vom Zustand oder Niveau 2 zum Zustand
i übergehen, in dem das Molekül dissoziiert ist. Die
Bestrahlung mit der Energie Δ E₂ ist nicht selektiv, sondern
führt schließlich zu einer selektiven Dissoziation,
da lediglich das Niveau 2 durch die selektive Strahlung
mit zwei Photonen besetzt ist.
In Fig. 3 sind die Profile der Banden dargestellt, die
beispielsweise zwei Schwingungsniveaus der gleichen Quanten
zahl zweier verschiedener Isotopenarten entsprechen.
In Fig. 3 ist auf der Abszisse der Frequenz ν und auf der
Ordinate die Intensität oder Lichtstärke I der beiden
Banden dargestellt, die beispielsweise den Niveaus 2
bzw. 2′ der Fig. 1 entsprechen. Die Kurven 6 und 8 ent
sprechen den Profilen der beiden Banden für zwei Iso
topen der Masse m₁ bzw. m₂. Daraus ergibt sich, daß
diese durch den Doppel-Effekt vergrößerten Banden zu
stark überlappen, als daß sie leicht getrennt werden
können durch ein Verfahren beliebiger Art mit zwei Photonen,
was eine sehr geringe Selektivität zur Folge hat. Im
Gegensatz dazu zeigen die Kurven 10 und 12 die natürlichen
Größen der beiden Banden, wenn kein Doppler-Effekt auf
tritt. Der Einfluß des Doppler-Effekts kann dadurch beseitigt
werden, daß die Photonen sich in Gegenrichtung zu
einander ausbreiten. In diesem Fall breiten sich die beiden
Wellen, die den beiden Photonengruppierungen entsprechen,
in Gegenrichtung aus. Bei einem Molekül der Ge
schwindigkeit v entsprechen die beiden Wellen Frequenzen
von n₁±(k/2π )v, wobei +k der Wellenzahl der Welle ent
spricht, die sich in der einen Richtung und wobei -k der
Welle entspricht, die sich in entgegengesetzter Richtung
ausbreitet. Wenn die beiden Photonen simultan absorbiert
werden, ergibt sich die Resonanzbedingung zu
und der Doppler-Effekt tritt nicht mehr auf.
Die Umsetzung dieser Behandlung ermöglicht die Trennung der
beiden Banden, die nur mehr die natürliche Größe als
ihre Größe besitzen, wodurch die Selektivität des Verfahrens
in beträchtlichem Maße vergrößert ist. Auf diese
Weise wird im Fall von Isotopen mit ähnlichen relativen
Massen bzw. Massenzahlen (wie beispielsweise bei Uran)
mit zwei getrennten Strahlenbündeln der gleichen
Intensität, die sich in Gegenrichtung zuein
ander ausbreiten, erreicht, daß die Anregung
durch zwei Photonen eine erhebliche Selektivität erreicht.
Auf diese Weise ermöglicht es das erfindungsgemäße Verfahren,
zu erheblichen Absorptionen zu gelangen im Bereich
von 5 µm bei vergrößerter Selektivitäts-Wirkung durch
zwei sich in Gegenrichtung ausbreitende Strahlenbündel.
In Fig. 4 ist eine Vorrichtung zur Durchführung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens dargestellt. Ein Laser 14 bzw.
eine Laserstrahlenquelle, beispielsweise ein TEA-Laser,
gibt eine Strahlungsleistung der Größenordnung GW/cm² ab.
Das Ausgangs-Strahlenbündel 16 des Lasers 14 wird durch
einen halbreflektierenden bzw. halbdurchlässigen Spiegel 18
aus z. B. Germanium in zwei Strahlenbündel 20, 22 aufgeteilt,
die im wesentlichen gleiche Intensität besitzen. Spiegel
24, 26, 28 lenken die Strahlenbündel 20, 22 zu einem
Gehäuse 30 oder Behälter um, der mit dem gasförmigen Iso
topengemisch gefüllt ist, z. B. einem Gemisch aus Uranhexa
fluorid und Wasserstoff. Die Energie der beiden Strahlen
bündel 20, 22 wird im Gehäuse 30 mittels der Linsen 32, 34
aus z. B. Germanium, Bariumfluorid oder Natriumchlorid
fokussiert. Der Leistungspegel nahe des Konvergenzpunkts
36 der beiden Linsen 32, 34 genügt, damit das Anregungs
verfahren mit zwei Photonen sehr gut ist.
Zum Anpassen der Photonenenergie an die Hälfte der Energie,
die dem Schwingungsübergang entspricht, können ver
schiedene Kohlenstoff- und Sauerstoff-Isotope im Laser-
Gasgemisch verwendet werden.
Unter den im Bereich von 5 µm absorbierenden Molekülen
sind zu nennen: Nitrosyl, das im Absorptionsband von NO
absorbiert, das bei etwa 1888 cm-1 liegt, Nido-Pentaboran,
das bei 1840 cm-1 absorbiert, Kohlenoxid, das etwa bei
2140 cm-1 absorbiert, einer Energie, die doppelt so groß
ist wie die, die im Strahl P (18) eines ¹⁸CO₂-Lasers
(1070, 60 cm-1) entspricht.
Im folgenden werden verschiedene Beispiele erläutert, bei
denen Moleküle, die zweimal die Frequenz eines CO₂-Lasers
absorbieren, dissoziiert und anschließend chemisch
getrennt werden.
Die Verwendung von zwei Photonen, die sich in entgegen
gesetzter Richtung ausbreiten, erlaubt die Anwendung des
erfindungsgemäßen Verfahrens mit stark erhöhter Selektivität
bei Molekülen, die keine gut voneinander getrennten
Absorptionsstrahlen besitzen unter den verschiedenen
interessierenden Isotopenarten. Im Fall von Uranhexafluorid
UF₆ können die Niveaus 3 ν₃ (1870 cm-1) und 2 ν₁ + ν₂
(1862 cm-1) alle beide durch Übergänge mit zwei Photonen
der Wellenlängen von etwa 10,6 µm angeregt werden. Das
zweite Niveau ist ausgehend von dem Grundniveau erreichbar
durch einen dipolaren elektrischen Übergang mit zwei
Photonen. Eine Lichtleistung oder Lichtstärke P der
Größenordnung von 1,35 · 10-28 Photonen cm-2 s-1 liegt
etwa bei 250 MW cm-2 für eine typische Ausgangs- oder
Sendewellenlänge eines CO₂-Lasers, wodurch erreicht wird,
daß die Anregung mit zwei Photonen genauso wirkungsvoll
ist, wie eine Anregung mit einem Photon bei einem
Leistungsgrenzwert, der der Dissoziation der Moleküle ent
spricht. Der Grenzwert liegt in der Größenordnung einiger
Dutzend MW/cm² und kann durch Übergänge mit zwei Photonen
erreicht werden. Die Größe oder Breite des vom Laser
abgegebenen Strahls kann zumindest in der Größenordnung
des Frequenzabstands zwischen den Schwingungs-Rotations-
Strahlen der beiden verschiedenen Isotopenarten liegen,
was etwa bei 50 MHz liegt.
Zur Durchführung dieser Dissoziation kann die in Fig. 4
dargestellte Vorrichtung verwendet werden. Der Druck im
Gehäuse 30 ist ausreichend gering in der Größenordnung von
1 Torr, um desaktivierende und nichtselektive Kollisionen
zu vermeiden. Das Gemisch aus Uranhexafluorid und einem
Molekül, das mit den Dissoziations-Produkten reagieren kann, z. B.
Wasserstoff, wird in das Gehäuse 30 eingefüllt oder einge
führt. Das vom Laser 14 abgegebene Strahlenbündel besitzt
eine Leistung von 1 GW cm-2. Der Laser 14 gibt Impulse mit
100 ns Dauer ab, die die selektive Trennung oder Spaltung
von Uranhexafluorid hervorrufen sowie die folgenden chemi
schen Reaktionen:
²³⁵UF₆ → ²³⁵UF₄ + 2 F
H₂ + 2 F → 2 HF
H₂ + 2 F → 2 HF
Das verarmte Uranhexafluorid wird anschließend abgezogen.
Die Wiederholfrequenz der Strahlungsimpulse kann mehrere
Dutzend Hertz erreichen, was einen ausreichenden Durchsatz
von an Uran 235 angereichertem Uranhexafluorid sicher
stellt.
Claims (6)
1. Verfahren zum selektiven Anregen und Dissoziieren von
Molekülen eines bestimmten Isotops aus einem Isoto
pengemisch von Gasmolekülen unter Absorption von
monochromatischem Laserlicht, bei dem durch Bestrahlen
mit Laserlicht einer ersten Frequenz ν 1 in den
abzutrennenden Isotopenmolekülen Übergänge zwischen
zwei Schwingungsniveaus mit einem Energieabstand von
Δ E₁=2 h ν₁ angeregt werden und die angeregten
Isotopenmoleküle durch Laserlichteinstrahlung disso
ziiert werden,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Isotopengemisch mit dem Laserlicht der Frequenz
ν₁ aus zwei antiparallelen Richtungen bestrahlt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das zum Dissoziieren der angeregten Isotopenmoleküle
verwendete Laserlicht eine zweite Frequenz ν₂ auf
weist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
dem Isotopengemisch ein Gas zugefügt wird, das mit
den Dissoziationsprodukten der abgetrennten Isotopen
moleküle reagiert.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Isotopengemisch uranhaltige Moleküle, vorzugs
weise Uranhexafluorid und mit deren Dissoziationspro
dukten reagierende Moleküle, vorzugsweise Wasser
stoffmoleküle, aufweist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Licht der Frequenz ν₁ mit einem CO₂-Laser erzeugt
wird.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 4 mit einem Laser und einem
Gehäuse für das Isotopengemisch aus Gasmolekülen
gekennzeichnet durch
einen halbdurchlässigen Spiegel (18) zur Aufteilung
des vom Laser (14) abgegebenen Strahlenbündels (16)
in zwei Strahlenbündel (20, 22),
eine Spiegel (24, 26, 28) aufweisende Umlenkein
richtung zum Bestrahlen des Gehäuses (30) mit den
beiden Laser-Strahlenbündeln (20, 22) in entgegen
gesetzter Ausbreitungsrichtung und Linsen (32, 34)
zur Fokussierung der beiden Strahlenbündel (20, 22)
im Gehäuse-Inneren Punkt (36).
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